Studio Brauche Hilfe bei "Wohnzimmerstudio"

Hallo Zusammen,
im Moment bin ich am Überlegen mich Fotografisch ein wenig „anders aufzustellen“. Ich würde sehr gern etwas mehr im Bereich Studiofotografie machen.

Anfangs habe ich sehr viel Sport/Action Bilder gemacht. Seit einiger Zeit kamen im Freundeskreis dann immer mehr die Anfragen ob ich Hochzeit (und ja ich bin mit allen noch befreundet ) und den Nachwuchs Fotografieren könnte, was mir auch sehr viel Spaß gemacht hat.

Nun würde ich eben gern im Bereich der Studionfotografie/Portrait etwas mehr machen. Speziell würde ich gern Low und High Key aber eben auch „normale“ Portraitaufnahmen zuhause im „Wohnzimmerstudio“ anfangen.

Ich habe überlegt, mir den Jinbei Mars 3 Pro + Striplight + Octabox zuzulegen, um mal einen Grundstock zu haben mit dem man arbeiten kann, ist das sinnvoll? Striplight dachte ich an 35x150, sollte ja auch für Ganzkörperaufnahmen reichen oder? Octabox ne 90er?

Der Vorteil vom Mars wäre eben, dass ich das Ganze auch unterwegs nutzen könnte (MTB Bilder, Hochzeitsbilder…). Da setzte ich bisher immer den Yongnuo 600 EX RT (in Kombination mit dem Aurora Firefly) ein, denke aber ein wenig mehr Leistung wäre manchmal nicht verkehrt. Oder wäre für mein Vorhaben auch die Anschaffung eines weiteren 600ers + so einer Adapterhalterung für mehrere Systemblitze auf Bowensbajonett + Striplight ausreichend?

Zusammengefasst: Ich überlege mir den Jinbei Mars 3 Pro + 35x150 Striplight + 90er Octobox für Heimstudio zuzulegen um Highkey/Lowkey/normale Portraitaufnahmen (Gesicht bis Ganzkörper) zu machen, ist das sinnvoll?

Ach ja, Budget habe ich och vergessen…da das ganze bisher nur eine Überlegung ist, habe ich mir noch kein festes gesetzt, da es aber ein reines Hobby ist sollte es 3 stellig bleiben.

Hintergrundset und Lampenstativ sind vorhanden…

Der Mars 3 Pro ist ein schöner Blitz, aber in Verbindung mit großen Lichtformern würde ich persönlich in nicht gern einsetzen. Da ja dann das ganze Gewicht vorn an dem kleinen Blitzkopf hängt und auf dem Neiger. So ist er immer stark "Kopflastig". Bei anderen Blitzen wirke ja die Bodys der Blitze als eine Art "Gegengewicht". Für Unterwegs (Hochzeiten, etc.) mit kleinerem Lichtformer ein toller Blitz. Ich nutze auch Jinbei-Blitze. Wenn dir TTL wichtig ist, dann schau dir mal den HD-610 und den HD-400 von Jinbei an. Der HD-400 steht auch auf meiner "Wunschliste", habe ihn schon bei einem Bekannten genutzt, er ist auch schön klein und hat alles was man heute so braucht (Hoher Regelbereich über 9 Blendstufen, Freeze-Modus, HSS, TTL).

Ich betreibe auch gelegentlich ein Wohnzimmer-Studio.
Allerdings nicht mit Jinbei, sondern mit Godox.

Je nach Budget gibs bei Godox da einiges zur Auswahl - günstige Netzbetriebene Studioblitze wären zb der Godox SK 300 II (ca 125€) oder der ganz neue Godox MS 300 (dürfte auch so in der Region liegen). Letzteren habe ich noch nicht testen können, interessant ist aber die Regelbarkeit bis 1/32 anstelle von 1/16 beim SK II.

Portable Akku-Blitze findest du bei Godox auch, je nach benötigter Leistung gibts da den AD200, AD400pro, AD600 und AD600pro (den etwas älteren AD360 II findet man auch noch häufig im Angebot).

Der AD200 zb ist schön kompakt, mit Wechselkopf (Barebulb, Speedlight-Kopf oder Rund-Kopf [Zusatzprodukt] ) ausgestattet und wird wohl auch gerne von Hochzeitsfotografen verwendet, was man so liest.
Nicht uninteressant ist, das man zwei AD200 mittels des AD-B2 Adapters zu einem Bowens-Blitz mit 400Ws zusammenfassen kann (oder man betreibt den AD-B2 nur mit einem AD200, dann hat man 200Ws mit Bowens-Bajonett).

Ergänzend gäbe es auch noch normale Aufsteckblitze. Und gesteuert wird alles von einem Funksystem für alles. Bei Bedarf meist auch über Kamera-Hersteller-Übergreifend inkl. TTL, sofern der Blitz das kann.

Jinbei ist sicherlich auch nicht verkehrt, aber deren Blitze kenne ich nicht.

Bei den Softboxen wirf auch mal einen Blick auf die Produkte der Firma Phot-R, die bieten recht günstige, aber brauchbare Softboxen mit Bowens-Anschluß, die sich wie ein Schirm zusammenfalten lassen.
Wenn du dein Studio nämlich wie ich immer wieder abbaust und keinen Platz hast, um die Softboxen im aufgebauten Zustand zu lagern, dann möchtest du irgendwas, was sich schnell zusammenfalten lässt
Ich habe einmal so eine klassische Softbox mit Stangen auf- und wieder abgebaut, dass ist eine Erfahrung, die ich zukünftig vermeiden möchte so gut es geht

Jinbei hat ähnliche Softboxen als K-Serie. Das Innenmaterial der Phot-R ist anders, nicht so hochglänzend/spiegelnd wie bei der Jinbei K, sondern eher unregelmäßig-diffus. Dafür kann man bei der K-Serie den Speedring-Einsatz wechseln (152mm Einsatz), während die Phot-R irgendein Sondermaß nutzt und daher nicht wirklich adaptierbar ist.

~ Mariosch

Danke Angeloo und Mariosch für die Antworten!

Das heißt der Mars 3 sollte nur mit kleineren Boxen genutzt werden ansonsten gibt mit der Zeit (vermutlich) der Neiger nach? Vielen Dank für den Tipp mit dem HD-400, den werde ich mir mal genauer anschauen. Ist der auch tauglich für unterwegs (Hochzeit mit Sicherheit aber auch im Wald beim Biken)?

Danke auch für den Tipp mit Phot-R, auch hier werde ich mal schauen. Bei den Jinbei hatte ich genau die K-Serie rausgesucht, da alles wie Du schon geschrieben hast möglichst schnell auf/abgebaut sein sollte.

Jetzt wären nochmal Fragen offen:
-Wenn ich gerne Lowkey Ganzkörperportraits mit dem Striplight machen möchte, reicht da das 35x150 oder muss es dann das 40x180 sein?
-Kann ich, wenn ich den TR-Q6 von Jinbei dazu bestelle, einen Yongnuo YN-622er (sind bereits vorhanden) zwischen Kamera und TR-Q6 schrauben und so auch den YN600EX-RT mit auslösen (als zweite Lichtquelle)?

absteiger schrieb:

Jetzt wären nochmal Fragen offen:
-Wenn ich gerne Lowkey Ganzkörperportraits mit dem Striplight machen möchte, reicht da das 35x150 oder muss es dann das 40x180 sein?

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Dafür reicht sogar eines mit 30x120. Ein Striplight mit 180 cm macht dir im Wohnzimmerstudio Probleme, wenn Du nicht gerade im Altbau mit 3,5 m Deckenhöhe wohnst.

-Der HD-400 ist portabel
-Ein 150 Striplight sollte reichen.
-Der 622er hat keinen Blitzschuh zur Aufnahme eines weiteren Auslösers, da bleibt nur das Auslösen des Systemblitzes über S1 oder S2 (manuell oder TTL).

Michgibtesnicht schrieb:

Dafür reicht sogar eines mit 30x120. Ein Striplight mit 180 cm macht dir im Wohnzimmerstudio Probleme, wenn Du nicht gerade im Altbau mit 3,5 m Deckenhöhe wohnst.

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Sehr guter Einwand…dann war ich mit 150 ja „instinktiv“ richtig
Dann wäre vermutlich auch der Grideinsatz gleich Sinnvoll um das Licht zu richten, damit von der Decke nicht zuviel reflektiert wird (Deckenhöhe ca. 2,20m)?

Angeloo schrieb:

-Der HD-400 ist portabel

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Sehr schön, das wollte ich hören… hab mir den HD-400 jetzt mal ein wenig genauer auf der Herstellerseite angeschaut, der macht schon einen sehr guten Eindruck, mal schauen ob ich noch etwas mehr an Erfahrungsberichten dazu finde. Vielen Dank für den Tipp!

Angeloo schrieb:

-Der 622er hat keinen Blitzschuh zur Aufnahme eines weiteren Auslösers, da bleibt nur das Auslösen des Systemblitzes über S1 oder S2 (manuell oder TTL).

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Der normale 622 (in meinem Fall YN-622C) hat einen Blitzschuh, der YN622-TX hat den nicht. Ich habe 2 YN-622C (für die Systemblitze) und einen YN-622TX. Bevor ich den TX hatte habe ich mit den normalen den Systemblitz ausgelöst.

Vielen Dank an Alle für die Hilfreichen Antworten!

absteiger schrieb:

Der normale 622 (in meinem Fall YN-622C) hat einen Blitzschuh, der YN622-TX hat den nicht.

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Ja, ich hatte auch den TX gemeint, den habe ich ja, den "normalen" 622er habe ich gar nicht.

absteiger schrieb:

Kann ich, wenn ich den TR-Q6 von Jinbei dazu bestelle, einen Yongnuo YN-622er (sind bereits vorhanden) zwischen Kamera und TR-Q6 schrauben und so auch den YN600EX-RT mit auslösen (als zweite Lichtquelle)?

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Vielleicht, vielleicht nicht.

Gerade wenn es sich um intelligente Trigger handelt, die mit der Kamera kommunizieren (sprich, TTL und / oder HSS) erwarten die halt auch eine Kamera am anderen Ende des Fußes.
Die Kontakte oben am 622c sind nicht direkt durchgeschleift, sondern hängen an der Elektronik des 622c. Der simuliert zwar auch eine Kamera, aber eben auf den normalen Blitz-Betrieb ausgelegt. Die Befehle für die Kommunikation mit einem Master ist meist nicht mit vorhanden.

Manche Trigger stören sich daran nicht und funktionieren wie gewohnt, andere mögen das gar nicht.

Rein manuelle Trigger machen da hingegen normalerweise überhaupt keinen Ärger. Wenn du TTL / HSS / 2ter Vorhang also nicht brauchst, kannst du im Zweifel auch mit einem Stück Klebeband die vier TTL Kontakte abkleben, dann müßte der TR-Q6 eigentlich als ein reiner manueller Trigger arbeiten...

~ Mariosch