Ein kurzer Bericht: Ich war jetzt 3 Wochen in Patagonien und in der Atacama-Wüste mit der R3 hauptsächlich wandernd unterwegs. Ich komme von APS-C (A77MkI). Ein paar unsortierte Beobachtungen:
- Der Akku hält ordentlich lange. Ich habe z.B. auf dem W-Trek in 5 Tagen gerade 1.5 Akkuladungen verbraucht (Ca 900 Bilder), bei Temperaturen zwischen 2 und 12 Grad. Die Powerbank konnte getrost fürs Handy genutzt werden. Einschränkend ist nur zu sagen, dass ich nur sehr wenige (ca 10) Langzeitbelichtungen gemacht habe, die dafür dann jeweils über 1-2 Minuten.
- Die Kamera ist für mich wetterfest genug. Es hat öfter mal einen stärkeren (Schnee-)Schauer gegeben und ich habe dabei fotografiert. Kein Problem mit irgendeiner Art von Nässe im Gehäuse. Durch den typischen patagonischen Wind kam das alles auch mal von unten oder von der Seite, alles ohne Probleme. Bei Stark-/Dauerregen hab ich es nicht ausprobiert, da es eh so gut wie keine Motive gab.
- Gewichtstechnisch habe ich nichts eingespart, aber auch nichts verloren. Platztechnisch ist es aber erstaunlich, dass der Body deutlich kleiner ist als mein alter APS-C. Beim Wandern ein nicht unerheblicher Vorteil.
- Bei der Bildqualität bin ich noch etwas zwiegespalten, was aber hauptsächlich an mir liegt. DoF ist doch einiges unverzeihender als bei APS-C und das habe ich etwas unterschätzt und dadurch doch einige nicht ganz scharfe Bilder produziert. Auch kleine Verwackler werden viel eher bestraft als auf der A77. Dafür ist der Stabi richtig geil. Ich habe quasi im Gehen "Langzeit"belichtungen von Wasserfällen (~1/6 - 1/10) machen können, die scharf geworden sind.
- Das 24-105 ist ein tolles Objektiv, aber für meinen Geschmack doch recht anfällig was Flares angeht. Das Zeiss 16-35/4 ist da deutlich überlegen.
- Die JPG-Engine der Kamera ist richtig gut. Für Urlaubsbilder mit normalem Dynamikumfang brauche ich eigentlich kein Postprocessing mehr - es ist für mich sehr schwer, die selben Ergebnisse aus RAW hinzubekommen. Bei Landschaftsaufnahmen zu Sunset/Sunrise und den Stunden drumrum sieht das allerdings dann doch anders aus
(und natürlich auch dann, wenn man nen bestimmten Look erzeugen will)
- Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie wenig Staub auf dem Sensor landet. Wie gesagt, es windet und sandet dort ganz erheblich, ich habe mich nicht im Objektivwechseln eingeschränkt, und hatte am Ende doch für meinen Geschmack sehr wenig mit dem Puster bzw Clone-Stamping zu tun. Die Kamera ist für mich nicht der Staubmagnet, zu dem sie teilweise gemacht wird.
- Den EVF hingegen finde ich eher mittelmäßig. Klar, er ist um Welten besser als der meiner A77, aber ich finde, dass ein optischer Sucher in vielen (Landschafts-)Situationen doch noch ein ganzes Stück überlegen ist. Allerdings nur bei der Komposition. Die Belichtungsvorschau ist hingegen wieder Gold wert - man kann wohl nicht alles haben
- Die R3 ist kein Wunderwerk. Man kann Schatten zwar deutlich hochziehen (auch wenn ich ein wenig mehr erwartet hatte, kann aber auch an mir liegen), aber (deutliche) Überbelichtungen sind nach wie vor fatal. ETTR gilt also nachwievor
- Was mich wirklich genervt hat war die Leichtgängigkeit des Belichtungskorrekturrades. Fast jedes zweite Mal, wenn ich die Kamera aus der Tasche geholt habe, war die auf +2 oder +3 gerutscht. Klar liegt das auch daran, wie die Kamera in der Tasche liegt, aber es war nervig, weil es einige Shots gekostet hat. Es ist auch nicht so schlau, ISO auf das Rad neben dem Display zu setzen, da dieses auch sehr leichtgängig ist und man dann schnell mal in ISO 64 o.ä. landet.
- Etwas lahm fand ich hingegen in einigen Situationen das kleine Rad oben, das z.B. die Blende steuert. Hier hatte ich öfter das Gefühl, dass es nicht sofort auf Input reagiert hat.
- Ich hatte Angst vor der Bildbearbeitung bzgl der Dateigröße, aber im Nachhinein kann mein PC von 2016 das alles ziemlich gut wegstecken. Und die Auflösung ist grad im Landschaftsbereich wirklich Gold wert.
Bilder gibt es nach und nach in der
Landschafts-Galerie!