Hallo Sandmann,
ich habe zwei Kompaktkameras (bitte nicht schimpfen, ich benutze die als Gleichnis), mit dem gleichen Sensor und dem gleichen Entwicklungsgrad des Objektives, von Pana und Oly. Die Pana hat deutlich schärfere jpgs.
Ich habe zwei NX-Kameras in APS-C, diejenige mit dem 20MP Sensor macht schärfere Bilder als die mit dem 28 MP, jeweils als jpg.
Ich habe verschiedene Pentax-APS-C mit jeweils anderen jpgs und kann merkliche Schärfeunterschiede feststellen.
Jetzt kommt bitte nicht und sagt mir: Amateur, dann fotografiere doch raw!
So einfach ist das nicht.
Bei fast (s.u.) keiner meiner Digitalkameras komme ich mit bearbeiteten raws auf die TATSÄCHLICHE Schärfe eines gut eingestellten Kamera-jpgs.
Wenn ein guter jpg-Schreiber bei Pana etwas kann, was der Oly-Mann nicht kann, bekommt man dieses Ergebnis, obwohl Oly sehr gute Kameras baut. (politisch korrekte Korrektur: oder jpg-Frau!)
Ich habe grössten Respekt vor gut gemachten jpgs, und zu sagen, mit raw wird alles besser, habe ich noch nicht gesehen.
Die Bildbearbeitungsprogramme haben Ihre Algorhythmen, aber wer sagt, dass ein potenter Hersteller nicht bessere Algorhythmen für die Schärfe haben kann? Es sei ihm gegönnt, dafür gebe ich gerne Geld aus, und der Hersteller hat eine hohe kommerzielle Motivation, genau das hinzubekommen.
Ich hatte eine Samsung mit einem fest verbauten Schneider-Objektiv allererster Güte, die Bildergebnisse waren aber suboptimal, weil die Kamera maue jpgs schrieb, und in raw war das Teil praktisch kaum betreibbar. Den selben Chip hätte Pana m.E. besser ausgenutzt.
Ich stelle einmal unbewiesen in den Raum, je kleiner das Format, desto wichtiger werden erstklassige jpgs.
Bei meiner Oly bekomme ich die raws fast so scharf hin wie die jpgs, näher dran als bei meinen anderen Kameras. Im Umkehrschluss folgere ich, dass in Punkto Schärfe die Oly-jpgs nicht optimal gerechnet sind.
Ich spreche nicht von auffällig pseudoscharfen jpgs mit hohen Werten und zu grossen Schärfungs-Radien, mit Halos satt und massenweisen Artefakten.
Ich meine richtig clevere jpgs mit echter Schärfe, mit geringen Halos, geringem Rauschen, die trotzdem nicht glattgelutscht sind. Das geht!
raws mache ich eigentlich nur wegen der Dynamik, der Lichterzeichnung, fast alle anderen Bilder werden jpgs.
Ansonsten soll man Schärfe nicht überbewerten, ich greife oft zur Oly weil die Farben gut kommen. Ich habe eine Vergleichs-Nikon, die ist schärfer, rauscht weniger, hat aber nicht diese Oly-Farben, jeweils im jpg.
Ich sehe das wie einige der Kommentare in diesem Fred, gute Farbe ist enorm wichtig und Schärfe gelegentlich sekundär.
Bleibt zum Abschluss, dass die Frage nach der "generellen Bildqualität" in diesem Vergleich praktisch nicht eindeutig zu beantworten ist.
Man kann Einzelaspekte beleuchten und dann Prioritäten setzen.
Ich mache u.A. Produktaufnahmen von Textilien, nehme immer das gleiche Licht. Wenn ich die Farben der Textilien sehe, greife ich intuitiv / erfahrungsgemäss zu Kamerasystem A, B, C oder D, manchmal verschätze ich mich und muss "nachbessern". Ich kann sagen, die Pana bringt die Fadenstruktur besser, das hilft aber nichts, wenn Oly die Farben besser bringt. Manchmal ist das Ergebnis eindeutig, manchmal Auslegungssache.
BEIDE können RICHTIG was im Digitalfotobereich und mfT ist für viele Anwendungen ein sehr guter Kompromiss mit einem Klasse System dahinter.
Grüsse aus der Eifel
maro