Galanos
Themenersteller
Hallo zusammen!
Ich habe mich mit einem befreundeten Fotografen über die Zusammenhänge „Brennweite“—„Entfernung zum Objekt“—„Unschärfe“ unterhalten. Wir waren unterschiedlicher Meinung, vielleicht kann mir jemand Klarheit verschaffen. Ich habe schon den Schärfentiefe-Rechner von Erik Krause (über den fixierten Thread gefunden) angestrengt, der beantwortet aber nicht all meine Fragen. Folgendes Szenario:
Identische Kamera, identische Blendenzahl (ich habe mit f/4.0 gerechnet), identisches Motiv, beispielsweise der Kopf einer Person. Unterschiedliche Brennweiten, unterschiedliche Entfernungen.
Foto A wird mit 600 mm Brennweite aus 21 m Entfernung aufgenommen, Foto B mit 200 mm Brennweite aus 7 m Entfernung. Faktor 3. Der scharfe Bereich ist beide Male (laut Rechner) ca. 28 cm. Somit sollte das Motiv das Bildformat im gleichen Maße ausfüllen und die Tiefenschärfe ähnlich verlaufen – beispielsweise von vor der Nasenspitze bis hinter den Kopf. Jedoch bei 600 mm deutlich gepresster wirkend als bei 200 mm.
Nun haben wir aber einen Hintergrund – beispielsweise eine Wand in 3 m Entfernung hinter dem fokussierten Objekt. In Foto A also in 24 m Entfernung von der Sensorebene, in Foto B in 10 m Entfernung.
Das Szenario dürfte eng mit dem „Vertigo-Effekt“/„Dolly-Zoom“ zu tun haben, den man aus Filmen kennt. Dort scheint sich ja bei Verkürzung der Brennweite und gleichzeitiger Annäherung ans Motiv der Hintergrund vom Objekt zu entfernen. Entsprechend sähe man bei Foto B mehr vom Hintergrund, beispielsweise die ganze Wand, nicht nur einzelne Steine.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dolly-Zoom, gemeinfreies Bild)
Die Frage lässt sich vermutlich nur subjektiv beantworten: Bei welcher Variante wäre das Motiv „besser freigestellt“? Würde bei der kleineren Brennweite eine höhere Unschärfe des Hintergrunds die Tatsache aufheben, dass man mehr von der Wand erkennt und damit eigentlich einen störenderen Hintergrund hat? Wenn ich mir Filmausschnitte mit Vertigo-Effekt anschaue, scheint das so zu sein, die empfundene Unschärfe des Hintergrunds scheint die ganze Kamerafahrt über gleich zu bleiben.
Ich hoffe, ich konnt mich klar ausdrücken – mir schwirrt selber schon der Kopf etwas
Freue mich auf eure Antworten, danke!
Ich habe mich mit einem befreundeten Fotografen über die Zusammenhänge „Brennweite“—„Entfernung zum Objekt“—„Unschärfe“ unterhalten. Wir waren unterschiedlicher Meinung, vielleicht kann mir jemand Klarheit verschaffen. Ich habe schon den Schärfentiefe-Rechner von Erik Krause (über den fixierten Thread gefunden) angestrengt, der beantwortet aber nicht all meine Fragen. Folgendes Szenario:
Identische Kamera, identische Blendenzahl (ich habe mit f/4.0 gerechnet), identisches Motiv, beispielsweise der Kopf einer Person. Unterschiedliche Brennweiten, unterschiedliche Entfernungen.
Foto A wird mit 600 mm Brennweite aus 21 m Entfernung aufgenommen, Foto B mit 200 mm Brennweite aus 7 m Entfernung. Faktor 3. Der scharfe Bereich ist beide Male (laut Rechner) ca. 28 cm. Somit sollte das Motiv das Bildformat im gleichen Maße ausfüllen und die Tiefenschärfe ähnlich verlaufen – beispielsweise von vor der Nasenspitze bis hinter den Kopf. Jedoch bei 600 mm deutlich gepresster wirkend als bei 200 mm.
Nun haben wir aber einen Hintergrund – beispielsweise eine Wand in 3 m Entfernung hinter dem fokussierten Objekt. In Foto A also in 24 m Entfernung von der Sensorebene, in Foto B in 10 m Entfernung.
Das Szenario dürfte eng mit dem „Vertigo-Effekt“/„Dolly-Zoom“ zu tun haben, den man aus Filmen kennt. Dort scheint sich ja bei Verkürzung der Brennweite und gleichzeitiger Annäherung ans Motiv der Hintergrund vom Objekt zu entfernen. Entsprechend sähe man bei Foto B mehr vom Hintergrund, beispielsweise die ganze Wand, nicht nur einzelne Steine.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dolly-Zoom, gemeinfreies Bild)
Die Frage lässt sich vermutlich nur subjektiv beantworten: Bei welcher Variante wäre das Motiv „besser freigestellt“? Würde bei der kleineren Brennweite eine höhere Unschärfe des Hintergrunds die Tatsache aufheben, dass man mehr von der Wand erkennt und damit eigentlich einen störenderen Hintergrund hat? Wenn ich mir Filmausschnitte mit Vertigo-Effekt anschaue, scheint das so zu sein, die empfundene Unschärfe des Hintergrunds scheint die ganze Kamerafahrt über gleich zu bleiben.
Ich hoffe, ich konnt mich klar ausdrücken – mir schwirrt selber schon der Kopf etwas
Freue mich auf eure Antworten, danke!