… auch wenn ich anfangs nicht für das Stacking war und es auch selber immer noch nicht praktiziere, glaube ich dennoch nicht, dass es so einfach verschwinden wird
- im Bereich großer Vergrößerungen (Insekten-Porträts) hat es sicher seine Berechtigung, den Schärfebereich und die Brillianz bekommt man mit adaptierten Mikroskop-Objektiven alleine so nicht hin (man schaue sich mal alleine aus dem Hobbybereich einige Beispiele im Makro-Forum an)
- aber: ein gutes Foto macht in der Nachbearbeitung sehr viel Arbeit; auch wenn tote Insekten i.d.R. vorher noch bearbeitet werden (Staub), muss man hinterher vieles erst noch retuschieren
- Artefakte sind auch eine Frage der Gerätequalität; richtig angewandt kann man sich da viel Zeit in der EBV sparen, aber es wird eben teuer (s. der neue motoritiserte Stacking-Schlitten von Novoflex, rund 1600 ?)
- dass die Qualität solcher Aufnahmen nicht zwangsläufig schlecht sein muss, zeigt der Umstand, dass sich zunehmend auch Museen solcher Methoden in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Präsentation bedienen
- aber richtig ist auch: mit mechanischen Lösungen (die also außerhalb des Kamerasensors liegen und damit langsamer sind) allein kann man Tiere nur tot oder betäubt ablichten (Ausnahme: Insekten in morgentlicher Kältestarre, das wird aber auf Dauer eben langweilig)
- dadurch entgehen dem Fotografen und vor allem dem Betrachter aber alle Lebensäußerungen und Interaktionen aus dem Leben der Tiere, damit verlieren Makrofotos z.T. auch ihre dokumentarische Funktion
- der Vorteil solcher Fotos bleibt aber ihr hoher Auflösungsgrad, was gerade in der Besprechung morphologischer Strukturen von unschätzbarem Wert ist (in der Botanik gilt vergleichbares, aber da kommt man eher noch ohne aus)
M. Lindner