E Macht ein Makro bei der Produktfotografie immer Sinn?

Guten Abend geschätzte Lesenden.

Ich frage mich gerade ob ein Makro Objektiv in der Produktfotografie immer sinnvoll ist. Da ich gerne mit Licht spiele, liegen meine Interessen bei der Portrait sowie Produktfotografie und auch ein bisschen Makro. Da ich jetzt neben manuellen Objektiven auch auf Automatische aufstocke bin ich mir unschlüssig. Auf der einen Seite steht das 90mm 2.8 von Sony. Top Schärfe, für Portraits und Makro geeignet aber teuer. Im Gegensatz dazu steht ein 85mm 1.8 mit Elektronischen Zwischenringen. Es ist auch sehr scharf, besser für Portraits geeignet, schneller im Autofokus, leichter und kleiner, Lichtstärker und fast um 50% günstiger.

Dann habe ich mich gefragt wofür ich die Makro Funktion in der Produktfotografie gebrauchen könnte. Und spontan fallen mir nur sehr Detailreiche Objekte wie Schmuck und Uhren ein. Die machen aber nur ein sehr geringer Anteil aus. Lohnt sich hierfür wirklich ein teures Makro Objektiv oder reichen da nicht schon Zwischenringe?

Gruß Wolfskind

Das kommt natürlich darauf an, was du für Produkte fotografierst
Vielleicht erzählst du uns, was du planst zu fotografieren?


Gerade für Detailaufnahmen (z.B. die Knöpfe eines Geräts, oder eine Naht/Tasche eines Kleidungsstückes) kann es schon Sinn ergeben ein Macro heranzuziehen. Das Bild des Produktes in Frontalansicht schaut sich kein Kunde länger als 5 Sekunden an. Die Details schon eher.

Ich benutze das 85mm gerne mit Zwischenringen für Ebay-Produktfotos, weil ich dann z.B. einen Kratzer auf einem Objektiv-Gehäuse genau dokumentieren kann. Die Bildqualität ist abgeblendet immer noch gut (für eBay immer noch Overkill), aber nicht herausragend.

Wenn du nicht das teure 90/2,8 kaufen möchtest, dann kauf doch einfach das 85/1,8 und das Sigma 70/2,8 (oder Alternativ das Sony 50/2,8). Preislich zusammen so teuer wie das 90er und du musst keine Kompromisse eingehen.

So teuer ist das 90er Makro doch mittlerweile gar nicht mehr. Regulär <1000€ in D bzw. ca. 750€ als Grauimport aus zuverlässiger Quelle...

Ändert aber nichts daran das du die beiden anderen ebenfalls zu diesem Preis bekommst.

Stimmt schon, aber was ich eigentlich damit sagen wollte ist , dass man sich nicht so sehr vom Preis leiten lassen sollte (weil der nicht mehr so hoch wie früher ist), sondern mehr von den fotografischen Anforderungen bzw. Prioritäten.

Der TO argumentiert doch aber seine Absichten anhand der aktuellen Preise. Ein Hinweis darauf das es früher teurer war bringt da nicht soviel in meinen Augen.

metalheim schrieb:

Das kommt natürlich darauf an, was du für Produkte fotografierst
Vielleicht erzählst du uns, was du planst zu fotografieren?


Gerade für Detailaufnahmen (z.B. die Knöpfe eines Geräts, oder eine Naht/Tasche eines Kleidungsstückes) kann es schon Sinn ergeben ein Macro heranzuziehen. Das Bild des Produktes in Frontalansicht schaut sich kein Kunde länger als 5 Sekunden an. Die Details schon eher.

Ich benutze das 85mm gerne mit Zwischenringen für Ebay-Produktfotos, weil ich dann z.B. einen Kratzer auf einem Objektiv-Gehäuse genau dokumentieren kann. Die Bildqualität ist abgeblendet immer noch gut (für eBay immer noch Overkill), aber nicht herausragend.

Zum Vergrößern anklicken....

Die Produkte, die ich fotografiere sind nicht größer als 60cm und erstrecken sich einer breiten Vielfallt. Darunter befinden sich z.B. Modellautos, Figuren aus Film, Serien, Anime und Videospielen. Oft auch in ,,lebhaften" Szenarien gesetzt, heißt z.B Figuren in einer Pfütze stellen, daneben für etwas Nebel sorgen und etwas Wasser verspritzen und schon hat man ein Foto mit Action Szene. Schmuck oder mal eine Uhr gehören auch dazu, zumindest wenn ich so etwas in die Hände bekomme .

An die Kombi mit einem 85mm 1.8 und einem Sigma Makro 70mm oder dem 50mm Makro von Sony hatte ich noch nicht gedacht. Preislich liegen die zwar gleich auf und könnte eine Alternative sein. Ich hatte nur gehofft mit einem 85mm 1.8 und Zwischenringen etwas Geld zu sparen, um es z.B. in weitere Objektive investieren zu können. Aber wie es scheint sind Zwieschenringe nicht vergleichbar mit einem echten Makro .

Gruß
Wolfskind

Ich habe schlichtweg keine Erfahrungen mit dem 85er und Zwischenringen. Kannst dir ja ein paar Zwischenringe dazu besorgen und wenn es nicht passt, wieder verkaufen und ein echtes makro danach kaufen. Man muss ja nicht beide Objektive zeitgleich kaufen

Das Zeiss Batis habe ich schon mal mit Zwischenringen kombiniert und die Bildergebnisse waren recht gut. Allerdings ist die Handhabung eher fummelig, da man je nach Zwischenringkombination nur einen kleinen Scharfstellbereich hat.

Hallo,

für ein Portraitobjektiv wichtig ich Offenblende und (Eye-)AF wichtig bzw. unerlässlich. Da ich das beim Makro aber genau anders herum sehe, habe ich mich für Altglas entschieden. Das kostet nicht die Welt und funktioniert dennoch sehr gut.

An Retro-Adaptern und den Zwischenringen stört mich auch immer wieder die Limitierung beim Scharfstellen; genau genommen geht es beim Retro gar nicht. Die Zwischenringe habe ich mit elektrischen Kontakten (also auch AF) für gut EUR 20,- neu gekauft. Ist also keine große Tat, das mal auszuprobieren...

Zurück zum Altglas: Es gibt viele wirklich ordentliche Makros für 100-200 EUR zu kaufen. Wenn man also Geld sparen möchte, ist dies ebenfalls eine gute Option.

Zum Schluss: Das 90er Sony Makro hatte ich im Laden mal ausprobiert - schlichtweg atemberaubend! Die Qualität steht außer Frage, der AF war bei dem schlechten Licht jedoch nicht so toll. Daher bin ich nicht sicher, ob dies der Allrounder sein könnte...

Ich bin relativ viel (wenn auch in freier Natur) in Sachen Makro unterwegs, derzeit entweder mit 50mm oder 180mm, mein 100er hab ich an meine Angetraute verloren ...

Und ja, 90-105 mm ist für ein Makroobjektiv mMn schon die Allroundbrennweite, weil man dann ein bisschen Abstand zum Objekt hat.

Mit einem 50mm muss man teilweise schon sehr dicht ran, was bei den Motiven des TO durchaus zu Probleme hinsichtlich der Ausleuchtung führen kann. Ich liebe mein 180mm Makro wegen des großen Abstands (Insekten - Fluchtdistanz) aber gerade bei der genannten Aufgabenstellung des TO ist das dann doch zu groß und zu schwer.

Ich würde auch zu Altglas raten - z.B. ein Canon Macro FD 50mm 1:3,5 zusammen mit dem Canon Macro FD 100mm 1:4 sollte mit Adapter für unter 250€ zu bekommen und auch wieder mit überschaubaren Verlust zu verkaufen sein.

Gerade im Makrobereich stelle ich persönlich immer noch von Hand gerne scharf und blende gerne auf 5,6-8 ab, um wenigstens ein bisschen Schärfentiefe zu haben, so dass beide Objektive für mich keine Einschränkung wären. Und wenn der TO dann doch was mit AF will, weiss er dann, welcher Brennweitenbereich der für ihn bessere ist.

Altglas ist sicher eine Option die erwähnt werden sollte.

Ich gebe aber zu bedenken das man sich künftige Bracketingfunktionen verbaut. Die brauchen einfach einen AF und erleichtern mitunter das Leben eines Produktfotografen.

Ja, das Canon nFD 50mm f3,5 verwende ich gerne an meiner A6500. Das Canon nFD 100mm f4 hatte ich auch mal. Es war zwar genau so gut und scharf, war mir aber zu frontlastig.

Was das Fokus-Bracketing anbelangt gibt es ja auch ellenlange Diskussionsfäden; leider kommt da Sony nicht gut weg. Weder per App, schon gar nicht in Camera oder sonst wie geht es besonders einfach oder gut. Wenn man das machen möchte, einfach mal bei anderen Herstellern schauen, wie die das können! Da gibt es Hersteller, die rauschen mit 4k in einer Sekunde über alles weg und der Drops ist gelutscht. Hinterher stackt man dann die 200 Bilder und fertig. Wie macht Sony das gerade noch mal???

Und wenn Sony das wirklich mal vernünftig liefert, dann verkaufe ich die o.a. Canons wieder für die 100 EUR, die man zuvor gezahlt hatte... Ist doch kein Ding.

An FD Objektive habe ich auch schon gedacht. Aber mich schon bei Minolta umgeschaut. Dort werden scheinbar Adapter nötig um auf 1:1 zu kommen und die sollen nicht immer zu den Objektiven dazu verkauft werden. Aber Altglas hatte ich ausgeschlossen, da mir die hier bereits genannte Focus Braketing Funktion fehlt, welche ich mit meiner alten DSLR bereits betrieb, und die mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Alternativ wäre ein Elektrischer Makroschlitten, welchen ich bei einem Youtuber sah aber bislang in keinem Shop fand. Und wenn dann wird dieser zusammen mit einem FD Makro wahrscheinlich teurer sein als ein neues Makro.

Dass es für Sony kaum/keine F. Braketing Funktion gibt stimmt nicht ganz. Ich konnte es bislang aufgrund fehlenden neuen modernen Linsens nicht testen, aber ich habe da einiges gefunden. Zum Beispiel ein Skript für die Sony Edge Software welcher angeblich eine Focus Braketing Funktion bereit stellt. Oder die App QDSLRDashboard welche eine F. Braketing Funktion bietet und scheinbar mit Sony Kameras Kompatibel sein soll. Auch dürfte es, wenn ich mich nicht täusche für die A7R2 und non R Version eine Kamera App geben, die ein Focus Braketing erlaubt, dies habe ich aber bislang nicht geprüft. Leider gibt es für die 3 Generation keine Kamera Apps mehr . Und dann gibt es noch gegen Aufpreis eine App von Traumflieger, die eine Focus Braketing Funktion bieten soll.

Fakt dürfte aber sein, daß Sony jeder Zeit in der Lage sein dürfte eine Stackingfunktion per Firmware-Update auf jeder Kamera nachzurüsten. Der Aufwand wird sich in Grenzen halten. Es ist wohl eher eine Frage der Priorisierung. Momentant hat Tieraugen-AF wohlbden höheren Stellenwert, was ich auch nachvollziehbar finde. Aber das heißt ja nicht dass das andere nicht auch bald kommt.

a_kraus schrieb:

Fakt dürfte aber sein, daß Sony jeder Zeit in der Lage sein dürfte eine Stackingfunktion per Firmware-Update auf jeder Kamera nachzurüsten. Der Aufwand wird sich in Grenzen halten.

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo,

grundsätzlich gebe ich dir recht … aber: Ich habe nun seit Anfang 2014 Kameras von Sony. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Sony je einmal Funktionen nachgerüstet hätte. Dieser Tage ist dies mit der aktuellen Software für die High-End-Modelle zum ersten Mal passiert. Aber leider auch nur für diese...

Im Gegenteil hat Sony das Konzept mit den Apps grundsätzlich gekippt und damit vieles, was auf dem Wege war, tot getreten... Ich finde das schlimm!

Ach ja, zum 1:1 Adapter bei Altglas: Das sind nichts anderes als profane Zwischenringe. Einfach für EUR 20,- e-Mount Zwischenringe kaufen und hinter den Objektiv-Adapter setzen.

Fokus-Bracketing mache ich kostengünstig mit einem Makroschlitten, der sich ohnehin für Makroaufnahmen empfiehlt. Hat gebraucht etwa EUR 50,- gekostet.

Aber ich hätte das gerne in der Kamera oder im Handy, denn unterwegs möchte ich nicht extra ein Notebook mitschleppen, nur um mit Imaging Edge und einer Tweak-App das zu bewerkstelligen, was andere Hersteller easy-peasy in der Kamera anbieten.