Der Blitz ist baugleich zum Godox TT-685f
Ich glaube, ganz exakt baugleich ist er nicht. Der TT685 hat seitlich neben dem USB-Port und dem Sync-Eingang zb noch einen Steckbuchse für einen Ansteckempfänger, als Verbindung zum alten 433Mhz Funksystem.
Zumindest auf den ersten Presse-Produktfotos vom Cullmann war diese Buchse zwar ausgeformt, schien aber keine Pins zu enthalten.
Auch sind die Knöpfe am Cullmann zwar gleich angeordnet, sind aber etwas anders ausgeführt als beim Godox. Es wurde also scheinbar ein klein wenig mehr gemacht als nur einen anderen Namen draufzudrucken...
Technisch dürften sie aber ansonsten absolut identisch sein, das stimmt - und zumindest bei der Nikon-Version ließ sich
lt. Bericht der FR 60 auch durch Godox-Hardware ansteuern.
Mich macht dieser enorme Preisunterschied zum Fuji-Blitz EF-X500 etwas stutzig. Was macht diesen 500er denn so besonders, dass sich dieser Aufpreis wirklich lohnen würde?
Ohne den Fuji zu kennen: vermutlich nichts.
Üblicherweise bezahlt man bei diesen Geräten den Namen mit, das Support-Netzwerk und die Gewissheit, dass man einen absolut 100% kompatiblen Blitz hat, normalerweise auch dann, wenn man sich Jahre später eine neue Kamera kauft.
Bei Drittanbietern ist das nicht unbedingt so. Die haben häufig keinen Zugang zum Blitz-Protokoll und müssen das selbst entschlüsseln, so dass es manchmal an der einen oder anderen Stelle haken kann - im Regelfall funktionieren die aber genauso gut wie die Original-Blitze.
Ob Fuji das Blitzprotokoll offen gelegt hat, weiß ich nicht. Canon und Nikon zb betrachten das als Firmengeheimnis.
Was häufiger mal vorkommen kann, ist, dass die Drittanbieter-Blitze plötzlich an einem neuen Kamera-Modell nicht mehr oder nicht mehr vollständig funktionieren. Dann hat der Kamera-Hersteller wieder was am Blitzprotokoll geändert bzw eine Funktion aktiviert, die schon länger im Protokoll stand, aber nie genutzt wurde.
In der Regel werden solche Probleme über Firmware-Updates gelöst, aber es kann schonmal eine Weile dauern, bis ein solches Update dann da ist.
Und eben natürlich support - einen Fuji-Blitz kannst du vermutlich auch nach ein paar Jahren noch einschicken und er wird dir - kostenpflichtig - repariert.
Bei den Drittanbietern ist es üblicherweise so, dass die keinen Support bieten, sondern das dem Händler überlassen. Geht das Gerät in den ersten 6 Monaten kaputt, wird es einfach ausgetauscht, danach kommt es drauf an, wie kulant der Händler reagiert.
Fuji könnte neben der gesetzlichen Gewährleistung (die nur in den ersten 6 Monaten problemlos greift) evtl auch eine längere Garantie anbieten.
Auch unterhalten Firmen wie Godox keine Werkstätten oder Service-Center, die dir so einen Blitz reparieren würden. Ggf. kann man ihn nach China schicken, aber das lohnt im allgemeinen nicht.
Der Unterschied ist aber auch: einen 500€ Blitz lasse ich ggf auch nach einigen Jahren noch für 100 oder 150€ reparieren - einen 100€ Blitz eher nicht, den kauf ich neu, ist günstiger.
Möchte aber andererseits auch keine Notlösung kaufen
Also als Notlösung würde ich die Godox nicht bezeichnen.
Ich kenn nur deren Canon-Varianten, aber die funktionieren super.
Wobei das wirklich tolle am Godox-System das gesamte Produktportfolio ist. Die haben nicht nur Aufsteckblitze, sondern auch größere Blitze mit mehr Leistung - und alles kompatibel mit dem gleichen Funk. So kann ich je nach Anforderung das gerade passende wählen, und wenn ich später mehr brauche, einfach ergänzen.
~ Mariosch