Auf den Titel eingehend...
nein, Nikon hat sich nicht verpokert, sondern musste die Verluste aus vergangenen Entwicklungen erst einmal auffangen und sich sammeln.
Sony hat mE bei der A7 Serie auch erst begonnen stärkere Stückzahlen zu generieren, als die Preise nachließen.
Ich habe bis vor Kurzem nur noch mit dem Fuji X System fotografiert und habe dort eine Entwicklung erlebt, die ich als vorbildlich empfinde.
Kundensupport wird groß geschrieben, die Produkte sind ausgereift und es wurde konsequent in die Objektiventwicklung investiert. Die Bildqualität ist - insbesondere für den APS-C Bereich - herstellerübergreifend betrachtet absolut vorbildlich.
Ich bin nur durch Zufall zu einer Z7 mit dem Kitzoom gekommen - der Bucht sei Dank und das die Mitbieter nicht höher gehen wollten
Es gab verschiedene Überlegungen im Vorfeld und die Z7 hatte mich neugierig gemacht, da kompakt, leicht und mit einer BQ, die mit dem Mittelformat wirklich vergleichbar schien. Als Vorteil sah ich IBIS ggü MF und die kompakteren Objektive bzw. Zooms, die so noch nicht bzw. vermutlich nie im MF kommen werden.
Natürlich habe ich es der Z7 sind einfach gemacht im Vergleich zum Fuji System. Nur das Kitzoom nutzend, musste sie gegen Festbrennweiten sehr hoher Güte antreten. Als ich die Bildergebnisse verglichen habe, war ich mehr als erstaunt, was plötzlich an Details sichtbar wurde und ich wurde neugierig.
Mittels FTZ habe ich mir 3 1,8er AFS Objektive gekauft und durfte mit Freude feststellen, dass sie ebenfalls sehr gut performen. Das hatte ich erwartet, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie plötzlich schlechter sein sollten als an der DSLR, zumal die Back/Frontfokusproblematik ja auch noch an den Zs wegfällt.
Das Z 50er habe ich mir jetzt auch geholt und es ist wirklich sehr gut, auch wenn ich die Größe etwas gewöhnungsbedürftig finde, insbesondere wenn ich eine kleine FB an der Fuji dagegenhalte.
Beim 14-30er bin ich aufgrund der an anderer Stelle festgestellten Serienstreuung vorsichtig geworden, da ich das bei Fuji nicht erlebt habe in den letzten 2 1/2 Jahren... da hat bei mir immer alles gepasst. Darum fahre ich derzeit auch noch parallel und werde das 14-30er ggf. beim Händler erst ausprobieren, bevor ich ggf. zuschlage.
Das
Thema Serienstreuung und das
noch nicht stringente Supportverhalten bei Firmware-Updates lässt mich auch noch zögern... Nikon hat sich in der Vergangenheit leider nicht mit Ruhm bekleckert und ähnlich wie Canon zunehmend lieber ein neues Gehäuse auf den Markt geworfen, statt ein mögliches Firmwareupdate zu liefern.
Da warte ich u.a. auch auf das vor Monaten angekündigte Update für CFExpress Karten.... ich bin gespannt, ob da Nikon doch noch liefert und ob auch diesbezüglich ein kundenorientiertes Verhalten sicht- und spürbar wird.
Zur Größe von Nikon - Nikon gehört zum Mitsubishi Konzern... Wen die Geschichte interessiert kann es hier einmal nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nikon
und gleich auch den Mutterkonzern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mitsubishi
Beim
Thema Gewinnmargen orientiere ich mich gerne an den Importpreisen über GB.
Eine D850 gibt es neu bereits für wenig mehr als 2000 EUR, eine Z7 liegt immer noch gut 350 EUR darüber, wenn auch mit FTZ.
In D gekauft, liegt die D850 knapp unter 2500 EUR und die Z7 (ohne FTZ) ebenfalls.
Wenn ich davon ausgehe, dass Nikon auch bei den Importkameras noch verdient, dürfte die Marge nicht so schlecht sein, wie hier vermutet.
Im Übrigen waren die Verhältnisse auch schon in den 80er Jahren des vergangene Jahrhunderts ähnlich - da verdiente eine Fotohändler an einer 1000 DM Kamera oftmals gerade mal brutto 60-80 DM, wovon noch Steuern und laufenden Kosten abgingen.
Zum Thema 2 Slot für Profis... nur die Frage, wann es die erste Kamera gab, die 2 Slots hatte? Waren die Profifotografen davor keine Profis? Hier fehlt mir ein wenig die Reflektion und die Unterscheidung, was Marketing ist und was tatsächlich erforderlich ist. Eine XQD Speicherkarte wirkt für mich wie ein Panzer im Vergleich zur SD Karte und selbst bei der habe ich seit der Nikon D80 bis dato genau 1x einen Ausfall gehabt bei geschätzt 250.000 Aufnahmen.
Ich bin allerdings auch gewohnt, mein Equipment mit der erforderlichen Sorgfalt zu nutzen - vielleicht bin ich da ja eine Ausnahme? Wer weiß?
Insgesamt gesehen, finde ich die Z7 eine sehr gute Kamera, die ein echter Qualitätssprung ist und das in einem sicherlich kleiner werdenden Markt. Die nachkommenden Generationen greifen derzeit lieber zu günstigeren Kameras und das sind idR DSLR. Das ist auch in Ordnung.
In der Praxis halte ich im Normalfall den
Nutzer der heutigen Kameras für das limitierende Element, zunehmend beschleicht mich das immer dann, wenn mit den vehementen Forderungen nach mehr Technik und bessere Leistungen argumentiert wird, die der Nutzer mit mehr Praxiserfahrung und Willen sich selber intensiv auseinanderzusetzen womöglich auch erreichen könnte... und nicht immer nur die Technik als Allheilmittel betrachten würde