Die Belichtungszeit beim festen ND Filter kann man sich einfach ausrechnen. D.h. man bestimmt erst mal die optimale Belichtung ohne ND-Filter. Mit ND-Filter geht das ja oft nicht mehr mit dem Belichtungsmesser der Kamera.
Anschließend stellt man eben die Belichtungszeit entsprechend länger ein. Mit dem ND 1.8(64x) hast du eben eine Verschlusszeitenverlängerung von 64x. Statt z.B. 1/125s ohne Filter hast du dann 64/125s oder eben eine 1/2s, die du an der Kamera einstellst für die passende Belichtung mit dem ND 1.8. Und mit dem ND 3.0 (1000x) hast du dann 1000/125s oder 8s Belichtungszeit für das Bild. (miminal Komplizierter wird es leider, wenn man die Blendenstufen verändern will - ein ND 0.9 verringert das Licht um 3 Blendenstufen, ein ND 1.8 um 6, ein ND 3.0 um 10. Pro Blendenstufe verdoppelt sich die Lichtmenge..und beim Kombinieren addieren sich die Blendenstufen, mit ND 0.9 und ND 1.8 hat man 9 Blendenstufen weniger Licht oder Faktor 2^9= 512 = 8x64 bei der Verlängerung)
Montiert man zusätzlich zum ND3.0 (1000x) noch den ND1.8 (64x), dann hat man sogar die 64000-Fache Verlängerung. Und man muss dann schon mit 64000/125s oder 8,5min belichten. Allerdings kann es bei mehreren ND-Filtern Probleme mit Reflexionen zwischen den Filtern geben, die dann stören. Und man sieht irgendwann deutlich einen Farbstich, selbst mit guten Filtern. Und hat je nach Brennweite dann auch noch starke Vignettierung, mit der man Kämpfen muss.
Den Polfilter kann man auch noch davor schrauben (ob davor oder dahinter sollte keine große Rolle spielen), man sollte aber immer bedenken, dass der auch immer als leichter ND-Filter wirkt (ND 0.5, d.h. 2 bis 3x Verlängerung oder grob 1 bis 1,3 Blendenstufen etwa). Mit dem ND 3.0 und davor dem Polfilter hast du so dann z.B. nicht den Verlängerungsfaktor 1000, sondern z.B. 2500. Du muss dann hier mit 2500/125s belichten, also 20s. Wobei sich das je nach Einstellung des Polfilters auch ändern kann.
Am Histogramm sieht man dann auch, wie die Belichtung liegt. Da muss man immer ein bisschen abschätzen wie Hell die Szenerie am Ende werden soll, wenn man mit jpeg OOC arbeitet oder nicht viel nachberarbeiten will. Aber in aller Regel kriegst du ein gutes Bild, wenn da nichts links oder rechts abgeschnitten wird. Und wenn der "Berg" irgendwo in der Mitte ist. Willst du nachberabeiten, dann arbeitet man gern so, dass das Histogramm am rechten Rand liegt (Exposure to the right), ohne dass da Werte abgeschnitten werden. Weil man in den höheren Digitalwerten mehr Details abbilden kann. Anschließend kann man dann in der EBV wieder die Belichtung reduzieren.
Was den AF an geht: Wie gut das noch geht hängt vom Restlicht ab, das man noch kriegt und wie viel Licht/Kontraste die Kamera braucht. Aber oft wird man (nach dem Montieren des Filters...) manuell fokussieren müssen, wenn man starke Filter verwendet. Bei Steckfiltern kann man auch ganz gut den Filter nach dem Fokussieren noch einschieben. Aber wenn man einen Schraubfilter anbringt verändert man bei vielen Objektiven (ohne Innenfokus und dafür mit beweglicher Frontlinse) die Einstellung des Fokus.