Studio? Ich sprach von einem rennendem Kind in schlecht beleuchteten Inn räumen.
Stimmt. Du sprachst aber auch verallgemeinert, dass ein Blitz die Lichtstimmung zerstört.
...und da müsste ich eben lernen wie ich diesen so benutzen kann dass die warme Lichtstimmung nicht verloren geht und die Natürlichkeit der Szene erhalten bleibt
Ich verweise wieder auf das oben erwähnte Buch. Von dort habe ich diese Anleitung:
Kamera auf Motivprogramm Sport stellen (das stellt sicher, dass die Kamera eine möglichst kurze Belichtungszeit wählt). Gleichzeitig die Kamera auf Belichtungskorrektur -1 Blende stellen. Jetzt ohne Blitz eine Probeaufnahme machen und am Display der Kamera beurteilen. Der Hintergrund sollte jetzt gut erkennbar und trotzdem objektiv zu dunkel sein. Wenn nicht ==> entsprechend mit der Belichtungskorrektur spielen, bis es passt. Jetzt die Kamera auf den manuellen Modus einstellen (M) und die oben ermittelten Belichtungsdaten (Zeit & Blende & ISO) einstellen. Die Kamera wird dann im Sucher immer vor einer Unterbelichtung warnen, das kann ignoriert werden.
Jetzt kommt das Blitzgerät zum Einsatz. Dieses wird ohne jegliche Korrektur verwendet, am Besten auch mal die eine oder andere Probeaufnahme machen. Dabei entweder den Reflektor nach oben schwenken und so für einen indirekten Blitz sorgen (Achtung: das kann aber die Stimmung etwas mehr beeinflussen) - oder man mildert das scharfe Blitzlicht etwas ab, indem man eine Softbox (gekauft oder selbst gebastelt) vor dem Reflektor setzt. Die in vielen Blitzgeräten vorhanden Streuscheiben, die man ausklappen kann, können ebenfalls helfen. Hier einfach mal kreativ sein.
Was jetzt passiert: Die fixe (manuelle) Einstellung der Kamera sort bei jeder Aufnahme dafür, dass das Umgebungslicht ausreichend eingefangen wird, somit ist genügend Stimmung vorhanden. Die Kamera zusammen mit dem Blitzgerät hingegen sorgt dafür, dass das sonst unterbelichtete Bild jetzt korrekt belichtet wird, indem vor allem das Motiv selbst korrekt belichtet wird. Und die extrem kurze Leuchtzeit des Blitzes sorgt dafür, dass das Motiv "eingefroren" wird.
Wichtig: Sollten bei dieser Einstellung so genannte Geisterbilder entstehen (also die Bewegung des Motivs immer noch als eine Art "Schatten" zu sehen sein), dann wird zu viel vom Restlicht aufgefangen, stimmt also das Verhältnis Umgebungslicht vs Blitzlicht nicht. In dem Fall einfach dafür sorgen, dass weniger Umgebungslicht eingefangen wird.
Klar: irgendwann ist auch damit Schluss, weil mitunter so wenig Umgebungslicht vorhanden ist, dass weitere Korrekturen nicht mehr möglich sind. Aber dann lautet wieder der Spruch: Mit der Physik kann man nicht verhandeln.
Achja: Die Belichtungszeit muss natürlich innerhalb der x-Synchronisation der Kamera liegen, sonst bekommst Du nur Teilbelichtungen vom Blitz. Und: bei Canon funktioniert das auch mit dem internen Blitz, da diese voll E-TTL tauglich sind. Die Möglichkeiten sind dort nur eingeschränkt, was die Leistungsfähigkeit und das soften des Blitzlichts betrifft.