NeverAgain
Themenersteller
Ich hatte ja die Aufgabe mit in den Urlaub genommen, mich zwischen dem Nikon-Vollformat (Nikon D600 mit 24-120) und der Pentax APS-C (Objektive zwischen 16 und 300 mm)
zu entscheiden (siehe Thread "wo sind meine Kameramodelle geblieben").
Vielleicht interessiert sich jemand für den Ausgang.
Vorgabe: Nikon D600 mit 24-120 3.5-5.6 und 35mm 2.0 , Pentax K-3, 16-85 sowie 21mm lim. und Sigma 70-300 OS
Ort: 1 Woche Urlaub an der Kieler Förde, reine Urlaubsbilder. Landschaft, Schiffe, mal nah, mal fern.
Ziel: Entscheidung für ein System
Also, im anderen Thread habe ich ja schon ein wenig geschrieben.
Die geänderte Bedienung möchte ich der Nikon nicht als Nachteil anrechnen, nur weil ich mit Pentax und dem Bedienkonzept dort seit Jahren vertraut bin.
Was auf der Bedienungsseite jedoch einen echten Vorteil für Pentax darstellt, ist der automatisch angelegte tägliche Ordner. Das geht bei der Nikon D600 nicht und wenn ich am
Abend die Bilder des Tages auf die Festplatte kopiert habe, muss ich den Ordner manuell eine Nummer hochzählen, damit ich beim nächsten Kopieren nicht die bereits kopierten Bilder
mit erwische. Das hat Pentax für mich deutlich besser gelöst.
Das Menü und die Info-Seite, das Bedienkonzept und die Anordnung und Funktion der Knöpfe ergibt einen kleinen Punktvorteil für Pentax.
Der Bildeindruck ist bei den Nikon-Bildern einfach erst mal toll. Ohne direkten Vergleich gegen andere Bilder wirken die Aufnahmen aus der Nikon erst mal bombastisch.
Differenzierter wird das , wenn ich dann ein gleiches oder ähnliches Motiv aus der K-3 dagegenstelle. Die wirken nämlich nicht weniger bombastisch gut. Man muss es sich nur
eingestehen.
Einer der Gründe für den Wunsch nach dem FollVormat war ja die explizite Idee, mehr freigestellte Bilder machen zu wollen.
Aber: bei meinen bevorzugten Motiven, deren Entfernungslage und deren Bildaufbau funktioniert das nicht. Und wenn es funktioniert, also bei Motiven im Nahbereich mit recht
großem Abstand zum Hintergrund, da funktioniert es mit der Pentax auch. Ok, vielleicht nicht ganz so gut, wie mit der Nikon, aber es geht.
Richtig viel besser ginge es mit der Nikon noch, wenn ich in Objektive investieren würde, die tatsächlich Blende 2.8 oder offener anbieten. Dazu bin ich aber aus Preis- und
Größenaspekten nicht bereit. Ok, meine Pentax-Objektive haben ab 85 mm Brennweite eine Blende von 5.6. Da muss ich beim Freistellen halt sehen, was geht oder nicht.
Das ist ein Punkt für Nikon.
Stichwort Farben:
Nikon hat ein total anderes Farbgefühl. Ich meine damit, dass ich das Gefühl habe, dass die Bilder der Nikon eine völlig andere Farbgestaltung haben. Ich bin kein Spezialist auf dem
Gebiet, das hat bestimmt einen Fachbegriff. Ich für mich finde die Abstimmung der Farben bei beiden Kameras gut. Aber als jemand, der bei Pentax früher das Farbschema "leuchtend" bevorzugte,
komme ich mit den Farben der Pentax gut klar. Da kann ich im DxO auch mal am Regler ziehen, ohne dass es mir gleich zu bunt wird.
Kurzum: Bei den Farben ist für mich ein unentschieden angemessen.
Stichwort AF:
Kurz gesagt: Der AF-S mit dem Scharfstellen auf ruhende Motive ist bei beiden Kameras gleich. Da gibt es bei beiden nichts zu maulen.
Da ist es auch egal, ob mit dem mittleren Spot oder mit der 11- oder 9-Felder-Automatik, der AF-S ist kein Entscheidungskriterium für eine der beiden Kameras.
Der AF-C .. ja, das ist eine unfaire Vergleichssituation, weil ich den AF-C mit dem Nikon 24-120 gegen den AF-C an der Sigma 70-300 OS vergleichen muss. Das habe ich an fliegenden
Objekten (Möven, Kormorane) sowie an schwimmenden Motiven (Haubentaucher, Enten) probiert. Das ist natürlich ein klarer Punkt für die Nikon, aber das liegt bei der Pentax
definitiv am Objektiv... das ist mir schon bewusst. Ich bin bei 300 mm mit Blende 6.3 unterwegs, kann das lange Ding kaum ruhig halten und fahre zur Not einmal komplett durch
den ganzen Bereich. Wenn der AF-C mal gepackt hat, ist es gut. Wenn er sein Motiv erst suchen muss, kann Frust aufkommen.
Wenn ich den AF-C zwischen Nikon 24-120 und dem Pentax 16-85 vergleiche (das ist mit Möwen schwer, weil die zu weit weg sind), dann gibt es keinen eindeutigen Sieger, der wirklich deutlich
vorne liegt.
Da ich aber - so war der Test von vorn herein aufgebaut - für die Nikon kein Tele kaufen werde (siehe die Größe der 80-200 oder 70-300 für die Nikon), ist mir ein langsames
Tele immer noch einen Hauch lieber als kein Tele, auch wenn der AF bei Nikon besser packt. Dafür bekommt die Nikon einen halben Punkt.
Insofern: unentschieden beim reinen AF, Ein Punkt für Pentax dafür, dass ich das Tele schon habe und leider nur ein halber Punkt für Nikon.
Stichwort Rauschen:
bei der Nikon habe ich das erste mal bewusst Bilder im Dom mit ISO 3200 gemacht. Das war schon eine Offenbarung.
Wow, dachte ich im DxO.
Die Pentax rauscht da ein klein wenig mehr, aber zumeist komme ich auch mit ISO 1600 hin. Und da ist die Pentax im DxO kein bisschen schlechter.
Und mit Prime ist das bei beiden Kameras eigentlich kein Problem.
Größe und Gewicht:
Das gibt sich nicht viel. Unentschieden.
Ladegerät, Akku, Kartenslots etc.:
kein Sieger, völlig unentschieden.
Anfass-Gefühl:
ob es nun daran liegt, dass ich die Kameras von Pentax nun schon über 10 Jahre verwende oder ob es daran liegt, dass sie etwas kleiner ist:
Ich mag das Anfassgefühl von Pentax sehr. Und seit dem Urlaub weiß ich , dass ich es mag, den kleinen Finger unten unter den Body zu legen. Das geht bei der Nikon nicht.
Ist sehr subjektiv, aber das ist der ganze Test.
Pentax:
- Bedienung im Menü
- Tele vorhanden
- Festhalten und Anfass-Gefühl
Nikon:
- Freistellung
- halber Punkt für AF-C
Jetzt könnt Ihr mir vorwerfen, dass ich das alles so hinbiege, dass Pentax gewinnt. Ja, das habe ich wohl getan. Nach zahlreichen Urlauben, tollen Bildern mit schönem
Erinnerungswert habe ich emotional keinen Grund, die Pentax irgendwie schlecht zu schreiben.
Ich verspreche aber, dass ich ohne Vorbehalte an die Nikon gegangen bin, immerhin hab ich ja schon seit über einem Jahr mit dem Vollformat geliebäugelt. Ich wollte eine FX,
und die 1400 Euro für eine K-1 hätte ich für so einen Versuch definitiv nicht ausgegeben. Ich werde das auch heute nicht tun.
Die Nikon D600 ist altersmäßig die gleiche Klasse wie die K-3 und ist preismäßig das Höchste der Gefühle gewesen.
Und das führt jetzt zu meinem persönlichen Ergebnis: Die K-3 darf bleiben, die Nikon wird wieder gehen.
Ich werde auch nicht nach einem Nachfolger der K-3 schauen, weil mir die möglichen Verbesserungen (Schwenkdisplay, WLAN, Bluetooth, GPS etc.) nicht wichtig sind.
Mein PC zu hause ist mit den 24 MP mehr aus beschäftigt. Mein DxO hat alle notwendigen Profile. Das 21mm Lim. ist die kleine zarte Alternative für den Tag ohne Fototasche.
Das 16-85 meine Allzweckwaffe und das 70-300 mein Tele, das gerade gut genug ist, für die wenigen Einsätze. Alles in allem:
Mir wird gerade im Moment erst klar, wie zufrieden ich als bekennender Urlaubsfotograf und Hobby-Knipser mit meiner Ausrüstung bin.
Und was damit heute geht, was bei der IST*Dl2 mit dem 18-200 von Sigma nicht ging.
Insofern: entspannt bleiben, subjektive Eindrücke gelten lassen und einfach mal dem Kleinhirn folgen. Natürlich ist die Nikon D600 eine geile Kamera, aber es reicht weder für einen
Wechsel noch für das friedvolle Nebeneinander.
Auch wenn ich weiß, dass ich für viel Geld auch noch viel Verbesserung bekommen könnte.
Gruß
Never
zu entscheiden (siehe Thread "wo sind meine Kameramodelle geblieben").
Vielleicht interessiert sich jemand für den Ausgang.
Vorgabe: Nikon D600 mit 24-120 3.5-5.6 und 35mm 2.0 , Pentax K-3, 16-85 sowie 21mm lim. und Sigma 70-300 OS
Ort: 1 Woche Urlaub an der Kieler Förde, reine Urlaubsbilder. Landschaft, Schiffe, mal nah, mal fern.
Ziel: Entscheidung für ein System
Also, im anderen Thread habe ich ja schon ein wenig geschrieben.
Die geänderte Bedienung möchte ich der Nikon nicht als Nachteil anrechnen, nur weil ich mit Pentax und dem Bedienkonzept dort seit Jahren vertraut bin.
Was auf der Bedienungsseite jedoch einen echten Vorteil für Pentax darstellt, ist der automatisch angelegte tägliche Ordner. Das geht bei der Nikon D600 nicht und wenn ich am
Abend die Bilder des Tages auf die Festplatte kopiert habe, muss ich den Ordner manuell eine Nummer hochzählen, damit ich beim nächsten Kopieren nicht die bereits kopierten Bilder
mit erwische. Das hat Pentax für mich deutlich besser gelöst.
Das Menü und die Info-Seite, das Bedienkonzept und die Anordnung und Funktion der Knöpfe ergibt einen kleinen Punktvorteil für Pentax.
Der Bildeindruck ist bei den Nikon-Bildern einfach erst mal toll. Ohne direkten Vergleich gegen andere Bilder wirken die Aufnahmen aus der Nikon erst mal bombastisch.
Differenzierter wird das , wenn ich dann ein gleiches oder ähnliches Motiv aus der K-3 dagegenstelle. Die wirken nämlich nicht weniger bombastisch gut. Man muss es sich nur
eingestehen.
Einer der Gründe für den Wunsch nach dem FollVormat war ja die explizite Idee, mehr freigestellte Bilder machen zu wollen.
Aber: bei meinen bevorzugten Motiven, deren Entfernungslage und deren Bildaufbau funktioniert das nicht. Und wenn es funktioniert, also bei Motiven im Nahbereich mit recht
großem Abstand zum Hintergrund, da funktioniert es mit der Pentax auch. Ok, vielleicht nicht ganz so gut, wie mit der Nikon, aber es geht.
Richtig viel besser ginge es mit der Nikon noch, wenn ich in Objektive investieren würde, die tatsächlich Blende 2.8 oder offener anbieten. Dazu bin ich aber aus Preis- und
Größenaspekten nicht bereit. Ok, meine Pentax-Objektive haben ab 85 mm Brennweite eine Blende von 5.6. Da muss ich beim Freistellen halt sehen, was geht oder nicht.
Das ist ein Punkt für Nikon.
Stichwort Farben:
Nikon hat ein total anderes Farbgefühl. Ich meine damit, dass ich das Gefühl habe, dass die Bilder der Nikon eine völlig andere Farbgestaltung haben. Ich bin kein Spezialist auf dem
Gebiet, das hat bestimmt einen Fachbegriff. Ich für mich finde die Abstimmung der Farben bei beiden Kameras gut. Aber als jemand, der bei Pentax früher das Farbschema "leuchtend" bevorzugte,
komme ich mit den Farben der Pentax gut klar. Da kann ich im DxO auch mal am Regler ziehen, ohne dass es mir gleich zu bunt wird.
Kurzum: Bei den Farben ist für mich ein unentschieden angemessen.
Stichwort AF:
Kurz gesagt: Der AF-S mit dem Scharfstellen auf ruhende Motive ist bei beiden Kameras gleich. Da gibt es bei beiden nichts zu maulen.
Da ist es auch egal, ob mit dem mittleren Spot oder mit der 11- oder 9-Felder-Automatik, der AF-S ist kein Entscheidungskriterium für eine der beiden Kameras.
Der AF-C .. ja, das ist eine unfaire Vergleichssituation, weil ich den AF-C mit dem Nikon 24-120 gegen den AF-C an der Sigma 70-300 OS vergleichen muss. Das habe ich an fliegenden
Objekten (Möven, Kormorane) sowie an schwimmenden Motiven (Haubentaucher, Enten) probiert. Das ist natürlich ein klarer Punkt für die Nikon, aber das liegt bei der Pentax
definitiv am Objektiv... das ist mir schon bewusst. Ich bin bei 300 mm mit Blende 6.3 unterwegs, kann das lange Ding kaum ruhig halten und fahre zur Not einmal komplett durch
den ganzen Bereich. Wenn der AF-C mal gepackt hat, ist es gut. Wenn er sein Motiv erst suchen muss, kann Frust aufkommen.
Wenn ich den AF-C zwischen Nikon 24-120 und dem Pentax 16-85 vergleiche (das ist mit Möwen schwer, weil die zu weit weg sind), dann gibt es keinen eindeutigen Sieger, der wirklich deutlich
vorne liegt.
Da ich aber - so war der Test von vorn herein aufgebaut - für die Nikon kein Tele kaufen werde (siehe die Größe der 80-200 oder 70-300 für die Nikon), ist mir ein langsames
Tele immer noch einen Hauch lieber als kein Tele, auch wenn der AF bei Nikon besser packt. Dafür bekommt die Nikon einen halben Punkt.
Insofern: unentschieden beim reinen AF, Ein Punkt für Pentax dafür, dass ich das Tele schon habe und leider nur ein halber Punkt für Nikon.
Stichwort Rauschen:
bei der Nikon habe ich das erste mal bewusst Bilder im Dom mit ISO 3200 gemacht. Das war schon eine Offenbarung.
Wow, dachte ich im DxO.
Die Pentax rauscht da ein klein wenig mehr, aber zumeist komme ich auch mit ISO 1600 hin. Und da ist die Pentax im DxO kein bisschen schlechter.
Und mit Prime ist das bei beiden Kameras eigentlich kein Problem.
Größe und Gewicht:
Das gibt sich nicht viel. Unentschieden.
Ladegerät, Akku, Kartenslots etc.:
kein Sieger, völlig unentschieden.
Anfass-Gefühl:
ob es nun daran liegt, dass ich die Kameras von Pentax nun schon über 10 Jahre verwende oder ob es daran liegt, dass sie etwas kleiner ist:
Ich mag das Anfassgefühl von Pentax sehr. Und seit dem Urlaub weiß ich , dass ich es mag, den kleinen Finger unten unter den Body zu legen. Das geht bei der Nikon nicht.
Ist sehr subjektiv, aber das ist der ganze Test.
Pentax:
- Bedienung im Menü
- Tele vorhanden
- Festhalten und Anfass-Gefühl
Nikon:
- Freistellung
- halber Punkt für AF-C
Jetzt könnt Ihr mir vorwerfen, dass ich das alles so hinbiege, dass Pentax gewinnt. Ja, das habe ich wohl getan. Nach zahlreichen Urlauben, tollen Bildern mit schönem
Erinnerungswert habe ich emotional keinen Grund, die Pentax irgendwie schlecht zu schreiben.
Ich verspreche aber, dass ich ohne Vorbehalte an die Nikon gegangen bin, immerhin hab ich ja schon seit über einem Jahr mit dem Vollformat geliebäugelt. Ich wollte eine FX,
und die 1400 Euro für eine K-1 hätte ich für so einen Versuch definitiv nicht ausgegeben. Ich werde das auch heute nicht tun.
Die Nikon D600 ist altersmäßig die gleiche Klasse wie die K-3 und ist preismäßig das Höchste der Gefühle gewesen.
Und das führt jetzt zu meinem persönlichen Ergebnis: Die K-3 darf bleiben, die Nikon wird wieder gehen.
Ich werde auch nicht nach einem Nachfolger der K-3 schauen, weil mir die möglichen Verbesserungen (Schwenkdisplay, WLAN, Bluetooth, GPS etc.) nicht wichtig sind.
Mein PC zu hause ist mit den 24 MP mehr aus beschäftigt. Mein DxO hat alle notwendigen Profile. Das 21mm Lim. ist die kleine zarte Alternative für den Tag ohne Fototasche.
Das 16-85 meine Allzweckwaffe und das 70-300 mein Tele, das gerade gut genug ist, für die wenigen Einsätze. Alles in allem:
Mir wird gerade im Moment erst klar, wie zufrieden ich als bekennender Urlaubsfotograf und Hobby-Knipser mit meiner Ausrüstung bin.
Und was damit heute geht, was bei der IST*Dl2 mit dem 18-200 von Sigma nicht ging.
Insofern: entspannt bleiben, subjektive Eindrücke gelten lassen und einfach mal dem Kleinhirn folgen. Natürlich ist die Nikon D600 eine geile Kamera, aber es reicht weder für einen
Wechsel noch für das friedvolle Nebeneinander.
Auch wenn ich weiß, dass ich für viel Geld auch noch viel Verbesserung bekommen könnte.
Gruß
Never