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Analog Erste analoge Gehversuche...

...oder ne Leinwand und ne Bob Ross DVD VHS :ugly:
 
...oder ne Leinwand und ne Bob Ross DVD VHS :ugly:

Ich habe das gar nicht so "unernst" gemeint. Ich hab 200 Euro für meine erste 3x4 SLR (per Definition zwar kein Großformat, aber nah dran) mit allem drum und dran bezahlt. Damit ist man denkbar weit weg vom digitalen und die RZ67 kommt einem vor wie aus der Zukunft.
 
Meiner Meinung nach 'erfährt' man die analoge Fotografie erst richtig, wenn man die eigenen Fotos auch selbst vergrößert. Im Labor wird das Foto quasi ein zweites Mal aufgenommen. Die Bildwerdung vom Negativ zum Positiv auf Papier ist nach meinem Dafürhalten wesentlich abstrakter als die Entwicklung aus dem digitalen RAW. Das Film-Negativ ist viel weniger 'Bild', viel mehr 'Material', aus dem das Foto gesucht wird.

Alleine von der Herangehensweise her: Beim digitalen RAW hast du ein sichtbar brauchbares Foto vor dir im RAW-Entwickler, an dem herumgedreht werden muss, um ein Optimum rauszuholen. Man kann da auch was rausschneiden, was croppen genannt wird. Gefühlt wird dabei aber etwas weggenommen, abgeschnitten.

Beim Filmnegativ ist das ganz anders. Es steckt in einem Projektor über einem Tisch. Die Projektion ist unterschiedlich groß, je nachdem, wie weit man den Projektor (Kopf des Vergrößerer) hoch und runter kurbelt. Das werdende Bild ist ein weißes Blatt Papier, auf dem ist nichts, also ganz anders als beim RAW. Ziel des Vorgangs, etwas auf das weiße Papier zu bringen. Das Papier ist übrigens schweineteuer und außerdem wird seine Verarbeitung aufwändig sein. Das fördert die Konzentration. Jetzt sucht man, indem das Blatt Papier unter der Negativprojektion hin und herbewegt, um den passenden Teil zu finden. Ähnlich wie beim Belichten des Fotos im Fotoapparat. Nur war da die Wirklichkeit das, woraus man den Ausschnitt finden musste, jetzt ist es das Negativ. Außerdem bestimmen Dauer der Belichtung und Wahl der Papiergradation ganz wesentlich, wie das fertige Bild aussehen wird. Das Foto wird sozusagen ein zweites Mal belichtet. Analoge Fotografie heißt zweimal Fotografie.

Wenn man das weiß, wird einem der Sinn des 6x6-Mittelformats klar. Das ist ein Multiformat-Bildnehmer, bei dem schon bei der Aufnahme klar ist, dass der eigentliche Bildausschnitt erst später bestimmt wird.

Für diese Erfahrung ist es eigentlich egal, ob man mi KB, MF oder Großformat arbeitet. Ich rate aber jedem, der sich ein Fotolabor einrichtet, einen Vergrößerer mit mindestens 6x6 zu nehmen. Mittelformat macht einfach viel mehr Spaß im Labor (man sieht ohne Lupe, was auf dem Negativ ist, alles fasst sich besser an, man hat was in der Hand) und die Vorteile von KB (möglichst viele Aufnahmen möglichst billig) spielen heute keine Rolle mehr. Im Labor eh nicht, weil jedes Bild so viel Arbeit macht, dass man eh niemals den ganzen 36er-Film vergrößert. Dann lieber 9 oder 12 Negative, bei denen man schon auf den Kontakten erkennen kann, ob sie scharf sind und vielverspechende Inhalte haben.
 
Meiner Meinung nach 'erfährt' man die analoge Fotografie erst richtig, wenn man die eigenen Fotos auch selbst vergrößert...

Mmh, das sehe ich heute nicht mehr so.
Klar hat es früher Spaß gemacht, die Bilder selber zu entwickeln und die Entwicklung in den Schalen zu beobachten.
Aber nach den vielen Jahren, muß ich mir das heute nicht mehr antun.

Für mich liegt der Charme des "Analogen" (nach meiner Rückkehr vor 5 Jahren) im bedachten Umgang mit dem begrenzten Filmaterial und den Ergebnissen, die einfach einen besonderen Charakter für mich haben.

Und das geht auch beim elektronischen Entwickeln = Scannen nicht verloren.
Die Vorgehensweis bzgl. Kontrast/Gradation, Belichtung, Farbanalyse hat sich aus meiner Sicht nicht verändert.

Aber klar, ein Hobby darf auch Erinnerungen wieder wachrütteln oder gar junge Menschen an die Basics heranführen.
Insofern finde ich Deinen Post wirklich klasse (y)
 
Nein, ich finde, der Labor-Teil ist deutlich mehr als nur nostalgische Erinnerung. Er ist- warum habe ich ja oben beschrieben - ganz wichtig zur analogen Fotografie dazu. Der geht meiner Meinung nach beim Scannen verloren. Die Art und Weise des Vorgehens hat halt beim Handwerk eine große Auswirkung auf das Ergebnis.

Beim Scannen trittst du wieder ein in die Welt des Digitalen - und damit in die Welt der unendlichen Möglichkeiten. Du kannst in der Postproduktion an Reglern drehen ohne Ende, probieren ohne Ende, das kostet alles nichts. Ganz anders im Labor. Jede Entscheidung ist nicht mehr rückgängig zu machen und wird ganz erheblichen Einfluss auf das Ergebnis haben. Einerseits arbeitet man damit viel konzentrierter, wenn das Papier vor dir fünf Euro kostet, andererseits kann man sich auch nicht so verzetteln wie beim Digitalen. Es müssen Entscheidungen getroffen werden, die sind - für den Vergrößerungsvorgang nicht reversibel und damit sind sie gut. Es gibt auch keine Vorschau auf einem Bildschirm. Du weißt nicht wirklich, wie das wird, was du das tust.

Ich selbst vergrößere auch nicht mehr, ich fotografiere aber kaum noch analog, weil analoge Fotografie ohne das Labor nur die halbe Miete ist. Eine handgemachte SW-Vergrößerung auf Baryt hat richtig Wums. Ich habe einen derartigen Wums digital nie hingekriegt. Digitale Bilder sind ganz anders, auch gut, großartig, überwältigend, aber nicht so wie sw-Negativ-Vergrößerungen. Ist ein bisschen so wie der Unterschied zwischen elektronischer Musik aus dem Studio und einem Rock/Punk-Auftritt auf einer versifften Kellerbühne. Letzterer hat einen ganzen eigenen, dreckigen Druck. Nicht besser als digital, aber anders.

Analoge Fotografie ist eben nicht nur Gefummel mit Film und altem Geraffel. Weil so schön entschleunigend. Sie liefert Ergebnisse, die nur damit möglich sind. Aber man muss - denke ich - beide Stationen gehen. Mit dem Scanner fehlt die Hälfte.

Mal davon abgesehen, dass Scannen ein elender Pflichtjob ist und das Vergrößern eine sinnliche, schöpferische Angelegenheit ist. Du holst im wahrsten Sinne des Wortes das Werk ans Licht.

Das Equipment kostet übrigens ein Bruchteil es vernünftigen Scanners. Kompliziert ist auch nicht. Die einzige Hürde: Man braucht einen verdunkelbaren Raum.
 
...
Mal davon abgesehen, dass Scannen ein elender Pflichtjob ist und das Vergrößern eine sinnliche, schöpferische Angelegenheit ist. Du holst im wahrsten Sinne des Wortes das Werk ans Licht...

Für mich ist heute das Negativscannen dieselbe Freude, wie früher die Schalenentwicklung.
Das Scannen eines Negativs, auf dem man vorher nur was "erahnen" kann, ist für mich genauso "schöpferich".
Und "das Werk" hole ich damit auch genau so "ans Licht".

Sieh's mal so ... ;)
Letztendlich ist es aber auch egal, Du hast Deinen Spaß im Labor und ich eben am PC.
Das Ergebnis ist ein schönes analoges Foto, dem man das auch ansieht (y)
 
Ich gehe halt immer vom Ziel aus, und das ist für mich nicht der Weg, sondern das, was am Ende bei herauskommt. Beim Hand- oder Kunstwerk ist es eben das Werk. Unterschiedliche Wege führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Oder anders: Will ich ein bestimmtes Ergebnis, muss ich einen dahinführenden Weg gehen.

Ich sprach oben nicht umsonst vom Negativ-Film. Beim Negativ-Film halte ich am Ende ein mehr oder weniger großes Stück Papier in der Hand, auf dem ein Bild belichtet ist. Beim Dia sehe ich auf eine mehrere Meter große Projektion, in der Regel in einem abgedunkelten Raum. Das hat eine vollkommen andere Wirkung und ist ein vollkommen anderes Werk. Übrigens, um heute mit einem digitalen Bild eine ähnliche Wirkung zu erreichen, ist ein immernoch verdammt teurer Beamer notwendig. Kaum leistbar für Amateure, ein Diaprojektor dagegen gibt's für nen Kasten Bier. Das Dia hat also sehr wohl eine Existenzberechtigung in Hinblick auf eine ganz eigne Wirkung. Einen Diafilm wird man auch ganz anders belichten als einen Negativ-Film oder digital, weil dort nämlich gar nichts mehr zu ändern ist in der Post, zumindest nicht für Laien.

Auch digitale Bilder haben ihre ganz eigene Wirkweise. Sie werden heute meist auf verhältnismäßig großen Wiedergabe-Geräten aus sehr kurzer Distanz betrachten. Ganz anders als die meisten Negativ-Abzüge, wo es nur in Ausnahmen richtig große Belichtungen gegeben hat, die dann aus der Distanz an der Wand betrachtet wurden. Dagegen sitzt jeder vor seinem 24-Zöller und zoomt sogar noch ins Bild hinein. Eine vollkommen andere Bildrezeption als vom Papier-Abzug oder der Dia-Projektion.

Nun kann man natürlich ein Dia oder ein Negativ scannen. Was hat man dann? Ein eher mäßiges Digitalbild. Wozu dann der Akt? Um des Gehabes Willen mit den Film-Rölleken und den Oldschool-Kameras? OK, kann man deswegen natürlich machen. Aber echter, schöner, wird ein Dia-Vortrag mit seiner inhärenten Dramaturgie oder eben eine Papier-Vergrößerung, die - wie ich glaube - immer zu einem vollkommen anderen Ergebnis kommen wird als ein Scan, der dann ausbelichtet wird auf Papier. Eines durch den Prozess der Entstehung.

Ich will ja niemandem seine Scannerei ausreden. Ich möchte nur ein wenig Werbung für den analogen Prozess bis zu Ende machen. Hier wird, finde ich, zu oft, der Scanner als logische Folge der analogen Fotografie gesehen. Ich sehe das anders. Wenn man Dias belichtet, dann rahmt man die und zeigt sie im Rahmen einer Art Aufführung mittels Dia-Projektor. Und ein Negativ möchte ausbelichtet werden zu einem Foto. Es selbst ist noch gar keins.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke es gibt einfach komplett unterschiedliche Herangehensweisen an Fotografie, das ist analog nicht anders als digital. Wie es analog diejenigen gibt, die in der Dunkelkammer erst richtig aufgehen, gibt es ja auch digital diejenigen, die mehr Spaß an Photoshop als am Fotografieren selbst haben.

Ich für meinen Teil "gönne" mir die Dunkelkammer nur wenn ich wirklich mal Zeit über habe und auch ein paar außergewöhnlich gute Negative, die sich dann auch mal für 50x60 lohnen.

Dazu kommt dieses enorme Staubproblem bei 4x5. Da müsste ich meinen Workflow so dermaßen ändern und meine Kameras und Planfilmkassetten so klinisch rein halten, dass ich kaum noch dazu käme, Fotos zu machen. Dann lieber Photoshop und mehr mit den Kameras unterwegs sein.
 
Oder so ...

Wird dann nur aufwändig beim dauerhaften "an die Wand hängen" :lol:
Pfff, bestelle ich eben wenn die Dias fertig sind zusätzlich noch einen Abzug.

"Hier, von dem hier möchte ich einen 50x70 [oder 30x40 oder 13x18 oder 7x9 oder 30x30 oder 20x20 oder so] Print haben."

Ob ich vorher ein quasi weißes unbelichtetes Blatt Fotopapier habe oder reichlich Platz auf der Festplatte? Da will ich mal nicht ins philosophieren geraten.

Aber es ist schade, daß es kein Cibachrome mehr gibt. Umgekehrt eröffnet die "Vergrößerung" via Scan doch erhebliche Möglichkeiten des Ausgleichs (und der Manipulation, "Nervige Ami-Touristen aus dem Bild einfach wegstempeln!"), die früher "unmöglich" (irrer Aufwand) waren.

Ob man dann das unbestechliche Farb-Dia philosophisch überhöht, oder die entfärbte, und schon dadurch völlig verfremdete Vergrößerung? Oder gar das nach Dodge&Burn entstandene Zerrbild der Wirklichkeit? Vielleicht noch ein Gelbfilter bei der Aufnahme? Ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht ...

Jedenfalls muß man digital weniger Aufnahmen machen bis das Bild im Kasten ist und weniger Zeit bei der Bearbeitung investieren, wenn man früher mal auf Dia gelernt hat.
 
Ich will ja niemandem seine Scannerei ausreden. Ich möchte nur ein wenig Werbung für den analogen Prozess bis zu Ende machen. Hier wird, finde ich, zu oft, der Scanner als logische Folge der analogen Fotografie gesehen. Ich sehe das anders. Wenn man Dias belichtet, dann rahmt man die und zeigt sie im Rahmen einer Art Aufführung mittels Dia-Projektor. Und ein Negativ möchte ausbelichtet werden zu einem Foto. Es selbst ist noch gar keins.

Nun, da möchte ich doch ein wenig Contra geben:

Analog bis zu Ende machen? Snobismus pur!

Wer hat das zu "analogen" Zeiten denn gemacht? Negativprozesse vllt. 5 % Edelamateure mit Platz im Keller (oder Badezimmer) und die Profis halt.

Ich habe den Eindruck, heutzutage panschen mehr Menschen in Rodinal und Co. als jemals in den 1970ern und 1980ern.

Dia hatte damals einen Marktanteil von nochmal vllt. 10%. Projektor? Irgendwas einfaches von Revue oder Braun mit einem Dreilinser. Rollei Twin, Kodak Carousel im Rack oder eine AV-Überblendanlage mit guten Objektiven? Besagte 5 % Edelamateure und Profis halt.

98% aller Bilder sind damals per Großlabor Quelle oder Porst auf 9x13 oder 10x15 Königsbildern o.ä. und danach auf kurzem Dienstweg im Schuhkarton gelandet. So sah analoge Realität wirklich aus.

Ich habe hier heute 120x80 cm große Leinwanddrucke von der Datei an der Wand hängen (wäre auch noch viel größer machbar, leider ist die Wand zu klein :cool:). Dateien teils rein digital, teils hybrid per Scan entstanden. DIY per EBV zum Druck aufbereitet. Ein derartiger "Abzug" ist schon für 25-30 € zu bekommen.

Zu analogen Zeiten wurde es schon ab 30x40, spätestens 50x70 richtig, richtig teuer. 120x80? Praktisch unmöglich. Selber machen? Naja, von den 5% Edelamateuren hatte vielleicht eine Handvoll einen Vergrößerer, der 30x40 in adäquater Qualität gerade noch gepackt hat.
 
Wer hat das zu "analogen" Zeiten denn gemacht? Negativprozesse vllt. 5 % Edelamateure mit Platz im Keller (oder Badezimmer) und die Profis halt.

Ich würde in der Rückschau sagen: Fast alle. Also fast alle, die ernsthaft das Hobby Fotografie betrieben haben, auf heute übertragen, alle Mitglieder hier im DSLR-Forum. Entweder haben sie im Keller in der Duka gestanden oder aber haben Dias gemacht. Die meisten Dias, weil Farbvergrößerungen waren unglaublich aufwändig. Colorfotografie war Dia-Fotografie.

Papierabzüge aus dem Großlabor haben nur Knipser machen lassen. Grund: Die Ergebnisse waren halt so gut wie immer mies. Bitter, traurig. Spätestens nach der 10. Packung flauer Fotos hat man es seingelassen. Damals galt halt genauso wie heute: Ein Negativ ist kein fertiges Foto wie ein Dia. Auf einem Negativ ist viel mehr drauf, um ein Vielfaches mehr an Helligkeitsstufen, oder Farben als ein Papier wiedergeben kann. Da muss halt jemand entscheiden, was aufs Papier kommt, was nicht und welche Farben welche Intensität erhalten. Also auf deutsch: Der Weißabgleich, die Sättigung. Das hat damals halt eine Durchschnittsausbelichtung gemacht mit dem Ergebnis, das fast alle Bilder flau, matt, öde aussagen.

Bei den Profis war das anders, die hatten eine Fachkraft, die stand im Labor und hat sich jedes Negativ einzeln vorgenommen. So wie man das heute im RAW-Konverter macht. Nur das es heute 'intelligente' Algorithmen gibt, die automatisch erraten, wie ein Foto gut entwickelt aussehen könnte. Man nennt das heute 'gute jpg-Engine'. Sowas hat es aber seinerzeit in einem Belichtungsautomaten nicht gegeben.

Also hieß es damals: Stell dich ins Labor oder mach Dias! Ich habe seinerzeit auch ab und an Farbvergrößerungen in Auftrag gegeben. War immer eine Art Lotto-Spiel, was dann mit der Post zurückkam. Das hat keinen Spaß gemacht. Da sind wir heute als Amateure mit der RAW-Converter, kalibrierter Bildschirme und Ausbelichtungsdienstleister, die Farbprofile anbieten in einer viel glücklicheren Lage.

Gut, beim Farbnegativ sehe ich den Sinn des Scans ein. Aber bei SW? Ich kann nur immer wieder Werbung machen: Wer einen Raum hat und sich für analoges Fotografieren interessiert, der sollte mal den zweiten Schritt wagen mit dem Vergrößerer. Ist keine Hexerei, hat früher jedes Schulkind gemacht. Die Belohnung sind Ergebnisse mit echtem Wow-Faktor. Fotos, die man aus der Wanne holt und sich sagt: wiegeilwiegeilwiegeil! Lustig ist, dieses Medium Papier wertet ansich fotografisch zweitklassige Bilder auf. Also langweilige Bilder machen mehr her als sie es eigentlich wert sind. Umso mehr Wucht haben gute Fotos.

Insbesondere bei sw werden plötzlich andere Dinge wichtig für die Wirkung eines Bilders. Schärfe z.B., ist bei einem digitalen Bild irgendwie ein sehr wichtiges, elementares Element. Die spielt bei vielen SW-Bildern auf Papier plötzlich keine Rolle mehr.

Man kann das leider hier nicht zeigen, denn dann ist so ein Bild wieder digital und die Wirkung ist futsch.
 
Bei den Profis war das anders, die hatten eine Fachkraft, die stand im Labor und hat sich jedes Negativ einzeln vorgenommen.

Das ist aber eher dunkle Theorie. Ich hab in den 1980ern beim "Profi" gelernt und hin und wieder auch im Labor über (Farb-)Negativen gestanden. In S/W habe ich eine Zeitlang die Kurse im Unilabor geleitet.

Aber 90% der großen Farbabzüge ab 30x40 wurden auch beim "Profi" im Fremdlabor gemacht. Natürlich nicht im Quelle/Porst Großlabor, sondern in einem sog. Fachlabor, aber eben doch außer Haus und zumindest teilmaschinell. Mein Job als Bildbearbeiter bestand dann im Retuschieren der Abzüge. :rolleyes:

Wer einen Raum hat und sich für analoges Fotografieren interessiert, der sollte mal den zweiten Schritt wagen mit dem Vergrößerer. Ist keine Hexerei, hat früher jedes Schulkind gemacht.

Ja nee, is klar. jedes Schulkind. (y)
 
Das waren dann doch aber Fachabzüge, oder? Ich meine die Großlabore.

Natürlich hat nicht jedes Schulkind im Fotolabor gestanden. Aber an (fast) jeder Schule hat es doch so ein Labor gegeben, sogar an den Unis? ;)

Wie gesagt, ich möchte das Scannen nicht entwerten. Aber an sich ist das Labor - wenn man keine Dias macht - die natürliche Konsequenz der Analogfotografie. SW ist das gar kein Aufwand. Man braucht einen Vergrößerer mit Filterschublade und Objektiv, einen Filtersatz Ilford Multigrade, eine Zeitschaltuhr, drei Schalen, Entwickler, Fixierer und Essig-Essenz. Und einen abdunkelbaren Raum. Ach ja, eine Duka-Rotlichtbirne. Und - jetzt wird es teuer - Fotopapier. Für den Anfang Multigrade. Dann geht's los.

Und ich verspreche, nach dem ersten Tag Übung, also am zweiten Tag, kommen Fotos bei rum, die man in einer Mappe legen und im Bekanntenkreis herumgehen lassen kann. Mit dem ehrlichen Feedback: Oh, uh, toll! Und wenn Wünsche aufkommen: 'Oh wie toll, kannst du mir auch so eins machen?' muss die ehrliche Antwort heißen: 'nein, das ist ein Unikat, das kriege ich so kein zweites Mal hin. Ähnlich, ja, wenn man sich alles genau aufgeschrieben hat (Höhe Vergrößererkopf, Belichtungszeit, Papiergradation...)

Was ich sagen will: Analoges Arbeiten, also mit Film - ist keine Marotte und beschränkt sich nicht auf eine wie auch immer geartete Entschleunigung. Ne, die Ergebnisse sind vollständig anders, insbesondere dann, wenn man den analogen Prozess zu ende geht. Dann kommt allerdings auch ein rein analoges Produkt, oder Werk bei raus. Also ein Foto auf Papier oder natürlich auch ein Diaabend.
 
Das waren dann doch aber Fachabzüge, oder?

Ja, das nannte sich "Fachabzug". Der Unterschied zum Großlabor war aber im Endeffekt lediglich, dass in der Vorstufe von Hand nach Vorgabe des Studios ("Profis") einzeln von Hand eingemessen und gefiltert wurde und das Ergebnis genauer kontrolliert wurde. Auch die Bäder wurden wohl öfter gewechselt, aber die Maschinen waren letztlich die selben.

Natürlich hat nicht jedes Schulkind im Fotolabor gestanden. Aber an (fast) jeder Schule hat es doch so ein Labor gegeben, sogar an den Unis? ;)

An jeder Schule wohl kaum, aber okay, an ein paar wohl schon. Das Equipment ist aber spätestens um die Jahrtausendwende im Sperrmüllcontainer gelandet. Unbenutzt, wie ich konstatiere, denn ich habe mir auf den Tipp eines befreundeten Hausmeisters hin eine komplette Analogausstattung mit mehreren Kaiser 600x, Messgeräten, Uhren, Durchlaufentwicklern, Glanzpressen, Durchlauftrocknern, einem Filmtrockenschrank und und und aus dem Container gezogen. Einige der Teile waren noch nicht mal ausgepackt.

Uni? Tja, zumindest meine hatte ein Labor, das dem Lehrstuhl für physikalische Chemie angegliedert war. Aufgabe war in erster Linie, das Bildmaterial einiger Lehrstühle (Geografie, Geologie, Archäologie, Werkstoffwissenschaft, Medizin...) auszuarbeiten. Bei der Gelegenheit hat man den Studenten bzw. Hiwis dieser Lehrstühle halt Laborarbeit beigebracht.


OMG :eek: Nicht Dein Ernst... :ugly:
 
Viele Unis mit Lehrstühlen für Physikalische Chemie, Materialwissenschaften, Metallurgie und ähnlichem haben nach wie vor solche Labore und Dunkelkammern.

Für die Röntgenaufnahmen.
 
auf Rolleivision 35 twin digital umgestiegen und haben die Dias für einen Vortrag zusammengestellt

Das ist ja dann kein "Diaabend", sondern eine AV-Show. Womöglich vertont mit passender Musik und taktgenauen Blenden...

Diaabend - das ist Onkel Friedhelm, der sein Publikum bei ein paar Gläschen Eckes Edelkirsch oder anderen Schnäpskens mit den Sehenswürdigkeiten des letzten [hier Ort/Region/Land nach Belieben einsetzen]-Urlaubs foltert. Alle 100 Bilder. 3 volle Paximat-Magazine. Ausnahmslos. Ohne jede Gnade. Allein für Abwechslung sorgt, dass jedes gefühlt zweite Dia auf dem Kopf steht und Hektik ausbricht: Dunkelheit. Magazin raus, Dia umdrehen, Magazin rein. Unterhaltsam auch die anschließende erbitterte Debatte mit Tante Gerlinde, ob das Bild jetzt seitenverkehrt ist oder nicht... :ugly:
 
Immerhin gibt die Diaprojektion, zumindest bei mir, einem mitunter das kurze Gefühl noch einmal den Augenblick (den die Fotografie zeigt) zu erleben. Das ist mir an einem Bildschirm noch nie passiert. Zudem sind Bildschirme (und Beamer) in der Wiedergabefähigkeit doch ziemlich beschränkt.
 
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