Danke, pewi.
Nun, liebe Vogelfreundinnen und -freunde, kommen wir zum Finale. Ich zeige Euch das Männchen zum Kanarenschmätzer.
Die Geschichte zu den Schmätzern geht in etwa so: Die ersten Tage auf Furteventura sahen wir nicht einen Kanarenschmätzer, obwohl wir Augen und Ohren offen hielten, schließlich war dies eine DER Zielarten. Die Art gilt als grundsätzlich schwierig, läuft man doch ständig Gefahr, im Habitat an den im Gebüsch sitzenden Tieren vorbei zu laufen.
Den letzten Tag nahmen wir uns - nachdem wir vergeblich auf die Sandflughühner gewartet hatten - eigendlich weitestgehend nur für den Kanarenschmätzer. Wir hatten 2- 3 Möglichkeiten herausgearbeitet, wollten nur noch einmal in ein steiniges Tal im Süden Fuerteventuras hineinschauen, in der Hoffnung, dort Wüstengimpel zu finden. Die hätten wir schon auch gern "mitgenommen". Am Ende der Schotterstraße das Auto abgestellt wollten wir nur noch ein paar 100 Meter bis an das Ende des Tales laufen. Nicht viel los, ein paar vermeintliche Kanarenpieper in der Gegend. Das Ende des Weges fast erreicht, fasst mir mein Freund sichtlich erregt mit den Worten in den Arm - "Dort sitzt einer!!!" In der Tat saß ein paar wenige Meter entfernt ein Kanarenschmätzer-Männchen. Bald darauf sahen wir auch ein Weibchen, beide Tiere offenbar futtertragend und im Januar den Nachwuchs fütternd. Ein paar ganz ansprechende Bilder waren bei entsprechend ruhigem Verhalten möglich, dennoch beendeten wir einigermaßen beseelt den Besuch nach angemessener Zeit. Auf dem Weg zum Auto stießend wir aber bald auf das nächste Paar, ebenfalls offenbar am Nest. Das Männchen war u.a. permanent dabei, Revierstreitigkeiten mit einem anderen Männchen auszutragen, sodass sie sich nahezu kaum um uns scherten. Dabei flogen die Schmätzer immer wieder bestimmte Sitzwarten an und ermöglichten uns so fantastische Aufnahmen. Nicht weit entfernt schien noch ein weiteres Revier zu sein, sodass auf engstem Raum mindestens 3, eher 4 Reviere existierten, durch die wir zuvor hindurchgelaufen sind, ohne einen Kanarenschmätzer zu bemerken. Das war mal wieder absolut faszinierend und zeigte einmal mehr, wie wichtig es für die eigene Wahrnehmung ist, eine Art erlebt zu haben und deren Rufe bzw. Gesänge gehört zu haben. Das ist durch nichts zu ersetzen...
Die ganze Sache war zusammen mit den Bildern die wir mitnehmen konnten ein großartiges Erlebnis und Finale unserer Reise, welches allein die Tour schon gerechtfertigt hätte...
Kanarenschmätzer (Canary Islands stonechat) by
tzim76, auf Flickr