Zur Kamera:
Leider hat Nikon die kleinen Kameras, zu denen auch deine D3100 gehört, dahingehend kastriert, dass bei Objektiven ohne Chip die Belichtungsmessung abgestellt wird. Dies betrifft nicht nur alte Nikkore (Non-AI, AI und AI-S), sondern auch alle adaptierten Objektive. Damit ist auch keine Zeitautomatik möglich, sondern einzig und allein Modus M, und die korrekte Belichtung wird nicht angezeigt. Möglichkeiten, damit trotzdem zu fotografieren, sind
- Belichtung schätzen, fotografieren, kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren oder
- einen externen Belichtungsmesser nehmen (alte sind sehr billig erhältlich, ist aber umständlich)
- oder das Objektiv bzw. den Adapter nachträglich mit Chip auszustatten, s. u..
Bei den besseren Kameras, nämlich D7000 - D7200 (aber nicht die D7500!), D300, D500 und allen Vollformatkameras funktionieren dann die Belichtungsmessung in M, die Zeitautomatik und ISO-Automatik, und bei Objektiven mit F-Bajonett gibt es sogar Offenblendmessung (was sonst kein System mit Altglas bietet).
Zum Objektiv:
Das ist das 28/3,5 in der K-Version, also Non-AI. Genau das habe ich in der Version auch, nutze es aber kaum noch. Es ist übrigens an DX besser als an FX, aber ein Überflieger ist es selbst an DX nicht (lässt an den Rändern nach), es gibt bessere 28er. Dafür ist es gut in der Infrarot-Fotografie. Der Preis im verlinkten Angebot ist aber zu hoch. So um die 40 Euro ist üblich.
Da es ein Non-AI-Objektiv ist, muss es auf AI umgebaut werden, um angesetzt werden zu können. Eine Beschreibung gibt es hier:
http://www.chr-breitkopf.de/photo/aiconv.html
Für deine Kamera ist vermutlich auch das nötig:
http://www.chr-breitkopf.de/photo/aiconv_ee_post.html
Im Prinzip geht der Umbau schnell, aber meistens liegt die Tücke im Detail. Beim genannten 28/3,5 waren nach dem ersten Versuch drei der fünf Schrauben des Blendenringes hinüber (saßen zu fest), so dass ich dann die Lücke mühsam hineinfeilen musste, ohne den Blendenring abzuschrauben. Das Ergebnis ist aber einwandfrei.
Ein Chip kann angebracht werden:
http://pindelski.org/Photography/2012/03/08/adding-a-cpu-to-mf-nikkor-lenses-part-i/
Bezugsquelle (in Weißrussland, ist aber vertrauenswürdig)
Im Falle des 28/3,5 genügt ankleben. Eine Modifikation des Objektivs ist nicht nötig. Es ist genug Platz für den Chip da.
Allerdings ist das 28/3,5 mMn. nicht so gut, dass sich dieser Aufwand lohnt.
Und bei Non-AI sowie AI ist die Blendensteuerung über die Kamera recht ungenau, da der Blendenhebel nicht linear ist. Ab AI-S besteht diese Einschränkung nicht mehr. Daher AI-S-Version nehmen, wenn Ausstattung mit Chip geplant ist.
Nikons alte 135er (ich habe das 135/3,5 Q Auto) sind an DX übrigens sehr gut nutzbar.
Alte Nikkore machen paradoxerweise an Nikon-Kameras die meisten Schwierigkeiten. An allen anderen Systemen sollten sie mit Zeitautomatik problemlos funktionieren- natürlich bei Arbeitsblende.
Für die kleinen Nikon Kameras stimmt das leider. An den besseren Nikons lassen sich aber alte Nikkore sehr gut nutzen und bieten zusätzlich Offenblendmessung (Vorteil, da genauere Scharfstellung) und korrekte Exif-Daten. Beides hat man an anderen Systemen mit alten Objektiven nicht.
Beachte bitte, dass die Mattscheiben der DSLR's nicht wirklich für manuelles Scharfstellen gemacht sind.
Halb so wild, mit der Fokussierhilfe (grüner Punkt im Sucher) geht das ganz gut.