Als Film-Totalanfänger ist es sinnvoll, eine Rolle zu opfern, die man dauerhaft als Übungsmaterial für das Handling vorhält. Wichtig: Gut als Testmaterial markieren.
Diesen speziellen Film darfst Du dann auch bedenkenlos anfassen, ab-/umspulen und im Hellen damit hantieren. Der Filmtyp (SW, Farbnegativ, Dia...) ist völlig egal, Überlagerung auch. Er wird niemals mit echten Fotos belichtet oder in ein Entwicklungsbad getunkt werden.
Beim Kleinbild lohnt sich ein solcher Testfilm genauso, man braucht ihn aber zu etwas anderen Zwecken.
Das Handling bei Rollfilm 120 sieht so aus: Der ganz durchfotografierte Film ist wieder eine Rolle und wird einfach straff zusammengeklebt, dazu sollte eine Anleck-Klebelasche am Ende des Papiers vorhanden sein, sonst (oder zusätzlich) ein Stückchen Tesa nehmen. Am besten in einem etwas abgedunkelten Raum machen, damit es keinen Lichteinfall auf dem Film gibt. Die Aufwickelspule geht mit ins Labor, der Kern des verbrauchten Films dient als neue Aufwickelspule.
Ich weiß jetzt nicht, ob Du schon so weit mit der Bedienung vertraut bist: Bei diesen alten Kameras sind Verschluß und Filmtransport völlig voneinander getrennt. Deshalb sehr konsequent immer entweder direkt nach der Aufnahme oder vor der nächsten den Film weitertransportieren, sonst erntest Du je nach Fehlbedienung unbelichtete "Frames" oder Mehrfachbelichtungen.
Den Verschluß hast Du hoffentlich schon visuell geprüft, wenn nicht, hole es noch nach vor dem ersten "richtigen" Film. Einfach bei verschiedenen Zeiten und Blenden bei offener Rückwand gegen einen hellen Hintergrund durchs Objektiv schauen, kurze und lange Zeiten sowie kleine und große Blende sollten sich merkbar unterscheiden und gleiche Einstellungen bei Wiederholung gleich ausfallen.
Es hat übrigens Sinn, die ersten Tests auf Diafilm zu machen und nicht auf Negativfilm. Einmal, weil keine Kosten für Prints anfallen, aber vor allem, weil man das Ergebnis sehr direkt und unkorrigiert sieht. Und ein Erlebnis für sich ist ein 6x6 Dia natürlich auch.