Es kommt halt drauf an, welche Ansprüche man hat. Das 645 75/2.8 ist zum Beispiel richtig gut, aber bei f/2.8 hält es nie und nimmer mit einem Sigma 50/1.4 ART bei f/2.0 an einer 5Ds mit, die auch 50 MP hat, wie die 645Z. Das 75er will abgeblendet werden, bei f/5.6 ist es spätestens top.
Das 75er habe ich z.B. nie besessen. Man kann eben nicht alles haben. Abblenden muss man erfahrungsgemäß herstellunabhängig fast immer um eine bis zwei Stufen, um an maximale Auflösung zu kommen.
Wirklich top bei Offenblende sind meiner Erfahrung nach bisher das 28-45, das 90mm Makro, das 120/4 Makro. Das 55mm Kit (also das neue AW, nciht die alten A und FA 55) ist es bis auf die Ränder auch, was OK ist, wer fotografiert randscharf bei 2.8, das ist zum Freistellen da, nicht für randscharfe Landschaftsbilder. das 150-300 ist in der unteren Hälfte auch offen top, offen ist aber da nur 5.6. Das FA 400/5.6 war es auch, hab ich aber nicht mehr.. Das 67 55-100 ist es auch.
Obwohl das eigentlich in den Thread zur 645D gehört, hier mal meine Erfahrungen mit eventuell interessanten Parallelen:
Ein 150-300 habe ich seit ein paar Tagen: Bis ziemlich genau 260mm scharf bis in die Ecken, dann kommt der Schwächeanfall an der Z. Man sollte dann auf mindestens 11 abblenden, damit es gut wird. Das ist zumindest mein erster Eindruck, der sich noch ändern kann. Und: Man fokussiert es besser manuell. Dafür ist es mit einem bisschen Geduld sehr günstig zu haben.
Viele andere wollen aber grade an der Z 1 bis 2 Blenden abgeblendet werden.
AF 4,5/80-160: Am kurzen Ende bei Offenblende flau und im Randbereich leicht unscharf, ab 5,6 keine Schwächen feststellbar. Gemessen mit einem Siemensstern, weil ich es einfach mal wissen wollte.
Das 28-45 und das 90mm sind aber auch viel billiger geworden. Letzten Sommer hat man da noch je rund 3000 Euro gebraucht für hingelegt. Jetzt sollte auch im bereich von 2000 oder etwas drüber durchaus was gehn.
Auf das 28-45 war ich auch eine Weile scharf. Es wurde dann das flugreise- und wandertauglichere 33-55, das auch gut ist und mir eigentlich reicht. Es ist halt gerade in der Werkstatt zur Runderneuerung(Fallschaden vom Vorbesitzer= wutscherl hat faktisch ein neues Objektiv zu 40% vom Neupreis).
Für super scharfe, stark freigestellte Bilder muss man bei Pentax 645 sich halt auf die wenigen Objektive, die das können. Ehrlich gesagt bietet da die Reihe der Sigma ART FB (plus das 24-35/2.0 ART und evtl auch das neue 70-200/2.8 Sports) an KB mehr Auswahl und mehr Freistellen als vergleichbare Linsen an der 645Z (d.h. Zoom vs. Zoom zum Beispiel).
Das Problem dabei ist, dass ich dann auf anderes verzichten müsste und die Ausrüstung trotz der durchaus guten(aber meiner Meinung nach noch nicht ganz hinreichend guten) Art- Linsen nicht wesentlich leichter und damit reisetauglicher wird. Die 1,4er Lichtstärke brauche ich in der Landschaft schlicht nicht und für die paar Portraits reicht das bei mir vorhandene locker. Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass die Schärfentiefe vom Abbildungsmaßstab abhängt und nicht von der eingestellten Blende und dass man auch ein 1,4/85 meistens noch eine bis zwei Stufen abblendet. Dann relativiert sich das meistens wieder. Und bei Zooms würde ich nach meinen derzeitigen Erfahrungen bei etwa 24-30 MP in KB aufhören und in DX/APS-C eher schon bei 16-20 MP, wenn die Objektive dafür konstruiert sind.
Man sollte bei Pentax auch die superkleinen Blenden von 32 auch nicht ausreizen, sondern bei 22 aufhören. Danach bricht die Abbildungsleistung recht schnell zusammen.
Das zieht sich bei den Pentax 645er Linsen anscheinend durch alle Modelle, wie es aussieht. Auch das ist bei anderen nicht wirklich anders und zudem auch sehr objektivabhängig: Bei meinen Fujis ist es so, dass ich mit den Zooms seit Pro2/T2 darauf achten muss, nicht mehr weiter als bis etwa 11 zu schließen. Blende 16 ging bei der ersten Serie(Pro1) noch ohne sichtbare Verluste.
Gruss aus Peine
wutscherl