Welches Schnittprogramm ?
Grundsatz : « flaches » und kontrastarmes, also nicht so buntes Material lässt sich leichter an Quietischibunti angleichen, als andersrum
Perfekt belichtet will alles sein, sonst hast Du nur richtig Arbeit bei mässigem Erfolg.
Dazu einen von Anfang bis Ende kalibrierten workflow zu haben, ist sinnvoll.
Video ist rec / BT.709, das hat ein Gamma von 2,4. BT.2020 und P3 eines von 2,6. Im Gegensatz zu sRGB und 2,2. Für den Hinterkopf. Farbraum gehört beim Export eingebettet, damit wenigstens eine kleine Chance besteht, dass der Film beim Betrachter auch « gut » ankommt.
« Hauptproblem » bei der Nutzung von verschiedenen Kameras ist, dass die Hersteller alle mehr oder weniger ihr eigenes Süppchen kochen, wie der Sensor Farben interpretiert. Das will ausgeglichen und nach Möglichkeit auf einen halbwegs gleichen Nenner gebracht werden.
(Farbkarte ist ein netter Gedanke, aber das verlangt, dass das interpretierende Programm auch weiss, was da hinter den einzelnen Feldern steckt. Weissabgleich auf die Dinger zu machen, ist kein Problem. Rot / gelb und blau, da wird es gerne « interessant ». Hinterlegt sind die Codes der drei verbreitesten bei daVinci ; Studioversion liest die auf jeden Fall, kostenlose Version weiss ich nicht).
Material aus unterschiedlichen Kameras unter einen Hut zu bekommen geht in allen Schnittprogrammen (zumindest den umfangreicheren) über « Color Match ». Dieses Pr hat das seit Sommer 2018 in einigermassen brauchbar an Bord <-- Color workspace, Color Wheels & Match bei Lumetri aufklappen, Comparison View. Der Clip, über dem der Lesekopf steht, wird korrigiert. Wenn Du Deine Quelle hast und meinst, dass das passt - « Apply Match ». Rest ist Handarbeit und behalte Deine scopes im Auge (die zeigen beide Bilder nebeneinander an, kann bisserle fummelig werden auf kleinen Bildschirmen).
FCPX hat das nahezu genauso.
Vorgehensweise ist, dass Du Deinen « Master Shot » aus der jeweiligen Sequenz / Szene hübsch machst (primäre Farbkorrektur vor allem, Weissabgleich, Belichtung, Kontrast, Sättigung auf das Bild als Ganzes. Dann sekundäre Farbkorrektur, soweit erforderlich, also die Liste von aben, aber bezogen auf Einzelbereiche) und danach dann die anderen clips ausrichtest.
Wenn Du mit log arbeitest : Sowohl Canon als auch GoPro haben die entsprechenden LUT zum download parat, mit denen deren log in den rec / BT.709 Farbraum angepasst werden. Voraussetzung : Perfekt belichtetes Material. Kasper Dir das zurecht, wie weit Du jeweils überbelichten kannst, ohne dass das hinterher mistig wird (und vergiss die Sache mit Schatten hochziehen wollen, um was zu « retten » - das bringt Dir nur Rauschen ein und damit mehr Ärger, als Nutzen).
Grading aka « Look » ganz ganz zum Schluss, wenn Du den blockbuster als Ganzes nochmal angehst.
Die Handbücher zu den Programmen wissen auch, wie das mit Gruppieren von clips und so geht ; spart Zeit.
daVinci kann das alles auch, macht aber noch schickere Sachen. Stichwort « Color Space Transform » und « ACES ».
Bei ersterem würde ich in einem ersten Schritt von sRGB (oder was die Kamera da so aufgezeichnet hat) nach ArriC wandeln, weil das so fein mit Lichtern umgehen kann, da meine Korrekturen und Anpassungen und Matches machen und als allerletzten node dann nach rec / BT.709 ausgeben.
ACES eh grandios wegen des Riesenfarbraumes, da wird selbst 8bit-Material nicht allzusehr gequält