Vielleicht ist das hier nicht der richtige Rahmen - wer so denkt, bitte 2-3 mal das Scrollrad betätigen - aber insbesondere, nachdem ich heute hier im Forum darauf angesprochen wurde und mir auch vor der Reise lange und viele Gedanken zu dem Thema gemacht habe, möchte ich ein paar Worte zu meinen Erfahrungen mit der Hardware verlieren.
Fotografiert habe ich mit einer alten 5D, einem 24-105 (50% der Bilder), einem 80-200 2.8 (keine 5% der Bilder, war meistens im Hotelzimmer) und einem Tokina 11-16, das bei 16mm auch am VF funzt. Das Tokina war keine optimale Lösung, ging aber nicht anders. Wie schon oft im diesem Thread gesagt, Weitwinkel geht in Dubai über alles. 16mm sind schon gut, wenn man aber noch weniger haben kann, sollte man darauf zurückgreifen.
Ein Stativ braucht es für die Nachtaufnahmen und Panos natürlich zwingend. Mir persönlich ist es wichtiger, ein sehr transportables Exemplar dabei zu haben, als ein sehr stabiles Stativ zu Hause, aber daran scheiden sich die Geister. Eigentlich sinnvoll wäre in Dubai eins mit schwenkbarer Mittelsäule, um irgendwo auch mal über eine Brüstung zu kommen, aber dieses nette Feature bietet mein Stativ leider nicht.
Dafür ist es wahnsinnig klein und leicht: Gewicht 944g, Packmaß 35cm ohne Kopf. Gerade bei einer Stadttour ist man evtl. den ganzen Tag unterwegs und läuft weite Strecken, will abends aber nicht nochmal ins Hotel, um das Stativ zu holen. Ein leichtes Exemplar hat man eben einfach den ganzen Tag dabei, ohne am Spätnachmittag schon die erste Bandscheibe um Gnade flehen zu hören, und unstabil finde ich es jetzt nicht. Natürlich kein Anker im Orkan. Aber bisher habe ich noch keine verzitterten Bilder gehabt. Als Kopf werkelt bei mir ein Benro J-2 (ja, ein bißchen groß fürs Stativ aber irgendwo muss die Stabilität ja anfangen) und oben thront eine Panoplatte mit integrierter Arca-Klemme (Benro B-0). Die Panoplatte ist technisch und haptisch absolut super, hat aber einen großen Nachteil: 270g Gewicht!
Hier bin ich auf der Suche nach einem leichteren Nachfolger.
Das Wichtigste liegt auf dem Bild aber neben dem Stativ: ein dunkler, unauffälliger Beutel, in dem das Stativ landet, bevor es außen (seitlich) an den Rucksack kommt. Das ist wesentlich unauffälliger als wenn das Stativ offen am Rucksack hängt. Zwar habe ich in Dubai kein einziges Mal Vorbehalte gegenüber meiner Knipserei erlebt, aber grundsätzlich finde ich, je weniger High-Tech-Getöse man als Fotograf verbreitet, um so besser. Ein Security kann einen unauffälligen Kerl mit schwarzem Rucksack eher für einen An- oder Bewohner halten als Jemanden, der ein Riesenstativ mit sich rumschleppt und ganz offensichtlich hier nicht hergehört und nur zum Fotografieren da ist.
Die einfachste Lösung für Panos ist für mich dann ein kameraspezifischer L-Winkel. Besonderer Vorteil: mit einer Schiene mit einer Klemme am Ende hat man eine einfache und leichte Lösung für einen Nodalpunktadapter. Wenn man beim Pano ein bißchen den Vordergrund einbezieht, tut sich die Stitch-Software mit Nodalpunktadapter schon merklich leichter.
Für Dubai habe ich mir dann noch ein paar spezielle Goodies gegönnt:
1. Eine CC60-Multiklammer von Cullmann. Diese Klammer lässt sich an Geländern, Rohren, Glasscheiben etc. bis 60mm Durchmesser anklemmen, den KuKo vom Stativ schraubt man dann an eines der 4 Gewinde an der Klemme. Mit dem Ding kann man sich so manchen Stativstunt sparen. Z.B. bei den schmalen Sehschlitzen auf der Außenplattform des Burj Khalifa klemmt man die Klemme einfach direkt an die Scheibe - fertig. Bei dem Andrang dort oben wesentlich angenehmer als sich mit voll ausgefahrenem Stativ durch die Menge an den Sehschlitz zu balancieren. Nachteil: man spart sich ein Stativ nicht komplett, hat also zusätzliches Gewicht und das Ding ist bei 60mm Durchmesser des Klemmgutes limitiert. Deshalb habe ich in meiner edlen Bastelmanufaktur im Tiefparterre Spezialequipment Nr...
2. ...erschaffen: Die Gurtklemme des rasenden Reporters.
Einfach aus einem Aluwinkel, einem Stückchen Alublech, fünf Schrauben und zwei alten Gurtstücken mit Schnalle aus der Grabbelkiste die Konstruktion im Bild 3 links gebastelt. Version 1.0 war noch zur Schonung des Geländers mit Moosgummi gepolstert, das hat fürchterlich gewabbelt. Auf dem Bild seht ihr schon Version 2.0: Nackt bis aufs Aluminium. Hält gut, geht aber aufs (Geländer-)Material.
Bevor ihr mich jetzt als Asso beschimpft: ich bin schon auf der Suche nach dünnem Kork für Version 3.0. Weiterer Vorteil: unheimlich leicht und simpel. Nachteil: man muss ums Geländer herumfassen können, eine Glasscheibe oder eine Geländerstange, an die sich unten ohne Schlitz direkt eine Glasscheibe anschließt (So wie im Four Points Sheraton an der Sheikh Zayed Road
) ist dafür nicht verwendbar. Naja, bislang war das Ding ziemlich erfolglos, aber mal sehen - vielleicht ist es jetzt für ein paar Aussichtstürme im Schwarzwald gut.
3. Der vielleicht wichtigste Gegenstand: ein Lensskirt. Infos dazu gibts im Netz. Leider ist das Ding mit Zoll recht teuer, aber unheimlich praktisch. Endlich Fotos durch Glasscheiben schießen. Eine Gummisonnenblende soll es zwar auch tun, erlaubt aber nur eine sehr geringe Variation des Winkels zur Scheibe. Leider hat sich bei meinem Exemplar einer der Saugnäpfe gelöst, der bleibt jetzt jedesmal an der Scheibe hängen. Und ganz lichtdicht ist er am Rand noch nicht, man muss seine Wirkung also gut kontrollieren (oder ihn mit einer zusätzlichen Lichtdichtung am Rand ausstatten).