Leipzig for Eurocities - Fotowettbewerb

Ich hoffe ich habe dieses Thema an der richtigen Stelle gewählt!?

Am Wochenende stieß ich beim Zeitunglesen auf einen Artikel im Leipziger Amtsblatt mit dem Titel "Fotowettbewerb: Sieger stehen fest". Dabei geht es um das Gewinnerbild der Stadt Leipzig als Beitrag der euronationalen Ausschreibung von Eurocitiers anlässlich deren 25 jährigen Jubiläums.
Da die Bilder nicht sonderlich groß waren stöberte ich ein wenig im Internet herum und fand noch einiges an Information dazu. Die Stadt Leipzig veröffentlichte dazu auch noch einen digitalen Artikel, in dem man sich die Bilder vernünftig anschauen kann:
http://www.leipzig.de/de/buerger/ne...urocities-Fotowettbewerbs-gekuert-20387.shtml

Um das mal grob zusammenzufassen ging es darum, dass junge Leipziger im Alter zwischen 15 und 25 Jahren ein Bild einreichen durften, die den Blick auf ihre Stadt zeigen, wobei diese unverwechselbar erkennbar ist. Zur Anregung waren verschieden Thematiken gegeben und es sollte ein kurzer Text (ca 100 Wörter - in englisch) zum Bild geschrieben werden. Die fotgrafische Leistung stand dabei nicht im Vordergrund!
Das Gewinnerbild wird zudem in einem Jubiläumsbildband abgedruckt in dem sich alle 140 Partnerstädte mit dem vorgegeben Schwerpunkt vorstellen.

So und nun kommt mein Problem:
Schaue ich mir die Bilder an, so verstehe ich die Nominierung nicht. Ich kann absolut nicht nachvollziehen, was die Jury da geritten hat!
Von der sehr ansprechenden Schwarz-Weiß-Umsetzung mal abgesehen, weiß ich nicht wie es dieses Bild auf Platz eins geschafft hat. In meinen Augen hat dieses Bild das Thema vollkommen verfehlt. Ich kann abolut kein Indiz finden, dass dieses Bild in Leipzig aufgenommen wurde. Wo ist der Bezug zur Stadt???

Mir als Leipziger widerstrebt es mich mit diesem Bild "von" meiner Stadt im europäischen Städtenetzwerk vorzustellen oder gar zu identifizieren.

Ich weiß nicht was noch für Bilder eingereicht wurden, aber von den hier nominierten sagt mir Platz drei am ehesten zu. Zwei der wichtigsten Wahrzeichen im Einklang mit der Natur - genau so sehe auch ich die Stadt Leipzig...


Ich bin gespannt, ob ich mit dieser Meinung allein dastehe. Vielleicht liest ja einer der Nominierten hier mit und kann seine Ansichten darlegen. Auch das Empfinden von nicht-platzierten Teilnehmern würde mich interessieren. Hätte euer Bild es vielleicht eher verdient auf dem Treppchen zu stehen als eins der anderen?

Da faellt mir das zu ein

Obowohl ich, als nicht Leipziger, diese Art von Strassenbahn schon mit der Stadt assoziere. Aber Du hast Recht, das dritte Bild ist einfach um vieles unverkennbarer.

Ich verstehe nicht ganz wo das Problem liegt:

"Die Jury überzeugte die Kombination aus klassischer Schwarz-Weiß-Fotografie und unkonventionellem Motiv. Bürgermeister Thomas Fabian: „Die Fotografin hat eine wunderschöne Momentaufnahme geschaffen. Das Siegerbild zeigt einen jungen Menschen, der sich in unserer Stadt offensichtlich wohlfühlt. Er sitzt entspannt in der Straßenbahn und hat sich in ein Buch vertieft. Das passt zu Leipzig."

Dei Entscheidung ist doch in gewisser weise nachvollziehbar, auch wenn ich das sich wohlfühlen nicht im Bild auf Anhieb erkennen kann. Deutlich ist aber, dass man sich für ein Motiv entschieden hat, das nicht einem völlig konstruierten 0815er mit Wahrzeichen entspricht, sondern auf eine andere Bildsprache gesetzt hat.

Das hier in einem Forum zu diskuieren, was über Bildsprache jetzt hinaus geht, denke ich ist eher in einem zB Leserbrief an eine Lokalzeitung besser aufgehoben.

hm, erinnert mich an die alten bsag wagen, der part wo der junge man drauf sitzt ist zwar etwas anders gestaltet, aber durch die frontpartie am nächsten wagen passt es wieder, könnte auch in bremen gemacht worden sein des photo, kann also schon nachvollziehen warum der ´TE sich gegen ein derart generisches Motiv ausspricht, würd es auch als alles mögliche bezeichnen aber nicht als 'unverwechselbar' Leipzig ...

bsm schrieb:

Deutlich ist aber, dass man sich für ein Motiv entschieden hat, das nicht einem völlig konstruierten 0815er mit Wahrzeichen entspricht, sondern auf eine andere Bildsprache gesetzt hat.

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Sehe ich genauso. Das war ein Fotowettbewerb für Jugendliche. Die Bildsprache im Siegerbild passt für mich viel eher zu jungen Leuten als das Postkartenklischee von Platz 3.

Grüße
Sylvia

NurMalSchnellRegistriert schrieb:

Leipziger Wahrzeichen kennt übrigens sowieso niemand außerhalb von Leipzig.

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Aber, aber! Die Semperoper kennt man schon!


*duck und renn*

Also ich finde – von der fotografischen Seite her – das Siegerbild absolut top!
Und auch am Thema des Wettbewerbes vorbei, finde ich, ist es nicht – sie (Steffi Kunze) ist das Thema eben subtiler angegangen. Ich finde es gut.

Wenn ich mir hingegen das Bild 3 anschaue, kann ich das genauso am Postkartenständer kaufen.

Ich seh schon hier scheiden sich die Geister...!

Wie ich im ersten Beitrag schon andeutete sehe ich die Bildqualität des Gewinnerbeldes klar an erster Stelle. Da diese jedoch nicht relevant war, sollte das nicht ausschlaggebend gewesen sein. Was mich so sehr stört ist, dass man die Stadt nicht wie in der Aufgabe gefordert war, klar wiedererkennt.
Die Produktion von Trams ist in Deutschland nahezu ein Monopol. Deshalb findet man diesen Typ wie ja bereits auch erkannt in vielen Städten wieder.
Zum Beispiel in Dresden weiß ich dass es dort auch solche Wagons gibt. Da Dresden ebenfalls an der Ausschreibung teilgenommen hat, könnte das Bild also auch für diese Stadt antreten.... versteht ihr worauf ich hinaus will?!

Wenn ich mir das fertige Buch ansehe und komme zu Leipzig, dann sehe ich da einen jungen Menschen der liest, mehr aber auch nicht. Mir fehlt einfach der Bezug zur Stadt!


An den Leserbrief hatte ich auch schon gedacht, wollte mich aber hier erstmal absichern, dass ich mit meiner Ansicht nicht allein dastehe. Nur blöd, dass der Anzeiger ja nichts für den Entscheid kann, sondern lediglich das Ergebnis abdruckt. An dem Ergebnis ist außerdem mit Sicherheit auch nichts mehr zu rütteln.

Interessant finde ich auch, dass bisher noch keine Meinungen zum zweiten Platz geäußert wurden. Ist die Positionierung in euren Augen also angemessen?

Also ich kann die Rangfolge schon gut verstehen (immer im Hinterkopf, dass es ein Wettbewerb für/von jungen Leuten ohne "Qualitätsanspruch" ist)

Bild 1 verkörpert Leipzig für mich recht gut - die Straßenbahn (auch für mich als "Vollwessie" identifizierbar ), der junge Mann, der da unkonventionell in der Bahn fläzt (Leipzig Studentenstadt) und ein Buch liest (wieder Student und Bezug zur Buchmesse). Die Umsetzung finde ich auch sehr gut und selbst wenn es kein unverkennbares Ausshängeschild ist, würde ich nicht sagen, dass hier das Thema verfehlt wurde.

Bild 2 trifft eine gute Stimmung, ist eine gute Idee, nur die Umsetzung finde ich nicht ganz gelungen. Ob hier das Thema verfehlt wurde - keine Ahnung, ich kenne Leipzigs Skyline nicht.

Tja und Bild 3 schlägt hier völlig aus der Art. Es mangelt an den jungen, innovativen Ideen, der beiden höher platzierten und erinnert halt mehr an die typischen Stadtmotive.

Wie gesagt, ich kenne Leipzig nicht wirklich und wüsste nicht, woran ich Leipzig unbedingt festmachen sollte. Trotzdem fallen mir sofort so Sachen wie Buchmesse und Universtätsstadt ein. Von daher finde ich diese gefühlten Motive ansprechender, als das klassische Postkartenmotiv.

Ja, ich sehe ein, für einen Außenstehenden ist es sicherlich nicht so leicht sich da hineinzuversetzen.

Die Punkte die du bringst sind gut durchdacht, aber leider alles nur Anspielungen ohne klare Indizien. Wenn das Bild wenigstens noch das Leipziger Wappen enthielte, oder wenigstens den Schriftzug "Leipziger Verkehrsbetriebe" oder ähnliches (denn wie gesagt, es gibt diesen Tramtyp auch in einigen anderen Städten), dann wäre ich sicherlich auch nicht so aufgebracht darüber.

Ich habe mir die Bilder jetzt zum wiederholten mal in Ruhe angeschaut.
Zu Bild eins möchte und kann ich an dieser Stelle nichts weiter sagen.
Bild zwei zeigt eine gute Idee, nur die Umsetzung ist doch recht mau. Die Skyline passt schon, nur deren Platzierung innerhalb der Fensterrahmen ist doch recht ungeschickt und auch die Größe ist eher unvorteilhaft. Auch geht durch die schlechte Belichtung die Wertigkeit des Bildes etwas verloren.

Das erste was man auf Bild drei sieht, ist das hier schon oft erwähnte Postkartenmotiv. Schaut man jedoch etwas genauer hin, so finden sich viel mehr Bezüge zur Stadt als man zunächst denkt:
Die Jugendlichkeit wird nicht nur durch die beiden Personen auf der Brücke verkörpert, sondern auch unterhalb sieht man einige Menschengruppen. Wer schon mal dort war weiß, dass dieser Ort sehr gern von jungen Menschen (hauptsächlich Studenten) für Freizeitaktivitäten wie Sport, Grillen, Chillen, usw. aufgesucht wird.
Das Hauptmotiv sind übrigens das City-Hochhaus alias UNIRIESE und der Turm des Neuen Rathaus. Diese beiden bilden durch ihren unterschiedlichen Baustil einen wunderbaren Kontrast von alt gegen neu und zeigen zudem auch noch was von der historischen Seite der Stadt.
Weiterhin ist Leipzig auch als Wasserstadt bekannt mit seinen vielen Seen, Flüssen und Kanälen und natürlich den dazugehörigen Brücken. Es wird nicht um sonst auch als "Klein Venedig" bezeichnet. Also noch zwei wichtige Motive, die das Bild mit der Stadt verbinden.
Wie der Autor das auch selbst schon schreibt wird weiterhin die Nähe zur Natur und vorallem auch den Einklang derer mit der Stadt gezeigt. Leipzig hat einen der größten zusammenhängenden Auwaldbestände Mitteleuropas und liegt damit im "grünen Gürtel"...

also wenn man sich Zeit nimmt findet man sicherlich noch mehr Zusammenhänge. Für mich ist das nach wie vor das Bild, was die Stadt am ehesten verkörpert.



Deutschland hat neben Leipzig aber noch einiges mehr an Partnerstädten des EUROCITIES-Netzwerk. Wie ist das denn in euren Städten. Gibt es da auch so zwiespältige Ansichten bezüglich der Nominierungen oder kann man mit den Ergebnissen durchaus zufrieden sein???

Ja, ich sehe ein, für einen Außenstehenden ist es sicherlich nicht so leicht sich da hineinzuversetzen.

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Mmmmhhh - ist das Bild und sein Verwendungszweck nicht vor allem für Außenstehende gedacht?

Greets
/bd/

ja, natürlich ist es in erster Linie an Außenstehende gerichtet. Um so mehr drängt es sich auf, dass das Bild ein markantes Wahrzeichen beinhaltet.
Die Aufschlüssleung der Bildkomponenten von Platz 3 sollte hier nur noch mal verdeutlichen, dass da durchaus einiges mehr als nur das schnöde Postkartenmotiv dahinter steckt.

puedelio schrieb:

... Die Aufschlüssleung der Bildkomponenten von Platz 3 sollte hier nur noch mal verdeutlichen, dass da durchaus einiges mehr als nur das schnöde Postkartenmotiv dahinter steckt.

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Dieses "schnöde" Postkartenmotiv wird von Einheimischen und Besuchern regelmäßig aufgenommen. Es ist quasi ein Standard für Fotografen dieser Stadt. Der Aufnahmestandort ist richtig festgetrampelt und ich mußte einmal sogar warten bis die Konkurenz fertig war. Dieses Motiv begleite ich schon seit Jahren zu allen möglichen Tages- und Jahreszeiten.
Es verächtlich als Postkarte abzutun ist in meinen Augen einfach nur ....

@ TO

Du hast mit Deiner Meinung zu den Bildern sicher Recht und im dritten ist Leipzig eben am besten getroffen. Aber da´s ja junge Leute sind, die hier gearbeitet haben, sind eben auch neue Sichten auf diese wunderschöne Stadt gefragt. Das Siegerbild ist auch in meinen Augen ein tolles Bild aus dem Genre "Street" und nicht "Leipzig - City" Da gibt´s Besseres zum Thema. Wenn´s die Jungen aber nicht bringen und die Jury sogenannte "Postkarten" nicht akzeptiert, isses halt so. Ist ja nur´n Wettbewerb und jeder, der nach Leipzig kommt, im Moment wieder eine Unzahl der schwarzgekleideten Gothiker zu ihrem alljährlichen Treff, wird sehen, das Leipzig mehr ist, als die drei Bilder jemals zeigen können.
Die meisten Besucher kommen übrigens wieder. Ich habe Freunde, die vom Bodensee und aus Garmisch hierher gezogen sind und nicht wieder weg wollen. Spricht in meinen Augen einfach nur für die Stadt und ihre Lebensqualität.
Das niemand die Wahrzeichen Leipzigs, außerhalb kennen würde ist ja nun mal der größte Quark und nur ´n trauriges Zeugnis mangelnder Bildung Desjenigen. Naja, wer weiß, aus welch traurigem Nest im Taunus, oder woher auch immer er wohl kommt.

Um das nochmal aufzugreifen:

l.e.connewitz schrieb:

Der Aufnahmestandort ist richtig festgetrampelt und ich mußte einmal sogar warten bis die Konkurenz fertig war.

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Um eine halbwegs freie Sicht auf die beiden Wahrzeichen zu bekommen, muss man schon ins Wasser steigen (oder braucht ne große Heckenschere ), da dort am Uferbereich ein üppiger Busch steht! In meinen Augen ein weiteres Zeichen für das Engagement des jungen Fotografen...

Ich habe vergangenen Winter mal dort fotografiert und musste trotz kahler Sträucher und Bäume aufs Eis gehen um die Gebäude nicht mit Ästen zu verdecken.

l.e.connewitz schrieb:

Es verächtlich als Postkarte abzutun ist in meinen Augen einfach nur ....

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Der Satz kann so ziemlich alles bedeuten, deshalb würde mich schon interessieren was du mit den Pünktchen ausdrücken wolltest!