Bei Filmen spielt Schärfe schon eine Rolle ... aber der Unterschied von Foveon zu Bayer fällt da wirklich unter den Tisch, und das Rauschproblem des Foveon tut beim Filmen dann so richtig weh, wenn man nicht gerade einen hell ausgeleuchteten Filmset hat.
Wenn ich Sigma wäre, würde ich versuchen, so ungefähr folgende Kamera zu bauen:
- Vollformat 36x24mm mit 40 Megapixel (d.h. dieselbe Pixelgröße wie bisher)
- Evtl sensorseitige Bildstabilisierung (das wäre sehr praktisch)
- Monitor mit kapazitiven Touchscreen (damit sind keine weiteren Steuerelemente notwendig) für Optionen, Bildreview und Lifeview
- Spiegelreflex. Ein Meßsucher wäre auch möglich, aber vermutlich zu aufwendig
- Rein manueller Fokus, Vollspiegel, sehr guter und heller Sucher
- Objektivanschluß konform mit Nikon F (da Industriestandard, sehr hochwertiges Glas wie z.B. Zeiss ZF oder Schneider Optics Tilt/Shift Objektive direkt verwendbar, oder dieses berühmte Costal Optics 60mm), aber ohne elektrische Kontakte (inkl keine Springblende, kein AF Motor etc)
- Zum Start wie Fuji X: drei rein mechanische Festbrennweiten in derselben überragenden optischen Qualität, wie sie schon die Optiken der Kompaktkameras hatten; die längste Brennweite hat dann natürlich auch Makro.
- Sehr guter Verschluß (sehr leise & erschütterungsarm). Idealerweise natürlich elektronischer Verschluß...
- Nur recht wenige Steuerelemente an der Kamera selbst: Ein/Aus, Auslöser, Zeitwahl, ISO-Wahl, Betriebsmodus (Einzelbild, Serienbild, Selbstauslöser), Objektivverschluß, Spiegelfixierung - ... fehlt noch was ?
- Bildausgabe direkt ins DNG Format, keine in der Kamera enthaltene JPG Engine
- Filmen ist möglich, aber nur direkt und unkomprimiert an einen Ausgang; Aufnahme von Ton muß ebenfalls extern erfolgen.
- Keinerlei Kompromisse beim Blitzanschluß, HSS/TTL etc
- Doppelter Slot für Speicherkarte, mit Backup-Option
- Wettergeschützt
- Zwei große Batterien parallel, können on the Fly ausgetauscht werden
- Kein USB; der Erwerb eines separaten Kartenlesers ist obligatorisch
- Software für Tethering auf Windows/Mac/Linux enthalten, einfache Bildverarbeitung enthalten (so das Lightroom nicht völlig obligatorisch ist)
- Stativanschluß auf den beiden Sensorachsen (für waagerecht und hochkant), Batterien und Speicherkarten sind auch bei Montage auf Stativ austauschbar.
- Durchgängig hohe Verarbeitungsqualität, überall solides Metall
- Angestrebter Preispunkt: ca 3000€ für Kamera, ca 600-800€ pro Objektiv
- Einplanen: Fortlaufende Weiterentwicklung der Firmware und Software
- Programm für Support professioneller Fotografen
Oder anders gesagt: Alles, was ein Landschafts-, Street- oder Studiofotograf absolut braucht, ganz definitiv dabeihaben. Alles, was offensichtlich technologisch zu herausfordernd ist, wie etwa Autofokus oder Metering, möglichst vermeiden. Lieber einen guten manuellen Fokus als einen schlechten Autofokus, und fürs perfekte Metering wird sowieso am besten separate Ausrüstung verwendet.
Eine solche Kamera, so stelle ich mir vor, würde auf reißenden Absatz stoßen. Ich fürchte aber, so eine kleine Firma wie Sigma schafft es nicht, sie herauszubringen, bevor nicht die größeren Firmen wie Canon etc Technologien wie Colorsplitter zuende entwickelt haben. Und dann wäre Foveon X3 endgültig tot.