Ja, da gibt es Vorgaben. Die sind aber zum Teil ziemlich praxisfern - gerade im Bereich der Low-Budget-Produktionen.
Würde man die Kriterien streng einfordern, dürfte 2/3 dessen, was heute an angeliefertem Material im Fernsehen läuft, niemals gesendet werden.
Die Kriterien werden wohl eher als bequemer Ablehnungsgrund benutzt. Da können sich die Verantwortlichen auf formal-technische Argumente stützen und müssen nicht inhaltlich oder gestalterisch erklären, warum sie bestimmtes Material nicht haben wollen. Aber wenn Du was anlieferst, was den Verantwortlichen gefällt und in deren Programm passt, fragt niemand nach 4:2:2-Farbabtastung oder sonstigen Details.
Das Kuriose an den offiziellen Kriterien ist, dass sie manchmal sogar der Qualität im Wege stehen. Also zum Beispiel in diesem Fall Da wünscht man sich natürlich eine möglichst gute Lowlight-Performance aus einem etwas größeren Sensor. Eventuell sinnvoll wäre auch 50 fps (statt nur 25 fps).
Jetzt hast Du aber ein sehr beschränktes Budget und kannst nicht aus dem Vollen schöpfen. Da musst Du Dich entscheiden, ob Du die formalen Kriterien der "Sendefähigkeit" einhältst (z. B. mit einem älteren Kleinsensor-Proficamcorder, der ein 4:2:2-Format beherrscht, aber eine saumäßige Lowlight-Qualität bietet) oder ob Du auf die offiziellen Anforderungen pfeifst und lieber eine DSLM oder DSLR mit großem, voll ausgelesenem Sensor und lichtstarkem Objektiv benutzst (wodurch Deine Aufnahmen weit besser aussehen, nur halt formal nicht "sendefähig" sind). Ich möchte wetten, dass Du für den Verkauf des Materials mit letzterer Variante bessere Karten hast.