Systementscheidung Photogrammetrie und Astrofotografie

Hallo zusammen!

Ich benötige eure Hilfe um durch den Kameradschungel durchzusteigen und würde mich über euren Rat freuen

Habe den Fragebogen gefunden und fülle ihn am besten mal aus:


1. Was möchtest du fotografieren? Bitte möglichst genau beschreiben!
Ich habe zwei Ziele.
1a) Photogrammetrie für 3D-Druck sowie Game-Assets (Hauptaugenmerkt)
Einiges gelingt mir hier schon, anderes bleibt mir wegen einer guten Kamera verwährt. Aktuell im Einsatz ist mein Handy (Xiaomi Mi8, 12MP, 1/2.55” Sensor)
Beispiel Drache 3D-Druck, Beispiel Drache Asset
1b) Astrofotografie (Nice-to-have)
Hier habe ich erst wenig Erfahrungen gesammelt. Mehr Sterne bekomme ich durch Langzeitbelichtung (ca. 12-15 Sekunden) schon gut hin, aber das Stacking macht Probleme. Ziel wäre es, ggf. die Milchstraße mal abzulichten.

2. Wieviel Zeit willst Du in das Hobby investieren?
[X] Ich werde mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag für eine Fotosession einplanen (z.B. früh morgens extra zur Dämmerung aufstehen o.ä.)

3. Besitzt du bereits eine Kamera und/oder Objektive? Bitte möglichst genau beschreiben!
Wie gesagt, Kamera ist übertrieben: Handy Xiaomi Mi8 mit 12MP mittels 1/2.55” großem Sensor

4. Wieviel Geld kannst du für die geplante Fotoausrüstung ausgeben?
400 Euro insgesamt, eigendlich lieber nur 300 Euro. Wäre es einfach zu finden, müsste ich nicht fragen.
[X] Es kommt auch ein Gebrauchtkauf in Frage.

5. Möchtest Du später Dein Equipment erweitern?
[X] Eher nicht / ist egal

6. Hast du schon mal in einem Fotogeschäft ein paar Kameras in die Hand genommen?
[X] Ja, Sonys, Canons, etc. Hatte keine besonderen präferenzen.

7. Wie wichtig sind Größe und Gewicht? Dies solltest Du unbedingt vorher z.B. im Geschäft an verschiedenen Kameras testen. Bitte möglichst genau angeben!
[X] Die Kamera muss nicht unbedingt in die Jackentasche passen, aber je kleiner, desto besser.

8. Welchen Kamera-Typ bevorzugst Du (Mehrfachnennung möglich)?
[X] weiß ich noch nicht, soll in der Beratung geklärt werden

9. Welche Ausstattungsmerkmale sollte die Kamera haben?
[X] Sonstiges: Extern, also per (Kabel-)Fernbedienung auslösbar wäre schön

10. Würdest du dich selbst bezeichnen als
[X] Fortgeschrittener, mit Anfängertendenzen, wobei ich das schwer beurteilbar finde.

11. Willst du deine Bilder selbst am Computer bearbeiten?
[X] Ja, aber nur Entwicklung (z. B. des RAW), bzw. Größenbeschnitt o.ä.

12. Wie sollen die Bilder verwendet werden (Mehrfachnennung möglich)?
[X] Betrachtung über TV, PC-Monitor, Beamer (max. 4k)
[X] Photogrammetrie

13. Sucher
[X]unwichtig

14. Folgende Bildwirkung ist mir besonders wichtig:
[X] große Schärfentiefe, eigendlich muss ALLES scharf sein


Beim informieren sind mir beispielsweise die Sony Alpha 5100 oder 6000 untergekommen die ich gebraucht für etwa 320€ bekommen könnte, aber vielleicht kann mir Jemand von euch etwas gleichgutes, günstigeres empfehlen oder sogar sagen, dass die Kameras gar nicht geeignet sind.
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

Gruß,
Honuvo

Moin,

über 150 mal aufgerufen, aber keiner sagt was? Selbst wenn meine Wünsche bei dem Budget nicht realisierbar wären würde ich mich über irgend eine Reaktion freuen.

Gruß,
Honuvo

Hallo Honuvo,
ich denke mal, die Zurückhaltung hängt damit zusammen, dass nicht viele sich mit "Photogrammetrie für 3D Druck" auskennen dürften.
Dann ist nicht ganz klar, was an der Handykamera stört, gerade da auch maximale Tiefenschärfe verlangt ist, was sich mit kleineren Sensoren leichter bewerkstelligen lässt. Und dann ist das Budget eher knapp, wenn auch noch gute Astrofotos gemacht werden sollen. Zur Kamera gehören immer auch gute und zum jeweiligen Einsatzzweck passende Objektive.

Vielleicht kannst du etwas genauer umreißen, was dich bisher gestört hat, bzw. was bisher bessere Aufnahmen verhindert hat?

Moin,

danke für das Feedback
Dann versuch ich mal die Brücke zu schlagen

Bei der Photogrammetrie werden aus einer Reihe von Einzelbildern 3D-Modelle erzeugt. Dazu sucht ein Algorithmus markante Punkte in jedem Bild und vergleicht dann alle Punkte aller Bilder ob er was findet, was gleich aussieht.
Je mehr Punkte, desto besser das Ergebnis.
D.h. jedes Foto muss komplett scharf sein, unscharfe Bilder geben falsche Punkte, was das 3D-Modell verschlechtert, auch wenn es "nur" der Hintergrund ist, da auch die Umgebung für die Berechnung der Kameraposition wichtig ist.
Hier ein Beispiel für die Verteilung der 39 Bilder vom Drachen.
Desweiteren wird es bei großen Objekten (Gebäude, Innenräume, Wald) schwierig ohne hohe Auflösung, da dann um so mehr Fotos geschossen werden müssen.
Hier z.B. habe ich Teile einer Burg, von der ich über 800 Bilder mit dem Handy gemacht habe, trotzdem limitiert mich hier die geringe Auflösung, denn näher komme ich an die Oberkante nicht heran. Ein größerer Sensor mit weniger Rauschen und höherer Auflösung würde mir dort die Details bringen und das Modell viel realistischer abbilden zu können.

Weiteres Beispiel: Markante Punkte eines Müllcontainers.

Zusammenfassend brauche ich also:
-Höhere Auflösung
-Weniger Rauschen bei nicht idealen Umgebungen wie Innenräumen (daher denke ich: größerer Sensor als Handy)


Die Astrofotografie dachte ich wird mit einer echten Kamera und somit größerem Sensor praktisch als Bonus auch möglich solange man die Belichtungseinstellungen manuell setzen kann.

Hoffe ich konnte etwas klarer vermitteln was ich umsetzen möchte

Gruß,
Honuvo

...viel kann ich nicht beitragen. Aber wenn der Burgturm nicht höher als 5m ist, dann sollte es durch kräftiges Abblenden möglich sein, ein relativ scharfes Bild zu erzeugen. Ich fürchte aber, dass der gezeigte Ausschnitt alleine schon wenigstens 10m zeigt. Hier wirst du mit einem großen Sensor Schwierigkeiten bekommen, was eigentlich als angenehm, schön, kreativ usw. angesehen wird, nämlich die geringe Schärfentiefe, dürfte für deinen Zweck eher nachteilig sein. Also müsstest du mit vielen Schärfeebenen fotografieren und diese Ergebnisse verrechnen, also irgendeine Art stacking betreiben. Sofern auch das verwendete Objektiv ziemlich gut ist, kann ein größerer Sensor deutliche Vorteile bringen. Nur könnte der Etat schon beim Objektiv leicht aufgebraucht sein...

Vielen Dank euch beiden für eure Antworten,
offensichtlich ist es doch nicht so einfach wie ich es mir gewünscht hatte
Je mehr ich mich einlese in das Thema Blende, Tiefenschärfe etc desto weniger sehe ich es als Lösung für meine Anwendungsfälle. Jedoch kann nur ein Test wirklich Zeigen wie es sein wird.
Ein Bekannter hat eine 650D, werde mir die mal ausleihen und schauen inwieweit es wirklich Probleme macht alles scharf zu bekommen ohne auf ein Stativ angewiesen zu sein.

Ihr habt mir auf jeden Fall sehr geholfen!
Danke euch.

Gruß,
Honuvo