Ich kann mir aber vorstellen, das die Verkürzung des Fokuswegs sich negativ auf die Bildqualität auswirkt.
Eine Fokussierung über Auszugsverlängerung führt ebenfalls zu einer Qualitätsverschlechterung, weil ein Objektiv nur bei einem bestimmten Abstand vom Sensor seine maximale Leistung bringt. Wie stark die Verschlechterung ist und bei welchem Abstand die maximale Leistung vorliegt, ist eine Frage des Objektivdesigns. Ob interne Fokussierung nun schlechter ist oder nicht, kann so allgemein nicht gesagt werden.
Dass sich bei kurzen Abständen zum Motive die Brennweite bei Objektiven mit IF viel stärker verkürzt als bei Objektiven ohne IF habe ich in vielen Foren gelesen.
Ja, das ist so. Es kann entweder über eine Auszugsverlängerung oder über eine Brennweitenverkürzung oder über eine Mischung aus beidem fokussiert werden. Weitere Möglichkeiten gibt es nicht.
Beispiel: Um für den Maßstab 1:1 zu fokussieren, muss der zusätzliche Auszug genauso lang sein wie die Brennweite. Ein 50mm-Objektiv müsste dann 100mm vom Sensor entfernt sein. Alternativ könnte es statt einer Auszugsverlängerung wie beim Zoom die Brennweite verkürzen auf 25mm. Dann stimmt es auch wieder, 25mm Auszug + 25mm Brennweite ergeben Maßstab 1:1 bei gleichbleibendem Abstand von 50mm.
(Bei Tele- und Retrofokuskonstruktionen weicht die tatsächliche Baulänge davon ab, das Prinzip ist aber dasselbe.)
Falls es Sigma schafft [...] "focus breathing" zu verringern, dann ist es mir egal dass der Tubus ausfährt.
Fokus Breathing ist der Effekt, dass sich der Bildausschnitt in Abhängigkeit von der Fokussierung ändert, was gerade beim Makro-Objektiv lästig sein kann. Dieser tritt auf bei Fokussierung über Auszugsverlängerung (denk mal an eine Lochkamera: Je weiter der Sensor vom Loch, d. h. der Optik, entfernt ist, desto kleiner ist der Bildwinkel). Vermieden werden kann Fokus Breathing bei Fokussierung über Brennweitenverkürzung. Aber dann beschweren sich die Leute, dass sie an der Naheinstellgrenze nicht mehr die volle Brennweite zur Verfügung haben.