• Herzlich willkommen im "neuen" DSLR-Forum!

    Wir hoffen, dass Euch das neue Design und die neuen Features gefallen und Ihr Euch schnell zurechtfindet.
    Wir werden wohl alle etwas Zeit brauchen, um uns in die neue Umgebung einzuleben. Auch für uns ist das alles neu.

    Euer DSLR-Forum-Team

  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • DSLR-Forum Fotowettbewerb neu erfunden!
    Nach wochenlanger intensiver Arbeit an der Erneuerung des Formates unseres internen Fotowettbewerbes ist es Frosty als Moderator
    und au lait als Programmierer gelungen, unseren Wettbewerb auf ein völlig neues Level zu heben!
    Lest hier alle Infos zum DSLR-Forum Fotowettbewerb 2.0
    Einen voll funktionsfähigen Demowettbewerb kannst du dir hier ansehen.
  • Neuer Partner: AkkuShop.de
    Akkus, Ladegeräte und mehr (nicht nur) für Digitalkameras und Drohnen
  • Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2024
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien der Eigenmarken "Upscreen", "Brotec", "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs April 2024.
    Thema: "Sprichwörtlich"

    Nur noch bis zum 30.04.2024 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
WERBUNG

Contax N-System - das bessere EOS?

ray10

Themenersteller
Hallo Zusammen,
auf dem Streifzug durch die Geschichte habe ich das Contax N System entdeckt. :cool:
http://de.wikipedia.org/wiki/Contax-N-System

Eine Zusammenentwicklung zwischen Zeiss und Kyocera - auf dem Papier ein geniales System: vollelektronisches Bajonett mit einem großen Durchmesser und ein Auflagenmaß von 48mm - perfekt für digitale Fotografie - quasi ein verbessertes EOS-Bajonett.:D
Leider hatte das System ein kurzes Leben 2000-2005 gehabt - aber immerhin haben sie die erste digitale KB-Kamera entwickelt...

Meine Frage: hat/hatte Jemand von euch dieses System in Benutzung?
War es so genial wie es erscheint? Wie waren die vollelektronischen Zeiss-Objektive?
Wie groß war der Bajonettdurchmesser - konnte leider nach einer langen Suche trotzdem nichts dazu finden...:mad:

Und wie immer - rege Diskussion und viele schöne Errinerungen sind erwünscht. (y)

Gruß
Ray10
 
Meine Frage: hat/hatte Jemand von euch dieses System in Benutzung?
War es so genial wie es erscheint?

Mal ausprobiert.

Was sollte genial an einer Kamera sein, die schlechte JPGs produzierte, die ihre eigenen RAW-Files nicht auf dem Monitor anzeigen konnte und diese erst spät von anderer als der eigenen (schlechten) Software verarbeitet werden konnten, die einen atemberaubenden Stromverbrauch aus AA Batterien hatte, wo alle anderen schon alltagstaugliche Systeme mit proprietären Akkus hatten.


Wie waren die vollelektronischen Zeiss-Objektive?

Was sollte ein "vollelektronisches" Objektiv sein? Die Objektive von Zeiss waren auch damals schon Spitze. So wie die R-Objektive von Leica.

Und wie immer - rege Diskussion und viele schöne Errinerungen sind erwünscht.

Tja, das wird das Problem der Contax sehr schön auf den Punkt bringen:

Es hat kaum jemand schöne Erinnerungen, weil sich die meisten für andere Kameras entschieden haben. Da gab es die EOS D30 schon, die EOS 1D...

In gewisser Weise war das ganze zu früh für den kleinen Laden Contax. Denen ist die Luft ausgegangen. Hätten die vor ein paar Jahren noch ein lebendes G-System gehabt, hätten sie eine ganz große Nummer im Bereich der Mirrorless-Kameras werden können.

Aber Contax ist vorher auf der Strecke geblieben.

Leica wäre es ja fast ebenso gegangen, die haben aber in den entscheidenden Teilen lange genug auf Film gesetzt, bis die digitale Technik soweit war, daß es qualitativ gepaßt hat.

Und sie haben den mutigen Schritt getan und, nach dem Abenteuer mit der digitalen Rückwand, ihr KB-SLR-System geopfert ohne Geld in der Entwicklung eines neuen Bajonetts mit AF zu versenken.

Heute stehen die mit M- und S-System sehr gut da. Weil beide Systeme ein Alleinstellunsgmerkmal haben.

Gegen Canon und Nikon hatte da keiner der Premiumhersteller wie Leica, Contax oder Alpa (haha!) eine Chance, weil die zwar Premium Objektive und Kameras bauen konnten, aber die digitale Seite (und der AF, sowie das AF-Objektiv-Portfolio) bei Canon und Nikon einfach soviel besser war, daß die Tugenden mit denen Leica und Contax im der analogen (und Vor-AF-) Zeit Punkten konnten marginalisiert wurden.
 
Es wurde damals nichts mit der Contax N, weil es dazu kein Shift gab. Hätte
aber eines unbedingt benötigt. Wäre ganz gut gewesen, aber das Auflagemaß
ließ keine Adaptierungen zu, hatte damals einen Auftrag mit u.a. dem Erfor-
dernis digitale Daten für Fotomontagen zu liefern. Also wurden Abzüge digita-
lisiert...

Parallel dazu lief der Versuch von Pentax eine digitale FF zu produzieren, allein
der Bildwandler von Philips, ein 6 MP CCD war eine Pleite und P nahm davon
Abstand. Alte Contax-Objektive (RTS) gingen nicht.

Auch das Objektivangebot war nicht passend.


abacus
 
Ich kann mich noch erinnern, als mich bei einer Modenschau ein Vetreter con Kyocera ansprach. Ich fotografierte damals mit der D1, er wollte mir die Contax N schmackhaft machen. Wir tauschten Visitenkarten aus und wenige Wochen später wurde ich zu einer Präsentation der Contax N digital eingeladen. Die Sache wirkte wenig überzeugend: die Akkus waren schnell erschöpft, die Kamera kämpfte immer wieder mit Problemen: auch bei frischen Akkus schaltete sich die Kamera plötzlich aus. Die Verarbeitung der RAW-Files war mühsam, das Ergebnis deutlich schlechter als bei vergleichbaren Kameras (Kodak DCS 760, Nikon D1x). Obwohl die Kodak 760 in Bezug auf Rauschverhalten nicht wirklich berühmt war: die Contax konnte es trotz Vollformat nicht besser - eher im Gegenteil.
 
Eine Zusammenentwicklung zwischen Zeiss und Kyocera

Die gab es ja vorher schon, nur eben als AF-loses System. Ganz ohne AF war auch das nicht, man hatte ja die AX, bei die Kamera selbst fokussierte. Man hat sich dann (viel zu spät) noch zu einem völlig neuen System entschlossen.

auf dem Papier ein geniales System: vollelektronisches Bajonett mit einem großen Durchmesser und ein Auflagenmaß von 48mm - perfekt für digitale Fotografie - quasi ein verbessertes EOS-Bajonett.:D

So war es auch gemeint, und es war von Anfang an auf digitale Fotografie ausgelegt. Das Konzept war schon gut, nur wahrscheinlich insgesamt zu groß angelegt - jedenfalls zu groß, als das Kyocera es mit einem realen System hätte ausfüllen können. Schon beim Contax/Yashica-System steckte seit den 90er Jahren nicht mehr wirklich ein Konzept dahinter. Jetzt gab es zwar einen großen Rahmen, aber in dem hat sich dann Kyocera wieder reichlich konzeptlos bewegt.

Der Aufbau eines neuen Systems, mit der Absicht, das vorherige einzustellen, ist immer eine Gratwanderung. Das wird ganz gern vergessen, wenn auf denjenigen Herstellern rumgehackt wird, die ein altes System weiterentwickelt haben, statt ein neues einzuführen. Minolta hat es gut hingekriegt (weil kompromisslos durchgezogen und mit komplettem System gestartet), Canon hat zunächst massiven Schiffbruch erlitten und einige Zeit zur Erholung gebraucht. Kyocera hatte selbst mit dem Yashica-AF-System ein inkompatibles neues AF-System, da hatte Zeiss aber nix mit zu tun. Hat ein paar Jahre und nur eine Generation gelebt und war dann wieder weg, obwohl es eigentlich nicht schlecht war und der Markt noch längst nicht so oligopolisiert war wie heute.

Das waren aber alles in sich stimmige Systeme. Das Contax-N-System dagegen war preislich auf einen Nischenmarkt festgelegt, und die bisherigen Kunden waren eben doch etwas konservativer als bisherige Minolta- oder Canon-Nutzer. Zudem war das System an sich nicht so innovativ, dass es wirklich begehrenswert erschien. Letztlich muss man wohl auch feststellen, dass Kyocera zunehmend mit High-End-Fototechnik überfordert war. Solide traditionelle Technik auf hohem und aktuellem Niveau wie bei der RTS III haben sie gut hingekriegt, beim AF haben sie voll versagt. Ganz offensichtlich braucht man dazu Fachkompetenz, die man weder einkaufen noch sich mal eben erarbeiten kann.

Neben den technischen Details waren es in erster Linie 2 Gründe, die einer Verbreitung massiv hinderlich waren:

1. der nicht stattfindende Systemausbau. Das Kamerazubehör in Form von Batteriegriffen usw. war alles da, aber die Objektive fehlten. Es gab nur 9 Objektive, davon faktisch 2 Dubletten fürs (relativ gesehen) untere Preisniveau für die NX. Manche kleine Systeme leben mit 7 Objektiven, wenn sie sinnvoll abgestimmt sind. Das N-System dagegen war auf ein mindestens doppelt so großes Objektivsortiment ausgelegt, von dem es mehr oder weniger zufällig einige Teile gab. Was noch hätte kommen sollen, wurde nie angekündigt, man kann also nur spekulieren - oder aber sich klarmachen, was zum Pflichtprogramm eines Objektivsortiments gehört.

2. der maßlos überzogene Preis. Die Contaxe und Zeisse des Contax/Yashica-Systems waren zwar nicht gerade preisgünstig, lagen aber noch im erweiterten Normalbereich. Zeiss-Objektive für Contax kosteten im Mittel bis 20% mehr als Nikon, und die hatten damals auch noch eine andere Marktposition als heute und waren auch schon etwas teurer. Das lag also alles noch in einem vernünftigen Rahmen, kein Vergleich mit Leica. Beim N-System wurde Kyocera aber unverschämt. Kamera und Objektive kosteten mindestens doppelt so viel wie vergleichbare Erzeugnisse der Konkurrenz. Man darf dabei nicht vergessen, dass die N1 keineswegs eine RTS IV war und die NX eigentlich nur eine bessere Einsteigerkamera. Man bekam fürs gleiche Geld anderswo deulich mehr.

Leider hatte das System ein kurzes Leben 2000-2005 gehabt - aber immerhin haben sie die erste digitale KB-Kamera entwickelt...

Dieses historische Verdienst bleibt. Tatsächlich hat es aber die Probleme durch die speziellen Probleme der N Digital verschärft. Auch da kann man Kyocera den Vorwurf nicht ersparen, dass sie letztlich die Technik nicht im Griff hatten.

Rückblickend wäre es wohl besser gewesen, man hätte einfach eine RD im Contax/Yashica-System mit dem 6-MP-Standard-Sensor von Sony mit Cropfaktor 1,5 rausgebracht. Die allermeisten Contax-Kunden haben ja schon den Sprung zum N-System nicht mitgemacht.

Letztlich hatte man sich mit dem N-System auch in eine Sackgasse gebracht. Standard waren damals Cropkameras, und da hätte ein explizit nur auf Vollformat ausgelegtes System schlechte Karten gehabt.

Meine Frage: hat/hatte Jemand von euch dieses System in Benutzung?

Nur mal ausprobiert.

War es so genial wie es erscheint? Wie waren die vollelektronischen Zeiss-Objektive?

Weniger aus eigener Erfahrung, mehr auf Basis von Testberichten - und jenseits von den speziellen Problemen der N Digital: Die Objektive wurden ihrem Anspruch und Preis eigentlich nicht gerecht (das Problem hat man heute bei Zeiss auch immer wieder mal). Das 1,4 50 mm war auch nur die alte Konstruktion, das 1,4 85 mm extrem aufwändig (nicht identisch mit dem späteren Sony-Objektiv), aber letztlich auch nicht besser als andere. Die Objektive für die NX haben nie wirklich Beachtung gefunden, das 4,0 400 mm hat kaum mal jemand zu sehen bekommen. Bermerkenswert soll wohl das 2,8 17 - 35 mm gewesen sein, aber da dürften inzwischen auch diverse Neuerscheinungen drüber hinweggegangen sein. Es gibt ja Angebote zum Umbau auf EOS-Bajonett, da war das 2,8 17 - 35 mm anscheinend das begehrteste.

Genial ist also was anderes.
 
Erstmal vielen Dank für die interessanten Antworten.
Mal ausprobiert.
Was sollte genial an einer Kamera sein, die schlechte JPGs produzierte, die ihre eigenen RAW-Files nicht auf dem Monitor anzeigen konnte und diese erst spät von anderer als der eigenen (schlechten) Software verarbeitet werden konnten, die einen atemberaubenden Stromverbrauch aus AA Batterien hatte, wo alle anderen schon alltagstaugliche Systeme mit proprietären Akkus hatten.
Sehr interessant - das klingt wohl stark nach Kinderkrankheiten. Da hätte Kyocera sicherlich etwas mehr Arbeit reinstecken können... Mit den Akkus habe ich auch schon sehr oft gelesen.
Was sollte ein "vollelektronisches" Objektiv sein? Die Objektive von Zeiss waren auch damals schon Spitze. So wie die R-Objektive von Leica.
Damit meine ich elektronisches AF und Blendensteuerung, keine mechanischen Teile - das gab es früher bei Zeiss nicht.

Die Preise waren wohl auch nicht besonders einladend:
N digital: 7.499,- Euro,
mit 50-mm-Objektiv (1,4) 7.999,- Euro
mit 24-85-mm-Objektiv 8.499,- Euro
mit 17-35-mm-Objektiv 9.999,- Euro.:eek::eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Preise waren wohl auch nicht besonders einladend:
N1 digital: 7.499,- Euro,

N1 oder N Digital (manchmal auch ND genannt)? Eine N1 Digital gab es nicht. N1 und NX waren Kleinbildkameras. Der Preis passt so etwa auf die N Digital, auch wenn ich 7000 Euro in Erinnerung habe. Zuletzt wurde sie für etwa 2500 verramscht. Auch für N1 und NX und einige Objektive gab es Ausverkaufspreise.

mit 50-mm-Objektiv (1,4) 7.999,- Euro
mit 24-85-mm-Objektiv 8.499,- Euro
17-35-mm-Objektiv 9.999,- Euro.:eek::eek:

Beim 17 - 35 mm fehlt das "mit". Auch da war natürlich die N Digital im Preis mit drin.
 
Solide traditionelle Technik auf hohem und aktuellem Niveau wie bei der RTS III haben sie gut hingekriegt, beim AF haben sie voll versagt. Ganz offensichtlich braucht man dazu Fachkompetenz, die man weder einkaufen noch sich mal eben erarbeiten kann.

So ist es, wenn Konzerne glauben, sie könnten durch Zukauf eine entsprechende Stellung erreichen und damit eigene Entwicklungsarbeit einsparen, wenn aber die Entscheidungsträger wenig bis gar keine Ahnung von der Materie haben, kommt man mit dieser Methode nicht weit.
Damit kann man ganze Firmen an den Rand des Ruins bringen, Beispiele nicht nur im Bereich Foto gibt es mehr als genug.

MfG

Manni
 
N1 oder N Digital (manchmal auch ND genannt)? Eine N1 Digital gab es nicht. N1 und NX waren Kleinbildkameras. Der Preis passt so etwa auf die N Digital, auch wenn ich 7000 Euro in Erinnerung habe. Zuletzt wurde sie für etwa 2500 verramscht. Auch für N1 und NX und einige Objektive gab es Ausverkaufspreise.
Es war natürlich die N Digital gemeint. Schon eine Fehlplannung 7500€ zu verlangen und am Ende für 2500€ zu verkaufen...
Auch für das sicherlich nicht schlechte 17–35 mm rund 2500€ zu verlangen ist sehr sportlich...:eek:
Beim 17 - 35 mm fehlt das "mit". Auch da war natürlich die N Digital im Preis mit drin.
Korrigiert!
 
Die sieht ja aus, wie die Fuji X-T1!


Eher umgekehrt.

Aber Fuji ist da ein gutes Stichwort, denn denen ist es ja gelungen ein komplettes neues System zu etablieren und einer der Faktoren mit denen die das geschafft haben war eine durchdachte Objektivauswahl für den Start und eine Roadmap mit der klar war, wie es weitergeht.



Ich kann mich noch erinnern, als mich bei einer Modenschau ein Vetreter con Kyocera ansprach. Ich fotografierte damals mit der D1, er wollte mir die Contax N schmackhaft machen.

Naja, eine Kamera "mit ohne Magentastich" war da sicher verlockend...



Die Sache wirkte wenig überzeugend: die Akkus waren schnell erschöpft, die Kamera kämpfte immer wieder mit Problemen: auch bei frischen Akkus schaltete sich die Kamera plötzlich aus.

AA-Zellen als Stromversorgung waren eine ganz dumme Idee. Noch dazu, weil es nur 4 (VIER!) Stück waren. Das sind 4,8V wo, die EOS 1D zum Beispiel mit 12V unterwegs war.

Und das mit Akkus des Jahres 2001, denn Eneloop-Akkus kamen erst 2005 auf den Markt!




Rückblickend wäre es wohl besser gewesen, man hätte einfach eine RD im Contax/Yashica-System mit dem 6-MP-Standard-Sensor von Sony mit Cropfaktor 1,5 rausgebracht. Die allermeisten Contax-Kunden haben ja schon den Sprung zum N-System nicht mitgemacht.

Ob eine DSLR ohne AF da eine Zukunft gehabt hätte?

Man kann wohl sagen, daß es für die Hersteller die beim Aufkommen der DSLR den Sprung zu einem AF-System noch nicht geschafft hatte, arge Probleme bekommen haben, das beides auf die Reihe zu bekommen. Eigentlich hat nur Leica das überlebt. Und das nur knapp und ohne das KB-SLR System zu behalten.

Und AF und Digital waren ja nicht alles, was sich da in den letzten Jahren getan hat und wo man Anschluß halten müßte. Da muß man sich nurmal Canons Objektivpalette zur Zeit der EOS D30 und heute anschauen!


Letztlich hatte man sich mit dem N-System auch in eine Sackgasse gebracht. Standard waren damals Cropkameras, und da hätte ein explizit nur auf Vollformat ausgelegtes System schlechte Karten gehabt.

Garnichtmal. Canon und Kodak hatten da schon Kameras mit 1,3 am Start. Und alle Systeme waren eh auf Vollformat ausgelegt, weil es nichts anderes gab. Die EF-S und DX Optiken kamen erst später!

Und die EOS 1Ds kam schon Anfang 2003 auf den Markt, dann war das EOS System schon wieder ein Vollformatsystem. Zu der Zeit haben eh viele Kollegen "hybrid" gearbeitet und die analogen Gehäuse hatten eh 24x36. Damals hatte man höchstens irgendwann eines dieser 12-24er WW-Zooms für die DSLR.
 
Es war natürlich die N Digital gemeint. Schon eine Fehlplannung 7500€ zu verlangen und am Ende für 2500€ zu verkaufen...

Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt zu tun und 7500,- für eine Vollformat DSLR im Jahre 2001 waren erstmal durchaus ok.

Eine Kodak DCS hat 1999 noch über 35.000,- DM gekostet und die war klobig, hatte nur 2MP, Faktor 1,6x...
 
Ob eine DSLR ohne AF da eine Zukunft gehabt hätte?

Bei C/Y Bestandskunden, wie mir, sicherlich. So bin ich 2004 mit der D70 bei Nikon eingestiegen. Das war selbst mit neuen Objektiven günstiger und mit einem riesigen Gebrauchtmarkt noch günstiger. Die N, analog oder digital, war bei mir nie eine Alternative. Wenn ich es mir recht überlege, dann habe ich seit 2004 deutlich mehr Geld bei Nikon gelassen als bei Contax in den 13 Jahren davor...;)
 
@Moderation
Ich habe gerade gesehen daß der Thread in die Technik verschoben wurde - nur meiner Meinung nach paßt es dort nicht. Hier geht es vor allem um Geschichte, Errinerungen und Talk zum Contax N deshalb würde ich bitten den Thread wieder ins Talk zu verschieben. Vielen Dank. Gruss
 
Naja, eine Kamera "mit ohne Magentastich" war da sicher verlockend...

Die D1 war in dieser Beziehung problematisch, aber zu dieser Zeit hatte so gut wie jede Kamera irgendein Problem, da war die Farbwiedergabe der D1 das geringere Übel und mit Bibble hatte ich die Kamera damals ganz gut im Griff. Mit der Contax war da gar nichts zu machen, die Software für RAW Konvertierung eher als Computervirus zu betrachten.
 
Aber Fuji ist da ein gutes Stichwort, denn denen ist es ja gelungen ein komplettes neues System zu etablieren und einer der Faktoren mit denen die das geschafft haben war eine durchdachte Objektivauswahl für den Start und eine Roadmap mit der klar war, wie es weitergeht.

Der Vergleich ist trotzdem interessant. Wenn man aus heutiger Sicht beides nebeneinander sieht, leuchtet unmittelbar ein, warum Fuji erfolgreich ist und das Contax-N-System nicht. Wenn man dann aber nach konkret fassbaren Gründen sieht, tut man sich schwer. Contax N war maßlos teuer, Fuji kostet auch mehr als die Konkurrenz. Das Contax-System war unvollständig, war aber durchaus geeignet, zahlreiche Ansprüche zufriedenzustellen. Das Objektiv-Sortiment von Fuji bleibt im Umfang weit hinter dem der großen DSLR-Hersteller zurück. Wie zukunftssicher erschien damals das Contax-N-System? Schwer zu sagen. Es war aus technischer Sicht zukunftssicher konzipiert, aber dass der Erfolg ausblieb, dürften auch potentielle Interessenten so nach und nach gemerkt haben. Fuji hat sich schon von drei Kamerasystemen verabschiedet, darunter ein proprietäres. Die Fuji-DSLR-Kunden können ihre Dateien nicht mal mehr mit dem aktuellen Fuji-RAW-Konverter verarbeiten. Tja, alles nicht ganz gleich, aber man merkt auch, dass sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Man ist offener gegenüber neuen Systemen geworden. Das Contax-N-System dagegen wurde in einer Zeit technischer Stagnation geboren, als Digitalkameras entweder Profikameras oder Spielzeug waren.

Ob eine DSLR ohne AF da eine Zukunft gehabt hätte?

Eine Zukunft vielleicht nicht, aber eine Gegenwart. Das hätte vielen schon ausgereicht.

Garnichtmal. Canon und Kodak hatten da schon Kameras mit 1,3 am Start. Und alle Systeme waren eh auf Vollformat ausgelegt, weil es nichts anderes gab. Die EF-S und DX Optiken kamen erst später!

Ja. 1,3 ist aber nicht Vollformat.

Und die EOS 1Ds kam schon Anfang 2003 auf den Markt, dann war das EOS System schon wieder ein Vollformatsystem. Zu der Zeit haben eh viele Kollegen "hybrid" gearbeitet und die analogen Gehäuse hatten eh 24x36. Damals hatte man höchstens irgendwann eines dieser 12-24er WW-Zooms für die DSLR.

Die Contax N Digital war eigentlich schon für Anfang 2002 angekündigt. Da hat man wohl noch einige der schlimmsten Pannen noch beseitigt.
 
Eines der Probleme der Contax war, dass auf Grund des Auflagemaßes Fremd-
objektive nicht adaptierbar waren und auf Grund des bescheidenen nativen
Angebotes wenig Anreiz bestand da einzusteigen. UWW, Shift etc suchte man
da vergebens. Und der Bildwandler naja, auch Pentax versuchte sich daran, da
wurde aber schon früher nichts damit.


abacus
 
Eines der Probleme der Contax war, dass auf Grund des Auflagemaßes Fremd-
objektive nicht adaptierbar waren und auf Grund des bescheidenen nativen
Angebotes wenig Anreiz bestand da einzusteigen. UWW, Shift etc suchte man
da vergebens.

Stimmt schon. Allerdings ging es damals mehr ums Fotografieren, das Hobby Steinaltobjektivvonebayanneuekameraadaptieren gab es damals noch nicht, das kam erst mit der Canon 300D auf.

Das System war nicht komplett, das ist unstrittig, und das haben auch damals alle gemerkt. Und sie haben nach einiger Zeit auch gemerkt, dass nichts mehr dazukam. Die Untergrenze war immerhin bei 17 mm.

Und der Bildwandler naja, auch Pentax versuchte sich daran, da
wurde aber schon früher nichts damit.

Man sollte das Contax-N-System aber nicht immer nur auf die N Digital reduzieren. Die N1 war eine solide Kamera, nur zum Originalpreis zu teuer.
 
Stimmt schon. Allerdings ging es damals mehr ums Fotografieren, das Hobby Steinaltobjektivvonebayanneuekameraadaptieren gab es damals noch nicht, das kam erst mit der Canon 300D auf.

Das System war nicht komplett, das ist unstrittig, und das haben auch damals alle gemerkt. Und sie haben nach einiger Zeit auch gemerkt, dass nichts mehr dazukam. Die Untergrenze war immerhin bei 17 mm.

...


Es ging um die Adaptierung von Shiftobjektiven, die ich als Gutachter für die
Anfertigung von in situ-Aufnahmen als Vorgabe für Planer für Fotomontagen
auszufolgen hatte. Gefragt war eine explizit schnelle Vorgangsweise, um zu
digitalen Planungsgrundlagen zu kommen.

Der workflow war analog 28er shift, 35er WW sowie ein 45~125er Zoom für
Details. Das wäre auf digital umzustellen gewesen, wobei analog jeweils
zwei Kameragehäuse je Brennweite zum Einsatz kamen, da eine sehr hohe
Anzahl von Aufnahmen anzufertigen war. Wir reden da von um die 25.000
Aufnahmen je Jahr und insgesamt 3 Jahre Einsatzdauer, also eine erhebliche
Menge. Der Preis wäre nebensächlich gewesen.

Shift war unumgängliche Grundlage für Aufnahmen mit nur zwei fluchtenden
Richtungen (kein z), um geplante Anlagen per 3d-Simulation präzise einblen-
den zu können.

Anders herum, mir blieb Contax erspart, P brachte nichts weiter und so wurde
es dann viel später C mit den außerordentlich guten 24er und 17er TS-Es. Ein
28er wäre noch smart, 35 ist zu wenig WW.

Contax hat mit seinem schmale Objektivprogramm nicht gerade den Bereich
der professionellen Fotografie abgedeckt, von speziellen Objektiven schon
einmal überhaupt abgesehen. Da gab es auch nicht mal den Ansatz diese zu
adaptieren.

Also alles andere denn Amateurbereich. Letztlich ein Glück, denn 5 MP war
dann doch sehr wenig, aber für den Zweck wäre es das untere Limit gewesen.


abacus
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten