Um dich an die Astrophotografie heranzutasten brauchst du nicht gleich ein neues WW-Objektiv. Du kannst erst mal mit dem was du hast probieren, ob dir as Thema überhaupt liegt. Dazu kommt, dass du auch mit den Uhrzeiten zurecht kommst
Deine Kamera hat ein besonders günstiges High ISO Rauschverhalten. Bei f2.8 kämst du im WW-Bereich typischerweise mit ISO 1600 hin. Bei deinem f4 Objektiv drehst du eben auf ISO 3.200 hoch. Du hast nicht ganz die gleiche Dynamik und nicht ganz den Detailreichtum eine Aufnahme bei f2.8, kommst aber auch zu ahnsehlichen Aufnahmen. In den Ecken ist dann gar nicht mal viel Unterschied, weil lichtstarke Objektive i.a. gnadenlos vignettieren und die um ein paar Belichtungsstufen hochziehen musst. Details, die das Objektiv wegen der Vignettierung nicht erfassen konnte, sind danach auch nicht zu sehen.
Über ein lichtstarkes Objektiv f2.8 oder hast du es prinzipiell bei der Ausschnittsfindung leichter. Bei f4 gestaltet sich das in finsterer Nacht bisher oft schwierig. Die A7III hat gegenüber den Vorgangermodellen allerdings Restlichtverstärkung als sehr nützliches Features für die Astrofotografie. Nach Aktivierung der Funktion "Helle Überwachung" über Funktionstaste (standardmäßig auf C4) sammelt die Kamera mehr Licht als bei kurzen Refresh Times und rechnet die Helligkeit auf die eingestellte lange Belichtungszeit für die Vorschau hoch. Das Vorschaubild ist dann ähnlich hell wie das spätere Bild.
Möchtest du nun doch gleich ein "echtes" Astroobjektiv haben, ist bei E-Mount meine Empfehlung das manuelle Tokina Firin 2/20mm. Es ist schon offen ziemlich scharf über den Frame, hat offen im Vergleich zu anderen Objektiven wenig Koma. Es ist ein mechanisch solides Objektiv und mit um die 600 Euro wirklich günstig. Tokina ist E-Mount Lizenznehmer und so hat das Objektiv auch eine vollwertiges Kamerainterface.
20mm sind für mich eine sehr angenehme und universelle Brennweite und ich mache den Großteil meiner Nachtaufnahmen damit.
https://www.stanmoniz.com/blog/2017/2/6/astrophotography-with-the-tokina-firin-20mm
Mit dem 15er Irix darunter bin ich nicht zufrieden. Es ist bei Schärfe und Koma nicht so toll und vignettiert gnadenlos. Die extreme Gegenlichtempfindlichkeit macht es tagsüber für mich wertlos.
Wäre im UWW-Bereich noch das Laowa 2/15 zu nennen. Insgesamt deutlich besser, produziert aber auch abgeblendet noch viel Koma. Es hat zu einem hohen Pries keine elektronische Kameraschnittstelle. Für mich fällt es raus.
Das schwere, teure Sigma 1.8/14mm ist beim Koma mittelprächtig und drängt sich mir auch nicht auf.
Bisher überzeugt mich kein extremes E-Mount UWW in der Astroanwendung ganz. Ich halte mich hier mit einem Ersatzkauf für das Irix zurück und beobachte weiter was kommt. So oft brauche ich das nicht, weil vom Milchstraßenbogen auch bei 15 oder 14mm nur ein Abschnitt drauf ist. Die weiten Bildwinkel dafür kriege ich mit dem 20er Firin im Panorama hin.
Das von dir angedachte 2.8/16-35mm ist ein hochklassiges, universelles Weitwinkel. Macht auch in der Astrofotografie eine ganz ordentliche Figur. Mit dem Blick daruf, ein möglichst vielseitiges Objektiv zu beschaffen schon eine Überlegung wert.