Intressanter Fred... Lasse mich immer gern von anderen Workflows inspirieren, um meinen eigenen zu optimieren. Derzeit geht der so:
0. Schon während einer Reise werden allabendlich Fotos am Display gesichtet und ggf. gelöscht. Danach gibt's ein drahtloses Backup der JPEGs (nicht der RAWs) aufs iPad, weil ich nie einen Rechner mitschleppe und mir das auch nicht erlaubt werden würde.
1. Bei längeren Reisen und/oder mehreren Kameras lasse ich die Mac-eigene Software "Digitale Bilder" alle SD-Karten in eine Inbox kopieren. Diese ist nochmal nach Kameramodell unterteilt, und dort hinein kommt dann jeweils ein Ordner zur Reise, z.B. Island 2015. Dann werden all diese Bilder mit gps4cam geogetagged. Aus diesem Grund kann ich sie auch nicht in einen Ordner werfen, sondern muss nach Kameras unterteilen, damit das Tagging funktioniert. Kurztrips in die Umgebung tagge ich nicht, daher seht dafür mein Punkt 1 so aus: SD-Karte wird in LR importiert.
2. Import in LR. Ich verlasse mich da ganz auf dessen vorgegebenen Workflow, denke aber bei jedem Import genau nach. Als Quelle gebe ich die Inbox und dann nacheinander die Kamera-Unterordner an. Meine externe Fotofestplatte ist unterteilt in Kategorien (aka Unterordner), z.B. Reisen, Verwandtschaft, Kreativprojekte etc. Durch LRs Import-Dialog lasse ich automatisch Jahresordner anlegen und addiere von Hand passende Unterordner, z.B. Island 2015. Dort hinein werden alle Bilder von allen verwendeten Kameras importiert. Dazu vergebe ich einen festen Namen mit Nummernsequenz dahinter.
Auseinanderklamüsern geht dann nur noch mit LRs Metadaten-Filter, also nach Kamera, Objektiv, Brennweite etc. Das reicht mir aber völlig. Eine Reise ist für mich prinzipiell EINE große Fotosammlung aus verschiedenen Quellen. Selbst iPhone-Fotos importiere ich dort hinein.
Ergänzung: bei kleinen Shootings sortiere ich Müll schon vor dem Import aus, setze als Häkchen oder lösche sie. Das geht aber wirklich nur bei maximal 200 Bildern oder so.
3. Die Bilder werden in Blöcken umbenannt, also z.B. nach Location und jeweils durchnummeriert. Kann man aber auch nach der ersten Löschrunde machen.
4. Jetzt wird's anstrengend: Alle Bilder sind in einem Ordner. Ohne schon Sammlungen anzulegen gehe ich mit den Pfeiltasten durch und setze X für "kann gelöscht werden", eine Flagge (P) für "wird sicher in eine Sammlung für Mami oder sonstwen aufgenommen, 1 Stern für RAWs, die nur Erinnerungsfotos sind, simpel entwickelt und dann als JPEG re-importiert werden, wonach das RAW gelöscht wird. So spart man etwas Platz, z.B. fr fotografierte Infoschilder in Museen. 4 und 5 Sterne gibt es für besonders tolle Bilder. Blau markiert werden die, die ich tauglich für Stock-Agenturen halte. Danach lasse ich nach dem Attribut "X" suchen und lösche alle abgelehnten Bilder.
5. Jetzt lege ich eine Smart-Sammlung an, die erst mal alle geflaggten Bilder aus dem Ordner zusammenfasst. So habe ich eine Kollektion der guten, die weiter unterteilt werden. Meistens sind 300-500 Bilder geflaggt, und die schaue ich nur mit meiner Frau jemals wieder an. Für alle anderen (Freunde/Bekannte, Eltern/Verwandte und die Öffentlichkeit via Homepage, Flickr etc.) lege ich jeweils eigene Bestof-Sammlungen an, die aus dieser Smart-Sammlung gespeist werden. Verwandten mute ich nicht mehr als 150 Bilder zu, Bekannten nicht mehr als 100 (und alle privaten oder Portraits fliegen für die raus). Flickr kriegt höchstens 30 ab oder so.
6. Jetzt wird mehr oder weniger aufwändig entwickelt, zunächst aber nur die geflaggten. Später dann noch die Stock-Fotos. Nach Lust und Laune vergebe ich noch Stichwörter, entwickle HDRs und Panos etc.
Backups: Das LR-interne Katalogbackup läuft auf die interne Platte und wird somit durch TimeMachine mitgesichert.
Katalog und Bilder liegen gemeinsam auf besagter externer Platte und werden automatisch und in Echtzeit auf ein NAS gespiegelt. Alle paar Monate lege ich ein manuelles Backup auf eine weitere externe Platte an. Volle Platten werden als Archivplatten bei meinen Eltern eingemottet.
Viele Grüße,
Christian