Systementscheidung Umzug von Canon 600D zu Sony A6400?

Liebes Forum,

ich schreibe euch aus einer leicht verzweifelten Haltung heraus Ich habe mehrere Threads gelesen, YT-Videos angeschaut und auch schon in Magazinen rumgeblättert. Ich weiß, dass es letztendlich meine Entscheidung ist, dennoch würde ich mich über euren Rat und ggf. Erfahrung sehr freuen.

Ausgangslage:
Ich besitze seit mehreren Jahren eine Canon 600D mit folgenden (aktuellen) Objektiven:
- Canon EF-S 10-18mm F4.5-5.6 IS STM
- Sigma 30 mm F1,4 EX DC HSM (altes Modell also)
- Sigma 17-50 mm F2,8 EX DC OS HSM

Wofür ich die Kamera nutze:
Ehrlich gesagt nur zu bestimmten Anlässen (Geburtstage, Familienfotografie - v.a. die kleinen Nichten und evtl. bald eigenen Nachwuchs)

3-4 Jahr: Städtetrips und Urlaube mit der Liebsten (also auch Landschaft/Gebäude und Nachtfotografie, wenn man die Städte zu später Stund erkundet)

Außerdem möchte ich mehr in die Videographie eintauchen.

Weshalb ich über einen Wechsel nachdenke:
1. Egal mit welchem Objektiv, ich bin was den (Auto)Fokus angeht immer unzufrieden - er sitzt recht selten dort, wo er sitzen soll.

2. Geräusch des Spiegels bei "leiser" Umgebung (Störfaktor)


Meine Überlegung:
Option A:
Verkauf des gesamten Equipments (mit Zubehör wie externer Blitz, Akkus, etc.) und Neuanschaffung einer spiegellosen Kamera.
Nach ausgiebiger Recherche fällt immer wieder die Sony A6xxxx (v.a. die 6400er).
Allerdings lese ich hier und da, dass die dafür erschienen Objektive eher zu Unmut führen, da sie nicht scharf sind oder v.a. an den Rändern an Qualität verlieren.

Option B:
Objektive behalten und ein anderes Body kaufen (ggf. mit einem Canon Adapter)

Keine Option C(?)
Die Anschaffung einer Vollformat-Kamera stand ebenfalls im Raum. Aufgrund der hohen Kosten (v.a. bei der Objektivanschaffung) sowie das hohe Gewicht, würde ich das wohl nun weniger in Betracht ziehen.

Schlussendlich möchte ich eine Ausrüstung, die zuverlässig und einfach ist. Ich bin kein "Semi-Profi"-Fotograf, der jede 2. Woche fotografiert. Allerdings ist es mir doch sehr wichtig v.a. Fotos und Videos von meinen Nichten und Urlauben zu haben, woran ich auch viel Spaß habe!

Ich hoffe, in der Kürze wurde alles nachvollziehbar dargestellt und freue mich schon auf eure Anmerkungen

Hallo, ich versuche mal zu helfen.
Dein Hauptgrund ist der AF, wenn ich das richtig lese.
Ich selber hatte schon mehrere spiegellose Kameras, auch aus der Sony a7 Reihe.
Aus meinen kostspieligen Tests ;-) konnte die Erkenntnis gewinnen, dass keine meiner getesteten spiegellosen Kameras DSLR- Kameras das Wasser reichen konnte. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
Ich habe jetzt zwar die xt2, aber nicht wegen dem AF sondern wegen der Bedienung und der Kompaktheit.

Hast du dir mal die 90d oder 850d angeschaut? Sind aktuell und vom AF und Videofunktion sicher über jeden Zweifel erhaben. Weiters kannst du die Objekte weiter nutzen.

Gruß

@mc83 vielen Dank für deine schnelle Antwort

Genau - es geht mir an erster Linie darum, dass ich bisher keinen zuverlässigen AF habe. Klar - weniger Gewicht wär immer schön.

Die Ausrüstung würde ich vorzugsweise gebraucht kaufen. Hier sehe ich, dass die 90d für etwa 1000€ zu bekommen wäre.
Die 80d gibt es gebraucht (mit einem Jahr Garantie, ca 10.000 Auslösungen) für etwa 730€. Die 90D hat wohl einige Messfelder dazu bekommen.
Hast du diese zwei Bodys mal miteinander verglichen?

Und eine generelle Frage:Lässt es sich eher annehmen, dass mit einer 80/90D der AF deutlich treffsicherer wird?

DosSantos schrieb:

Und eine generelle Frage:Lässt es sich eher annehmen, dass mit einer 80/90D der AF deutlich treffsicherer wird?

Zum Vergrößern anklicken....

Bei den zweistelligen Canon-Modellen handelt es sich halt um Semi-Pro-Geräte. Von daher ist bei einem Wechsel von einer Dreistelligen hin zu einer Zweistelligen auf Basis der Hardware eine Verbesserung zu erwarten.

Ich habe vor kurzem ein vergleichbares Upgrade gemacht. Mit meiner alten 500D habe ich fliegende Vögel (Möwen am Rostocker Hafen oder Gänse und Enten an städtischen Teichen) im schrägen Anflug, trotz AI-Servo, fest gewähltem mittigen Kreuzsensor und USM-Objektiv nur ganz selten sauber (scharf) getroffen. Neulich, als frisch gebackener 70D-Besitzer, habe ich ziemlich gut meinen spielenden, springenden und rennenden Sohn (Möwe und Sohn dürften dabei ungefähr die gleiche scheinbare Annäherungsgeschwindigkeit haben) in Aktion fotografieren können, der Ausschuss wegen falschem Fokussitz war deutlich weniger.
Deswegen würde ich auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus (bei dir und mir gleichen sich ja auch die ungefähren Kameragenerationen-Unterschiede, bei 600D -> 80D und 500D -> 70D) die bessere Treffsicherheit des AF bei den entsprechenden Zweistelligen bejahen.

Grüße, Grand-Duc

Die 600D hat nur einen sicheren AF Punkt in der Mitte und dann hast du sie auch noch mit Sigma Objektiven kombiniert,- womit schon viele ihr Wunder erlebt haben.....mit einem Punkt bist du auf schwenken angewiesen. Heute wählt man den Bildausschnitt und setzt per Fingertip aufs Display den AF Punkt dort, wo mans scharf haben will.

Wenn du für APSc ein praktisches 2,8er Zoom vom Bodyhersteller kaufst (voraussichtlich kein AF Problem), ist das auch nicht billig.

Deswegen würde ich preislich eine Canon RP mit dem 24-105/4 (24-240)beobachten.
Die wird noch nachgeben.

Damit hast du auf Canon APSc umgerechnet ein 15-65/2,5 als Standardzoom. Weil der Sensor der RP aktueller ist gegenüber 600D, kannst du noch einmal 1 ISOstufe dazu rechnen......da brauchst du fast keine Festbrennweite mehr für wenig Licht (wobei natürlich kein Fehler eine zusätzlich zu haben).

Wenn du aber ein Superweitwinkel haben willst, wird's mit KB teurer, weil du ja schon eins hast und es bei Canon für APSc günstig ist. Da könntest du dir in der Tat ab der 77D (breite AF feldabdeckung mit Kreuzsensoren) eine neue DSLR überlegen. Billig wird's aber mit einem lichtstarken Originalzoom auch so nicht. Für Sport im Serienbildmodus sind die DSLRs mit optischen Sucher besser, sonst wirst du mit dem AF einer RP oder der 6400 kein Problem haben, im Gegenteil ist spiegellos sogar unanfälliger dafür. Dann kommt ja noch dazu, dass die funktionierenden Augen AF haben......Da ist ja dann aber eben wichtig ob es die von dir gewünschten Objektive gibt und wie gut dir der Griff, Bedienung, Sucher, etc. im Vergleich gefällt.

Im Fall der RP+24-105/4 ist das Zoom auch noch Videotontauglich. Wobei du abklären solltest, in welchen Modi die bei Video den dualpixel AF bietet.

Adaptieren von Canonobjektiven auf M ist unproblematisch. Ich meine gelesen zu haben, dass dies für das Sigma 17-50 nicht gilt. Auf andere Hersteller adaptieren=Probleme vorprogrammiert.

Body und Objektive immer vom gleichen Hersteller.

https://camerasize.com/compact/#815.788,809.847,333.303,ha,t

Die a6400 ist eine tolle kleine Kamera mit wirklich gutem AF. Mit dem Sigma MC-11 Adapter könntest du deine beiden Sigma-Objektive weiternutzen, das EF-S 10-18 passt da mechanisch nicht dran. Wenn du viel bewegte Motive (spielende Kids, Haustiere, Sport) fotografieren willst, rate ich von der Adapterlösung ab... AF-C (bei Canon "Servo") funktioniert nicht wirklich (und wird offiziell auch nicht unterstützt).

LIMALI schrieb:

Damit hast du auf Canon APSc umgerechnet ein 15-65/2,5 als Standardzoom. Weil der Sensor der RP aktueller ist gegenüber 600D, kannst du noch einmal 1 ISOstufe dazu rechnen......

Zum Vergrößern anklicken....

Das sind alle drei keine empfehlenswerten Objektive für die RP, denn die sind nur für APSC konstruiert ... die Kamera schaltet da in den Cropmodus und es bleiben so etwa 10MP Auflösung übrig.

Joe Kugelblitz schrieb:

......das EF-S 10-18 passt da mechanisch nicht dran.

Zum Vergrößern anklicken....

Abgesehen davon, dass ich das adaptieren dieses auf Sony eh nicht empfehlen würde.....
aber warum passt das mechanisch nicht auf den Adapter?

Joe Kugelblitz schrieb:

Das sind alle drei keine empfehlenswerten Objektive für die RP, ..

Zum Vergrößern anklicken....

deswegen habe ich ja auch das 24-105 dafür empfohlen.

LIMALI schrieb:

Body und Objektive immer vom gleichen Hersteller.

Zum Vergrößern anklicken....

Auch weil du sonst üblicherweise auf die kamerainternen Korrekturen des Objektivs verzichten muss. Im Falle des Canon RAWkonverters z.B. auch auf
diese Korrekturen in der RAWbearbeitung.

@Joe Kugelblitz, die RP ist eine leistungsstarke Kamera, die schafft auch noch mit "nur" 10 MP tolle Fotos. Ich adaptiere das EF-S 55-250 IS und das EF-S 35 IS Makro und bis Monitorgröße sind die Fotos super. Und an den Sigma MC 11 passen sie auch, wenn man aus dem Konverter den Innenring entfernt. Für ein paar Gelegenheitsfotos im Urlaub sind die viel leichteren EF-S-Objektive bestens geeignet, wenn man auf riesige Ausdrucke oder Ausschnitte der Fotos verzichten kann. Wenn man Dir normale Foto-Ausdrucke vorlegen würde, könntest Du garantiert nicht sehen, welche Fotos im APS-C-Modus gemacht wurden.
Ich würde die RP empfehlen, denn der EF-Adapter ist da schon dabei und man kann sofort ALLE Objektive nutzen. Wenn noch etwas Geld übrig ist, sollte das RF 35 1,8 für den Anfang ausreichend sein. Bei Sony war ich nur kurze Zeit, denn ich möchte auf das übersichtliche Canon-Menü nicht verzichten. Die RP kann ich gut in einer Hand halten, sie ist schnell und einfach in der Bedienung und daher bestens für uns Hobby-Knipser geeignet.
MfG

Hallo, ich hatte die gleichen Gedanken wie der TO. Hab alles verkauft, was ich von Canon hatte und bin zu Sony und habe mir eine 6400 geholt. Die hat einen ganz hervorragenden AF, trotzdem bin ich wieder bei Canon gelandet und habe mir wieder eine 5D MII geholt. Ich hätte viel Geld sparen können, wenn ich den ganzen Weg nicht gegangen wäre. Man sollte wirklich über die D90 oder eine RP nachdenken, wenn man schon Objektive und anderes Gerödel von Canon hat.

Euch allen einen guten Tag.

Gruss Carsten

Frommi schrieb:

Man sollte wirklich über die D90 ... nachdenken,

Zum Vergrößern anklicken....

Die ist von Nikon!

scorpio schrieb:

Die ist von Nikon!

Zum Vergrößern anklicken....

er meint wahrscheinlich die 90D

Hallo,
ich bin nicht von Canon zu Sony gewechselt, sondern habe mir eine Sony A6300 zusätzlich zu meinem Canon EQ (Canon 7D, 5DIII, 760 D) geholt.
Ich mag den Sony Look sehr, die Bildqualität ist auch sehr gut, daran habe ich nix zu meckern.
Aber der AF ist bei nicht mehr so gutem Licht oder bei Dämmerung nicht besonders zuverlässig, was doch ziemlich nervt.
Dazu kommt die nicht so tolle Bedienbarkeit der Sony A6300 (chaotisches Menü) und mir fehlen auch einfach Knöpfchen.
In der Hand liegt sie mir allerdings recht gut.
Ich fasse es also mal kurz zusammen, die Sony macht gute bis sehr gute Bilder (der Dynamikumfang überzeugt mich immer noch), aber sie macht (mir!) keinen wirklichen Spaß.
Warum habe ich sie noch?
Sie ist kompakt und meine dazugehörigen Objektive (Zeiss 16-70mm, Sigma 30mm, Sigma 56mm, Samyang 12mm) sind gut bis sehr gut.
Besonders das Sigma 56mm, F1,4 ist ne Wucht, ich habe damit schon schöne Portraits gemacht und es eignet sich auch für viele andere Anwendungszwecke.
Außerdem kann ich mit einem Adapter auch die vorhandenen Canon Objektive nutzen und damit auch sehr gute Ergebnisse erzielen.

Trotz allem habe ich mir wieder eine Lumix G70 geholt, meine hatte ich leider zu voreilig verkauft.
Seitdem habe ich wieder sehr viel Spaß am Fotografieren mit einer kleinen Kamera, denn sie ist ja auch noch recht kompakt und auch leicht.
Der AF saust nur so und ist sehr zuverlässig, besonders bei Schnappschüssen habe ich eigentlich nie einen Fehlfokus, und da muss ja meist alles sehr schnell gehen.

Kann ich also eine Sony Crop Kamera weiter empfehlen?
Nicht wirklich wegen der Sachen, die (mich persönlich) doch ziemlich nerven.
Die Bildquali ist allerdings gut.
Aber ich will auch Spaß beim Fotografieren haben und mich nicht rumquälen.

LG Sabine

Die A6400 hat Augen-AF und 425 Phasen-AF-Punkte praktisch über den gesamten Bildbereich.
Gesichtserkennung (mit entsprechender Belichtungssteuerung) hat die 90D auch, aber nur mit 45 AF-Punkten.
AF Justierung kann man sich bei der A6400 sparen.
Ich bin damals von der Canon 5DIII auf die A7II umgestiegen, und selbst da hatte ich mit der A7II aufgrund der AF-Feldabdeckung und der Gesichtserkennung eine bessere Trefferquote.
Im Labor und in der Praxis mögen die DSLR`s noch Vorteile haben, aber in der Praxis sind die Spiegellosen einfach komfortabler.

Die Sonys haben einen sehr leistungsfähigen Augen-AF. So leistungsfähig, dass Canon-Fotografen, also welche, die ihr Geld damit verdienen, eine A7 dazugekauft und die mittels Adapter mit ihren EF-Linsen eingesetzt haben. Das wäre bei deiner beschriebenen Motivik eine Überlegung wert. Diese Erfahrung ist ein paar Jahre alt, vielleicht hat Canon nachgezogen. Es geht um den Augen AF, nicht um eine Gesichtserkennung.

ALight schrieb:

AF Justierung kann man sich bei der A6400 sparen.

Zum Vergrößern anklicken....

Was meinst du damit? Dass eine Justierung erst gar nicht notwendig ist?

LIMALI schrieb:

Deswegen würde ich preislich eine Canon RP mit dem 24-105/4 (24-240)beobachten.
Die wird noch nachgeben.

Zum Vergrößern anklicken....

Die Option eine RP zu kaufen klingt nicht uninteressant, da ich meine Objektive behalten könnte.
Allerdings habe ich diese ebenfalls gebraucht/günstig gekauft, weshalb ein Verkauf nicht zu allzu großen Verluste führen würde.

Ich rechne gleich mal durch, ob sich der Umstieg zu einer 90D (oder auch 80D???) eher rechnen würde oder eben einen kompletten Systemwechsel zur Sony.

DosSantos schrieb:

Was meinst du damit? Dass eine Justierung erst gar nicht notwendig ist?



Die Option eine RP zu kaufen klingt nicht uninteressant, da ich meine Objektive behalten könnte.
Allerdings habe ich diese ebenfalls gebraucht/günstig gekauft, weshalb ein Verkauf nicht zu allzu großen Verluste führen würde.

Ich rechne gleich mal durch, ob sich der Umstieg zu einer 90D (oder auch 80D???) eher rechnen würde oder eben einen kompletten Systemwechsel zur Sony.

Zum Vergrößern anklicken....

Hattest du eine Sony schon mal in der Hand? Ich bin damals von Canon auf Sony umgestiegen und habe es echt bereut. Bin mit der Bedienung über fast zwei Jahre nie richtig warm geworden - hat mich immer mehr genervt.
Wenn du wirklich auf Sony wechseln willst, dann tu dir selbst den gefallen und leihe dir mal eine für ein paar Ausflüge oder mal nen Urlaub.

In deiner Position finde ich ne Canon RP auch wirklich interessant. Ist ne schöne Kamera - hatte sie auch schon ein paar Mal in der Hand

Nur zur Sicherheit: Fuji hast du ausgeschlossen? Da hättest du bei den neueren Modellen einen ganz guten AF UND ein gutes Objektiv-Lineup.

Bei Sony APS-C kommt es eben darauf an, welche Objektive genau du brauchst und wieviel Geld du ausgeben möchtest. Auch da gibt es gute.

Obwohl mir der optische Sucher lieber wäre, will ich nie mehr zum DSLR Autofokus zurück und bin schon mit der ersten Generation Kontrast-Autofocus besser zurecht gekommen als mit dem schnellen, aber fehleranfälligeren Phasen-AF. Mit der neusten Generation Augen-AF ist das alles sowieso kein Problem mehr.