Ich behaupte gar nichts. Das soll einzig und allein ein Beispiel sein, dass es auch noch andere Dinge in der Fotografiewelt gibt die nicht unbedingt Jedermanns Sache sind.
Die Diskussion ist sowieso vollkommen sinnlos. All die OM Fotografen sind doch nicht aus Masochismus und Markentreue bei Olympus geblieben (es soll ja heute noch Menschen geben die diese Gerätschaften nutzen) sondern weil es weiß Gott schlimmere Dinge gibt als die Blende nicht im Sucher zu sehen. Für andere ist es ein Killerkriterium. Es ist ja auch absolut nicht die einzige Kamera bei der das so ist. Ich weiß nicht was daran das Problem ist und warum man darauf bestehen muss, dass das ein Weltuntergang ist aber soll mir recht sein.
"Die anderen ...", "Ich habe zwar eine 4 in Mathe kassiert, aber zwei oder drei andere Schüler waren noch schlechter ...", schwacher Trost, oder?
Die OM Fotografen werden wohl in großer Zahl aus Markentreue und emotionalen Gründen dabei geblieben sein. Als die Dinger neu waren, da haben sie noch echtes Geld gekostet, und man hat nicht mal eben sein System gewechselt. Das Marketing war ja ganz geschickt gemacht (spez. ab OM 2 mit autodyanmischer Messung und TTL-Blitz Steuerung und all den Makrofotos).
Die Diskussion ist allerdings in dem Moment sinnlos, da wir nicht über Kameras und deren Merkmale sprechen, sondern Mutmaßungen anstellen, warum damals Leute bei einem System gelandet und geblieben sind.
Von der Konstruktion her betrachtet war das Streben nach Kompaktheit (oder billiger Fertigung der Objektive?) eben mit dem Verzicht verbunden. Dazu kam dann noch der Tuchverschluß mit 1/60s X-Zeit. Später reden wir dann noch mal über "P" und Programmsteuerkurven.
Ein anderes Auswahlkriterium war damals immer der Preis. Eine Canon mit lichtstarkem 85er war eine mit dem 1,2/85, das hat gekostet ohne Ende. Plan B war eine Contax mit Zeiss 1,4/85 (teuer), Leica R mit 1,4/80 (sauteuer) oder Nikon mit 1,4/85 (immernoch teuer) ... oder die Billiglösung eine Rolleiflex SL 35 E mit Zeiss 1,4/85. Und wenn man erstmal in so einem System durch das Bajonett gefangen ist, dann wechselt man (zu den damaligen Kosten) nicht so schnell. Aber das Argument zählt heute nicht mehr. Ach ja, Konica, Minolta (erst mit AF), Olympus (nur Sagen um einen Prototypen), Pentax (erst später), Porst, Praktica und Revue hatten gar kein 1,4/85 im Programm.
Klar, eine R7 kostet in dem Moment da man das erste Objektiv haben möchte wesentlich mehr. Auch eine FM(2) gibt es nicht geschenkt, aber wer sich heute eine KB-SLR zulegen möchte und einen begrenzten Geldbeutel hat, der möge sich doch zuvor einmal umschauen und die Kameras und ihre Features anbrobieren. Manches machte sich damals gut im Prospekt, andere Merkmale sind in der Praxis immernoch ganz angenehm.
Wir sind ein freies Land und jede(r) darf sein/ihr Herz an eine zweit- oder drittklassige Kamera hängen, soll dann aber bitte nicht so tun, als sei sie erstklassig und die Macken bzw. Defizite wären gar nicht so schlimm.