The_Buzzsaw
Themenersteller
Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich habe im Oktober den Schritt gewagt und habe mir eine gebrauchte X-Pro1 mit 18er geholt. Ich habe jahrelang mit einer D300 und diversen Objektiven fotografiert. Gerne street, Natur und eigentlich alles, was mir interessant erschien.
Die Gründe für den Wechsel waren hauptsächlich das geringere Maß und Gewicht. Hi-ISO natürlich auch.
Naja, da ich einfach noch nicht so 100% glücklich bin, wollte ich meine Erfahrungen mal teilen. Vielleicht gibt es für das ein oder andere Problem ja auch schon eine Lösung...
Zum Positiven :
Die Kamera ist verdammt hübsch, leicht und kompakt, weshalb ich sie einfach oft mitnehme.
Mit der Bildqualität bin ich ebenso zufrieden. Gute Auflösung, Schärfe, breiter Dynamikumfang. Die Jpgs sind brauchbar, auch wenn ich die RAFs in LR bearbeite.
Die Bedienung ist wie erwartet intuitiv durch Blendeneinstellung am Objektiv und das Kompensationsrad am Daumen.
Darüber hinaus nutze ich über den EVF folgende Nikkor Objektive: 24/2.8 AF, 35/2 AF und 50/1.8 AIS. Der Sucher ist etwas "laggy" aber man gewöhnt sich überraschenderweise sehr schnell daran und kann gut damit arbeiten.
Soweit so gut. Nun die Schattenseiten der kleinen :
Bleiben wir gleich beim Sucher. Die Kamera ist langsam. Diese Tatsache hat weitreichende Auswirkungen, die ich von einer Kamera dieses Alters einfach nicht erwartet hatte. Ich meine die D300 ist knapp 10 Jahre alt und in vielerlei Hinsicht schneller! Am EVF stört mich in diesem Zusammenhang am meisten, dass das Reinzoomen nur verfügbar ist, wenn die Kamera gerade nicht schreibt. Das heißt ich mache ein Bild und muss erst warten bis die Kamera auf die Karte geschrieben hat, bis ich wieder scharf stellen kann.
Dazu kommt, dass der Auslöser nicht immer schussbereit ist. Die wake-up-Zeit ist merklich lange und auch wenn man ein Bild gemacht hat, gibt es ein kurzes Zeitfenster, indem die Kamera nicht auf den Auslöser reagiert. Meine D300 macht einfach das, was ich ihr am Auslöser sage - ohne Kompromiss, immer. Und ich lasse hier Autofokus und Messung außen vor!
Weiteres Minus: Die Hi-ISO Performance ist zwar super, locker 2 Blenden über der D300. Warum kann ich aber im RAW-Modus nur bis 6400 gehen!? Unnötig limitierend. Auch bei 12800 würde ich sie verwenden.
Ursprünglich wollte ich ausschließlich RAF speichern. Dann wird einem aber die 100%-Ansicht im Playback verweigert...
Mit dem 18er habe ich mich außerdem an komische Geräusche der Blende gewöhnen müssen. Wenn man nur ins Playback und zurück schaltet, macht das Objektiv nervige, unnötige Klickgeräusche. Ich hatte davon schon als die X-Pro1 raus kam gehört, dachte aber das hätte sich mit den Updates erledigt. Entweder die greifen bei mir nicht richtig, oder früher war es noch schlimmer. Es ist jedenfalls schade, dass diese so diskrete Kamera in dieser Hinsicht auffällig ist.
Ich bin eigentlich jemand der hauptsächlich Einzelbilder macht. Deshalb kümmere ich mich auch kaum um Bilder/s. Dennoch ist der Modus manchmal praktisch. Bei der X-Pro1 für mich aber nicht, denn er macht es unmöglich trotz Serienbild Einzelbilder zu schießen. Das war mit der D300 kein Problem. Auch wenn ich so kurz ich kann den Auslöser betätige, werden zwei Aufnahmen gemacht. -> unnötiges Aussortieren am PC.
Auf der D300 bin ich auch irgendwann auf Backbuttonfokus umgestiegen und wollte das auch an der Fuji nutzen. Ich hatte schon im Vorfeld festgestellt, dass das wohl nicht so einfach sei. Naja, im Grunde ist man im MF und kann auf dem AF-L den Fokus arbeiten lassen. Mit dem Nachteil auf korrigierte Framelines und Autofokusbox verzichten zu müssen. Wieder ein Kompromiss.
Dazu ist natürlich noch der allgemein mäßige Autofokus zu erwähnen, über den ich aber gar nicht so ausführlich schreiben möchte. Dazu nur noch kurz: Wer zur Hölle nutzt den AF-C? Ein Fokus, der ununterbrochen läuft - Welchen Sinn soll das den bitte haben? Und das bei einer Kamera mit mangelhafter Akku-Kapazität...Okay, genug zum Fokus.
Das Q-Menu finde ich im Grunde gut, es könnte nur viel besser sein. Leider ist es fast komplett auf die Jpg-Engine ausgelegt und erlaubt kaum andere Zugriffe. Außerdem lassen sich nicht einfach Menüpunkte dorthin verlegen, wie ich es aus dem My-Menu von Nikon kenne. Die C1-7 Settings werden darüber hinaus total verwirrend präsentiert. Wenn man das Menü verlässt und wieder betritt, ist die Anzeige immer auf Basic, egal welches C-Setting gerade aktiv ist...
So, das hört sich alles sehr negativ an. Ich habe einfach mal alle Punkte gesammelt, die mich abhalten, die Kamera total abzufeiern. Ich mag sie für was sie ist aber auf lange Sicht, wird sie wohl nicht bestehen können.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt? Kennt ihr Tipps, wie man mit den Problemen am Besten leben kann? Oder habt ich die Pro-1 schon wieder verlassen und seid wo anders angekommen?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Beste Grüße,
Niklas
ich habe im Oktober den Schritt gewagt und habe mir eine gebrauchte X-Pro1 mit 18er geholt. Ich habe jahrelang mit einer D300 und diversen Objektiven fotografiert. Gerne street, Natur und eigentlich alles, was mir interessant erschien.
Die Gründe für den Wechsel waren hauptsächlich das geringere Maß und Gewicht. Hi-ISO natürlich auch.
Naja, da ich einfach noch nicht so 100% glücklich bin, wollte ich meine Erfahrungen mal teilen. Vielleicht gibt es für das ein oder andere Problem ja auch schon eine Lösung...
Zum Positiven :
Die Kamera ist verdammt hübsch, leicht und kompakt, weshalb ich sie einfach oft mitnehme.
Mit der Bildqualität bin ich ebenso zufrieden. Gute Auflösung, Schärfe, breiter Dynamikumfang. Die Jpgs sind brauchbar, auch wenn ich die RAFs in LR bearbeite.
Die Bedienung ist wie erwartet intuitiv durch Blendeneinstellung am Objektiv und das Kompensationsrad am Daumen.
Darüber hinaus nutze ich über den EVF folgende Nikkor Objektive: 24/2.8 AF, 35/2 AF und 50/1.8 AIS. Der Sucher ist etwas "laggy" aber man gewöhnt sich überraschenderweise sehr schnell daran und kann gut damit arbeiten.
Soweit so gut. Nun die Schattenseiten der kleinen :
Bleiben wir gleich beim Sucher. Die Kamera ist langsam. Diese Tatsache hat weitreichende Auswirkungen, die ich von einer Kamera dieses Alters einfach nicht erwartet hatte. Ich meine die D300 ist knapp 10 Jahre alt und in vielerlei Hinsicht schneller! Am EVF stört mich in diesem Zusammenhang am meisten, dass das Reinzoomen nur verfügbar ist, wenn die Kamera gerade nicht schreibt. Das heißt ich mache ein Bild und muss erst warten bis die Kamera auf die Karte geschrieben hat, bis ich wieder scharf stellen kann.
Dazu kommt, dass der Auslöser nicht immer schussbereit ist. Die wake-up-Zeit ist merklich lange und auch wenn man ein Bild gemacht hat, gibt es ein kurzes Zeitfenster, indem die Kamera nicht auf den Auslöser reagiert. Meine D300 macht einfach das, was ich ihr am Auslöser sage - ohne Kompromiss, immer. Und ich lasse hier Autofokus und Messung außen vor!
Weiteres Minus: Die Hi-ISO Performance ist zwar super, locker 2 Blenden über der D300. Warum kann ich aber im RAW-Modus nur bis 6400 gehen!? Unnötig limitierend. Auch bei 12800 würde ich sie verwenden.
Ursprünglich wollte ich ausschließlich RAF speichern. Dann wird einem aber die 100%-Ansicht im Playback verweigert...
Mit dem 18er habe ich mich außerdem an komische Geräusche der Blende gewöhnen müssen. Wenn man nur ins Playback und zurück schaltet, macht das Objektiv nervige, unnötige Klickgeräusche. Ich hatte davon schon als die X-Pro1 raus kam gehört, dachte aber das hätte sich mit den Updates erledigt. Entweder die greifen bei mir nicht richtig, oder früher war es noch schlimmer. Es ist jedenfalls schade, dass diese so diskrete Kamera in dieser Hinsicht auffällig ist.
Ich bin eigentlich jemand der hauptsächlich Einzelbilder macht. Deshalb kümmere ich mich auch kaum um Bilder/s. Dennoch ist der Modus manchmal praktisch. Bei der X-Pro1 für mich aber nicht, denn er macht es unmöglich trotz Serienbild Einzelbilder zu schießen. Das war mit der D300 kein Problem. Auch wenn ich so kurz ich kann den Auslöser betätige, werden zwei Aufnahmen gemacht. -> unnötiges Aussortieren am PC.
Auf der D300 bin ich auch irgendwann auf Backbuttonfokus umgestiegen und wollte das auch an der Fuji nutzen. Ich hatte schon im Vorfeld festgestellt, dass das wohl nicht so einfach sei. Naja, im Grunde ist man im MF und kann auf dem AF-L den Fokus arbeiten lassen. Mit dem Nachteil auf korrigierte Framelines und Autofokusbox verzichten zu müssen. Wieder ein Kompromiss.
Dazu ist natürlich noch der allgemein mäßige Autofokus zu erwähnen, über den ich aber gar nicht so ausführlich schreiben möchte. Dazu nur noch kurz: Wer zur Hölle nutzt den AF-C? Ein Fokus, der ununterbrochen läuft - Welchen Sinn soll das den bitte haben? Und das bei einer Kamera mit mangelhafter Akku-Kapazität...Okay, genug zum Fokus.
Das Q-Menu finde ich im Grunde gut, es könnte nur viel besser sein. Leider ist es fast komplett auf die Jpg-Engine ausgelegt und erlaubt kaum andere Zugriffe. Außerdem lassen sich nicht einfach Menüpunkte dorthin verlegen, wie ich es aus dem My-Menu von Nikon kenne. Die C1-7 Settings werden darüber hinaus total verwirrend präsentiert. Wenn man das Menü verlässt und wieder betritt, ist die Anzeige immer auf Basic, egal welches C-Setting gerade aktiv ist...
So, das hört sich alles sehr negativ an. Ich habe einfach mal alle Punkte gesammelt, die mich abhalten, die Kamera total abzufeiern. Ich mag sie für was sie ist aber auf lange Sicht, wird sie wohl nicht bestehen können.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt? Kennt ihr Tipps, wie man mit den Problemen am Besten leben kann? Oder habt ich die Pro-1 schon wieder verlassen und seid wo anders angekommen?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Beste Grüße,
Niklas