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Wie wurden "früher" Hochzeiten analog aufgenommen?

hammerhai7

Themenersteller
Moin alle zusammen,

bei ein paar Hochzeiten habe ich bereits selber, eigentlich als Gast, Fotos aufgenommen. Dabei kam natürlich auch reichlich Ausschuss mit dazu, aber am Ende sind es eigentlich jeweils ein paar hundert gute Fotos gewesen.

Von Freunden weiß ich, dass die engagierten Profis hinterher teilweise über 1.000 Bilder digital abgeliefert haben. Dazu dann eben noch einige wenige Aufnahmen besonders bearbeitet oder auch gedruckt in verschiedenen Formaten.

Dennoch wird bei denen noch weit mehr an Ausschuss bzw. doppelten Motiven produziert worden sein.

Sicher, nicht jede Hochzeit ist gleich, aber bei regulären Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen gibt es eben die "Pflichtfotos" mit der ganzen Gesellschaft und Brautpaar mit Gästen, evtl. Trauung, Straußwurf, Tanz, Buffet, Gäste alleine, Tischdeko, Location, etc.

Die große Speicherkarte ist da nun relativ geduldig bei Digitalfotos. Wie lief es denn in der analogen Zeit?
War am Ende die Fototasche voll mit dutzenden Filmdosen? Wurden alle Bilder entwickelt? Bekam der Kunde nur einige oder alle Negative?
Waren die Kunden früher genügsamer? War eine Reportage nicht mit heutigen Ansprüchen vergleichbar?
Habt ihr evtl. mal eine Hausnummer was an Fotos oder Filmen durchschnittlich bei einer Hochzeit wie oben beschrieben entstanden?

Freue mich über eure Erfahrungen. :)
 
War am Ende die Fototasche voll mit dutzenden Filmdosen?

Nein. Vielleich ein (1) knappes Dutzend.

Wurden alle Bilder entwickelt?

Nein, natürlich nicht. Es gab selbstverständlich eine strenge Auswahl am Leuchttisch.

Bekam der Kunde nur einige oder alle Negative?

Nein. Negative an Kunden? Niemals! Wesentliches wirtschaftliches Standbein waren Nachbestellungen für die Gäste/Schwiegereltern/nicht dabei gewesene Verwandtschaft...

Waren die Kunden früher genügsamer?

Nein.

War eine Reportage nicht mit heutigen Ansprüchen vergleichbar?

Doch durchaus. Der Inhalt des Skripts ist quasi unverändert. Braut/Bräutigam beim Aufbrezeln, je nach Glaubensbekenntnis: Standesamt/Kirche/Synagoge/Moschee mit allen jeweils wichtigen rituellen Aktionen, Einzug+Auszug Brautpaar, Reiswerfen/Spalier, Brauttrunk/Ehebecher, Glas zertreten, Sektempfang, Essen, Anstich Hochzeitstorte, Hochzeitstanz, Gruppenbild alle, Gruppenbild mit (Schwieger)eltern, Gruppenbild mit und ohne Trauzeugen, Brautentführung, Braut auslösen, Gäste...

Habt ihr evtl. mal eine Hausnummer was an Fotos oder Filmen durchschnittlich bei einer Hochzeit wie oben beschrieben entstanden?

Bei den Veranstaltungen, an denen ich bis etwa Mitte 1990er mitgewirkt habe: 2 Kameras, normalerweise etwa 8-10 Filme Kleinbild, also ca. 200 - 400 Negative, davon sind selten mehr als 60-80 auf Papier raus. Dazu 3-10 Standards, also die "klassischen" Paarbilder, die damals allerdings überwiegend auf Mittelformat im Studio gemacht wurden. Der Beleuchtungsaufwand bei ISO 50-200 war halt etwas höher, als bei den heutigen Nachtsichtgeräten. Ich musste tlw. die notwendigen Rückpro-Ansichten vor Ort schießen, dann hatte ich noch eine 6x6 Mittelformat, meistens eine Bronica SQ A und einen Metz 60 mit einem Diffusor dabei.

Man hat halt etwas überlegter jede Aufnahme geplant und kontrollierter ausgelöst. Meist musste man ja auch ein paar Augenblicke auf den Blitz warten. Drohnen und Handys gabs damals zum Glück noch nicht, Hochzeit auf Video wurde erst etwa gegen Mitte der 1990er mehr, als (semi)professionelle DV-Kameras nebst Leuchtmittel trag- und bezahlbar wurden.
 
Gleich vorweg, Hochzeiten waren niemals mein Hautpgebiet und seit 2015 habe ich damit aufgehört.

Von Freunden weiß ich, dass die engagierten Profis hinterher teilweise über 1.000 Bilder digital abgeliefert haben.
Solche Mengen an ausgelieferten Bildern waren selbst digital bei uns sehr aussergewöhnlich, bei Film gab es diese Mengen nie.


War am Ende die Fototasche voll mit dutzenden Filmdosen?
Ein Dutzend bekam man schon voll, DutzendE gab es äußerst selten, nur bei wirklich sehr großen Gesellschaften mit lebhaftem Ablauf.

Wurden alle Bilder entwickelt?
Ja. Jeder Belichtete Film wurde entwickelt.
Vergrößert wurde hingegen nur ein relativ kleiner Teil der Bilder.

Bekam der Kunde nur einige oder alle Negative?
Weder noch, bekam nur Abzüge.


Waren die Kunden früher genügsamer?
Würde ich so generell nicht sagen. Bezüglich Anzahl, möglicherweise. Hinsichtlich Qualität, relativ zum aktuell vorherrschenden Stand der Technik und Dinge, sicher nicht. Wenn sich etwas geändert hat dann in Form einer leichten Verstärkung der Teilung im Markt. Wer Qualität will tut das heute umso mehr, wers billig will nimmt Qualitäten hin die damals, zumindest für uns, inakzeptabel gewesen wären.

War eine Reportage nicht mit heutigen Ansprüchen vergleichbar?
War absolut vergleichbar, es gab halt gewisse technischen Einschränkungen um die man herumarbeiten musste, an sich hat das keinen geringeren Anspruch bedeutet. Von Errungenschaften wie z.B. brauchbaren 6400 ISO konnten wir nur träumen. Bei 800 (Portra 800/NPZ) war Schluss und slebst dazu griff man nur in der Not.


Habt ihr evtl. mal eine Hausnummer was an Fotos oder Filmen durchschnittlich bei einer Hochzeit wie oben beschrieben entstanden?
Bei den durchschnittlichen Hochzeiten von Brautankleiden bis zum abendlichen Besäufnis meist um die 10-15 Rollen KB und noch 3-4 Rollen 120. Je nach Programm und Größe der Gesellschaft allerdings starken Abweichungen unterworfen.
Meine Hochzeiten waren fast alle digital/Film gemischt, meistens etwas über 500 digital, 5-6 Rollen KB und 1-2 Rollen 120. Mit der D3 war dann das endgültige Ende des KB Films gekommen und mit dem P45+ jenes des 120.


Gerne würde ich mal auf einer Hochzeit als zusätzlicher Photograph mit der 4x5 und für Paarbilder auch der 8x10 arbeiten aber die Zeiten sind nunmal vorbei, wenige wären bereit heute auch nur den Materialpreis zu übernehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

dann hatte ich noch eine 6x6 Mittelformat, meistens eine Bronica SQ A und einen Metz 60 mit einem Diffusor dabei…

Das ist die einzige Stelle, an der sich meine Antwort von Deiner unterscheiden würde. Bei mir war die 6x6 eine Pentacon Six (je nach Bedarf/Situation mit Lichtschacht, oder TTL-Prisma). Zum Blitz kann ich nichts mehr sagen, da ich die Marke einfach vergessen habe (Kauf war ca. Anfang der 70er im Osten)
 
Hehehe, an Euren Zahlen im Namen sehe ich schon, nein, ahne ich schon die Altergruppe hier ;-)
Dann oute ich mich mal gleich dazu, 1969 geboren ;-)
War früher auch analog unterwegs, an der Schule, später dann immer wieder Produkte, aber eben auch der schon damals "übliche" Spruch, Du hast doch ne Kamera, kannst Du mal.....
Also, ich erinnere mich an die Schlepperei, 2, damals schon Nikon (manche Objektive habe ich heute noch), zum ISO umschalten :)
Also, links hängt die mit dem 100er Film für draußen, rechts die mit dem 800er für drinnen....Oder so ähnlich.

Dann kam es natürlich drauf an, ich sage mal, 10....12 Rollen a 36 Bilder waren es, bei einer Hochzeit.
Bei mir hat es sich meistens ergeben, daß ich öfters die Bildauswahl paar Tage/Wochen später mit den Brautpaar direkt gemacht habe, das war eigentlich immer so nett, lustig, das mache ich teilweise heute noch so.

Was ich aber härter fand, Feiern an Schulen. Weil da viele verschiedene Ansprüche zusammen kamen, ein Brautpaar, da merst dann schon, welchen Stil sie so grob mögen, auch ob es passt, aber, bei 100 Eltern, jeder für sein Kind möglichst die schönsten Bilder, klar, heute ists einfacher, mehr Nachbearbeitung, einfacher möglich, aber damals......

Da sind dann teilweise 20 oder mehr Rollen durch.

Viele Grüße, Michael
 
So richtig früher, also in den 60er und 70er Jahren, war das alles viel einfacher.
Da ging das Brautpaar nach dem Kaffee zum Fotografen und da wurden dann im Studio mit Mittel-/Großformatkameras die üblilchen Bilder geschossen.

Auf der eigentlichen Feier wurde dann von den Onkels oder Freunden mit der Voigtländer & Co. KB Kompaktkamera geschossen.

Das Theater, was heute bei Hochzeiten gemacht wird, finde ich arg übertrieben.
Geld würde ich dafür als Brautpaar jedenfalls keins ausgeben, denn die Bilder schaut nachher eh' keiner mehr an.
O.k., vielleicht steht eins auf dem Schreibtisch :D
 
Das Theater, was heute bei Hochzeiten gemacht wird, finde ich arg übertrieben.

Das unterschreibe ich.

Vor drei Jahren war ich Gast bei einer solchen Feier. Hätte schön sein können ... Das Hochzeitspaar war aber ständig mit dem Fotografen zugange - Location hier Location da, dann noch eine Runde mit der Kutsche und Täterä; Foto beim Torte anschneiden aber zum essen ist keine Zeit, die Bilder mit XYZ müssen noch gemacht werden usw usw. Letzlich war es für die Gäste eine Party ohne Gastgeber und Braut&Bräutigam waren bei ihrer eigenen Feier quasi abwesend.

Wozu will man eigentlich die Bilder haben? Ich würde sie als Erinnerung an ein besonderes Erlebnis haben wollen. Beim besagten Fall wären es für mich mehr Erinnerungen an ein stressiges Fotoshooting und weniger Erinnerungen an die Hochzeit. Wenn das eigentliche Erlebnis durch ein bebildertes Skript ersetzt wird, dann kann ich getrost darauf verzichten. Und dann sind die Bilder aus Onkel Herberts Knipse oder dem Smartphone der Cousine wesentlich wertvoller, denn sie zeigen das Ereignis wie es wirklich war (auch wenn die Bilder technisch unzulänglich sind).
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Das Theater, was heute bei Hochzeiten gemacht wird, finde ich arg übertrieben.
Geld würde ich dafür als Brautpaar jedenfalls keins ausgeben, denn die Bilder schaut nachher eh' keiner mehr an.
O.k., vielleicht steht eins auf dem Schreibtisch :D

Vor drei Jahren war ich Gast bei einer solchen Feier. Hätte schön sein können ...

Interessanter Ansatz von euch beiden, das habe ich so noch nicht bedacht.
Auch wenns ein abgenutzter Spruch ist, so finde ich oft die Bilder am besten, bei dem der Fotograf gar nicht bemerkt wurde. Also möglichst unsichtbar auf einer Feier war.

Und auch vielen Dank an jeden, der meine Frage mit seiner Erfahrung beantworten konnte. Das Lesen der Beiträge bereitete schon Vergnügen. (y)
 

Auch wenns ein abgenutzter Spruch ist, so finde ich oft die Bilder am besten, bei dem der Fotograf gar nicht bemerkt wurde. Also möglichst unsichtbar auf einer Feier war…

Das habe ich schon an anderer Stelle geschrieben. Die schönsten Bilder entstehen oftmals aus dem Hintergrund.
Ich musste auf diversen Feiern schon feststellen, dass die hübschesten Frauen fotoscheu sind, da sie an sich zweifeln…
Um so schöner ist es dann für sie, wenn sie Bilder sehen, auf denen sie sich auch selber gefallen.
 
So richtig früher, also in den 60er und 70er Jahren, war das alles viel einfacher.
Da ging das Brautpaar nach dem Kaffee zum Fotografen und da wurden dann im Studio mit Mittel-/Großformatkameras die üblilchen Bilder geschossen.

Auf der eigentlichen Feier wurde dann von den Onkels oder Freunden mit der Voigtländer & Co. KB Kompaktkamera geschossen.

Das Theater, was heute bei Hochzeiten gemacht wird, finde ich arg übertrieben.
Das war nicht nur in den 60er und 70ern, sondern auch in den späten 90ern ;) oft so - und vermutlich auch sogar noch heute.
Nach der kirchlichen Trauung waren eben das Brautpaar und ev. die Trauzeugen für eine gute Stunde weg, während sich die anderen Gäste bei Kaffee und Kuchen die Zeit vertrieben bevor dann die "eigentliche" Feier im Gasthaus begann.

Auswüchse wo heute ein Fotograf für 200€ gesucht wird um eine Hochzeit von früh bis spät in die Nacht zu "begleiten" (natürlich inklusive aller Nacharbeit und gelieferten Bilder) gab es kaum, ebensowenig den Profi welcher es nicht unter dem 10fachen macht und sich für eine der wichtigsten Personen auf der gesamten Hochzeit hält.
 
Auswüchse wo heute ein Fotograf für 200€ gesucht wird um eine Hochzeit von früh bis spät in die Nacht zu "begleiten" (natürlich inklusive aller Nacharbeit und gelieferten Bilder) gab es kaum, ebensowenig den Profi welcher es nicht unter dem 10fachen macht

Doch, genau das gab es so schon "damals" - jedenfalls 1983, als ich angefangen habe, nebenbei eine Ausbildung bei einer Fotografin zu machen.

Die Billo-Knipser für Kost+Handgeld wurden aus dem Kreis der Studierenden der örtlichen Kunsthochschule oder den Fotografen-Azubis rekrutiert, die Profis aus den Reihen der örtlichen niedergelassenen Berufsfotografen.

Profi-Honorar wurde damals - jedenfalls bei meiner Chefin - je fertigem Abzug berechnet, Mindestabnahme + X, erinnerlich sind mir 30,- DM für das Stück 13 x 18 ab Fachlabor und - wegen des höheren Retuscheaufwands (ja, klar, händisch mit Lupe und Retuschierpinsel...) 50-80 DM in 20x30, größer auf Anfrage auch tlw. deutlich teurer. Auf 2-3 TSD DM kam ein Auftrag auf diese Weise schon damals plus das Nachbestellgeschäft (da waren die Abzüge dann etwas billiger, ich meine so 15-18 DM je 13x18).

und sich für eine der wichtigsten Personen auf der gesamten Hochzeit hält.

So Leute gabs damals schon auch, und schon damals wie heute auch meistens Onkel Theobald, der endlich mal eine Gelegenheit sah, seine Professionalität durch eine ostentativ zur Schau gestellte "Broffi"-Kamera - seinerzeit selbstverständlich stets mit laut heulendem Motordrive und angeflanschtem Stabblitz - unter Beweis zu stellen. Erkennungszeichen: abgehackte Füße, tranchierte Stirn, bleichgeblitzte Gesichter... :lol:
 
Der Stil war ein anderer (schon alleine wegen der technischen Möglichkeiten, aber auch anderer Zeitgeist), der Anspruch war niedriger (ich denke viele professionelle Hochzeitsaufnahmen würden heute von Amateur-Smartphone-Aufnahmen getoppt werden), aber es gab auch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, Referenz war oft das Fotostudio im Ort und halt nicht das Netz und die Gewinnerbilder der weltweit besten Hochzeitsfotografen
 
der Anspruch war niedriger (ich denke viele professionelle Hochzeitsaufnahmen würden heute von Amateur-Smartphone-Aufnahmen getoppt werden)

Da möchte ich doch vehement widersprechen. Die Hochzeiten, bei denen ich assistiert habe, wurde von Menschen mit durchaus hohen bis höchsten Ansprüchen auch an Bildergebnisse veranstaltet. Das waren keine Armen. Da hätte man mit irgendwelchen Knipsbildchen nicht um die Ecke kommen können.

Richtig - die Präsentations- und Werbemöglichkeit Internet gabs damals nicht. Die Akquise lief also nahezu ausschließlich über Mundpropaganda, teilweise über persönliche Kontakte zu Hochzeitsplanern oder Caterern (dafür zahlte man dann eine Provision) und über Flyer bei den Läden für Hochzeitsmode (der eine oder andere Schein wanderte auch da über die Theke). In der Region gabs damals immerhin so vllt. 10-15 Betriebe, die nicht nur Standard-Studio-Brautbilder, sondern eben auch Hochzeitsreportagen im Angebot hatten.

Nach den Empfehlungen haben die Brautleute (oder damals meist die Brauteltern als Ausrichter) dann normalerweise bei 3 odert 4 Studios die Portfolios gesichtet und die Chemie abgeklopft und dann wurde der passendste Fotograf engagiert.

Hätte man da Mist geliefert, wäre der gute Ruf futsch gewesen - und mit etwas Pech dann auch gleich das ganze Geschäft. Was denkt Ihr, aus welchem Personenkreis sich damals all die Pixi-Knipser und Schulfotografen rekrutiert haben... :cool:
 
Da möchte ich doch vehement widersprechen. Die Hochzeiten, bei denen ich assistiert habe, wurde von Menschen mit durchaus hohen bis höchsten Ansprüchen auch an Bildergebnisse veranstaltet. Das waren keine Armen. Da hätte man mit irgendwelchen Knipsbildchen nicht um die Ecke kommen können...

Ja klar und ich denke, daß da auch niemand widersprechen wird,

Daher besser Profi's ranlassen, wie es früher auch war.
Bloß, heute gibt es diese Fotostudios nicht mehr in jedem Dorf und daher müssen Kumpels oder Verwandschaft ran.
Oder die "engagierten" Amateure, die sich ein paar Euros dazu verdienen wollen.

Das sind dann aber auch die, die es meist übertreiben und die ganze Hochzeit zu einer "Studioveranstaltung" machen (wie oben von orthocelsus schon bildhaft beschrieben).
Der Genuß der Hochzeit für das Brautpaar und auch die Gäste ist dann eher getrübt und die Gäste genervt.

Ich bin auch schon ein paar Mal im Freundeskreis und der Verwandschaft gefragt worden, ob ich "mal Fotos machen kann, ich hätte doch eine tolle Kamera".

Nee danke ...
 
Das sind dann aber auch die, die es meist übertreiben und die ganze Hochzeit zu einer "Studioveranstaltung" machen (wie oben von orthocelsus schon bildhaft beschrieben).

In diesem Fall war es aber ein Profi, der für den Aufriß irgendwas zwischen 2000 und 3000 Euro bekam.
Aber im allgemeinen stimmt es wohl dass erfahrene/gute Fotografen sich zurücknehmen und nur die unerfahrenen, die Aufschneider, und die Dilettanten ihre Fotografie so in den Mittelpunkt stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zu analogen Zeiten ... weil schon damals Hobby - die eine oder andere Hochzeit im Freundeskreis begleitet. Wir hatten alle Übung und etwas Technik weil wir seinerzeit bereits größere Sylvesterparties veranstaltet hatten und diese dokumentiert / fotografiert hatten. (Mit indirektem Blitzen oder Softener und "manuellem" Fotobooth wo die Leute sich neben den sonstigen Bildern zu irgendeinem Zeitpunkt halt vor einen Hintergrund stellten und fotografieren liessen.)

Bei meiner eigenen wie den anderen Hochzeiten sah es ungefähr so aus:

3-4 Leute mit irgendeiner Nikon oder Canon oder Pentax oder Oly oder oder .. und viele andere mit Einwegkameras die wir auf den Tischen verteilten. (Film inklusive) Am Ende waren es dann rund 30 Filme, meist á 36 Bilder und rund 20 von den Einweg-Cams. Hat gepasst. Reportage-Style war natürlich nur rudimentär und irgendwelche Nahaufnahmen mit Makro-Stil gingen nicht weil kein Makro vorhanden...

Die "Leistung" der Hobbyfotografen war zumeist ein Geschenk von den drei oder vier Kamerabesitzern mit Filmentwicklung und Kontaktabzügen. Auch die Orga der Erst- und Nachbestellungen für die Gäste wurde dann noch von uns übernommen (Opa Horst und Tante Anni haben halt eine repräsentative Auswahl erhalten :) ). Hab noch eine ganze Schublade voll mit Filmen und Bildern aus dieser Zeit.

Edit: Prekäre Studentenhaushalte hatten keine Kohle für Hochzeitsfotografen ...
 
Meine Beobachtung: bei den Hochzeiten, die ich in den letzten, sagen wir 25 Jahren, besucht habe, waren maximal die Hälfte von Profi-Photographen begleitet. Von denen sind mittlerweile aber bis auf ein Paar alle geschieden. Kann es nicht sein, daß die, die glücklich heiraten, so etwas nicht brauchen? Denen mit Profi ging es auch mehr um die Show als richtig mit Freunden und Verwandten zu feiern. Nun meine Losgröße (geschätzt nur so 20-30) ist natürlich zu gering um da wirklich etwas zu schlußfolgern...

Gruß,

Axel
 
maximal die Hälfte von Profi-Photographen begleitet. Von denen sind mittlerweile aber bis auf ein Paar alle geschieden.

Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. :cool:

Gegenfrage: Von den Brautleuten ohne Fotografen - sind da alle noch zusammen?

BTW In den USA mittlerweile heißer Sch... ähm Trend: Divorce Photography... :D
 
...

Gegenfrage: Von den Brautleuten ohne Fotografen - sind da alle noch zusammen?...

Nein auch nicht, aber noch deutlich mehr.;)
Zum Beispiel ich und meine Frau (wir haben ganz alleine geheiratet (ohne Verwandschaft und Bekannte - Trauzeugen waren ein Polizist und eine Gemeindeangestellte vor Ort).

Aber klar ist meine Beobachtung nicht repräsentativ (hatte ich ja aber auch geschrieben).

Gruß,

Axel
 
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