Und ja, wenn kleine Super-Zoomer oder gebrauchte Bridge Kameras das auch könnten, wäre das wahrscheinlich erstmal die erste Wahl. Wenn man da dann irgendwann an die Grenzen kommt, kann man die immer noch verkaufen und sich im Edel-Systembereich umschauen.
Das seh ich auch so. Ich würd in dem Fall tatsächlich ebenfalls über eine Superzoom-Bridge nachdenken. Sowas wie eine Panasonic FZ1000 oder eine Nikon P900. Da kann man schonmal recht viel mit anfangen.
Vorteil FZ1000: Hat einen größeren Sensor und ist dadurch bei etwas schlechteren Lichtbedinungen rauschärmer als der kleinere Sensor der P900.
Vorteil der P900 ist das große Objektiv. Bei der FZ1000 ist "nur" ein 150mm-Objektiv verbaut (durch den Cropfaktor kommt man dann im äquivalent auf 400mm KB), bei der P900 ist immerhin ein 350mm-Objektiv verbaut, mit dem man durch den Cropfaktor auf die 2000mm kommt.
Ich war mir nur unsicher, ob gerade bei fliegenden Vögeln eine DSLR notwendig ist.
Vögel im Flug ist für einen AF natürlich auch eine Art "Königsdisziplin". Und besser geht natürlich immer. Ist halt irgendwo eine Frage des Budgets. Eine geeignete Kandidatin wäre beispielsweise eine Nikon D300. Die war seinerzeit sogar unter den professionellen Sportkameras einzuordnen. Dazu ein halbwegs flottes Objektiv wie ein Nikon AF-S 70-300 und noch irgendein Standardzoom dazu, und Du hättest für ca 400-450 Euro eine sehr passable Ausstattung.
Zwei Knackpunkte: Mit solch einem professionellen AF-Modul muss man sich mit den Einstellmöglichkeiten erst einmal befassen. AF-C, Motiv vorauswählen und im Fokus halten, Einzelfeldfokus, 9 Fokuspunkte, 21 Fokuspunkte oder alle 51 Fokuspunkte. Das ist schon ein wenig eine kleine Wissenschaft. Und vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt.
Solch eine "alte" DSLR hat zudem in der Ausstattung ein paar "Defizite". Die Video-Implementierung ist nur rudimentär, WLAN gibts nicht, Touchdisplay auch nicht. Ist halt eine Knöpfe- und Rädchen-Bedienung nach alter Väter Sitte.
Insgesamt sollte ich vielleicht noch dazu sagen, dass ich mir bei dem Jungen nicht sicher bin, inwiefern er sich mit verschiedenen manuellen Einstellungen einer Kamera tatsächlich beschäftigen möchte. Es wäre daher auch gut, wenn es einen Bewegungsmodus u.ä. gäbe, mit dem man einfach erstmal einsteigen könnte. Wenn man sich gleich am Anfang mit Verschlusszeiten, Blende, verschiedenen Fokuseinstellungen ect. beschäftigen muss, würde ich denken, dass er schnell aufgibt, weil es ihm zu kompliziert wird (was nicht heißt, dass er das nicht vielleicht nachholt, wenn er erstmal mit der Kamera vertraut ist).
Das würde wiederum für die oben genannten Superzoom-Kameras sprechen. Bei der P900 gibt es beispielsweise sogar einen eignenen Modus für Vogelfotografie, wo die Brennweite auf 800mm voreingestellt wird (bei 2000mm ist es nämlich verdammt schwer, einen fliegenden Vogel im Sucher zu behalten).