Moin!
Zu dem Thema hatte ich mal vor einer gefühlten Ewigkeit was gepostet, u.a. dieses erwähnte teure Gerät aus Amiland. Die Situation hat sich zum Glück verbessert, will sagen verbilligt. In der Bucht gibt es entsprechende Geräte ab ca. 80 Euro (Suchworte: Lightning trigger) bzw. ab ca. 130 Euro mit Zusatzfunktionen (Sound trigger, Laser, etc.). Ich nutze ein solches Gerät und es funktioniert recht gut, hat aber eine Schwachstelle: Nur der Hauptblitz hat diese beliebte Verästelung, die schnell folgenden Entladungen erleuchten nur noch den Blitzkanal. Der Blitztrigger arbeitet zwar extrem schnell, jedoch ist die Auslöseverzögerung der Kamera zu langsam um den Hauptbltz zu erwischen und man fotografiert daher meistens die späteren strichförmigen Entladungen. Soviel zur Theorie. In der Praxis erwischt man auch mit dem Blitztrigger manchmal den verästelten Hauptblitz (sofern er denn verästelt ist). Zum besseren Verständnis und zur Eigensicherung bitte Wikipedia zum Thema 'Blitz' durchlesen!
Anfänglich habe ich auch per Kabelauslöser und Handbedienung Blitze eingefangen. Das funktioniert bei einer hohen Blitzzahl (Tropen) so leidlich, aber es wurde mir zu anstrengend.
Seriernbildfunktion mit fester Blende & Zeit ist eine sehr gute Methode die aber ihre Grenzen bei Tageslicht hat (evt. Grau- oder Polfilter nutzen) und der Verschluss wird stark beansprucht. Dabei wird man meistens auf den Dunkelbildabzug (Rauschreduktion) verzichten da dieses die mögliche Bildfolge reduziert. Bei der Canon 5D II kommen nach 5 'Serienbildern' ein 'Darkframe'. Bei längeren Belichtungszeiten und hohen Temperaturen steigt das Rauschen an weshalb man dann über eine Rauschreduktion nachdenken kann. Naja, das Thema ist noch etwas komplexer.
Der Blitztrigger ist sehr gut für Blitze am Tag, bei einem Gewitter mit wenigen Blitzen oder die automatisch gesteuerte (zweit) Kamera.
Zur Belichtung: Einfach ohne Blitz ausprobieren und entsprechend einstellen. Natürlich manuellen Fokus nutzen. Das Bild besteht eigentlich aus zwei Belichtungen: Der kurzfristigen Blitz Belichtung und der langen Hintergrundbelichtung. Die Empfindlichkeit und die Blende beeinflussen beide Belichtungen gleichermaßen, aber über die Belichtungsdauer kann man das Verhältnis von Hintergrund- zur Blitzbelichtung etwas steuern.
Tip zum Blitz an Tag: Bitte etwas unterbelichten denn ein heller Blitz vor einem hellen Himmel kommt nicht so gut.
Sicherheit: Gerade die letzten traurigen Ereignisse sollten deutlich gemacht haben wie gefährlich Blitze sind. Daher bitte etwas Hintergrundwissen über Blitze via Wikipedia anlesen und die Sicherheitshinweise beachten. Mit dem Blitztrigger kann die Kamera auch prima automatisch arbeiten während man selbst in Deckung geht. Eine Funk-Fernsteuerung (via B Einstellung) ist wegen der dadurch erzeugten höheren Feldstärke nur für Selbstmörder zu empfehlen.
PS: Auch die hier erwähnten Selbstbauten sollten einen Blitz schnell genug triggern (< 1ms), aber die Schwachstelle ist die langsame Auslöseverzögerung der Kamera (meistens > 70ms) bei üblichen DSLR.