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"DON'T take the bridge!" Der Arctic Circle Trail + Ilulissat, Grönland

Ui da kommt aber ein plötzlicher Wandel des Landschaft. Die letzten drei Bilder gefallen mir schon wieder besser als aus dem Post zuvor. Aber bei der Bearbeitung ist meiner Meinung nach was schief gegangen. Hast du da mit dem Hochpassfilter gearbeitet?
 
Ui da kommt aber ein plötzlicher Wandel des Landschaft. Die letzten drei Bilder gefallen mir schon wieder besser als aus dem Post zuvor. Aber bei der Bearbeitung ist meiner Meinung nach was schief gegangen. Hast du da mit dem Hochpassfilter gearbeitet?

Hmm, nein, jedenfalls gibt es das nicht bei Gimp. Magst du mir erklären, was genau du meinst mit "schief gegangen"?:)
 
Ui da kommt aber ein plötzlicher Wandel des Landschaft. Die letzten drei Bilder gefallen mir schon wieder besser als aus dem Post zuvor. Aber bei der Bearbeitung ist meiner Meinung nach was schief gegangen. Hast du da mit dem Hochpassfilter gearbeitet?

Ich habe die Bilder mal ausgetauscht und die Bearbeitung verändert. Gefühlt würde ich sagen, es sieht besser aus, allerdings sitze ich nun an den drei Bildern schon etwas länger und bin wohl auch schon etwas betriebsblind...:ugly:
 
#046
ACT DSLR-Forum klein 046.jpg

Frohen Mutes stapften wir durch das weite Flusstal und folgten dem unübersehbaren Pfad. Dieser führte uns dabei auch an diesem sinnigen Wegweiser vorbei. Während wir schon frohlockten, dass die Brücke wohl mittlerweile auch ausgeschildert ist, näherten wir uns dem Fluss. Dort angekommen, erspähten wir den Pfad, der vermutlich zur Brücke führen würde. Dennoch warfen wir einen Blick auf die Furt und den Fluss, der, mit etwas Abstand betrachtet, keine sonderlich große Herausforderung gewesen wäre. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns, mein Kumpel insistierte mehr als ich, unser Glück mit der Brücke zu versuchen. Laut Reiseführer, sollte ein "gut sichbarer Pfad am Flussufer" zur Brücke führen. Dieser Pfad füphrte uns gute 500m tatsächlich auch am Flussufer Richtung Westen. Nach diesen 500m verlor sich der "gut sichtbare Pfad" aööerdings völlig im Dickicht der Kriechweiden. Zunächst kamen wir noch an dem ein oder anderen, kleineren ausgetrockneten Tümpel vorbei, wo wir menschliche Fußspuren fanden. Diese Fährten verloren sich aber endgültig, als wir dichter ans Flussufer gelangten und wie aus dem Nichts inmitten einer Feuchtwiese standen. Spätestens hier hätten wir zumindest mal die Idee abwägen können, umzudrehen und den Fluss zu durchqueren. Stattdessen versanken wir teilweise bis übers Knie in dem sumpfigen Untergrund, kämpften uns heraus, um dann ein wenig später wiederum bis zur Hälfte des Schienbeins im Treibsand stecken zu bleiben. Hinweise und Wegweiser, wo in etwa die Brücke sich befinden könnte, gab es weit und breit keine. Mit einigem Aufwand bestimmten wir unsere Position und glichen sie mit der Position der Brücke in der Karte unseres Reiseführers ab. Dabei stellten wir fest, dass wir noch gute 3km durch Kriechweiden gesäumte Landschaft stiefeln müssen. Auf meinem GPS-Track tauchte kurzzeitig eine Linie auf, die wohl den Wintertrack von Kangerlussuaq nach Sisimiut kennzeichnet. Leider stellten wir fest, dass auch dies keine markierte Strecke ist, sondern wohl nur ein grober Anhaltspunkt.
So standen wir buchstäblich im Nichts, während unsere Motivation langsam aber sicher den Bach runter ging. Nach einem heilsamen Moment des hemmungslosen Fluchens über die Qualität des Reiseführers, bissen wir die Zähne zusammen und schlugen uns durch das Unterholz. Richtig mulmig wurde es mir allerdings, als wir kleinere Hügel vor uns erblickten, gepaart mit der Losung von Moschusochsen. In meinem Kopf stellten sich Szenen bildlich dar, welchen Ausgang eine zufällige Begegnung mit einer Herde Moschusochsen hinter dem nächsten Hügelkamm wohl nähme. Kein sonderlich beruhigender Gedanke. Hinzu kam, dass sich das Wetter zunehmend verschlechterte und am Horizont dunkle Wolken aufzogen.

#047
ACT DSLR-Forum klein 047.jpg

Nach etwa zweineinhalb Stunden des Herumirrens in der Wildnis trafen wir schließlich auf dieses Wunderwerk der Metallbaukunst. Die hölzerne Brücke, zu der uns ein "gut sichtbarer Pfad am Flussufer" führte.:mad: :ugly:
Nach dem Überqueren der Brücke machten wir erneut unserem Ärger über die Autoren des Buches Luft, rasteten einen Moment und füllten unsere Energiespeicher mit allerhand Riegelfutter und Schokolade auf. Kaum dass wir uns wieder in Bewegung setzten, erwartete uns eine weitere Herausforderung. Eine etwa 15-20 Meter hohe Felswand, die es offensichtlich zu erklimmen galt. Nach einem weiteren kurzen aber heftigen Wutausbruch, bezwangen wir auch dieses Hindernis. Oben angekommen trafen wir nach etwa 250m erneut auf einen Wegweiser zur Brücke. Kurzzeitig überlegten wir ernsthaft, das Schild abzumontieren. In unserer Richtung hatte man ja zumindest einen halbwegs sicheren Fixpunkt, auf den wir zuhielten, wie es sich in anderer Richtung verhält, konnten wir nur mutmaßen, stellten es uns aber ungleich schwerer vor. Denn wirklich sichtbar sind die Steinmännchen aufgrund ihrer begrenzten Höhe auch nicht. Dort oben fanden wir schließlich auch den Standpunkt, von welchem aus das Foto der "Metall"brücke im Reiseführer gemacht wurde. Vermutlich wurde diese Passage zur Brücke ohne große Überprüfung einfach hinein geschrieben. In einem englischen Trailführer wird vor der Nutzung der Brücke sogar explizit gewarnt. Das hätten wir vorher wissen müssen...-,-
In der Rückschau bleib ich dabei, dass diese Etappe mit dieser unverantwortlichen Aussage im Reiseführer definitiv nicht zu unterschätzen ist. Der Verlag reagierte übrigens auf meine, wirklich sehr diplomatisch formulierte, E-Mail nach der Tour bis heute nicht.

#048
ACT DSLR-Forum klein 048.jpg

Der Trtail führte im weiteren Verlauf stetig bergauf, ohne allerdings allzu große Steigungen bereit zu halten. Nach etwa einer Stunde des Wanderns erblickten wir schließlich die Eqalugaarniarfik Hütte. Als die ersten Tropfen aus dem nun völlig wolkenverhangenen Himmel herab fielen, kratzten wir die letzten Kraftreserven zusammen und erreichten die Hütte noch vor dem Regenguss. In der Hütte selbst begrüßte uns Eddie, ein irischer Wanderer, der es auf dem Trail in diesem Jahr zu einiger Berühmtheit brachte. Er ist den Weg nicht weniger als viermal (!) gelaufen. Zweimal in jede Richtung. Dabei unternahm er auch immer wieder Ausflüge in das Umland und sah sich dabei mit so manchem Abenteuer konfrontiert. Auf unsere Frage, wie er auf die Idee kam, den Trail so häufig zu laufen, antwortete er, dass er nach dem Studium nach Flügen in Richtung Grönland schaute und sich dabei den günstigsten Hin- und den günstigsten Rückflug buchte. Dazwischen lagen dann etwa zwei Monate.
Während wir angeregt miteinander plauderten, verflüchtigte sich auch unsere Idee, noch ein Stück weiter zu gehen. Dies lag zum einen daran, dass wir nach dem Niederschlag einfach keine Lust mehr hatten und zum anderen daran, dass Eddie sich als ein sehr angenehmer "Mitbewohner" herausstellte. Als wir ihm unsere Geschichte hinsichtlich des Gases erzählten, zauberte er aus seinem Rucksack eine halbvolle Kartusche hervor, die er definitiv nicht mehr brauchen würde, er sie uns also überließ. Welch Freude, nach so einem gebrauchten Tag.
Während wir beisammen saßen und miteinander redeten, trafen unsere Verfolger an der Hütte ein. Ein tschechisches Paar, die ihren Urlaub eigentlich eher kletternd in Felswänden verbringen. Auch diese beiden entpuppten sich als sehr angenehme Hüttengenossen. Sie erklärten uns dann auch, warum sie am Abend zuvor keinen Kontakt mehr mit uns aufnahmen. Sie hatten die Strecke vom Kanucenter bis zur Hütte hinter sich, also noch mal ca. 4km mehr als wir. Die beiden waren wohl nur noch dazu in der Lage, das Zelt aufzubauen, ihr Essen zu kochen und dann schlafen zu gehen.:)
Nach einiger Zeit traf auch noch eine komplette tschechische Familie an der Hütte ein, welche in entgegengesetzter Richtung unterwegs war. Diese schafften es nicht mehr rechtzeitig vor dem Regenguss unterzukommen und kamen dementsprechend in die Hütte wie begossene Pudel. Allerdings zeigten sie sich sehr erfreut über den Regen, denn dieser vertrieb die Mosquitoes zumindest teilweise. Während die Familie damit begann, regelrecht aufwendig zu kochen, studierten wir einige der ausliegenden Gästebücher. Dabei trafen wir auf eine Vielzahl von Einträgen, die die Brücke zum Thema hatten. Der Grundtenor lag irgendwo zwischen wüster Beschimpfung der Bauherren und völligem Unverständnis, was eine Brücke an der dortigen Stelle eigentlich bezwecken soll. Wäre schön gewesen, dies vorher gewusst zu haben.
Als wir zu den neuesten Einträgen blätterten, stießen wir auf Schilderungen einer sehr großen Wandergruppe, welche wohl für einigen Unmut und ziemlich viel Unruhe in der arktischen Wildnis sorgte. Von Eddie erfuhren wir, dass es sich dabei wohl um eine geführte Wanderung handelte, welche an der Hütte ihrern Anfang nahm, in der wir uns eben befanden. Den genauen hintergrund wusste er auch nicht, nur dass es wohl eine Wohltätigkeitsveranstaltung sein sollte, deren Grund er nicht genau wusste, nur etwas in die Richtung "Sauberes Wasser für Afrika." Zum wahren Ausmaß dieser geführten Wanderung komme ich am Ende der Erzählung noch mal zurück.
Nach dem sich die tschechische Familie als nicht sonderlich kommunikativ herausstellte, allerdings sehr viel Raum für sich beanspruchte, zogen wir es vor, unser Zelt zu errichten und recht früh in die Schlafsäcke zu krabbeln. Dabei brach während der Nacht ein Sturm los, der mich immer wieder weckte und mir die ein oder andere Sorgenfalte ins Gesicht zeichnete in Anbetracht der defekten Zeltstange. Nach einigen haarsträubenden Momenten beruhigte sich das Wetter aber zunehmend, so dass auch ich zur Ruhe kam und endlich einschlief.
 
Wie immer: spannende Erzählung, auf deren Fortsetzung ich sehr neugierig bin.

Vielen Dank. Freut mich zu hören.:)

Jeden Tag schaue ich in die Abos und freue mich, wenn der Threadlink Fett dasteht und es neues Lesefutter gibt (y)

Auch dir vielen Dank. Sowas lese ich natürlich ausgesprochen gern. EInen kleinen Moment Geduld noch, es geht heute im Laufe des Tages dann auch endlich wieder weiter.:)

Ich ebenso! Weiterhin gute Story, die mit den Bildern die Fantasie gut unterstützt.

Auch dir vielen Dank für dein Lob.:)

Ja, weiterhin spannende Geschichte, die man im Geiste richtig miterleben kann!

Hehe, auch dir vielen Dank. Freut mich zu lesenen, dass die Geschichte tatsächlich auf Interesse stößt.:)
 
Wie konnte ich Deinen ACT-Tourbericht erst so spät entdecken? Ich habe ihn von vorne bis hierher gelesen und habe mich sehr über Deine ausführlichen Schilderungen gefreut. Du beschreibst Eure Erlebnisse spannend, und man fragt sich, wie es weitergeht. Zumindest habt Ihr nun Gas und es gibt Kaffee :). Die Bilder ergänzen Deinen Reisebericht wunderbar und geben einen schönen Eindruck der dortigen Landschaft. Zuvor hatte ich nur eine vage Vorstellung, wie es dort aussieht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man dort gut abschalten kann und viel Ruhe findet. Es braucht nicht immer spektakuläre Berge und Gletscher für eine schöne Landschaft.

Das mit dem Gas ist wirklich ärgerlich. Ich prüfe mittlerweile gekaufte Kartuschen vor dem Tourstart, da ich schon einmal etwas von defekten Gewinden gelesen hatte. Im Sommer bin ich auf Solo-Touren mittlerweile mit Spiritus unterwegs.

Deinen Ärger hinsichtlich des Mülls teile ich. Ich finde auch auf meinen Touren desöfteren Müll, wenn auch nicht in dem von Dir geschilderten Ausmaß. Da wird teilweise auch Müll unter Steinen "versteckt", den sieht man ja dann nicht mehr. Oder aber man versucht alles einfach zu verbrennen. Halb verbranntes Plastik mit Metallresten dazwischen ist das Resultat :mad:.
 
Tag 7, Etappe 5 Eqalugaarniarfik Hütte --> Innajuattoq II Hütte

#049
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Am Morgen des siebten Tages erwachten wir recht früh und begingen unser Frühstück endlich einmal wieder mit herrlich frisch aufgebrühtem Instant-Kaffee. Mit Sicherheit in jenem Moment der beste Kaffee der Welt. Eddie, der Ire, hatte sich schon auf die Socken gemacht, da er ja noch ein gutes Stück weiter gehen wollte, so sich denn das Wetter nicht noch weiter verschlechterte. Die tschechische Familie lag noch in den Zelten und kroch erst nach und nach aus den Schlafsäcken, so dass wir einen entspannten Morgen verbrachten. Dabei warfen wir dennoch einen Blick in unseren, mittlerweile arg verhassten, Reiseführer, der uns zunächst einen recht steilen Anstieg ankündigte. Im Anschluss sollten uns kleinere Passagen bergauf und bergab erwarten, ehe am Ende der Etappe eine Feuchtwiese auf uns wartete. Laut unserem Büchlein besteht zwar keine Lebensgefahr, aber die Möglichkeit stellenweise bis zur Hüfte im Wasser zu versinken. Außerdem sollte die Orientierung ein Hindernis darstellen, da es kaum Wegmarken bzw. Anhaltspunkte gibt. Alles in allem also reizende Aussichten.
Nach dem wir unsere Sachen zusammengepackt hatten, nahmen wir den Anstieg in Angriff. Dieser brachte uns bereits zu Beginn der Etappe schon recht ordentlich aus der Puste und erforderte doch die ein oder andere Pause. Glücklicherweise liefen wir auf einer Art Weg entlang, einem ATV-Track, wie wir etwas später an den Reifenspuren erkannten. Leider fixierten wir uns ein wenig zu stark auf die Spuren, so dass wir prompt vom Wanderweg abkamen. Eine Erwähnung in der Routenbeschreibung, dass der Trail nur ein kurzes Stück der Piste folgt, wäre natürlich völlig übertrieben gewesen, stattdessen informierte uns das Büchlein eine komplette Seite darüber, dass wir in dieser Region den "majestätischen Seeadler" beobachten könnten. :grumble: Wer braucht bei dieser Ankündigung schon eine genaue Wegbeschreibung. :ugly:
Am Ende des Anstiegs erwartete uns dieser Ausblick. Zwar pfiff uns der Wind recht stramm um die Ohren, aber so ein Panorama und die durch die Wolken lugenden Gipfel nimmt man als Entschädigung dankend an.:)

#050
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Der vor uns liegende See sollte eigentlich am Vortag unser Ziel sein, bis uns die Suche nach der Brücke so übel ausbremste. Auf dem erreichten Höhenkamm wanderten wir ein gutes Stück entlang, wobei sich an dem Ausblick über den See nicht viel veränderte. Leider schaffte es die Sonne nicht, sich durch die Wolkenwand zu kämpfen. Mich beeindruckte dieses Tal zwar auch schon bei diesen sehr diesigen und grauen Wetterverhältnissen, nicht auszudenken, wie dieses Seetal erst im Sonnenlicht wirken muss.
Wie bereits erwähnt, folgt der Trail nun einem Höhenkamm, wobei dieser Teil des Trails definitiv eines der Highlights für uns war. Das Laufen ging recht gut vonstatten, es gab keine Kriechweiden :D:D:D und der Untergrund war sehr steinig, so dass sich kein Matsch bilden konnte und bei so einer Aussicht läuft es sich im Prinzip sowieso fast schon von selbst.
Den Seeadler sahen wir übrigens nicht, falls es jemanden interessiert...:ugly:

#051
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Der Blick zurück stand allerdings auch in keinster Weise zurück. Wobei mich die vielen verschiedenen Grüntöne, das schlechte Wetter und die Felsen wiederum sehr an Irland erinnerten. Zwischen den beiden Bergflanken im Vordergrund schlängelt sich der Trail von der Eqalugaarniarfik Hütte 350m in die Höhe. Die hintere Felswand gehört zum Flusstal, in der sich die Brücke versteckt hält und unbedarfte oder schlecht belesene Wanderer zum Narren hält. Beim Blick auf die Karte fiel mir auf, dass wir von der Eqalugaarniarfik Hütte aus übrigens das erste Mal fern am Horizont einen Meerwasserfjord erspähen konnten. Jedenfalls so lange, bis sich eine imposamte Wolkenwand davor schob, welche sich, wie zu erkennen, die gesamte Nacht über dort an den Hängen halten konnte.
 
Eine wirklich schöne Seen-Landschaft. Das kommt auf Deinen Bildern finde ich gut heraus. Ich hätte Lust, dort herumzuwandern :). Bei Bild #050 frage ich mich, ob man weiter nach vorne hätte gehen können, um den vorderen Teil des Sees, der teilweise von den Felsen verdeckt ist, ganz auf das Bild zu bekommen.

Bild #049 gefällt mir vom Bildaufbau. Die Insel im See und die tiefhängenden Wolken machen das Bild spannend.

Ich finde immer wieder interessant, mit wie wenig Fotokram man auf so einer Reise auskommt. Klar, man muss sich hier und da einschränken, aber kommt doch meistens mit interessanten Bildern heim bzw. improvisiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine wirklich schöne Seen-Landschaft. Das kommt auf Deinen Bildern finde ich gut heraus. Ich hätte Lust, dort herumzuwandern :). Bei Bild #050 frage ich mich, ob man weiter nach vorne hätte gehen können, um den vorderen Teil des Sees, der teilweise von den Felsen verdeckt ist, ganz auf das Bild zu bekommen.

Das wäre mit Sicherheit möglich gewesen, allein in jenem Moment habe ich nicht daran gedacht...-,-



Bild #049 gefällt mir vom Bildaufbau. Die Insel im See und die tiefhängenden Wolken machen das Bild spannend.

Danke schön. Der Anblick war schon auch ziemlich beeindruckend.:)

Ich finde immer wieder interessant, mit wie wenig Fotokram man auf so einer Reise auskommt. Klar, man muss sich hier und da einschränken, aber kommt doch meistens mit interessanten Bildern heim bzw. improvisiert.

Absolut. Die Beschränkung auf 16mm und 50mm empfinde ich auch eher weniger als Beschränkung. Es macht das Fotografieren in meinen Augen sogar einfacher, da ich genau weiß, welche Brennweiten ich dabei habe und welche Bildausschnitte möglich sind. So genoss ich unsere Rentiersichtungen eher, da ich eh nicht die notwendige Ausrüstung dabei gehabt hätte. Trotzdem vermisse ich hin und wieder ein kleines, leichtes, handliches Tele. Habe bisher aber noch nichts finden können, was alle Anforderungen erfüllt. Vielleicht sollte ich da noch mal ein wenig auf die Pirsch gehen.:)
 
#52
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Während wir noch auf dem Hügelkamm entlang wanderten, tauchte auch dieser See auf. Weshalb dieser als einziger von einem Sandufer gesäumt wird, konnten wir abschließend leider nicht erklären. Auch unser informativer und stets genauer Reiseführer, schwieg sich zu diesem Phänomen beharrlich aus. Grade dieser Kontrast hätte mich aber schon interessiert. Auf unserer Wanderkarte konnten wir zumindest die Info entdecken, dass der vermeintliche Sandstrand als Treibsand ausgewiesen wird. Eine Überquerung also weniger ratsam.
Nach einem wenig anspruchsvollen Wandern, führte uns der Trail zu einem Abstieg, wobei der Trail uns am Seeufer des im Hintergrund zu erkennenden Sees entlangführte. Der Abstieg selbst, als auch die Wanderung am Ufer entlang, erforderte höchste Konzentration. Glitschig, von Kriechweiden gesäumt und mit versteckten Steinen gespickt, sorgte der Weg für eine recht hohe Anzahl an Stolperfallen, die sich sorgsam unter den Kriechweiden versteckten. Meine Liebe zu diesem Gewächs wuchs durch solche Manöver nicht unbedingt an...:) Bisweilen schlängelte sich der Trail dabei ziemlich dicht am Seeufer entlang, so dass die realistische Gefahr bestand, bei einem Fehltritt in den Genuss eines Bades zu kommen. Da sich der Himmel immer weiter zu zopg und auch reichlich WInd aufkam, wollten wir diese Möglichkeit der unfreiwilligen Körperhygiene am liebsten ungenutzt verstreichen lassen. AUs jenem Grund entstanden auch keine, zeigenswerten, Bilder.

#53
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Trockenen Fußes schafften wir es schließlich am Seeufer entlang, bis der Pfad wieder etwas an Höhe gewann und der See hinter uns zurückfiel. Im Windschatten des über uns aufragenden Berges, nutzten wir die Gelegenheit eine längere Pause einzuschieben und uns ein wenig zu stärken. Windschatten bedeutete an dieser Stelle Segen und Fluch zu gleich. Zwar war es sehr angenehm, keinen Wind um die Nase pfeifen zu spüren, jedoch suchten uns nun Myriaden an winzig kleinen Moschusochsenfliegen heim. Die Viecher tun eigentlich nichts, folgen aber irgendeinem inneren Antrieb und fliegen in wirklich JEDE, erreichbare Körperöffnung, gleich ob Augen, Nase, Ohren etc. Aufgrund der Massen an Fliegen blieb uns schließlich nur noch der Griff zum Mosquitonetz. Andernfalls wäre eine Pause zur Entspannung nicht möglich gewesen. Was wir zu jenem Zeitpunkt noch nicht wussten: Die Netze würden wir bis zum Schluss des Trails nicht mehr dauerhaft loswerden. Zu nervig waren diese kleinen Biester.

#53a
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So sah dann eine kurze Essenspause aus...

#054
ACT DSLR-Forum klein 054.jpg

Wir folgten dem Pfad weiterhin, welcher sich, erneut an einem Seeufer, immer weiter in die Höhe schraubte. Zwischenzeitlich trafen wir hier auf zwei Wanderer, die in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren. Nach etwa einer halben Stunde trafen wir zwei weitere Wanderer, die die Gelegenheit nutzten und uns ansprachen. Es waren zwei junge Frauen aus Polen, die zu viert aufgebrochen waren und für den gesamten Trail nicht mehr als sechs Tage Zeit hatten. Die anderen beiden, die wir zuvor trafen, gehörten wohl zu diesen beiden. Jedenfalls gerieten sie wohl tags zuvor in einen heftigen Sturm inklusive Regen, so dass sie völlig durchnässt waren. Ein weiterer Nachteil, sie hatten keine Möglichkeit, die Kleidung zu trockenen, so dass ihre Rucksäcke noch schwerer geworden waren. Und zu allem Überfluss gerieten die vier in einen heftigen Streit. So liefen sie nun getrennt. Ächzend erfragten die beiden, wie es weiter ginge und wie weit entfernt die Hütte noch sei. Unsere Auskünfte sorgten dabei nicht unbedingt für strahlende Gesichter. Im Nachhinein würde mich interessieren, ob die beiden ihren Flieger noch bekommen haben. Sie hatten insgesamt nur sechs Tage und waren bereits schon zwei unterwegs. Eigentlich nicht wirklich machbar...
Da sich die Zeiger der Uhr mittlerweile stetig voran bewegten und uns der nun wieder einsetztende Wind ziemlich zu schaffen machte, immerhin vertrieb er zumindest kurzzeitig die Fliegen, nutzten wir einen großen Felsblock um erneut ein wenig länger zu pausieren. Nach kurzer Überlegung und dem Wissen, dass wir über ausreichend Gas verfügten, beschlossen wir kurzerhand, einen nachmittäglichen Kaffee zu kochen und zu genießen. Während wir also unsere schwarze duftende Köstlichkeit zubereiteten, zog das tschechische Pärchen an uns vorbei. Die beiden sahen wir dann auch zum letzten Mal, da sie eine andere Hütte wählten als wir und im Anschluss wollten sie noch den ein oder anderen Gipfel erklimmen, schließlich waren sie eher Kletterer als Wanderer.:)
Der Kaffee wirkte erstaunliche Wunder und als wir uns nach einer guten Dreiviertelstunde wieder auf den Trail begaben, fühlte ich mich frisch, ausgeruht und für die anstehende Feuchtwiese gewappnet.
Als wir am Abfluss des Sees ankamen und die nächste, große Herausforderung angehen wollten, stellten wir fest, dass der Pfad sich zwar, wie in unserem Buch beschrieben, tatsächlich immer wieder verlor, aber keineswegs völlig verschwand. Auch sanken wir in der Feuchtwiese nicht bis zur Hüfte ein, lediglich ein-, zweimal bis über den Knöchel. Die Orientierung stellte auch kein sonderlich großes Hindernis dar, da irgendwie klar war, dass wir bis zu einem Hügelkamm laufen mussten, um dann abzubiegen und eine der beiden Hütten anzusteuern. Die obige Aufnahme zeigt die durchquerte Feuchtwiese. Der Trail führt zwischen dem Berg links und der Hügelkuppe auf der rechten Seite hindurch, direkt in die Feuchtwiese hinein. Rückblickend fürchteten wir diesen Teil der Strecke mehr, als es schlussendlich notwendig gewesen wäre. Allerdings kam erschwerend hinzu, dass wir mit der erfolgten Querung nun von einem sich stetig steigernden Regenguss eingeholt wurden.
 
Mit Mückennetzen zu laufen ist immer sehr nervend. Man sieht viel weniger und wird beim Atmen und Trinken behindert. Aber manchmal ist es die einzige Lösung...

#52
Allerdings kam erschwerend hinzu, dass wir mit der erfolgten Querung nun von einem sich stetig steigernden Regenguss eingeholt wurden.

Schön, dass Du trotzdem noch Fotos gemacht hast! Ich mache das auf Tour meistens nicht, da ich nicht weiß, wann ich die Ausrüstung das nächste Mal trocknen kann, und Regentropfen auf der Linse ja in den Fotos sichtbar wären. Das letzte Foto gibt die Regenstimmung dann auch gut wieder.
 
Wenn ich mir das so durchlese und ansehe, denke ich mir: welch eine Plagerei! Umso spannender, dass Du ausführlich davon berichtest, wie Du die Herausforderungen angenommen hast, auch fotographisch.
 
Mit Mückennetzen zu laufen ist immer sehr nervend. Man sieht viel weniger und wird beim Atmen und Trinken behindert. Aber manchmal ist es die einzige Lösung...

Schön, dass Du trotzdem noch Fotos gemacht hast! Ich mache das auf Tour meistens nicht, da ich nicht weiß, wann ich die Ausrüstung das nächste Mal trocknen kann, und Regentropfen auf der Linse ja in den Fotos sichtbar wären. Das letzte Foto gibt die Regenstimmung dann auch gut wieder.

Japp, die Netze sind schon ziemlich nervig, aber ständig die Fliegen im Gesicht zu haben, ist noch unangenehmer. Also muss man halt das kleinere Übel wählen. Lediglich wenn Wind auf kommt, war es auszuhalten, solange man das Gesicht in den Wind dreht.
Da wir wussten, dass wir am Abend eine ziemlich große Hütte erreichen würden, war absehbar, dass wir unsere Sachen dort trocknen könnten. Aber generell bin ich im Hinblick auf das Wetter bei der Fotoausrüstung auch nicht unbedingt zimperlich. Mal davon abgesehen, dass die XT1 und meine beiden Objektive wetterfest sein sollen, was auch immer das bedeutet. :) Im Stich gelassen haben mich die Sachen bisher aber nicht.

Wenn ich mir das so durchlese und ansehe, denke ich mir: welch eine Plagerei! Umso spannender, dass Du ausführlich davon berichtest, wie Du die Herausforderungen angenommen hast, auch fotographisch.

Vielen Dank. Es liest sich und sieht vielleicht anstrengender aus, als es letztendlich war. Anders als 2017 in Island, hatte ich diesesmal keinen Moment, an dem ich alles hinschmeißen wollte. Irgendwie war ich während der Wanderung völlig entspannt und war einfach froh darüber, auf Grönland zu sein, und diese wundervolle, wenn auch karge Natur aus direkter Nähe zu erleben. Trotz all der Einschränkungen und Entbehrungen. Ich vermute aber auch, dass es einfach mit der Insel selbst zusammenhängt, irgendwie fühlte es sich so an, als wäre ich nach hause gekommen...:) Obwohl ich ja erst das dritte Mal dort war.:) Die Euphorie ist ein großartiger Motivator.

Mit den Fliegen muss es wirlich ätzend sein, die begegnen einem im Herbst wenigstens nicht mehr.

Ist es, ganz ohne Frage. 2016 waren die Viecher aber auch noch Ende August an der Ostküste unterwegs. Nur dass wir seinerzeit keine Netze dabei hatten. Das war schlimmer, als mit Netz. Grönland im Herbst und Winter steht aber auch noch ganz oben auf meiner Liste. Mal sehen, wann das was wird.

Ja, das geht mir auch so! Weiterhin Danke fürs Mitnehmen! (y)

Vielen Dank auch dir für deinen Kommentar. Zur Plagerei hatte ich ja weiter oben schon etwas geschrieben. :)

Nach längerer Weihnachts-/ Jahreswechselpause geht es nun (hoffentlich) auch wieder regelmäßiger weiter.:)
 
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