Bin ich hier für meine Frage richtig?
Ich bin von Canon auf Sony umgestiegen (A7III und als Backup die A7II). Objektive habe ich mir dazu gegönnt, teils Zeis teils Sony, als Blitz den Nissin i60a, da Blitzen eh mehr und mehr in den Hintergrund rückt bei Reportage.
Meine Frage:
Ich besitze eine M6 von Multiblitz mit Canon TTL Trigger. Von Pixel habe ich mir einen Adapterschuh geholt. Selbst der Canon Speedlite EXII 580 funktioniert mit E-TTL darüber (entgegen der Beschreibung). Allerdings der Trigger für die M6 löst nichtmal über Manuell aus.
Gibt es einen Blitzschuhadapter der zuverlääsig das Signal 1:1 wandelt? Bei Multiblitz brauch ich natürlich nicht anfragen, wann der Adapter für Sony kommt...
Naja und da es hier Hands-on heißt mein vorläufiger Eindruck:
Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Canon. Zuletzt bei Reportage mit der 6D Mark II. Für die diesjährige Saison wollte ich eine neue Camera, die mich "weiter bringt", aber von Canon kommt ja nix und ist auch in absehbarer Zeit auch nicht zu erwarten, darum der Umstieg.
Unter Vollformat kommt für mich nicht in Frage (Qualitätsgründe bei Reportagen und Low-light. Das Gewicht ist mir egal, dafür verdiene ich ja auch Geld damit, dann kann man das auch erwarten von einem Fotografen).
Somit hat mich der Kaufrausch gepackt und ich bin hier auf Sony umgestiegen, ohne wirklich zuvor Sony probiert zu haben. Daher kann ich sagen.
Letzen Samstag gab es den ersten echten Einsatz für die 7 III. Zugegeben, so richtig getraut habe ich mich anfangs nicht, mit BL2.8 mich darauf zu verlassen, dass der Augen-AF "immer" richtig sitzt. Beim Auswerten stelle ich aber fest, dass dieser wirklich sehr Treffsicher ist. Nicht zu 100%, aber ich denke das erwartet auch keiner ernsthaft.
Akkus hielten im Batteriegriff den kompletten Tag ohne Probleme durch (etwa 1100 Aufnahmen, noch 42% rest bei Akku 2). Die 700 Bilder pro Akku kommen also sehr gut hin.
Ich denke bezüglich Bildqualität etc. muss ich Euch hier weniger berichten.
Evtl. eher mal noch etwas für Leute, die ebenso am überlegen sind umzusteigen, ein paar Infos. Vorab dazu: Umgewöhnung ist nichts, was ich der Kamera negativ zuschreibe! Es ist ja einfach nur "anders". Dennoch evtl. ein paar Dinge, die mir einfach als jahrelanger Canonuser direkt aufgefallen sind:
- Die SD-Karten gehöhren "falsch herum" in die Kamera.
- Das Menu ist seeehr gewöhnungsbedürftig. Dafür Vielfältig. Die Abkürzungen sind jedoch teilweise auch mit Kopfkratzen nicht zu entschlüsseln. Sooft hatte ich bisher noch nie ein Handbuch im Tab offen (nichtmal bei nem Auto/Computer oder Waschmaschine). Mir ist jedoch klar, dass sich das in den nächsten Wochen mit ausprobieren und nutzen ergeben wird. Auspacken und shooten ist damit aber in meinen Augen nur bedingt möglich. Natürlich kommt was raus, aber halt nicht das Potenzial komplett ausgenutzt. Ein Eigenes Menu zu erstellen kostet halt erstmal Zeit.
- Der Liveview ist Fluch und Segen. Im ersten Moment natürlich genial, das Ergebnis schon vor der Aufnahme zu sehen, da kommt man sich im ersten Moment vor wie bei einer SSD. Dennoch auch ungewohnt, dass Ergebnis direkt im Sucher zu sehen und nicht wieder die "Umgebung". Mal schauen ob ich das so lasse. Schalte ich die Bildvorschau aus, ist diese jedoch auch nicht auf dem Display falls ich das Bild doch kontrollieren möchte.
- ... ist übrigens schon abgeschaltet, weil das natürlich nicht im Studio mit der Blitzanlage funktioniert. Das ich für das Umstellen aber wieder das Handbuch gebraucht habe, muss ich dabei nicht extra erwähnen!
- Der Workflow muss komplett angepasst werden. Schon Krass, wie unterschiedlich sich die Sensoren von Canon und Sony verhalten. In all den Jahren von Canon hatte ich schon meine Blindflugeinstellungen was z.B. Lichter, Tiefen etc. angeht. Torzt gleicher Aufnahmeart unterschiedliche Ergebnisse. Bei Canon ist das Bild eher Abgesumpft, so das viel mehr an den Tiefen gearbeitet werden muss. Bei Sony muss man eher drauf achten, dass Schwarz auch Schwarz bleibt und nicht zu Grau wird in der Ausarbeitung.
- Die Dateien sind trotz weniger Pixel im Vergleich zur 6D Mark II, wesentlich größer (~50MB statt 30MB).
- Entsprechend ist auch die Arbeitsleistung für den PC höher. Aber das war sowieso als nächste Anschaffung geplant (Der Ideale ArbeitsPC kostet immo. etwa 1100€ und ist in etwa um die hälfte schneller als ein iMac).
- Bezüglich Canonobjektive an Sony kann ich nichts sagen, da ich mich bei der Recherche nach dem richtigen Adapter dafür entschieden habe, auch direkt Sonyobjektive zu nutzen, da scheinbar kein Adapter wirklich ohne Abstriche funktioniert (was somit keine Option darstellt). Aber ich kann etwas zum ersten Eindruck schildern im Vergleich, speziell zwischen dem 70-200 2.8 IS II von Canon und dem von Sony erhältlichen 70-200 2.8.:
Wenn mal zwischendrin ein Schnellportrait entstehen soll Offenblendig, dann ist das Bild der Canon wesentlich angenehmer was die Weichzeichnung angeht. Da werde ich also zukünftig öfter auf das 100mm STF wechseln müssen, das wiederum einfach GENIAL ist für Portraits! Bei der Schärfe ist das STM nen tacken geringer, im Vergleich zum 100er von Canon, jedoch ist die dastellung der Tiefe einfach nur Gigantisch.
Denke das reicht erstmal für den Moment.
Was mir halt fehlt ist meine M6 benutzen zu können on Location. TTL wäre nice-to-have, da ich das gerne als Ausgangspunkt benutzt habe. Aber überhaupt auslösen wäre schonmal was (Mitblitzen mit dem Nisssin funktioniert, ist aber jetzt auch nicht das was ich gerne hätte).
EDIT: Bevor das hier zu Negativ rüberkommt: Für den ersten Moment fühlt sich das Update ähnlich an, wie damals die 5Dmk2 rauskam, die für die damalige Zeit einfach genau das richtige aus PReis und Leistung war. Auch wenn ich jetzt noch etwas mit der Sony beschäftigen muss, habe ich nicht ansatzweise das Gefühl eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.