Ich denke, es wird schwierig m.Zuiko Optiken im Telebereich kleiner und leichter als für KB zu konstruieren. Siehe s m.Zuiko 300mm f/4. Dies kann dem Umstand geschuldet sein, dass durch den kleineren Sensor wesentlich höhere Anforderungen an die Optische Rechnung gestellt werden. Vielleicht hängt es aber auch nur damit zusammen, dass Olympus bis Dato (meines Wissens nach) keine Frontlinsen aus Fluorit-Glas verwendet, wie andere Hersteller?
Von daher wage ich nicht zu glauben dass ein m.Zuiko 300/2.8 so leicht wie ein 300/2.8 von Canikony werden würde.
Olympus hat in einem Interview vom letzten Winter/Frühjahr indirekt bekannt gegeben, dass in Zukunft Tele-Optiken kommen werden, die mit der "bisherigen" Technologie in der Art nicht möglich seien. Was genau damit gemeint war, wurde aber nicht näher spezifiziert. Ich kann mir vorstellen, dass damit auch Grösse/Gewicht gemeint waren. Andererseits kann auch die Bildqualität in Verbindung mit einem grossen Zoom-Faktor gemeint sein, denn das 12-100/4 bietet trotz extrem grossem Zoom-Bereich eine hervorragende Bildqualität. Auch das noch anzukündende 50-250mm f/? deckt für ein Pro-Glas einen sehr weiten Brennweitenbereich ab. Und inzwischen wissen wir auch, dass Olympus sehr gerne FT Brennweiten mit KB-Brennweiten vergleicht, wodurch automatisch ein Grössen- und Gewichtsvorteil zugunsten FT vorliegt.
Was die von mir gewünschten Lichtriesen angeht: bei einem 150/1.8, 200/2.0 und 300/2.8 würde ich fairerweise beim Einbezug der Äquivalenz nicht nur die Brennweite sondern auch die Offenblende vergleichen. Ein für mFT gerechnetes 150/1.8 (max f/2.0), 200/2.0, 300/2.8 sowie 400/4 sollte nicht nur kompakter und leichter als ein 300/2.8, 400/2.8, 600/4 und 800/5.6, die derzeit für KB-Gehäuse angeboten werden, sondern auch wesentlich günstiger. Mir ist klar, dass mFT damit in Sachen Bildqualität und Schärfentiefe immer noch 1 Blende schlechter gestellt ist als KB, aber der Grössen, Gewichts und vor allem der der Preisvorteil können für viele Super-Tele-Fotografen den 1-Stufen Nachteil mehr als aufwiegen, sofern Olympus beim C-AF und der Bildqualität etwas aufholen kann.
Ich persönlich bin mir sicher, dass die relativ "schlechten" Bild-Sensoren und auch der ungenügenden C-AF der Grund waren, weshalb die Lichtriesen 14-35/2.0, 35-100/2.0, 150/2, 90-250/2.8 und 300/2.8 das FT-System nicht zu mehr Erfolg bzw. dem Durchbruch verhelfen konnten. Vergleicht man den Sprung in der Bildqualität zwischen der E-5 (2010) und der E-M5 (2012), erkennt man, dass der Sensor der E-M5 einen Quanten-Sprung dargestellt hat und die Geschichte vom E-System anders verlaufen wäre, hätte die E-5 diesen Sensor gehabt. Mir ist klar, der C-AF hätte auch verbessert werden müssen, denn der war im Vergleich zur Konkurrenz sehr bescheiden.
Der C-AF ist inzwischen stark verbessert worden, aber es gibt noch Luft nach oben, wie Sony zeigt. Ich denke, die Verbesserung vom C-AF ist für Action inkl. Wildlife wie BIF wichtiger als die Verbesserung der Bildqualität. Selbst die Panasonic G9 scheint sich Dank FW2.0 vor die E-M1X geschoben zu haben. Nichtsdestotrotz sollte auch bei den Sensoren wieder ein Sprung anstehen, denn der organische Sensor oder zumindest der Global Shutter Sensor (mit diversen Verbesserungen für den freihändigen Hi-Res-Shot-Modus) sollten es bald in die Serienherstellung schaffen.
Was die einstigen, sehr teuren FT-Gläser an mFT-Gehäuse angeht: Ich denke, spätestens seit Erscheinen der E-M1 holt man aus den FT-Gläser AF-mässig ähnlich viel heraus, wie die damaligen DSLR-Boliden. Verbesserungen sind wahrscheinlich bei Low-Light und dem kleinem AF-Punkt möglich. Ich glaube die zu langsamen DC-Antriebe sind der Grund, weshalb der C-AF nicht genügend schnell reagieren kann. Also weniger die Umsetzung der AF-Algorithmen bzw. Ansteuerung, wobei ich dies nicht ganz ausschliessen will. Denn interessanterweise soll das 50-200/2.8-3.5 SWD an den unterschiedlichen E-M1-Gehäusen wesentlich weniger zicken, als das 12-60/2.8-4.0 SWD und das 14-35/2.0 SWD. Eine Insiderinformation seitens Olympus wäre interessant. In diesem Zusammenhang nimmt mich auch Wunder, ob die FT-Gläser an der E-M1X die AI-Motive (Motorsport, Züge, Flugzeuge) unterstützen bzw. ob ein Tracking möglich ist, und falls, ja, ob die Erfolgsquote höher liegt, als wenn FT-Gläser an der E-M1Xmit dem "normalen" C-AF verwendet werden (also ohne Tracking)? Laut Bedienungsanleitung auf Seite 149 konnte ich diesbezüglich keine Angaben finden.