Das liegt vielleicht daran, dass die Überschrift im Problembilder-Thread nicht "IBIS gebrochen", sondern "Bilder unscharf - wie kann das bei Kontrast-AF sein?", "Aufnahme rechts unten unscharf, wieso?"... lautet.
Das glaube ich persönlich weniger. Wenn die Ibis-Aufhängung gebrochen ist, unterstelle ich dem Service nicht, dass er mich anlügt. Wenn ein Teil gebrochen ist, wird das auch so benannt werden und das wäre nach so vielen Jahren längst ein riesiges Thema im Forum.
Was nicht drin ist, kann schon mal nicht kaputtgehen. Ich sagte ja schon immer: Der IBIS ist die Wurzel allen Übels und in 98% der Fälle überflüssig...
Das sehe ich persönlich auch anders und denke, dass die meisten sich einen wünschen. Die Argumente gegen Ibis sind so alt wie der Ibis selber und kommt meistens von denen, die keinen in der Kamera haben. Der Ibis holt schon ziemlich viel raus und ermöglicht es, lange Zeit bei einer niedrigen Iso und bei maximaler Bildqualität zu bleiben. Ich gehe auch nicht annähernd an die Grenzen des Ibis heran. Nur die analogen Zeiten, wo bei der Belichtungszeit die Regel der umgekehrten Brennweite galt, sind mit den modernen hochauflösenden Sensoren schon lange vorbei. Vielleicht kann man mit dem Ibis mit einem 85er sogar teilweise mit 1/20 Sek. oder länger belichten. Mir persönlich reicht es aber, wenn ich mit einem 85er mit 1/80 Sek. noch prima ein Porträt oder Landschaft mit 42 MP machen kann und dabei eine sehr gute, verwackelungsfreie Auflösung erhalte, ohne dass ich bei der Aufnahme das Atmen einstellen muss. Ohne Ibis wäre das bei der Auflösung kaum möglich. Wenn ich keinen Ibis benötige, z.B. mit Stativ, schalte ich das grundsätzlich ab.
Der Ibis war überhaupt der Grund dafür, dass ich damals bei Sony von APS-C zu Sony gewechselt bin. Ich hatte seit erscheinen die A6000, welche ich mit einem 24er Sony/Zeiss als Immerdrauf benutzte. Jetzt mag man denken, wofür braucht man bei 24mm einen Ibis? Ich hätte ihn oft brauchen können, sogar tagsüber, wenn ich z.B. im Wald bei Aufnahmen auf f8 abblenden musste und dafür unnötig mit der Iso hochging. Als damals dann als Nachfolger die A6300 ohne Ibis erschien, bin ich sofort auf die A7II gewechselt. Alleine wenn ich durch den Sucher einer Kamera ohne Ibis schaue, werde ich von der ganzen Wackelei seekrank. Die Alternative, dass man anstatt Ibis einfach jedes neue Objektiv mit einem Stabilisator ausstattet, halte ich persönlich für eine sehr schlechte Lösung, weil die Objektive unnötig teuer werden. Bei Altglas erledigt sich das eh.
Ich persönlich empfinde eine Kamera ohne Ibis als antiquiert und nicht mehr zeitgemäß, ist aber nur meine Meinung. Wir können hier ja mal eine Abstimmung machen, ob Ibis erwünscht ist oder nicht.
Mir hat der Artikel jedenfalls heftig zu denken gegeben und mein (Vor)urteil über den IBIS irgendwie bestätigt...
Mir jedoch absolut nicht, eine Kamera ohne Ibis käme mir nicht mehr ins Haus. Ich würde im Traum auch keine gebrauchte Kamera von Lens Rentals kaufen. Es wurde ja bereits geschrieben, wer weiß was die vielen Leute, die sich eine Kamera für kurze Zeit ausleihen, mit dem Teil gemacht haben.
Dann werden die Teile von Lens Rentals tausendmal verschickt. Als sehr junger Mann habe ich mal ein paar Monate als Paketzusteller gejobbt. Alter Schwede, ich weiß, wie die Auslieferungsfahrzeuge mit Pakten gefüllt werden, auch wenn zerbrechlich draufsteht...Das ist zwar schon sehr lange her, da aber der Zeitdruck bei den Zustellern im Laufe der Jahre eher zugenommen hat, wird sich das wohl noch verschlimmert haben. Wenn ich dann überlege, dass die Kameras von Lens Rentals ständig verschickt werden, wundert es mich, dass bei denen
nur 2% der Sonys eine defekte Aufhängung haben.
Tolle Leistung von Sony, weil die Aufhängung des Ibis eigentlich doch empfindlich ist. Das muss Canon erstmal hinkriegen, sofern die jemals das technische Niveau erreichen und einen Ibis bauen können...
(Sorry, aber die meisten Canonuser verzeihen mir inzwischen die kleinen Spitzen...)