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So. Hier ist er also, der angekündigte Test, so weit man sich nach zwei Tagen schon ein Urteil bilden kann.
Der erste Eindruck
Das Objektiv ist überraschend klein und leicht. Die Oberfläche ist wie immer bei Sigma leicht rau und gesprenkelt. Der Gummi am Scharfstellring wirkt etwas billig, sitzt aber fest. Die Frontlinse sitzt hinter einer schmalen Fassung, wölbt sich aus dieser aber leicht vor. Die mitgelieferte schmale Gegenlichtblende würde die Frontlinse zwar etwas schützen, sie schränkt aber selbst bei Crop-Kameras das Gesichtsfeld ein. Die Blende wird aufgesteckt und hält mittels eines gummiartigen Filzrings im Innern. Der Objektivdeckel wird wie beim 12-24er auch vorne auf der Gegenlichtblende befestigt. Hier ist auch ein Filtergewinde mit 72mm. Wer also mit dem eingeschränkten Gesichtsfeld leben kann, kann hier durchaus einen Filter aufschrauben.
Die Naheinstellgrenze geht bis 0,135 Meter - von der Sensorebene aus gemessen! Das sind 2,5 cm von der Linsenoberfläche entfernt. Schließt man obendrein noch die Blende, kann man bis ins Objektivinnere scharfstellen!
Scharfstellen
Der Autofokus hat einen simplen Motorantrieb, man kann also nicht nachträglich die Schärfe korrigieren. Obendrein geht die Scharfstellerei recht gemütlich vonstatten und braucht über den gesamten Schärfebereich ca. 1,5 Sekunden. Dieser scheinbare Nachteil stellt sich beim Fotografieren aber schnell als belanglos heraus Der schnelle HSM-Antrieb ist am Fischauge schlichtweg unnötig. Durch die enorme Tiefenschärfe stellt man eh fast nie scharf. Selbst wenn die anvisierten Objekte unterschiedlich weit weg stehen, arbeitet der AF manchmal gar nicht, sondern meldet gleich "scharf".
Mit einem kleinen, (noch) schwergängigen Schiebeschalter wechselt man in den Handbetrieb. Der Scharfstellring lässt sich sehr leicht drehen und hat einen Gesamtdrehwinkel von ca. 120°. Der Fokuspunkt wird auch im Handbetrieb in die Kamera gemeldet. Der gewählte Fokuspunkt leuchtet beim Andrücken des Auslösers auch im Handbetrieb auf.
Blende
1:3,5 - 1:22
Die Blende ist ziemlich laut und arbeitet manchmal auch unerwartet; z.B. bei der Bildwiedergabe oder beim Einschalten der Kamera. (Das ist wohl ein Fehler in der Elektronik.) Aber das hat keinen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit.
Bei Blende 22 erstreckt sich der scharfe Bereich beinahe über den gesamten Einstellbereich, also von 14 cm (Sensorebene) bis unendlich.
Mit nur fünf Blendenlamellen ist natürlich kein schönes Bokeh hinzubekommen, was aber beim Fisheye wohl selten eine Rolle spielt. Dafür erhält man zum Trost 10 Blendensterne an kleinen Lichtquellen.
Belichtung
Bei diesem extremen Bildfeld ist eine normale Belichtungsmessung kaum mehr möglich.
- Die Mehrfeldmessung liefert keine brauchbaren Ergebnisse.
- Die Spotmessung ist auch keine gute Lösung, da der anvisierte Punkt dann zwar richtig belichtet ist, die Umgebung aber meistens völlig andere Lichtverhältnisse hat.
- Die Integralmessung führt meistens zur Überbelichtung, da sie (am KB-Format) den schwarzen Bereich mitmisst.
- Bleibt nocht die Selektivmessung. Mit der erhält man - meistens - halbwegs brauchbare Bilder. Eine sofortige Kontrolle jedes einzelnen Bildes ist aber auch hier nötig.
Relativ problemlos ist dagegen der Modus "M". So lange sich die Beleuchtung nicht radikal ändert (Wolken vor der Sonne, z.B.) erhält man im Modus "M" über längere Zeit gleich gut belichtete Bilder.
Auflösung
Am Kleinbild-Format ist die Hälfte des Bildes einfach schwarz. An der Canon 5D, z.B., reduziert sich dadurch die nutzbare Pixelzahl von 12,8 auf 6,4 Millionen.
Am äußersten Rand des Bildes (also des nicht-schwarzen Bereichs) geht das Bild in eine hauchdünne bläuliche Linie über. Sie wird mit kleinerer Blendenöffnung dünner, verschwindet aber nie ganz. Diese Linie befindet sich aber nach meinen ersten Versuchen bereits außerhalb des Blickfeldes von 180°, so dass tatsächlich volle 180° Blickfeld auch nutzbar sind - leider auch nicht ein Jota mehr.
Fotografieren
Es ist kein Witz: Wenn man nicht aufpasst, sind tatsächlich die Schuhspitzen mit auf jedem Bild. Fotografiert man in einem Winkel von 45° nach unten, ist bereits die eigene Brust mit drauf. Meine Fototasche, die Lowepro Slingshot, muss ich vor dem Fotografieren wieder auf den Rücken drehen, da sie sonst ebenfalls mit im Bild ist.
Bei Sonnenschein ist entweder die Sonne mit auf dem Bild - oder der eigene Schatten, oder beides! Steht die Sonne am äußersten Bildrand, sieht man am anderen Bildrand den Schatten des Objektivs. Das funktioniert, weil die Sonne, wie fast alle Lichtquellen, nicht punktförmig ist, sondern eine Leuchtfläche, und andererseits das Objektiv ja etwas mehr als 180° Bildwinkel hat.
Blickt man durch den Sucher, lassen sich Entfernungen nicht mehr abschätzen. Ein Herumlaufen mit dem Blick durchs Okular ist schwierig. Beim Herangehen an nahe Objekte muss man aufpassen, dass diese nicht gegen die Frontlinse schlagen. Überhaupt ist es nicht ganz ungefährlich ohne Objektivdeckel herumzulaufen, da hier jedes Streifen eines Gegenstandes sofort auf die Linse geht.
Notwendiges Zubehör: Blitzschuh-Wasserwage, evtl. Stativ
Einsatzbereiche
Ein Fischauge ist sicher kein "Immerdrauf", auch wenn man anfangs nur noch mit dem Ding herumrennt und alles damit fotografiert. Schließlich war das gute Stück elend teuer und muss sich daher ja irgendwie rentieren, bzw. seine Existenz rechtfertigen.
Es gibt zwei Sorten Fotos, die man mit einem Fischauge machgen kann: Spaßfotos und sinnvolle Fotos.
Spaßfotos: Porträts, Alltagsgegenstände, wie Flaschen, Stühle, etc. Nach dem dritten Porträt wird das aber schnell langweilig. Der Effekt des Fischauges nutzt sich zu schnell ab. Für einen Lacher gut, sonst ungeeignet.
Sinnvolle Einsatzzwecke:
- Himmelsfotografie
- Architektur
- Landschaft
- Panoramas
- alles, was rund ist
Himmelsfotografie
Am Tag kann man, wenn man in den Zenith (senkrecht nach oben) fotografiert den gesamten Himmel erfassen. Natürlich ist ein Foto bei strahlendem Sonnenschein am blauen Himmel etwas langweilig, aber Wetteränderungen und Wolkenformen lassen sich so großartig abbilden.
Für Sonnenphänomene (Sonnenhalos, etc.) ist ein Fischauge quasi "pflicht". Natürlich kann man selbst die große Sonnenhalo schon mit einem Weitwinkel-Objektiv erfassen, doch Horizontalkreise oder Halo und Zirkumzenitalbogen gleichzeitig lassen sich nur noch mit einem Ultraweitwinkel (UWW) fotografieren. Leider verzerrt ein UWW die kreisförmigen Gebilde eiförmig - ein Fischauge bildet sie so ab, wie sie sind.
Nachts kann man den Sternenhimmel fotografieren. Durch den großen Winkel kann man recht lange belichten, ehe die Sterne zu steifen verwischen. Die Milchstraße ist so mit einem Bild fotografiert.
Architektur
Irgend ein Haus frontal aufzunehmen, gehört eher in den Bereich Spaßfotografie. Steht man jedoch in einer engen Gasse und möchte ein Gebäude als Ganzes fotografieren, spielt das Fischauge seinen Vorteil aus. Schließlich kann man solch ein Bild im Computer leicht entzerren und erhält ein Gebäude mit geraden Kanten und ohne stürzende Linien! Man darf dazu die Kamera aber nicht nach oben neigen, sondern richtet sie exakt waagerecht aus und macht das Bild.
Senkrecht nach oben gehalten, kann man einen ganzen Platz mit einem Foto ablichten. Auch zwischen Hochhäusern ergeben sich ungewöhnlich beeindruckende Bilder.
Landschaftsfotografie
Durch den enormen Bildwinkel kann man mit einem Foto großflächige Übergänge in der Landschaft dokumentieren. Will man den schwarzen, runden Rand jedoch nicht mit auf dem Bild haben, erhält man maximal einen quadratischen Ausschnitt; dieser hat dann 4 Megapixel (an einer 12,8 MPix Canon 5D). Verwendet man die halbe Bildhöhe, erhält man ein Bild von 1456 x 2464 Pixeln (3,5 MPix).
Hochauflösende Panoramas sollte man daher weiterhin aus vielen Einzelbildern zusammensetzen.
Panoramafotografie
Für ein normales Panorama ist ein Fischauge nur bedingt geeignet, da von der ursprünglichen Auflösung zu wenig übrigbleibt. Für die Bildschirmdarstellung reicht es jedoch allemal.
Der eigentliche Clou eines Fischauges ist jedoch, dass man mit nur zwei Fotos ein 360°-Rundum-Panorama erhält (Kugelpano). Mit einer Software ("Hugin", z.B.) lassen sich diese Bilder zusammenfügen und dann mit einem kleinen Programm oder Java- oder Quicktime-Plugin betrachten.
Alles, was rund ist
Leider ist unsere Welt viel zu eckig geworden.
Runde Sachen finden sich aber dennoch überall. Da man im Kopf den Fischaugen-Blick jedoch erst trainieren muss, entgehen einem anfangs viele Dinge, die rund sind:
Wendeltreppen, runde Spiegel, Gläser, Zirkuszelt, und der Klassiker Heißluftballon
Und: was nicht rund ist, wird rund gemacht! Aus einer geraden Straße kann man leicht eine gewagte Kurve formen.
Jetzt hoffe ich nur, dass ich nichts wichtiges vergessen habe. Ich - und Ihr hoffentlich auch - werde immer wieder mal Bilder einstellen, um zu zeigen, dass ein Fischauge zwar viel Spaß macht, aber kein Spaßobjektiv ist.
Der erste Eindruck
Das Objektiv ist überraschend klein und leicht. Die Oberfläche ist wie immer bei Sigma leicht rau und gesprenkelt. Der Gummi am Scharfstellring wirkt etwas billig, sitzt aber fest. Die Frontlinse sitzt hinter einer schmalen Fassung, wölbt sich aus dieser aber leicht vor. Die mitgelieferte schmale Gegenlichtblende würde die Frontlinse zwar etwas schützen, sie schränkt aber selbst bei Crop-Kameras das Gesichtsfeld ein. Die Blende wird aufgesteckt und hält mittels eines gummiartigen Filzrings im Innern. Der Objektivdeckel wird wie beim 12-24er auch vorne auf der Gegenlichtblende befestigt. Hier ist auch ein Filtergewinde mit 72mm. Wer also mit dem eingeschränkten Gesichtsfeld leben kann, kann hier durchaus einen Filter aufschrauben.
Die Naheinstellgrenze geht bis 0,135 Meter - von der Sensorebene aus gemessen! Das sind 2,5 cm von der Linsenoberfläche entfernt. Schließt man obendrein noch die Blende, kann man bis ins Objektivinnere scharfstellen!
Scharfstellen
Der Autofokus hat einen simplen Motorantrieb, man kann also nicht nachträglich die Schärfe korrigieren. Obendrein geht die Scharfstellerei recht gemütlich vonstatten und braucht über den gesamten Schärfebereich ca. 1,5 Sekunden. Dieser scheinbare Nachteil stellt sich beim Fotografieren aber schnell als belanglos heraus Der schnelle HSM-Antrieb ist am Fischauge schlichtweg unnötig. Durch die enorme Tiefenschärfe stellt man eh fast nie scharf. Selbst wenn die anvisierten Objekte unterschiedlich weit weg stehen, arbeitet der AF manchmal gar nicht, sondern meldet gleich "scharf".
Mit einem kleinen, (noch) schwergängigen Schiebeschalter wechselt man in den Handbetrieb. Der Scharfstellring lässt sich sehr leicht drehen und hat einen Gesamtdrehwinkel von ca. 120°. Der Fokuspunkt wird auch im Handbetrieb in die Kamera gemeldet. Der gewählte Fokuspunkt leuchtet beim Andrücken des Auslösers auch im Handbetrieb auf.
Blende
1:3,5 - 1:22
Die Blende ist ziemlich laut und arbeitet manchmal auch unerwartet; z.B. bei der Bildwiedergabe oder beim Einschalten der Kamera. (Das ist wohl ein Fehler in der Elektronik.) Aber das hat keinen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit.
Bei Blende 22 erstreckt sich der scharfe Bereich beinahe über den gesamten Einstellbereich, also von 14 cm (Sensorebene) bis unendlich.
Mit nur fünf Blendenlamellen ist natürlich kein schönes Bokeh hinzubekommen, was aber beim Fisheye wohl selten eine Rolle spielt. Dafür erhält man zum Trost 10 Blendensterne an kleinen Lichtquellen.
Belichtung
Bei diesem extremen Bildfeld ist eine normale Belichtungsmessung kaum mehr möglich.
- Die Mehrfeldmessung liefert keine brauchbaren Ergebnisse.
- Die Spotmessung ist auch keine gute Lösung, da der anvisierte Punkt dann zwar richtig belichtet ist, die Umgebung aber meistens völlig andere Lichtverhältnisse hat.
- Die Integralmessung führt meistens zur Überbelichtung, da sie (am KB-Format) den schwarzen Bereich mitmisst.
- Bleibt nocht die Selektivmessung. Mit der erhält man - meistens - halbwegs brauchbare Bilder. Eine sofortige Kontrolle jedes einzelnen Bildes ist aber auch hier nötig.
Relativ problemlos ist dagegen der Modus "M". So lange sich die Beleuchtung nicht radikal ändert (Wolken vor der Sonne, z.B.) erhält man im Modus "M" über längere Zeit gleich gut belichtete Bilder.
Auflösung
Am Kleinbild-Format ist die Hälfte des Bildes einfach schwarz. An der Canon 5D, z.B., reduziert sich dadurch die nutzbare Pixelzahl von 12,8 auf 6,4 Millionen.
Am äußersten Rand des Bildes (also des nicht-schwarzen Bereichs) geht das Bild in eine hauchdünne bläuliche Linie über. Sie wird mit kleinerer Blendenöffnung dünner, verschwindet aber nie ganz. Diese Linie befindet sich aber nach meinen ersten Versuchen bereits außerhalb des Blickfeldes von 180°, so dass tatsächlich volle 180° Blickfeld auch nutzbar sind - leider auch nicht ein Jota mehr.
Fotografieren
Es ist kein Witz: Wenn man nicht aufpasst, sind tatsächlich die Schuhspitzen mit auf jedem Bild. Fotografiert man in einem Winkel von 45° nach unten, ist bereits die eigene Brust mit drauf. Meine Fototasche, die Lowepro Slingshot, muss ich vor dem Fotografieren wieder auf den Rücken drehen, da sie sonst ebenfalls mit im Bild ist.
Bei Sonnenschein ist entweder die Sonne mit auf dem Bild - oder der eigene Schatten, oder beides! Steht die Sonne am äußersten Bildrand, sieht man am anderen Bildrand den Schatten des Objektivs. Das funktioniert, weil die Sonne, wie fast alle Lichtquellen, nicht punktförmig ist, sondern eine Leuchtfläche, und andererseits das Objektiv ja etwas mehr als 180° Bildwinkel hat.
Blickt man durch den Sucher, lassen sich Entfernungen nicht mehr abschätzen. Ein Herumlaufen mit dem Blick durchs Okular ist schwierig. Beim Herangehen an nahe Objekte muss man aufpassen, dass diese nicht gegen die Frontlinse schlagen. Überhaupt ist es nicht ganz ungefährlich ohne Objektivdeckel herumzulaufen, da hier jedes Streifen eines Gegenstandes sofort auf die Linse geht.
Notwendiges Zubehör: Blitzschuh-Wasserwage, evtl. Stativ
Einsatzbereiche
Ein Fischauge ist sicher kein "Immerdrauf", auch wenn man anfangs nur noch mit dem Ding herumrennt und alles damit fotografiert. Schließlich war das gute Stück elend teuer und muss sich daher ja irgendwie rentieren, bzw. seine Existenz rechtfertigen.
Es gibt zwei Sorten Fotos, die man mit einem Fischauge machgen kann: Spaßfotos und sinnvolle Fotos.
Spaßfotos: Porträts, Alltagsgegenstände, wie Flaschen, Stühle, etc. Nach dem dritten Porträt wird das aber schnell langweilig. Der Effekt des Fischauges nutzt sich zu schnell ab. Für einen Lacher gut, sonst ungeeignet.
Sinnvolle Einsatzzwecke:
- Himmelsfotografie
- Architektur
- Landschaft
- Panoramas
- alles, was rund ist
Himmelsfotografie
Am Tag kann man, wenn man in den Zenith (senkrecht nach oben) fotografiert den gesamten Himmel erfassen. Natürlich ist ein Foto bei strahlendem Sonnenschein am blauen Himmel etwas langweilig, aber Wetteränderungen und Wolkenformen lassen sich so großartig abbilden.
Für Sonnenphänomene (Sonnenhalos, etc.) ist ein Fischauge quasi "pflicht". Natürlich kann man selbst die große Sonnenhalo schon mit einem Weitwinkel-Objektiv erfassen, doch Horizontalkreise oder Halo und Zirkumzenitalbogen gleichzeitig lassen sich nur noch mit einem Ultraweitwinkel (UWW) fotografieren. Leider verzerrt ein UWW die kreisförmigen Gebilde eiförmig - ein Fischauge bildet sie so ab, wie sie sind.
Nachts kann man den Sternenhimmel fotografieren. Durch den großen Winkel kann man recht lange belichten, ehe die Sterne zu steifen verwischen. Die Milchstraße ist so mit einem Bild fotografiert.
Architektur
Irgend ein Haus frontal aufzunehmen, gehört eher in den Bereich Spaßfotografie. Steht man jedoch in einer engen Gasse und möchte ein Gebäude als Ganzes fotografieren, spielt das Fischauge seinen Vorteil aus. Schließlich kann man solch ein Bild im Computer leicht entzerren und erhält ein Gebäude mit geraden Kanten und ohne stürzende Linien! Man darf dazu die Kamera aber nicht nach oben neigen, sondern richtet sie exakt waagerecht aus und macht das Bild.
Senkrecht nach oben gehalten, kann man einen ganzen Platz mit einem Foto ablichten. Auch zwischen Hochhäusern ergeben sich ungewöhnlich beeindruckende Bilder.
Landschaftsfotografie
Durch den enormen Bildwinkel kann man mit einem Foto großflächige Übergänge in der Landschaft dokumentieren. Will man den schwarzen, runden Rand jedoch nicht mit auf dem Bild haben, erhält man maximal einen quadratischen Ausschnitt; dieser hat dann 4 Megapixel (an einer 12,8 MPix Canon 5D). Verwendet man die halbe Bildhöhe, erhält man ein Bild von 1456 x 2464 Pixeln (3,5 MPix).
Hochauflösende Panoramas sollte man daher weiterhin aus vielen Einzelbildern zusammensetzen.
Panoramafotografie
Für ein normales Panorama ist ein Fischauge nur bedingt geeignet, da von der ursprünglichen Auflösung zu wenig übrigbleibt. Für die Bildschirmdarstellung reicht es jedoch allemal.
Der eigentliche Clou eines Fischauges ist jedoch, dass man mit nur zwei Fotos ein 360°-Rundum-Panorama erhält (Kugelpano). Mit einer Software ("Hugin", z.B.) lassen sich diese Bilder zusammenfügen und dann mit einem kleinen Programm oder Java- oder Quicktime-Plugin betrachten.
Alles, was rund ist
Leider ist unsere Welt viel zu eckig geworden.
Runde Sachen finden sich aber dennoch überall. Da man im Kopf den Fischaugen-Blick jedoch erst trainieren muss, entgehen einem anfangs viele Dinge, die rund sind:
Wendeltreppen, runde Spiegel, Gläser, Zirkuszelt, und der Klassiker Heißluftballon
Und: was nicht rund ist, wird rund gemacht! Aus einer geraden Straße kann man leicht eine gewagte Kurve formen.
Jetzt hoffe ich nur, dass ich nichts wichtiges vergessen habe. Ich - und Ihr hoffentlich auch - werde immer wieder mal Bilder einstellen, um zu zeigen, dass ein Fischauge zwar viel Spaß macht, aber kein Spaßobjektiv ist.
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