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Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? Gute

Jöwu

Themenersteller
Titel vollständig: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv (also 2 gekoppelte Objektive) – vignettenfrei? Gute Qualität? Alternativen?

Hallo!

Mein Makroobjektiv bringt zwar bis zur Vergrößerung von 1:1 gute Ergebnisse, aber stärker vergrößert es halt nicht. Ein analoges Zoomobjektiv, vermutlich für Kleinfilmkameras, das RMC Tokina 35-105, 1:3,5-4,3 brachte an meiner Canon 6D in der Retrostellung nur ziemlich unscharfe Aufnahmen, vor ein 70-300 mm von Canon gesetzt (also 2 gekoppelte Objektive, das 70-300er an der Kamera, das 35-105er in Retrostellung vor dem 70-300er) bessere, aber nicht begeisternde (zumindest war die Vergrößerung hier erfreulich).

Weil ich an verschiedenen Stellen im Internet eine hohes Lob auf die verschiedenen Canon EF-S 18-55 IS-Objektive gelesen habe, aber dieses immer nur im Zusammenhang mit APS-C-Kameras ausgesprochen wurde - nie kam eine Vollformat-Kamera zum Einsatz – hoffe ich, hier im Forum eine Antwort zu finden, ob sich die Anschaffung für mich lohnt. Ich habe, wie gesagt, eine Canon 6D und möchte Aufnahmen in deutlich besserer Qualität als mit dem Tokina 35-105 machen. Geht das mit einem Canon EF-S 18-55 IS-Objektiv – sowohl in Retrostellung als auch mit einem Teleobjektiv gekoppelt – oder klappt nur eines der beiden – oder gar nichts mit einer Vollformatkamera? Muss ich eine breite schwarze Vignette in Kauf nehmen oder nicht?

Bieten sich eventuell Alternativen an? Auch preisgünstigere als das Lupen-Zoomobjektiv von Canon, das MP-E 65 mm? - Am liebsten ein in Retrostellung scharfes Analog-Zoom 24-70 mm oder 16-40 mm oder ähnliches. Fraglich, ob es das gibt. Oder geht es nur mit einem Satz manueller Festbrennweiten aus dem Altglas? Und preiswert soll meine Anschaffung natürlich auch sein – über jeden 10er, den ich zwischen 30 € und 220 € (=Obergrenze) sparen könnte, wäre ich froh!

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand von Euch weiterhelfen könnte!
Ein schönes langes Wochenende
Jörg
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Muss ich eine breite schwarze Vignette in Kauf nehmen oder nicht?[/I]

Musst du nicht. Du machst alles richtig. An die KB Kamera gehört natürlich ein KB Objektiv, am bestens eines mit großer Pupille. Gut brauchbar sind 200mm/4 oder 135/2,8 oder so. Vorne retro eine Kitlinse für ein kleineres Format zu nehmen ist eigentlich sehr clever, da in der vergrößernden Fotografie das Objekt viel kleiner als der Sensor ist und außerdem diese Kitlinsen typischerweise schon offenblendig im Zentrum recht scharf sind. Wichtig ist, dass das Objektiv an der Kamera nicht abgeblendet wird. Erst dadurch würde Vignettierung entstehen.
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Hallo Jöwu

Zuerst etwas Grundsätzliches das oft falsch verstanden wird.
Der Abbildungsmassstab ist eine optische Grösse und hat nichts mit der Chipgrösse zu tun.
Der Abbildungsmassstab kann jedoch über die Chipgrösse berechnet werden.

Je grösser das Chipformat, umso stärker muss bei gleichem Bildausschnitt vergrössert werden, was automatisch von optischer Seite eine höhere Auflösung des Objektes ergibt.

Um eine optimale Auflösung und somit keine "leere Vergrösserung" zu erhalten, sind in der vergrössernden Fotografie betreffend Objektiv einige Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Allgemein sind Zoom Objektive für einen vergrössernden Massstab nicht geeignet, Ausnahmen gibt es, doch diese muss man kennen und die entsprechenden Objektive besitzen.

Zur Tandemstellung von Objektiven:
Ein einzelnes Objektiv in Retro besitzt einen Abbildungsmassstab und eine entsprechende Auflösung des Objektes.
Wird nun zusätzlich ein 100mm – 200mm Objektiv in Normalstellung zwischen Kamera und Objektiv in Retrostellung dazwischen montiert, erhöht sich im Idealfall die Auflösung des Objektes,
jedoch wird der Bildausschnitt kleiner, also der Abbildungsmassstab grösser (stärkere Vergrösserung), dies weil sich die Brennweite der Kombination durch das 100-200mm Objektiv verkürzt.
Betrachtet man die Retrostellung von einem Objektiv mit der Tandemstellung bei gleichem Abbildungsmassstab, dann ist die Auflösung des Objektes im Normalfall mit der Tandemstellung geringer!
Bei gleicher Vergrösserung bietet die Tandemstellung üblicherweise keinen Vorteil!

Für jeden vergrössernden Abbildungsmassstab gibt es eine optimale Brennweite in Retro.
Ebenfalls ist für eine maximale Auflösung eine entsprechende Blende nötig, die am entsprechenden Objektiv eingestellt wird.
Die letzte Zahl ist in etwa die Auflösung des Objektes die erreicht werden kann.
Alle Zahlen sind lediglich ein Hinweis, wo in etwa das Optimum zu finden ist.
1:1, 100mm, Blende 8.3, Apertur 0.06, 100LP/mm
2:1, 67mm, 5.6, 0.09, 200 LP/mm
3:1, 50mm, 4.2, 0.12, 300 LP/mm
4:1, 40mm, 3.3, 0.15, 400 LP/mm
5:1, 33mm, 2.8, 0.18, 500 LP/mm
6:1, 29mm, 2.4, 0.21, 600 LP/mm
7:1, 25mm, 2.1, 0.24, 700 LP/mm
8:1, 22mm, 1.8, 0.26 800 LP/mm
9:1, 20mm, 1.7, 0.28, 900 LP/mm
10:1, 19mm, 1.65, 0.3, 1000LP/mm
Wie erwähnt, alle Zahlen nur als grober Hinweis!

Eine stärkere Vergrösserung zu erreichen ist relativ einfach,
ist eine entsprechend höhere Auflösung des Objektes gewünscht,
sind in etwa die oben erwähnten Brennweiten und Blenden zu berücksichtigen.

Um eine gute Abbildungsleistung zu erhalten, müsste bekannt sein für welchen Abbildungsmassstab du eine Lösung suchst.

Kurt
 
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AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Mit dem Retroadapter und mit Makroringen habe ich früher viel an der DSLR (APS-C) fotografiert und man bekommt auch damit sauscharfe Makros hin, aber dazu gehört viel Übung. Man MUSS manuell fokussieren, um den genauen Schärfepunkt zu treffen, denn es ist sehr viel Fingerspitzengefühl notwendig, diese Schärfeebene zu finden. Ein Stativ, ein Makroschlitten und ein Fernauslöser gehören da zur Grundausstattung, denn jede kleine Erschütterung durch den Stabi oder den AF kann schon das Foto ruinieren. Wer dazu nicht die erforderliche Geduld hat, sollte sich lieber ein gebrauchtes echtes Vollformat-Makroobjektiv mit Stabi besorgen. Die heißen bei SIGMA DG, bei Tamron DI und Canon EF, dazu gibt es hier auch die entsprechenden Info-Seiten. Deine tolle Kamera kann erst dann ihre Leistungsfähigkeit ausspielen.

Um unterwegs aus der Hand mit dem AF gute Makrofotos zu machen, würde ich immer Makroobjektive oder sehr gute lichtstarke Festbrennweiten bevorzugen, denn Retroadapter oder Makroringe sind nur für begrenzte Einsatzmöglichkeiten Hilfen. Ja, man kann auch damit sehr gute Ergebnisse erreichen, man muss sich aber sehr abrackern und immer das Stativ mitschleppen.

MfG
 
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AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

@gvg: Dankeschön für Deinen bestärkenden Beitrag! Als ich ihn gelesen hatte, war ich drauf und dran, mir ein passendes gebrauchtes Canon 18-55 IS zu suchen. Dann kam Guppy 1‘ Post, der mich auf den Boden der Realität zurückholte, Stichwort Qualität. Weiter unten, in „Eine noch offene Frage“, gehe ich noch kurz auf das ein, was Du geschrieben hattest.

Wünsche Dir gute Antworten für das von Dir initiierte Thema
Jörg


@Guppy 1: Herzlichen Dank für Deine sehr ausführliche und kenntnisreiche Antwort! Sie hat mich motiviert, focus-stacking.ch aufzusuchen – und ich bin stark beeindruckt von Deinen Aufnahmen. Du ermöglichst dem Betrachter ja Zugang zu bisher unbekannten Welten!
Nachdem ich mir Deine Angaben zu den verschiedenen Vergrößerungen angeschaut hatte, wurde mir klar, weswegen Festbrennweiten zumindest bei stärkeren Vergrößerungen besser sind – für 6:1 etwa wird man wohl kein Zoom mit Blende 2,4 finden. Aber weswegen sollte man eigentlich so große Blendenöffnungen bei den starker Vergrößerung verwenden – eine heftige Beugung dürfte nach meinen dürftigen Kenntnissen nicht der Grund sein? Und machst Du denn Vergrößerungen von 9:1 und höher auf diese Weise – da bräuchtest Du ja Festbrennweiten von 20mm, 19 mm … mit Offenblenden von 1,7 oder geringer?

Deine Hinweise haben meine Wunschvorstellungen, was mit gekoppelten Objektiven bei geringem Geldeinsatz möglich sein könnte, deutlich gedämpft. Aber besser jetzt als nach irgendwelchen Anschaffungen. Die Idee, gekoppelte Objektive für Makro zu verwenden, werde ich erstmal zurückstellen.

Nun ist noch eine Frage zu dem von mir ins Auge gefassten APS-C-Zoom in "einfacher" Retrostellung offen geblieben – kommt im letzten Absatz dieses Posts.

Danke nochmals
Jörg


@Nachtfalter2019: Nett, dass Du hier mitgemacht und Deine Erfahrungen mit der Makrofotografie mitgeteilt hast.
Gruß
Jörg

EINE NOCH OFFENE FRAGE:confused:: Wird das von mir ins Auge gefasste Zoomobjektiv Canon EF-S 18-55 IS, das für APS-C-Sensoren gedacht ist (Cropfaktor 1,6) in “einfacher“ Retrostellung - also ohne weiteres gekoppeltes Objektiv - an einer Vollformatkamera breite schwarze Vignetten produzieren oder nicht? – Ich komme mit meiner Überlegung an einem Punkt nicht weiter: Normal- und erst recht Weitwinkelobjektive komprimieren das aufgefangene Licht, um reale Objekte auf dem Sensor verkleinert wiederzugeben. In Retrostellung dekomprimiern bzw. zerstreuen sie es in Richtung Sensor - je höher die Brennweite, desto weniger. Falls eine unangenehm starke Vignettierung bei einem Vollformat-Sensor aufträte, wäre die beim Zoomobjektiv Canon 18-55 mm IS deshalb am stärksten bei 55 mm Brennweite. Weiter komme ich aber nicht. Es ist unklar, wo in der Längsachse dieses Zooms der Punkt zu verorten ist, ab dem in den üblichen schematischen Darstellungen die Lichtrichtung sich verändert (= Senkrechte durch die Sammellinse). Daher weiß ich nicht, wie ausgeprägt die Vignette in “einfacher“ Retrostellung ist - ob das Licht ausreichend weit gestreut wird, die Bildhöhe also mindestens gleich der Sensorhöhe ist. (Dass es bei Kopplung an ein Teleobjektiv klappt, also bei einem „Tandem“, leuchtet mir ein, weil das Tele ja einen sehr kleinen Bildwinkel hat.)
Wenn mir jemand von Euch weiterhelfen könnte, wäre das prima!

Beste Grüße
Jörg
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Hallo,
mein altes EFs 18-55mm (ohne IS, ohne USM) vignettiert in Retrostellung nich sichtbar am KB-Sensor.
Habe mal ein Bild angehängt (Freihand vom Monitor, nicht zur Schärfebeurteilung, nur verkleinert).

Mit freundlichen Grüßen
Thomas
 

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AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

mein altes EFs 18-55mm (ohne IS, ohne USM) vignettiert in Retrostellung nich sichtbar am KB-Sensor.

Hallo Knipskiste,

das ist ja eine erfreuliche Nachricht für mich! Gilt das denn für alle Brennweiten von 18 bis 55? Ich habe die hoffentlich unzutreffede Befürchtung, dass es bei den Weitwinkel-Brennweiten gut geht, dann aber die Vignetten vielleicht ab 40 oder 50 kommen.

Vielen Dank, besonders falls Du das Foto extra für mich geschossen haben solltest.

Schönen Abend noch
Jörg

PS. Das Objektiv liefert ja offenbar eine beeindruckende Vergrößerung!
 
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AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Gerne doch:D.
Das sieht, zumindest oberflächlich betrachtet, bei allen Brennweiten von 18-55 mm so aus.
Ja, die Vergrößerung steigt, je kürzer die Brennweite wird.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Hallo Jörg

Im Bereich um 10:1 und stärkerer Vergrösserung verwende ich Mikroskop Objektive.
Bei 10:1 z.B. das NIKON CFN, PLAN 10/0.30, 160/0.17, die Apertur beträgt 0.3 was einer Blende von 1.6 entspricht.
Das MITUTOYO M Plan Apo 20X/0.42 ∞/0 f=200 vergrössert 20x und seine Apertur von 0.42 entspricht einer Blende von 1.19
….
Das NIKON M Plan, 100/0.8 ELWD, 210/0 vergrössert 100x seine Apertur beträgt 0.8, was einer Blende von 0.625 entspricht.

Zu beachten ist: Das sind alles Festbrennweiten! …. 😊

Kurt
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

@Knipskiste: Na prima!

Das heißt ja, dass es allenfalls leichte Vignettierungen gibt, die man in der Nachbearbeitung gut wegbekommt - und nicht dicke, breite pechschwarze Ränder.

Da kann ich mich ja beruhigt auf die Suche nach einem 18-55 machen.

Herzlichen Dank, Knipskiste, auch für Deine schnelle Reaktion auf meine Antwort!(y)
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

@gvg...Normal- und erst recht Weitwinkelobjektive komprimieren das aufgefangene Licht, um reale Objekte auf dem Sensor verkleinert wiederzugeben. In Retrostellung dekomprimiern bzw. zerstreuen sie es in Richtung Sensor - je höher die Brennweite, desto weniger....

Die Brennweite eines Objektivs ändert sich durch Retrostellung nicht.
Wenn du ein Objektiv durch Zwischenringe weiter vom Sensor entfernst, dann weitet sich der Strahlengang auf - einfache geometrische Optik.
Beispiel: die Brennweite sei 35mm, der Auszug durch Zwischenringe sei ebenfalls 35mm (was einem Abbildungsmaßstab von 1:1 entspricht), dann weitet sich der Stahlengang auf dem Sensor um den Faktor 2 auf.
Wenn ein Objektiv in Retrostellung montiert wird, ergibt sich durch die Mechanik auch schon ein Auszug, der - damit das Sinn macht - in Summe größer sein soll, als die Brennweite des Objektivs, du willst ja mehr als 1:1 abbilden, denn nur dann macht Retrostellung überhaupt Sinn.
 
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AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

@Guppy1: Hallo Kurt,

habe mir aufgrund Deiner Angaben im Netz angeschaut, wie solche Mikroskop-Objektive aussehen. Jetzt will ich erstmal herausfinden, wie es mir gefällt, Aufnahmen im Makrobereich zu machen, und da zwischen 1:5 bis 3:1, eventuell noch etwas stärker vergrößert. Mal sehen, ob ich meine vagen Vorstellungen realisieren kann und ob das, was dabei herauskommt, etwas taugt.

Für Deine eigene Website habe ich mir in meinem Haupt-Browser den Ordner „Makro, beeindruckende Fotos“ angelegt. Deine Beiträge zu meiner Frage habe ich mir in eine passende Datei kopiert – einiges kann ja in Kürze schon wichtig werden, weiteres eventuell später.

Herzlichen Dank jedenfalls (Ich glaube, mit einem eingefügten erhobenen „Top“-Daumen machte ich dir keine Freude, deswegen: Deine Beiträge haben mir sehr weitergeholfen!)
Jörg


@masche: Man setzt Objektive ja in Retrostellung auf die Kamera, um Vergrößerung zu erreichen. Wieweit meine 2 von Dir zitierten Sätze mit der unbestritten unveränderten Brennweite dort und in der Normalstellung zusammengehen, möchte ich jetzt nicht dikutieren.
Aber der praxisbezogene Hinweis auf Zwischenringe hat mir gefallen. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Die Zwischenringe lassen sich ja normal an die Kamera setzen, dann folgen Adapter und Objektiv in Retrostellung.

Danke für den guten Hinweis und einen schönen Abend
Jörg


@gvg: Danke für den Tipp! Nach einem kurzen Überfliegen kann ich noch nichts dazu sagen. Werde mir aber demnächst mehr Zeit dafür nehmen.
Grüße
Jörg
 
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VORSCHLAG: ZWISCHENSTOPP
Bis hierhin habe ich soviel prima Informationen und Ratschläge von Euch bekommen, dass ich eine sicher gute Entscheidung treffen konnte. Dankeschön nochmals Euch allen, die Ihr hier etwas beigetragen habt! Ich habe mir ein Canon EF-S 18–55 IS gebraucht gekauft, die Variante, die für mein Zwecke am besten ist – wenn die Messwerte von DxO auch für mein Exemplar zutreffen. Außerdem einen Retroadapter und einen Kopplungsring. (Auch wenn ich mir für gute Ergebnisse mit 2 gekoppelten Objektiven wenig Hoffnungen mache, so ist es mir doch 9 Euro wert, damit etwas herumexperimentieren zu können.)

Zurzeit glaube ich nicht, dass ich noch etwas wissen müsste oder übersehen hätte. Da sich auch keine Diskussionen zwischen Euch Beitragenden ergeben haben, schlage ich deshalb einen Zwischenstopp für dieses Thema vor. Wenn ich Ergebnisse mit dem Canon 18-55 in einfacher und in gekoppelter Retrostellung habe, werde ich hier berichten, eventuell bebildert. Gebt mir aber 3 bis 5 Wochen Zeit, bitte.

Bis bald
Jörg
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

...
@masche: Man setzt Objektive ja in Retrostellung auf die Kamera, um Vergrößerung zu erreichen....
Jaein. Der Grund für die Retrostellung * ist ein ganz Anderer. Objektive sind für große Gegenstandsweite und kleine Bildweite gerechnet, also für Abbildungsmaßstäbe ca. 1:5, 1:10 bis 1:unendlich. Für Abbildungsmaßstäbe 5:1 bis 20:1 oder mehr, erreicht man durch Umkehrung des Stahlengangs, wieder die gleiche optische Qualität. Der Bereich dazwischen ist die Domäne der echten Makroobjektive, oder alternativ der Nahlinsen. Die Retrostellung hat weiterhin den Vorteil, daß der Arbeitsabstand der Fassung zum Sujet nie unter das Auflagemaß gehen kann - bei DSLR ca. 42mm. In Normalstellung würde bei zunehmendem Abbildungsmaßstab irgendwann das zu fotografierend Objekt auf der Frontlise sitzen - ist also nicht praktikabel.

* Wird üblicherweise mit Weitwinkelobjektiven in Retrofokusbauweise gemacht. Echte Makroobjektive haben oft eine sysmetrische Bauweise, da macht eine Retrostellung keinen Sinn.
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Betrachtet man die Retrostellung von einem Objektiv mit der Tandemstellung bei gleichem Abbildungsmassstab, dann ist die Auflösung des Objektes im Normalfall mit der Tandemstellung geringer!

Das finde ich interessant! Gibt es eine technische Erklärung dafür?
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Hallo gvg

Eine einzelne Linse besitzt viele Abbildungsfehler (Aberrationen), dies vor allem im Randbereich.
Zur Hauptsache sind dies fünf Abbildungsfehler (Abweichungen des Strahlenganges, Aberrationen) die von Seidel definiert wurden (Seidelsche Bildfehlertheorie).
Viele Formeln und auch die optische Theorie die oft geäussert wird, bezieht sich auf eine ideale dünne Linse.
Die ideale dünne Linse ohne Abbildungsfehler gibt es aber nicht!
Um eine gute Abbildung zu erreichen besitzt ein Objektiv zusätzlich Linsen, die mindestens die fünf Abweichungen nach Seidel mindern sollten.
Neben den fünf Abweichungen die Seidel definiert hat, gibt es noch weitere "unzählige" Abbildungsfehler, die von ihrer Wirkung nicht dominant sind.
Eine absolute Korrektur gibt es bei Objektiven nicht, es bleiben Restfehler, diese geben oft dem Objektiv seinen Charakter.
Gut bekannt ist z.B. das sekundäre Spektrum, es äussert sich als chromatische Aberration (Abweichung) hauptsächlich im Randbereich gut sichtbar.
Eine Eigenschaft bei Objektiven, die wir kennen ist die Gestalt der Zerstreuungskreise, das Bokeh. Sein Aussehen ist vom Grad der sphärischen Korrektur abhängig, also ob diese beim Objektiv, über oder unterkorrigiert ist.
Alle Korrekturen durch diese zusätzlichen Linsen, sind ganz genau aufeinander Abgestimmt, so dass die Abbildungsleistung dem entspricht, was der Objektivbauer in etwa erreichen möchte.
Das Ganze ist auch eine Frage des Aufwandes und somit des Preises.
Werden die Abbildungsfehler besser korrigiert, besitzt ein Objektiv einige Linsen mehr.
So wie die chromatische Aberration nur für eine begrenzte Anzahl Farben korrigiert werden kann, beim Achromaten sind es zwei Farben im Spektrum die korrigiert sind und beim Apochromaten drei oder mehr Farben, ist die Abbildungsleistung bei einem Objektiv nicht bei jeder Distanz optimal, da sind es ebenfalls zwei oder drei Distanzen die optimal korrigiert sind und der Fotograf, für optimale Bilder kennen sollte.
Sehr schwierig wird es bei Zoom Objektiven, denn da sollten zusätzlich die Korrekturen bei unterschiedlichen Brennweiten optimal sein.
Computer sei Dank. Doch da bleiben bei einigen Brennweiten stärkere Restfehler übrig wie bei einer Festbrennweite.

Anhand des Erwähnten wird klar, dass Objektive in der Abbildung Restfehler besitzen.

Der Strahlengang durch eine ideale dünne Linse kann ohne Beeinträchtigung umgekehrt werden, so die Theorie.
Bei Objektiven (in der Praxis) ist dies oft nicht der Fall.
Ein Faktor ist, dass in einem Objektiv oft Streulichtblenden angebracht sind, diese sind nur wirksam, wenn das Licht in der bestimmten Richtung durch das Objektiv geht.
Weiters sind Linsen Oberflächen vergütet, dies ist ebenfalls so optimiert, wenn das Licht in der bestimmten Richtung durch das Objektiv geht.

Dreht man nun ein Objektiv um, kann es sein, dass einige Optimierungen nicht mehr wirksam sind, oder sich negativ äussern.
Kombiniert man zwei Objektive, dann können sich die Restfehler summieren oder im seltenen Fall reduzieren.
Dass sich bestimmte Restfehler der einzelnen Objektive kompensieren ist ein Zufall und sehr selten, etwa so wie ein Lottogewinn.
Dass die Abbildungsleistung von zwei willkürlich gewählten Objektiven akzeptabel ist, hängt vor allem vom Beurteilungsvermögen des Fotografen ab. Was er heute für akzeptabel hält, gefällt ihm in einigen Jahren vermutlich nicht mehr.
Die Tandem- und Retrostellung wird vor allem von Fotografen ausnahmsweise betrieben, oder wenn die Ansprüche nicht hoch sind.

Die Retrostellung wird aber auch oft erfolgreich betrieben, dies weil es keine echte optische Retrostellung ist, wie sie oft verstanden wird.
Negativ ist die Retrostellung, wenn das Licht in der umgekehrten Richtung durch das Objektiv geht, also umgekehrt wie vorgesehen.
Positiv ist es, wenn ein Objektiv so konstruiert und optimiert ist, dass der Strahlengang in der umgekehrten Richtung durch das Objektiv geht.

Ein Vergrösserungsobjektiv das für die Fotografie verwendet wird, muss an der Kamera umgekehrt im Vergleich zum Vergrösserungsgerät montiert werden.
Beim Vergrösserungsgerät geht das Licht hinaus, bei der Kamera geht das Licht hinein.
Eine umgekehrte Bauweise findet man bei Lupen- und Mikroskop Objektiven.
Vergrössernde Objektive sind optimalerweise vom Strahlengang umgekehrt konstruiert und optimiert.
Deshalb ist die Abbildungsleistung eines ZEISS Luminar 25mm um einiges besser, wie wenn ein 25mm Fotoobjektiv in Retro zur Anwendung kommt.

u.s.w.

Kurt
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Die Tandem- und Retrostellung wird vor allem von Fotografen ausnahmsweise betrieben, oder wenn die Ansprüche nicht hoch sind.

Das werde ich mir merken. Danke!
 
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Hallo!

Inzwischen sind ein paar Fotos mit dem Canon 18-55mm 3,5-5,6 IS (I) in Retrostellung an meiner Canon 6D entstanden. Davon zuerst fünf unbeschnittene, aber auf Forumsgröße reduzierte (JPGs, Qual. 11).

Die ersten vier sind mit der jeweiligen Offenblende aufgenommen, haben in ACR zuerst die Auto-Entwicklung bekommen, die ich dann nur wenig verändert habe, habe allerdings noch die Schärfung verbessert (nur in ACR, keine Ps-Tricks) - die aber, wie zu erwarten bei den nicht supergenau ausgerichteten Stiften, nur in Teilen jedes Bildes zu finden ist.

55mm, Blende 5,6: 20-05-06 A 009 55mm.jpg
35 mm, Blende 4,5: 20-05-06 A 007 35mm.jpg
24 mm, Blende 4,0: 20-05-06 A 004 24mm.jpg
18 mm, Blende 3,5: 20-05-06 A 003 18mm Auto, Bel.jpg

Das fünfte Bild, Blende 5,0, ist ein Focus-Stacking aus 6 Einzelbildern, die nur die Standardschärfung in ACR bekommen haben, sonst nix. Es zeigt einen Stoff, vermutlich Jersey oder Baumwolle, mit Salz- und Pfefferkörnern. Das Focus-Stacking in Ps CC 2018 finde ich enttäuschend, wie auch das in Focus-Project 3 (von Franzis; ohne Abb.) – alle unscharfen Bereiche, die es auch in etwa gleichem Ausmaß bei Foc-Proj gibt, sind, soweit ich das überprüft habe, auf mindestens einem Einzelbild scharf. Aber ohne Stacking bleibt auf einem Einzelbild das meiste verschwommen – man hat es schließlich mit den Untiefen eines circa 0,7 mm dicken Stoffs zu tun.
- Nebenbemerkung: Wenn jemand von euch ein gutes, gern auch preisgünstiges Programm zum Focus-Stacking kennt, würde es mich freuen, davon zu erfahren.

18 mm, Blende 5,0: 20-05-27 F, I 212-18 18mm 5,0 1Eb Ps.jpg
Zumindest lässt sich das 5. Bild nutzen, um das aufgenommene Millimeter-Lineal auszumesssen und die Vergrößerung festzustellen – bei 18 mm 3,4(3,35):1. Gleiches Vorgehen bei 35 mm (ohne Abb.), dort ziemlch genau 2:1 (errechnet: 1,995:1).

Die Aufnahmen in Tandemstellung, also mit 2 gekoppelten Objektiven – Canon 70-300mm (I) normal und davor bzw. weiter weg von der Kamera das Canon 18-55mm 3,5-5,6 IS (I) in Retrostellung - bringen zwar bei 300 mm eine enorme Vergrößerung, aber in schlechter Qualität. Guppy1 hatte so etwas schon vorhergesagt. Dafür kann man einfacher die Vergrößerungsfunktion in Ps nutzen.

Mich hat übrigens gefreut, dass das Bisherige doch so einige interessiert hat. Bei einem meiner letzten Posts hier hatten bereits eine halbe Stunde später 23 Leute den Thread neu angeklickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Makro; Canons EF-S 18-55 in Retrostellung an Vollformat-Kamera, a) direkt und b) vor Teleobjektiv – vignettenfrei? G

Weil man ja maximal 5 Bilder pro Beitrag posten kann, die 100%-Ausschnitte jetzt gleich im Anschluss:

55mm, Blende 5,6: 20-05-06 A 009 55mm.jpg

35 mm, Blende 4,5:
20-05-06 A 007 35mm.jpg

24 mm, Blende 4,0:
20-05-06 A 004 24mm.jpg

18 mm, Blende 3,5:
20-05-06 A 003 18mm Auto, Bel.jpg

Focus-Stacking 18 mm, Blende 5,0:
20-05-27 F, I 212-18 18mm 5,0 1Eb Ps.jpg

Bis auf die 55mm-Aufnahme zeigen die Ausschnitte meines Erachtens, dass die Auflösung recht akzeptabel ist; beim 18mm-Foto des Stoffs gibt es die genannte Einschränkung wegen des schlechten Focus-Stackings. Kann ich also behaupten: Das Objektiv Canons EF-S 18-55 IS (I) in Retrostellung liefert an der Vollformat-Kamera Canon 6D im Vergrößerungsbereich von 2:1 bis 3,35:1 Aufnahmen in befriedigender, vielleicht sogar guter Qualität? Findet das Deine Zustimmung oder Deinen Widerspruch?
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Vermutlich werde ich demnächst einen Vergleich der Abbildungsqualität des Canon 18-55mm 3,5-5,6 IS (I) in Retrostellung mit dem … IS STM und, falls ich dann noch motiviert bin, das bessere Objektiv mit Zwischenringen seine, vielleicht dann die Grenze findenden Qualitäten bei noch stärkeren Vergrößerungen zeigen lassen – bis wann geht es ohne „leere Vergrößerung“ (Guppy1), bis wann ist also Detailgewinn möglich?

Mich würde es freuen, wenn etwa Du, der/die Du dies gerade liest und auch ein Canons EF-S 18-55 und eine Vollformat-Kamera besitzt, dabei mitmachen würdest, die Möglichkeiten herauszufinden - und einige Aufnahmen oder sogar eine Folge von Fotos mit konkretem Ziel beisteuertest. Absprachen per Persönlicher Nachricht oder anschließend am Telefon wären ja leicht möglich.

Schönes Pfingst-Wochenende
Jörg
 
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