Gut, ich habe eine Vorstellung von dem, was Du möchtest.
Da Du mit Deiner Ricoh GRIII eigentlich bestens ausgestattet bist, hast Du nur eine Kröte zu schlucken. Deine Preisvorgabe führt zwangsläufig zu alten Kameramodellen, wie die bisher vorgeschlagenen Kameras ja zeigen.
Diese Kameras sind technisch veraltet und bieten nicht die Möglichkeiten Deiner GRIII. Praktisch ist dies heute natürlich alles gelöst, aber eben nicht für 500€.
Deine Vorgaben zeigen, daß Du normale Amateurqualitäten erzielen möchtest.
Auch Dein jetziges Vorbild zeigt Ergebnisse mit normalen Gerätschaften.
Leider kann Deine Kamera keine Objektive wechseln; Du bist somit gezwungen, in ein anderes System einzusteigen.
Ich selber habe Erfahrung mit Nikon und Sony. Bei meiner Portraitfotografie ist mir aufgefallen:
# Nikon D5200 mit AF: klappt mit normalen Problemen, da die Kamera kein Eye AF hat; das relativiert sich mit Blendeneinstellungen um die 5.6-8. Aber es bleibt ein grundsätzlich technisches Problem, daß DSLRs Front-+Backfokusprobleme haben. Desweiteren möchte ich den Fokus auf dem Auge haben und nicht auf der Augenbraue (oder sonstwo).
# Nikon D5200 mit manuellen Nikkoren: Vergiß es. Der Sucher ist ein Witz; für eine manuelle Fokussierung völlig ungeeignet. Unabhängig von der fehlenden technischen Unterstützung (Ai, Ai-S Blendensteuerung), welche erst die großen Modelle bieten (z.B. D7200 oder D750...)
# Sony A6000: verfügt über Eye-AF (AF-S) und kann eine Menge Objektive adaptieren. AF-Objektive (z.B. 50mm F1.8FE) sind (gebraucht) preiswert zu bekommen und wären - langfristig überlegt - auch für Kleinbild-Sensoren geeignet. Manuell fokussiert ist unter Portraitbedingungen eine Qual. Es ist der schlechteste EVF, den ich kenne und die Prozedur mit adaptiertem "Altglas" viel zu langwierig wegen der umständlichen Bedienung der Fokuslupe.
# Sony A7: verfügt über Eye-AF (AF-S) und kann eine Menge Objektive adaptieren. AF-Objektive (z.B. 50mm F1.8FE) sind (gebraucht) preiswert zu bekommen. Manuell fokussiert ist unter Portraitbedingungen eine Qual. Es ist der zweitschlechteste EVF, den ich kenne und die Prozedur mit adaptierten "Altglas" viel zu langwierig wegen der umständlichen Bedienung der Fokuslupe.
Ich bin ein Fan der manuellen Fokussierung. Bei Portraitfotos funktionert dies leider nicht so reibungslos wie früher mit einem Schnittbildindikator. Ich möchte eine Konzentration auf die Person und deren Gesichtsausdruck und nicht das technische Rumgehampel, nur um eine korrekte Fokussierung zu ermöglichen. Dies ist manuell umso schwieriger, je dunkler der Raum ist, bzw. je stärker Du abgeblendet hast. Hier muß der EVF also mit Arbeitsblende viel mehr verstärken, um eine Sichtbarkeit des EVFs zu gewährleisten. Dies wird mit einem starken Rauschen im EVF begleitet, der die Fokusebene nicht wirklich erkennbar macht. Technisch ist dies mit aktuellen Modellen deutlich besser, aber immer noch nicht wirklich gelöst. Im Gegensatz zum Eye-AF, der inzwischen ja auch AF-C kann; also die Bewgung des Models und von Dir ausgleicht; er klebt praktisch am Auge im Gegensatz zum Eye-AF mit AF-S.
Manuell springt bei neuen E-Mount Objektiven mit Kontakten die Fokuslupe automatisch an, genau wie bei den Af Objektiven; das ist ein riesen Zeitunterschied.
Es hängt nun also sehr stark davon ab, welche Situationen Du wirklich abgedeckt haben möchtest, bzw. ob dies nun ein erstes Antesten sein soll, oder Du Dein Invest eher als langfristig betrachtest.
Nikon (alte Modelle): liefert Dir den Fokus auf das Gesicht; je nach Bewegung mehr oder weniger genau; manuell empfehle ich nicht
Sony Generation 1 (APS-C, A6000): liefert Dir einen Fokus auf das Auge; je nach Bewegung mehr oder weniger genau; manuell empfehle ich nicht
Sony Generation 1 (KB, A7): liefert Dir einen Fokus auf das Auge; je nach Bewegung mehr oder weniger genau; manuell empfehle ich nicht
Preislich aus dem Rahmen, jedoch alle Probleme für eine zielführende Portraitfotografie gelöst; volle Konzentration auf das Motiv möglich. Die Technik funktioniert erwartungsgemäß -> A7III mit einem SEL85F18FE. Dies führe ich auf, damit Du weißt, was technisch möglich ist, um selber stressfrei an die Sache heranzugehen.
Bezüglich der von Dir gewünschten Bildqualität ist eine KB Lösung nicht notwendig. APS-C und sogar MFT reicht hier aus. Es ist somit weniger eine Frage der erzielbaren Bildqualität, als mehr eine Ergonomiebetrachtung.
Wie kann ich als Fotograf die Situation so gestalten, daß auch spontane Bilder entstehen, welche häufig sogar ausdrucksstärker sind. Handelt es sich nicht nur um gestellte Bilder, ist ein weiteres Feature ebenfalls nicht uninteressant: die geräuschlöse Auslösung.
Du hast nun weitere Merkmale/Kriterien, die Du bei Deiner Auswahl gewichten kannst. Dir muß klar sein, daß Deine Preisvorgabe Dir keine gleiche oder bessere Bildqualität ermöglicht, als Du jetzt schon mit der GRIII hast. Das muß keine Nachteil sein, da ich jedenfalls kein Verfechter von ultimativer Schärfe und Klarheit in einem Gesicht bin. Im Gegenteil, meistens liefern hier alte Objektive und Sensoren freundlichere Resultate. Bei der Auswahl des Objektive s würde ich ebenfalls darauf achten, daß die Naheinstellung nicht zu weit ist, da sonst die "Headshots" nicht funktionieren und nur über einen Bildschnitt klappen. Deshalb werden diese Art von Portraits häufig mit Makroobjektiven gemacht. Bei 24Mpx Sensoren ist das aber kein wirkliches Problem, da Du ja keine Poster drucken möchtest und deshalb ein Crop ebenfalls gut funktioniert.
An diesem Vergleich kannst Du die Leistungsfähigkeit Deines GRIII Sensors unter dem Aspekt Dynamikumfang sehen. Im Vergleich zu ein paar ausgewählten Kameramodellen:
https://www.photonstophotos.net/Cha... D600,Ricoh GR III,Sony ILCE-6000,Sony ILCE-7