@ ausdiemaus
interessanter Link, bemerkenswert ist, dass das 70-200/2,8 entgegen dem 20er und 24-200er schon gar nicht mehr als "neu" bezeichnet wird, obwohl es bislang noch gar nicht käuflich erworben werden konnte
Ich persönlich benötige zwingend Weitwinkelobjektive und musste bei den meisten neuen Kameramodellen (Fuiji, Leica, Panasonic etc. auch wenn ich diese nicht gekauft habe, sondern nur deren Entwicklung verfolgt habe) immer warten bis die Weitwinkel nach den Teleobjektiven kamen. Bei APS-C hat es bie Nikon, Canon und Pentax Jahre gedauert bis attraktive WW zur Verfügung standen. Festbrennweiten im mittleren Bereich (18-135) wurden bei den großen Herstellern über die APS-C-Jahre auch lange vernachlässigt.
Insofern ist das Fehlen der typischen Telebrennweiten bei Nikon ungewöhnlich. Schön ist, dass früh eine vergleichsweise lückenfreie Festbrennweitenreihe entstanden ist.
Seltsam ist, dass hier gleich drei sehr gute Brennweiten im Bereich um die 50mm entwickelt wurden, während man es im F-Mount seit über 10 Jahren nicht mehr geschafft hat ein 50-58er auf der Höhe der Zeit zu entwickeln (wenn man einmal die Auflösung als Maßstab nimmt für sich erhöhende MP-Zahlen)
Was mich trotzdem bis heute massiv stört ist, dass man noch nicht einmal die f/4 Reihe durch ein kompaktes 70-210/4 mit einem 1,4er TK abgerundet hat, so dass man zumindest in einem typischen Segment vom UWW bis zum Tele eine komplette und kompakte Ausrüstung kaufen konnte.
Für mich persönlich gibt es fünf typische "Objektivreihen" mit ihren unterschiedlichen Vor- und Nachteilen:
Festbrennweiten hoher Lichtstärke mit schönem Bokeh und CA
Festbrennweiten geringerer Lichtstärke, kompakter aber durchaus sehr scharf und bis in die Ränder gut auflösend, unkritischer was Farbfehler betrifft
2,8er Zooms
4er Zooms
Zooms mit variabler Blende
Nikon hat die Festbrennweiten mit geringerer Lichtstärke nun neu erfunden und zwar nicht als günstige und kompakte Objektive, sondern als nicht kompakt aber mit hoher optischer Qualität. Ein guter Weg für mich und schlüssig, um die neuen hochauflösenden Kameras ausnutzen zu können.
Und gerade die f/4 Reihe war mit dem kleinen 24-70er und dem absoluten Überraschungsobjektiv 14-30 (für mich ein wirklich großartiges kompaktes und mit Filtern nutzbares Objektiv) auf dem richtigen Weg und dann im Telebereich .... nichts ... über Monate .... dafür dann plötzlich allerlei andere Objektive aber so, dass unterm Strich keine einzige "runde" Ausrüstung zu kaufen ist.
Der F-Adapter ist für mich keine wirklich attraktive Angelgenheit, da gerade die Vorteile der neuen FBs und der komapkten und hochauflösenden f/4-Reihe von den alten Zooms so nicht geboten werden.
Ich denke Nikon hat mit dem Z-Mount bislang sehr viel richtig gemacht und freue mich auch auf die Zukunft.
Aber Nikon hat für mich nicht verständliche Strategien und dazu gehört für mich die Reihenfolge der in der Roadmap erscheinenden Objektive.
Außerdem gehört dazu:
Die Entwicklung der 1er Serie und der späte Einstieg ins spiegellose Vollformat
Die Einstellung der Entwicklung der DL als Premium-Kompakt-Serie und damit der Bereitstsellung eines konkurrenzfähigen Produkts in diesem Bereich zu Sony und Lumix
das Festhalten am eigenen RAW-Format, ohne dieses den Softwareherstellern zugänglich zu machen (Leica ist hier mit dem DNG-Standard einfach das Vorbild)
die grundsätzlich schwache Kommunikation mit Kunden, die nach Ereignissen wie nach dem Tsunami, der Corona-Pandemie und anderen Entwicklungsverzögerungen etc. besonders störend wirkt und viele Fragen aufwirft
das Fehlen von grundsätzlichen Statements zur Firmenpolitik und zur strategischen Ausrichtung im Markt
die absolut miese deutsche Website, der schwache Kontakt zu Kunden außerhalb des NPS z.B. über schlechte Produktregistrierungssites etc.
das Fehlen jedweder Nikon-Geschichte und ehemaligen Produkten auf der Website
etc. etc.
Nikon nutzt das Potential das sein Markenimage bieten würde nicht aus, kommuniziert mit seinen Kunden nicht und hat Angst sich mit möglichen attraktiven Produkten und Angeboten selbst zu kannibalisieren und lässt damit der Konkurrenz zu viel Raum.