AW: E-3 begrabbelt und unzufrieden, ein Nachsatz
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Normalerweise bemühen sich die Hersteller technischer Werkzeuge um bestmögliche Bedienbarkeit. Am besten ist es, wenn man sagen kann: "Kennst Du vom Hersteller A das Gerät Y, dann kennst Du von diesem Hersteller auch das Gerät Z.
Ich persönlich habe nicht behauptet, dass ich bei der E-3 die gleiche intuitive Bedienbarkeit der E-1 erwarte, vielmehr habe ich deutlich machen wollen, dass mir trotz Studiums der Bedienungsanleitung (oder bielleicht auch deswegen?) die E-3 nicht ganz unbekannt war und dennoch fremd blieb.
Es fällt mir übrigens auf, dass sehr viel darüber dikutiert wird, wie man am besten die vielen Parameter der E-3 optimal einstellt. Das ist ja über einige Foren hinweg das Thema.
Wenn jemand zu mir sagt, ich solle mir gefälligst etwas mehr Mühe geben, damit mir die Bedienung der E-3 besser gefällt, dann muss ich leider sagen: es gefällt mir nicht.
Und noch eins:
Es wird immer so getan, als ob der Wechsel zu einem anderen Kamerasystem völlig unproblematisch wäre. Ich bin damals von Canon zu Olympus gewechselt. Und Wechsel kosten richtig Geld. Ich habe eine schönes Objektivsortiment. Und das soll ich jetzt verhökern, weil mir die E-3 nicht gefällt? Hoppla, Deine finanzielle Situation scheint beneidenswert gut zu sein, meine ist so, dass ich Kameras und Objektive nicht aus der Portokasse bezahlen kann. Diese Wechselmentalität nach dem Motto "Dann kauf Dir doch was Besseres" ist doch auch nur die Kehrseite der Wegwerfmentalität.
Warum soll ich meine Meinung nicht äußern zur E-3? Und warum, zum Teufel, rät man mir, doch endlich das System zu wechseln? Ich habe doch eine gute E-1! Und ich habe das Pech, dass ich so lange auf eine Nachfolgerin gewartet habe, die mir partout nicht gefallen will. Es ist doch völlig egal, ob sie mir überhaupt gefallen kann. Da werfen mir Leute "vorgefasste" Meinungen vor. Ja, was denn? Ich habe doch meine Meinung nicht vom Himmel. Ich muss sie mir noch selber bilden. Und dass sie anders sein kann, ist für mich manchmal auch beruhigend.
Gruß
Rolf
Hallo Rolf,
Dein Vorwurf bezüglich der Bedienungskontinuität bei Olympus ist aus Sicht eines E-1 Nutzers nachvollziehbar. Die E-1 war die erste DSLR von Olympus. Olympus hat seit dem eine gewisse Entwicklung durchgemacht und dabei ein paar Ansätze die bei der E-1 offenbar noch gegolten haben angepasst. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden.
Diese Anpassung erfolgte über die Jahre mit den sogenannten Einsteigermodellen, hier konnte man das eine oder Bedienkonzept und seine Wirkung auf den Kunden wunderbar ausprobieren.
Darauf aufbauend der E-3 vorzuwerfen, dass Sie sich vom professionellen Layout einer E-1 hin zum amtateurhaften Layout der Einsteigerkameras hin entwickelt hat ist imho nicht folgerichtig.
Die Bedienphilosophie bei Olympus insgesamt hat sich geändert, und zwar klar in Richtung der absolut professionellen 1er Serie von Canon. Auch das kann einem wieder gefallen oder eben nicht.
Ich persönlich bemerke immer mehr Vorteile die mir dieses Layout beschert. Aufgrund der unterschiedlich geformten Knöpfe lässt sich die E-3 auch extrem schnell erfühlen und blind bedienen. Sogar mit Fleece-Handschuhen ist das trotz meiner sehr großen Hände problemlos (nur das Display kann ich mit Fleece-Handschuhen kaum noch aufklappen).
Ja, das Konzept hat sich geändert und der Ansatz "Kennst Du Modell Y kennst du auch Modell Z" passt nicht mehr zur Gänze. Wenn ich mir aber die Kameras von der E-330 beginnend ansehe, ist da wieder ganz klare Kontinuität erkennbar.
Ich habe mit der E-1 ja sehr, sehr gerne gearbeitet und habe lange nur wegen der Haptik und Bedienbarkeit im Vergleich mit der E-330 ein wenig gehadert (ich wollte mir sogar schon wieder eine gebrauchte E-1 dazunehmen, habe das Geld dann aber lieber gespart).
Als ich letzte Woche aber mal wieder die E-1 in die Finger bekam, erschloss sie sich mir nicht mehr ganz so selbstverständlich wie ich es erwartet hätte; die E-3 gefällt mir auch vom Bedienkonzept mittlerweile besser. Aber das hatte ich ja schon geschrieben.
Der Mensch ist eben auch ein Gewohnheitstier
Zum PASM-Rädchen hat Arcus schon was geschrieben, gleiches gilt imho auch für den Umschalter S-AF, C-AF und MF. Hierzu empfehle ich aber nochmals dringend den Link zu DPreview den ich gesetzt habe.
Wenn ich mir anschauhe wie ich meine Kamera mittels der MY-MODES angepasst habe, wäre das mit Schaltern so nicht möglich gewesen. Des einen Leid des anderen Freud
Das mit den vielen Parametern sehe ich auch anders, als offenbar einige hier. Ich habe die E-3 aus der Verpackung genommen, Rauschunterdrückung ausgeschalten, Natural (alles auf Null) und losgelegt. Dann ein Hoppala ob der Fokuswahl, AF auf das mittlere AF-Feld beschränkt und gut wars. Die Ergebnisse out of the Cam waren sofort mehr als zufriedenstellend.
Mittlerweile habe ich natürlich einiges eingestellt, vornehmlich die Möglichkeiten zur personalisierten Bedienung (ich habe mir die Kamera bezüglich der Bedienung passend gemacht, was alles am ersten Tag geschah und dann nicht mehr geändert wurde).
Natürlich habe ich mich auch etwas mit dem AF-System beschäftigen müssen; was ist was und warum. Aber das liegt in erster Linie daran, das die bisherigen AF-Systeme von Olympus, nun sagen wir mal, etwas einfacher gestrickt waren. Da haben aber auch alle immer gejammert
Die Threads die hierzu aufgemacht wurden helfen sicher einigen die E-3 besser zu verstehen. Ich halte sie jedoch in ihrer Grundaussage für überzogen, da sie eine Kompliziertheit der E-3 implizieren die meines Erachtens nicht gegeben ist.
Jemanden jetzt unter Krampf und Kampf die E-3 schön zu reden liegt mir auch fern, jedoch möchte ich den ein oder anderen Kritikpunkt aus meiner Sicht beleuchten. Allerdings nicht in aller Gänze, dafür fehlt mir einfach die Zeit und die Lust.
Meines Erachtens wird hier in Teilbereichen aber deutlich überzogen.
Auch zu schreien, wenn DIE nicht dann eben eine andere ist natürlich zweifelhaft, wenn jemand eine Menge hochwertiges Glas zu Hause hat. Der Verlust bei einem Systemwechsel ist und bleibt enorm. Und wenn man das schon mal durchgemacht hat, überlegt man sich einen solchen Schritt verständlicherweise mehr als zweimal. Geld ist nunmal eine begrenzte Resource für die meisten von uns.
Dennoch beschleicht mich ab und an einfach das Gefühl, dass sich der eine oder andere gerade erst auf die E-3 eingeschossen hat und ihr damit z.T. schlichtweg nicht mehr gerecht wird. Auch wenn es Subjektiv ist.
Das gipfelt dann darin der E-3 eine mangelnde Verarbeitungsqualität vorzuwerfen, was imho einfach dermaßen fern jeglicher Realität liegt das ich gar nichts mehr dazu schreiben mag. Die Verarbeitungsqualität und Robustheit erkennen sogar Olympus-Ferne Reviewer an.
Was neben dem Systemwechsel bleibt, ist eben nicht zu kaufen und abzuwarten was da noch so kommt, und mit dem vorhandenen Equipment erst mal zufrieden zu sein. Ich vermute mal, es macht nach wie vor schöne Fotos
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Die E-3 isses nicht, na und. Das sich das Bedienkonzept aber nochmal grundlegend ändert, würde ich nicht erwarten. Das ist imho der Weg den Olympus eingeschlagen hat. Es bleibt als doch wieder: Sich drauf einstellen oder es mittelfristig doch sein lassen mit Olympus.
Aber vielleicht täusche ich mich auch und es kommt eine Olympus mit allerlei Hebelchen und Schalterchen, wer weiß schon wie die Herren am Olymp tickern.
Wie gesagt,
mir hat die E-3 sehr viel an sinnvollen und praktisch nutzbaren Neuerungen gebracht. Das fängt beim Bedienkonzept an, geht über die Robustheit, Wackeldackel und Sucher und endet beim endlich vorhandenen drahtlosen Blitzsystem (das macht einfach Freude, auch ob der Einfachheit der Bedienung). Dazwischen liegen noch zig Punkte die mich täglich erfreuen. Das ist aber auch wieder nur meine Sicht auf die E-3.
Wie gesagt, ich könnte mit einer D300 vermutlich genauso glücklich werden. Ein paar Dinge würden mir nicht so gut gefallen, andere dafür wieder besser. Denn wenn man so will gilt auch bei der D300: Sie kann alles recht gut, überragt aber auch in keiner ihrer Eigenschaften den Rest der Welt. So what.
Rolf, beachte bitte das sich nicht alles was ich hier schrieb auf Deine Aussagen bezieht
Gruß
Daniel