Analog Zwei MF Filme auf einer Spule entwickeln

tom.w.bn · 12. Jan. 2020

Bisher habe ich immer nur einen Mittelformat Film auf einer Spule entwickelt. Habe jetzt gehört, dass da auch zwei MF Filme draufpassen.

Auf Youtube habe ich dazu nicht viel gefunden, nur einen Hinweis, dass man die Filme am besten mit dem Klebstreifen des ersten Films verklebt, so dass die in der Spule nicht aus Versehen übereinander geschoben werden.

Wie ist es mit der Chemie? Das ist jetzt plötzlich doppelt so viel Filmfläche wie vorher für die selbe Menge Chemie. Muss man da gleich schon mit längerer Entwicklungszeit kompensieren?

Hat jemand Erfahrung damit?

canariz · 12. Jan. 2020

Man kann den Klebestreifen nutzen, andere knicken, wieder andere nutzen den Clip in den Jobo-Spiralen. Ich persönlich würde vom Knicken und vom Klebestreifen eher abraten, vor allem wenn in Rotation entwickelt wird. Ich hab selbst schon Überlappungen gehabt damit.

Was den Chemieverbrauch anbelangt, hängt es davon ab, wie und in welcher Dose Du entwickelst.
Wenn Du kippst, ist in der Regel sowieso deutlich mehr Entwicklerlösung in der Dose, als tatsächlich benötigt wird.

Grundsätzlich braucht ein Film aber eine Mindestmenge an Entwickler, die man nicht unterschreiten sollte. Wie genau die ausfällt hängt vom Film/Entwickler ab.

wutscherl · 12. Jan. 2020

Ich ziehe den Klebestreifen am Ende des um das Ende herum. Dann ist das Ganze ein bisschen besser einzuspulen(bei den 1500er Jobos) und man hat eine Endmarkierung. Alles, was nicht Kodak ist, ist oft ein bisschen labbrig, wenn man es einspulen will. Allerdings braucht man auch ein bisschen Gefühl dafür.

Gruss aus Peine

wutscherl

tom.w.bn · 13. Jan. 2020

canariz schrieb:
Man kann den Klebestreifen nutzen, andere knicken, wieder andere nutzen den Clip in den Jobo-Spiralen. Ich persönlich würde vom Knicken und vom Klebestreifen eher abraten, vor allem wenn in Rotation entwickelt wird. Ich hab selbst schon Überlappungen gehabt damit.

Was den Chemieverbrauch anbelangt, hängt es davon ab, wie und in welcher Dose Du entwickelst.
Wenn Du kippst, ist in der Regel sowieso deutlich mehr Entwicklerlösung in der Dose, als tatsächlich benötigt wird.

Grundsätzlich braucht ein Film aber eine Mindestmenge an Entwickler, die man nicht unterschreiten sollte. Wie genau die ausfällt hängt vom Film/Entwickler ab.

An Rotationsentwicklung habe ich gar nicht gedacht, kenne einfach niemanden, der das macht. Also: Kippentwicklung. Die Dose benötigt 590ml für eine Spule 120er.

Meine beiden Entwickler (Ilfotec DD-X und Rodinal) sind nicht für eine Mehrfachentwicklung geeignet, bzw. es wird nicht empfohlen. Wenn also 590ml Entwickler für einen MF-Film optimal ausreichen, dann soll man eigentlich keinen zweiten Film darin entwickeln oder man muss halt die Entwicklungszeit sehr verlängern. Daher vermute ich, dass bei der gleichzeitigen Entwicklung von zwei Filmen die Menge an Entwickler in der Lösung nicht ausreicht, in der entsprechenden Zeit optimale Ergebnisse zu liefern. Getestet habe ich es aber noch nicht, da ich nicht so experimentierfreudig bin mit neuen Entwicklungsansätzen.....

Mal abwarten, vielleicht hat ja doch noch jemand eine Erfahrung damit gemacht.

Tom.S. · 13. Jan. 2020

Statt zu vermuten, könntest du einfach die Waschzettel deiner Entwickler lesen, was da zur Mindestmenge zu lesen ist. Und falls du den verloren hast, findest du Entsprechendes auf den Homepages der Hersteller.

canariz · 13. Jan. 2020

tom.w.bn schrieb:
An Rotationsentwicklung habe ich gar nicht gedacht, kenne einfach niemanden, der das macht. Also: Kippentwicklung. Die Dose benötigt 590ml für eine Spule 120er.

Meine beiden Entwickler (Ilfotec DD-X und Rodinal) sind nicht für eine Mehrfachentwicklung geeignet, bzw. es wird nicht empfohlen. Wenn also 590ml Entwickler für einen MF-Film optimal ausreichen, dann soll man eigentlich keinen zweiten Film darin entwickeln oder man muss halt die Entwicklungszeit sehr verlängern. Daher vermute ich, dass bei der gleichzeitigen Entwicklung von zwei Filmen die Menge an Entwickler in der Lösung nicht ausreicht, in der entsprechenden Zeit optimale Ergebnisse zu liefern. Getestet habe ich es aber noch nicht, da ich nicht so experimentierfreudig bin mit neuen Entwicklungsansätzen.....

Mal abwarten, vielleicht hat ja doch noch jemand eine Erfahrung damit gemacht.

Die 590 ml Arbeitslösung brauchst Du in der Dose nicht, weil Dein Film soviel Entwickler benötigt, sondern weil soviel Flüssigkeitsmenge nötig ist, um den Film komplett zu bedecken. Du kippst also mit jeder Kippentwicklung auch ""unverbrauchten"" Entwickler weg.
Bei DDX 1+4 brauchst Du pro Film 100ml Entwickler lt. Datenblatt.

tom.w.bn · 13. Jan. 2020

canariz schrieb:
Die 590 ml Arbeitslösung brauchst Du in der Dose nicht, weil Dein Film soviel Entwickler benötigt, sondern weil soviel Flüssigkeitsmenge nötig ist, um den Film komplett zu bedecken. Du kippst also mit jeder Kippentwicklung auch ""unverbrauchten"" Entwickler weg.
Bei DDX 1+4 brauchst Du pro Film 100ml Entwickler lt. Datenblatt.

Es sind eher 120ml. Ich entwickle seit Jahren nach Datenblatt. Das Kapitel "Reusing Developer" sagt mir eigentlich, dass das für die doppelte Menge Filmfläche nicht mehr reicht. Wie ich das für meinen Fall berechne, kann ich dem Datenblatt aber nicht entnehmen.

tom.w.bn · 13. Jan. 2020

Tom.S. schrieb:
Statt zu vermuten, könntest du einfach die Waschzettel deiner Entwickler lesen, was da zur Mindestmenge zu lesen ist. Und falls du den verloren hast, findest du Entsprechendes auf den Homepages der Hersteller.

Ich kenne das Datenblatt von DD-X eigentlich sehr gut, denke ich. Die Antwort zu meiner Frage kann ich dort nicht entdecken.

https://www.ilfordphoto.com/amfile/file/download/file/1950/product/545/

Aber vielleicht habe ich es einfach übersehen.

canariz · 13. Jan. 2020

tom.w.bn schrieb:
Ich kenne das Datenblatt von DD-X eigentlich sehr gut, denke ich. Die Antwort zu meiner Frage kann ich dort nicht entdecken.

https://www.ilfordphoto.com/amfile/file/download/file/1950/product/545/

Aber vielleicht habe ich es einfach übersehen.

Es sind 100 ml, wie ich geschrieben habe. Zu finden unter Punkt 3. Es geht nicht um Regeneration des Entwicklers sondern um Mindestmenge. Du hast da einen Denkfehler wenn Du von Mehrfachentwicklung sprichst. Es ist und bleibt eine Einmalentwicklung.

Es handelt sich bei der angegebenen Menge um Arbeitslösung, also Wasser + Entwickler.
Aus meiner eigenen Erfahrung mit DDX und Delta 100, Delta 400, HP5+ und PanF kann ich Dir sagen: Zwei Filme auf einer Spirale in 500 ml DDX 1+4 sind ohne Problem möglich.

Vergewissern Sie sich, daß stets wenigstens die empfohlene Mindestmenge Entwickler-Arbeitslösung verwendet wird; andernfalls wird der Film unterentwickelt. Die folgende Tabelle gibt die Mindestmenge für eine Filmfläche von ca. 500 cm2 an. Das entspricht einem Kleinbildfilm für 36 Aufnahmen oder einem Rollfilm des Typs 120 oder zwei Kleinbildfilmen für je 20 Aufnahmen oder einem Planfilm8×10"(20,3×25,4cm) oder fünf Planfilmen 9×12 cm.

canariz · 13. Jan. 2020

Edit: Doppel

Tom.S. · 13. Jan. 2020

tom.w.bn schrieb:
Aber vielleicht habe ich es einfach übersehen.

Hast du.

tom.w.bn · 13. Jan. 2020

canariz schrieb:
Es sind 100 ml, wie ich geschrieben habe. Zu finden unter Punkt 3. Es geht nicht um Regeneration des Entwicklers sondern um Mindestmenge. Du hast da einen Denkfehler wenn Du von Mehrfachentwicklung sprichst. Es ist und bleibt eine Einmalentwicklung.

Es handelt sich bei der angegebenen Menge um Arbeitslösung, also Wasser + Entwickler.
Aus meiner eigenen Erfahrung mit DDX und Delta 100, Delta 400, HP5+ und PanF kann ich Dir sagen: Zwei Filme auf einer Spirale in 500 ml DDX 1+4 sind ohne Problem möglich.

Ich bin jetzt stutzig geworden, als Du "Punkt 3" erwähnt hast. Die Kapitel in den Datenblättern von Ilford (offizieller Download) sind nicht nummeriert. Der von Dir zitierte Absatz existiert auch in keiner Ilford-Doku. Dann bin ich mal auf die Suche nach älteren Datenblättern gegangen. Bei Macodirekt gibt es auch die Datenblätter zu den Produkten und dort ist tatsächlich ein Datenblatt von 2002 zu finden, wo es ein entsprechendes Kapitel 3 gibt und der von Dir zitierte Absatz enthalten ist. So eine Doku gibt es nicht mehr offiziell von Harman-Ilford. Meine Downloads sind 4 Jahre alt und diese Info - die durchaus interessant ist - ist nicht mehr enthalten....

Schon mal danke dafür.

e410 · 14. Jan. 2020

Der Entwickler ist unproblematisch: Du kannst mit dem angesetzten Entwickler zwei Filme in der Dose entwickeln, die 500ml verkraften zwei 120er oder einen 220er Film..

Du kannst auch zwei 120er Filme nacheinander, also in zwei Dosen, mit dem angesetzten Entwickler entwickeln, ohne dass Du verlängern musst. Das bevorzuge ich, um Überlappungen zu vermeiden.

canariz · 14. Jan. 2020

tom.w.bn schrieb:
Ich bin jetzt stutzig geworden, als Du "Punkt 3" erwähnt hast. Die Kapitel in den Datenblättern von Ilford (offizieller Download) sind nicht nummeriert. Der von Dir zitierte Absatz existiert auch in keiner Ilford-Doku. Dann bin ich mal auf die Suche nach älteren Datenblättern gegangen. Bei Macodirekt gibt es auch die Datenblätter zu den Produkten und dort ist tatsächlich ein Datenblatt von 2002 zu finden, wo es ein entsprechendes Kapitel 3 gibt und der von Dir zitierte Absatz enthalten ist. So eine Doku gibt es nicht mehr offiziell von Harman-Ilford. Meine Downloads sind 4 Jahre alt und diese Info - die durchaus interessant ist - ist nicht mehr enthalten....

Schon mal danke dafür.

Interessant, ich hatte das bei mir irgendwann mal abgelegt und nie aufs Datum geschaut. Dabei ändert sich ja durchaus mal etwas.

Tom.S. · 14. Jan. 2020

Es steht doch drin, das man pro Film 62,5ml braucht

Das entspricht 8 Patterson Dosen mit jeweils 2 Filmen (egal ob KB oder MF) mit rd. 600 ml. Wobei das immer sehr sehr großzügig bemessen ist, so dass man mit 50ml für Jobodosen auch locker auskommt.

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