Vielen Dank für die vielen Antworten. Wie es scheint wohl doch nicht so ein Drama um die optische Auflösung von Objektiven. Eher eine Glaubensfrage.
Eigentlich simple Physik, nämlich zwei hintereinandergeschaltete Systeme, die jeweils eine Frequenz-abhängige Kontrastdämpfung erzeugen. Die Gesamtauflösung des Systems wird dabei von beiden Komponenten limitiert. Nun kann man wechselweise beklagen, dass die Optik den Sensor nicht "ausreize" oder umgekehrt, dass der Sensor die Optik nicht "ausreize". Beides ist fast gleich unsinnig.
Die Systemauflösung mag man sich als:
Systemauflösung = 1 / ( 1 / Objektivauflösung + 1 / Sensorauflösung)
vorstellen und nötigenfalls mal berechnen und darstellen lassen. Dann sollte schnell klar werden, das die Gesamtauflösung immer (etwas) tiefer liegt, als die Auflösung der Einzelkomponenten.
Die beginnende "Schwäche" einer Komponente - hier also dem Objektiv - wird an sinkendem Detailkontrast oder an Farbsäumen erkannt. Wenn man den Bildfehler an geeigneten Strukturen (Kanten, Lichtpunkte, ...) auflöst, dann erkennt man oft sogar dessen Ursache, wie Koma/Astigmatismus, sphärische Abbildungsfehler, laterale oder longitudinale Farbfehler, ...
Zum Trost: ein "Positiveffekt" bei schwächelnder Detailkontrastwiedergabe eines Objektivs kann auch geschehen, nämlich die Vermeidung von farbigen Aliasing-Artefakten (Farbmoirée).
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Um hinein zu croppen und immer noch eine Top-Auflösung zu haben. Für Panoramas sehr hilfreich,....
Gerade in dieser Anwendung ist es beispielsweise relevant, wie hoch die Auflösung und Kontrastwiedergabe in zentraleren Bildanteilen sind. Es muss also nicht notwendigerweise um die maximale Detailauflösung in den äußersten Bildecken gehen, sondern ein "sweet spot" würde absolut genügen. Wer clever seine Objektive nach solchen Gesichtspunkten auswählt, der kann durchaus viel Geld und Gewicht einsparen, ohne dass dies zu Lasten des Endergebnisses geht.