Mich interessiert nur, wird es für meine Sony in der Zukunft Fremdobjektive geben, oder werden die Fremdhersteller nur die drei anderen Hersteller bedienen?
Warum eigentlich? Klar - das Angebot der Fremdhersteller vergrößert die Auswahl. Sofern allerdings ein solides Angebot an Objektiven über einen großen Brennweitenbereich durch den Hersteller selbst angeboten werden, besteht aus meiner Sicht nicht der Bedarf an den Objektiven der Fremdhersteller. Abgesehen davon, besteht die Möglichkeit, sehr spezielle oder exotische Objektive zu adaptieren.
Jetzt, da es 3 ernsthafte Konkurrenten gibt, wird sich wieder alles schön geredet. Spezialanwendungen, für 99% nicht relevant.
Bin mal gespannt ob Sony den Weg von Samsung gehen wird. Können ja auch nur Sensoren verkaufen und trotzdem viel Geld machen.
Dann ist es ja gut, dass Canon nun das Ruder in die Hand nimmt, und Innovationen bietet.
Ich habe als Canon Fotograf mit einer umfangreichen EF-Ausrüstung immer wieder gehofft, dass Canon endlich eine spiegellose Systemkamera mit Kleinbildsensor bringen würde. Als sich Anfang 2017 immer noch nicht abzeichnete, dass eine DSLM von Canon kommen würde, habe ich nach einer Alternative gesucht, sodass ich nun letztendlich bei der Sony a7R III gelandet bin. Nachdem ich übergangsweise meine vorhandenen EF-Objektive adaptiert hatte, habe inzwischen nahezu mein gesamtes EF-Gerödel verkauft und bin gerade dabei, mir eine Objektivzusammenstellung aus zwei, drei nativen FE-Festbrennweiten zusammenzustellen. Fazit der ganzen Geschichte? Niemals zuvor hat mich eine Kamera derart überzeugt, wie das nun bei der a7R III der Fall ist. Sämtliche Kritikpunkte, die ich an meiner EOS-Kleinbildkamera bemängelt hatte, sind dort ausgemerzt. Auch die oft bemängelte kompakte Bauform der a7-Reihe ist für mich von großem Nutzen - sowohl in Bezug auf die Kompaktheit des Systems (unter Verwendung entsprechend kompakter Festbrennweiten) als auch in Bezug auf die Bedienbarkeit.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellgenerationen sind aus meiner Sicht innovativ und haben das - bereits gute - "Urmodell" schrittweise zu einem sehr gut handhabbaren und modernen Fotoapparat gemacht, der durch die Vielzahl an guten bis hervorragenden Ausstattungsmerkmalen für nahezu sämtliche Aufnahmebereiche technisch gerüstet ist. Man denke an den "Sprung" in Bezug auf das Leistungsvermögen des Autofokusmoduls von Generation II auf Generation III als ein beispielhafter Beleg für innovative Neuerungen auch in jüngster Zeit. Weitere Belege:
- 5-Achsenstabilisator (I auf II),
- robustere Verschlussmechanik (II auf III),
- robusteres Bajonett (I auf II & II auf III),
- Verbesserung des elektronischen Suchers (II auf III),
- Speicherkartenschächte (II auf III),
- Bedienelemente wie Joystick, etc. (II auf III),
- Videofunktionalitäten (II auf III)
und viele Weitere.
Auch hat man das Gefühl, dass Sony auf die Wünsche des Marktes reagiert. Das war beispielsweise bei der Thematik bezüglich der begrenzten Akku-Reichweite und der Anpassungen an der Bauform des Gehäuses zur Verbesserung der Handhabung der Fall.
Und da das Thema mit der Frage "Hat Sony mit dem kleinen Bajonett das Nachsehen?" eröffnet wurde, würde ich als Einschätzung behaupten, dass Sony - gerade aufgrund der stetigen innovativen Weiterentwicklungen von Modellgeneration zu Modellgeneration - auch in Zukunft gute Chancen am Kameramarkt haben wird.
Als ich damals mit dem Kauf einer Olympus OM-D (E-M5) einen kurzen Ausflug in das mft-System machte, wünschte ich mir einen Hersteller, der eine ähnliche spiegellose Systemkamera mit einer ähnlichen Austattung und Kleinbildsensor bieten würde - Sony hat das aus meiner Sicht geschafft und hier und da gar meine Erwartungen übertroffen.
Inwieweit der - zumindest theoretische Nachteil - des kleineren Bajonettdurchmessers tatsächlich eine Einschränkung darstellt und inwieweit Sony durch ein möglicherweise eingeschränkteres Objektivportfolio weiterhin konkurrenzfähig bleiben wird, wird sich zeigen. Der Blick auf die bisher vorgestellten RF- und Z-Objektive zeigt, dass der theoretische Nachteil des kleineren Bajonettdurchmessers im FE-System zu keinem praktischen Nachteil führt. Abgesehen davon, hängt dies auch damit zusammen, dass der theoretische Vorteil eines größeren Objektivbajonetts auch tatsächlich von Canon, Nikon und den Objektivherstellern bei der Konstruktion neuer Objektive kompromisslos ausgenutzt werden müsste. Dies würde unter Umständen den Bau von größeren Objektiven bedeuten - der Markt wird entscheiden, welche Aspekte wichtiger sind: Perfekt
este Abbildungsleistung oder perfekte Abbildungsleistung bei kompakten Abmessungen. Zusammenfassend denke ich aber, dass sich aus dem kleineren Bajonettdurchmesser ein praxisrelevanter Nachteil für das Sony FE-System nicht ergeben wird. Zum einen lässt sich der theoretische Nachteil scheinbar durch geschickte Objektivkonstruktionen gut in den Griff bekommen bzw. "ausgleichen". Als Beleg für diese Vermutung: die hohe Abbildungsleistung des 85/1.4 GM und des 24/1.4 GM bei einer überraschend kleinen Bauform.
Der Erfolg / Misserfolg des jeweiligen Systems wird unabhängig davon aber auch von anderen Faktoren abhängig sein: Preisgestaltung, Ausstattungsmerkmale und Leistungsfähigkeit (des Sensors, des Autofokusmoduls, etc.), usw. . Obwohl ich diese Aspekte nur so beiläufig am Ende des Beitrages erwähne - gerade anhand dieser Faktoren wird sich aus meiner Sicht entscheiden, welcher Kamerahersteller künftig in diesen schrumpfenden Markt die "Größe" sein wird. Und nicht die Frage, welcher Hersteller das größte Bajonett anbietet.
Abschließend denke ich, dass Sony aufgrund der gezeigten Entwicklung in den letzten Jahren durchaus das Zeug dazu hat, ein großes Stück von diesem hart umkämpften Kuchen zu sichern.
Eines ist aber gewiss: der Endverbraucher wird von der jetzigen Konkurrenzsituation nur profitieren können. Sämtliche Hersteller sind gezwungen, abzuliefern. Kein Hersteller wird sich erlauben können, sich auf den "Lorbeeren" der letzten fünf, zehn oder zwanzig Jahren ausruhen zu können. Daher bin ich froh, dass Canon und Nikon jeweils ein spiegelloses Kleinbildsystem auf die Beine gestellt haben. Auch obwohl ich mir eine EOS R oder Nikon Z nicht kaufen würde und ich für mich rückblickend feststelle, dass ich mit dem Wechsel zu einer Sony a7R III die richtige Entscheidung getroffen habe.
gruß,
flo