Brontes, warum hattest du das 10-24er 2x, und jetzt doch wieder nicht? Das klingt nach einer spannenden Suche.
Angefangen hatte ich vor etlichen Jahren mit der X-T10, dem 18-55 und dem 55-200. Ich suchte dann für den kommenden Urlaub noch ein WW. Bevorzugt das 10-24. Da ich quasi ausschließlich ein Gebraucht-Käufer bin, wurde ich so kurzfristig nicht fündig und habe das 14er gekauft. Einige Monate später habe ich das 10-24 ergänzt, aber gleich unter der Prämisse eines von beiden wieder zu verkaufen. Ich habe es eine Zeit lang erst einmal parallel genutzt, wurde aber einfach nicht warm mit der Linse. Die ist eben doch sehr groß, schwer und Sperrig in der Tasche. Mit der Abbildungsleistung war ich aber soweit zufrieden. Da ich aber sowieso nie alleine mit dem 10-24er unterwegs wäre und immer weitere Linsen dabei habe, brauche ich den Brennweitenbereich ab 18mm nicht. Es würde mir daher ein Festbrenner reichen. Bei den vielen Megapixeln kann man ja locker auch mal was croppen. Tatsächlich ist abgesehen von Astro-Aufnahmen die Anfangsblende meines Erachtens nicht so entscheiden. Soweit so gut, die Linse ging wieder. Sehr subjektiv.
Mit dem 14er war ich qualitativ äußerst zufrieden. Zudem ist sie relativ klein und leicht. Zudem hat sie das gleiche Filtergewinde wie mein 18-55er und mit einem Step-Down-Ring am 55-200 (stört optisch noch nicht!) kann man alle Linsen mit einem Filtersatz benützen. Es fehlten mir aber immer ein paar Millimeter an Brennweite nach unten. Wenn es doch wenigstens 12mm währen. Das Zeiss Touit war einfach zu teuer für mich. So habe ich dieses Setup noch rund zwei weitere Jahre so genutzt. Dazu kamen nur ein paar Festbrenner.
Nun kam vor rund 1,5 Jahren das Laowa 9mm raus. Dieses habe ich dann im Herbst 2018 zu einem recht frühen Zeitpunkt gebraucht bekommen. Das liegt preislich auf einem ähnlichen Niveau wie das 14er. An der Linse habe ich mich rund 3 bis 4 Wochen intensiv probiert. Aber es war mir dann doch zu speziell. Optisch ab Blende 5.6 hervorragend. bei Blende 2.8 aber zum Rand hin deutlich unscharf, bzw. die Schärfenebene hat eine Bildfeldwölbung. Weiterhin hat mich die grausam Vignettierung gestört. Offenblendig konnte noch nicht einmal LR dies aus-korrigieren. Selbst bei Blende 8 ist die Vignette noch grausam schlecht. Also kurzum die Linse ging wieder.
Nun habe ich mich mal wieder nach dem 10-24 umgesehen und wollte es nochmal probieren. Da habe ich ein Angebot bekommen bei dem ich ein E1 ein Pro1 ein 18-55 und das 10-24er zusammen gekauft habe. Mit dem ganzen Zubehör das ich wieder verkauft habe ist unterm Stich ein günstiges 10-24 und als Dreingabe die E1 geblieben. Inzwischen bin aber schon seit rund 2 Jahren mit der T2 unterwegs. Da macht sich die größer des 10-24 nicht ganz so bemerkbar wie bei der T10. Gut ich habe wieder einmal beide parallel genutzt. Und auch etliche Testbilder auch im direkten Vergleich zueinander gemacht. Das 10-24 ist eine gute Linse, aber eine wirklich sehr gute Abbildungsleistung hat sie erst ab Blende 7,1 Darunter sieht man es in den ecken deutlich. das 14er ist dagegen bedenkenlos offenblendtauglich. Weiterhin habe ich meine Bilder auf die genutzte Brennweite untersucht. Dabei wurden die 10mm tatsächlich eher selten genutzt. Eher dann ab 12mm aufwärts. So bin ich zum Schluss gekommen, dass 10mm für mich nicht sein müssen. Da mir aber die 14mm doch immer zu wenig WW waren habe ich diesmal schweren Herzens das 14er verkauft. Es hat mir noch nie der Verkauf eines Linse so weh getan wie beim 14er.
Dann habe ich immer mal wieder nach dem 12er Zeiss Touit Ausschau gehalten. Plötzlich hat dies jemand für knapp über 500 Ocken neu und unbenutzt (nur 1x) angeboten. War eine Sonderaktion in einem Fotoladen. Der Verkäufer hatte sich noch das 10-24 gekauft und sich dann für jenes entschieden. Mit dem 12er wurde ich sofort warm. Die Linse macht einfach Spaß. Vom Handlich und von der Haptik fand ich das 14er besser. Und vor allem mit der Gegenlichtblende ist das 12er doch deutlich größer als das 14er, aber noch kleiner und leichter als das 10-24. Das 10-24 hatte ich dann noch rund ein halbes Jahr, habe es aber quasi nie mehr benutzt. Also bestes Zeichen, dass das 12er das 10-24er bei mir überflüssig gemacht hat.
Das 14er ist im Vergleich zum 12er weniger empfindlich gegen Gegenlicht. Das 12er erzeugt dafür aber doch so halbwegs brauchbare Blendensterne. Das 14er gar nicht. Beim 14er tritt offenblendig deutlich sichtbares Koma bei der Astrofotografie auf. Beim 12er ist das Koma aber noch schlimmer. Irgendwo hier im Forum habe ich dazu mal ein paar Testfotos eingestellt. Ab F7.1 kann man mit dem 12er auch Komafreie Astrofotos machen. Die Versuche stehen aber noch aus. Aber auch das 14er sollte man etwas abblenden.
Da ich ja nun eine E1 hatte, die inzwischen gegen eine E2s ausgetauscht wurde, dachte ich mir mal das 15-45 zu besorgen und zu testen um ein ganz kleines leichtes Besteck zu haben. Und was muss ich sagen: Für Landschaft eine hervorragende Linse. Bei 15mm steht die Linse den Festbrennern quasi in nichts nach. Eine Stufe abgeblendet und alles ist bestens. Bei längeren Brennweiten nimmt die Leistung etwas ab. Für Landschaft einfach f7,1 oder f8 und man bewegt sich auf ganz hohem Niveau. Ganz leicht und klein. Haptik, Motorzoom und fehlender Blendenring sind bescheiden. Ich hatte im Urlaub letztes Jahr sogar mein 18-55 zu Gunsten des kleinen 15-45 daheim gelassen und habe es nicht bereut. Für Wanderungen im Gebirge war das ideal. Übrigens der Bildstabi ist auch sehr gut.
So langsam habe ich ein Luxusproblem. Zu viele Linsen machen die Entscheidung schwerer, was man jeweils einpacken soll.