Stativ/-kopf Einbeinstativ für Makros

Hallo,

derzeit nutze ich eine Fuji X-T20 mit einem Fujinon 50-230 + Canon Nahlinse 500D. Ein Feisol CT 3441 mit Joby Gorillapod Ballhead X ist ebenso vorhanden und wird auch genutzt. Um es immer mitzuschleppen ist mir das Feisol aber fast zu groß/schwer (es wurde ursprünglich für meine inzwischen verkaufte schwere Nikonausrüstung angeschafft).

Daher war der Gedanke ein wirklich leichtes Einbein zur Unterstützung bei Makro anzuschaffen. Momentan versuche ich sehr viel Freihand (Anlehnen, Aufstützen) und die Ergebnisse sind durchwachsen. Mit einem Einbein hätte ich ein bisschen mehr Stabilisierung und wäre trotzdem noch flexibel (schneller Platzwechsel, kann geneigt werden im Gegensatz zum Dreibein).

Hier stellt sich natürlich die Frage ob ein Einbein das überhaupt bieten kann oder ob die Ergebnisse im Endeffekt nicht viel besser als Freihand sein werden ...

Grundsätzlich würde ich ein stabiles aber trotzdem sehr leichtes/kurzes Einbein mit einer Höhe von ca. 160 cm suchen. Material ist eher egal. Das Einbein sollte sich nicht durchbiegen wenn man es mit der Ausrüstung leicht neigt. Preislich hätte ich mir max. 100 Euro vorgestellt.

Rein von den Daten her würde mir zB ein Velbon Ultra Stick Super 8 Monopod gefallen.

Hat hier vielleicht schon jemand Erfahrungen zum Thema und kann diese teilen?

Schöne Grüsse

1... es sollte vom Packmaß nicht zu lang sein, damit das unterste Segment eben nicht zu lang ist, denn das bestimmt trotz je nach Fuß möglicher Schräglage die minimale Bodenhöhe

2... gleichzeitig nicht zu viele Verschlüsse (dann werden auch die unteren Rohrsegmente zu dünn, was man bei Schräglage sofort merkt), ideal sind die Hebelverschlüsse ähnlich wie bei der Titanserie von Cullmann, die findet man aber kaum noch und das Packmaß kollidiert dann wieder mit Punkt 1

3... es kommt eben auf den Pflanzenhorizont an, in dem man bevorzugt fotografiert; vielleicht wäre ein spezielles Boden/Makrostativ dann doch besser, relativ günstig und dennoch sehr stabil geht es mit dem Basicball von Novoflesx los (den kann man mit STASET-Stangen auf über 80 cm verlängern, bleibt aber eben die nervige Schrauberei beim Ändern der Beinanstellwinkel, dafür passt das Teil dann auch in fast jede Tasche)


M. Lindner

Ein Einbeinstativ bei Makros ist schon eine Hilfe, ein Dreibeinstativ erlaubt aber natürlich eine bessere Stabilisierung. Ich habe ein Velbon Ultra Stick mit gleichem Anfangsdurchmesser (30mm), aber weniger Segmenten. Modell-Name steht leider nicht drauf, ich meine, es ist das R60. Das Teil ist nett für eine leichte Ausrüstung und würde für deine wohl passen - wie auch das Super 8.

Was ich mir bei Makro etwas schwierig vorstelle, ist der Verstellmechenismus der Ultra Sticks. Der Endgummi dient ja als Verriegelung für alle Auszüge bis auf den obersten. Das heißt, man zieht das Stativ so weit aus, wie man es mindestens benötigt und hat dann noch das erste Segment zu Feinjustierung. Das geht recht schnell sicher. Aber gerade bei Makro stellt man das Teil dann doch gerne mal ins Wasser bzw. in den Schlamm. Ich weiß nicht, inwieweit der Verschlussmechanismus das mitmacht, denn ich habe mich das mit dem Velbon noch nicht getraut. eine Reinigungsmöglichkeit gibt es nicht, wenn Dreck in den Mechanismus kommt, dann bleibt er da. Ich halte da einen konventionellen Auszugsmechanismus für praktikabler und setzte in solchen Situationen lieben mein Gitzo GM2560T ein. Da das (bzw. der Nachfolger) nicht ganz billig ist, würde ich an deiner Stelle eher zum Sirui P-326 https://shop.sirui.de/collections/einbeinstative/products/770648 greifen. Günstiger, aber halt auch schwerer ist die Alu-Variante P-306 https://shop.sirui.de/collections/einbeinstative/products/770649.

Stabilix

Einbeinstative bei Makros sind vor allem vom schnellen Ortwechsel her im Vorteil gegenüber Dreibeinern (und natürlich vom Packmaß/Gewicht).

Das Hauptproblem sehe ich eigentlich darin, wenn das Fotomotiv unterhalb der Länge des komplett zusammengeschobenen Monopods liegt. Je nach Anstellwinkel wird das ganze dann instabil.

Dafür kenne ich zwei Lösungen:

- man bringt per Manfrotto Nano-clamp ein kurzes Extrabein oben an und nutzt in Schräglage das als Stütze

- in weichen Böden verwendet man einen Stativfuß mit Kugelgelenk und montiert einen Spike, je nach Kippwinkel des Fußes und bei guter Verankerung bringt das wieder eine stabile Unterlage (statt so eines Spezialfußes kann man auch einen Minikugelkopf verwenden, Vorteil: da kann man den Anstellwinkel auch noch durch Festziehen der Kugelkopfklemmung blockieren und ist nicht nur auf die Haftreibung angewiesen)

M. Lindner

Wenn es ganz niedrig wird, bevorzuge ich auch ein Dreinbeinstativ. Erstens, weil das Einbein dann wirklich oft zu lang ist und zweitens, weil ich dann selber keinen stabilen Stand habe. Man kann sich oft ja nicht hinknieen, da man dabei viel zu viel von der Fauna zerstören würde, steht folglich eh schon unbequem da. Ein kleines Dreibeinstativ BasicBall, Berlebach Mini, Triopod mit kurzen Beinen o.ä.) lässt sich da aber oft noch gut aufstellen und dank Schwenkmonitor auch gut bedienen.
Für eine mittlere Höhe ist ein Einbeinstativ aber wirklich gut geeignet.

Stabilix

... jo, aber ich habe den TO so verstanden, dass er eine sehr kompakte Lösung für unterwegs sucht, ich nehme daher mal an, er will nur eine Gerätschaft mitnehmen und da muss er sich entscheiden, da man ja vorher nicht wissen kann, in welchem Vegetationshorizont einen die Motive erwarten.

Es gibt/gab von Manfrotto dann noch so eine Lösung (habe ich glaube ich sogar noch im Schrank liegen): eine "Fußgabel" aus Metall, wird oben am Einbein angebracht zwischen Kopf und Bein geschraubt) und für minimale Bodenhöhe dann ausgeklappt und macht aus dem Einbein quasi ein "Anlehnstativ" für den Boden (quasi zwei kurze Beine zum Aufstellen und das lange Einbein liegt dann schräg dem Boden auf) - hat damals, bevor ich mein Stativsystem gewechselt hatte, auch sehr gut funktioniert für Makros

M. Lindner

Danke für die Ideen und Erfahrungen.

Das Problem der Mindesthöhe sollte eigentlich kein Problem sein. Die Kombination Fujinon 50-230 + Canon Nahlinse hat sowieso einen Mindestabstand von ca. 60-70 cm. Das heißt ich kann garnicht so nah ran. Problematisch bei dem Abstand ist eher das Verwackeln. Um die Kamera dann besser zum Motiv ausrichten zu können soll oben ja sowieso mein bisheriger Kugelkopf drauf.

Das vorgeschlagene Sirui P-326 sieht gut aus. Ich nehme an der Drehmechanismus ist derselbe wie bei meinem Feisol.

Ansonsten hab ich noch ein Bilora Perfect Pro II Monopod gefunden. Das hätte unten einen beweglichen Fuß und wäre selbst in der Carbonausführung (PP-M324C) mit ca. 60 Euro überraschend günstig. Allerdings wäre es zusammengeschoben recht hoch (54 cm). Was ist von der Marke/dem Stativ zu halten?

Kugelkopf und Einbein ist eine sehr mühsame Geschichte. Würd nur einen Einwege Neiger nehmen.

openyoureyes schrieb:

Das vorgeschlagene Sirui P-326 sieht gut aus. Ich nehme an der Drehmechanismus ist derselbe wie bei meinem Feisol.

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... das ist ein 6-Segmenter !

M. Lindner

Moin,

ich hatte mich damals extra für das GM5561T entschieden wegen der kompakten Abmessungen.
Grade in Bodennähe ist das sehr angenehm. Verwende dazu meist den Arca Swiss P0 und für die Höheneinstellung einen Zip Beutel mit Sand oder Erde gefüllt, da kann man die Kamera auch schon mal loslassen.

Edit:
Dieses Bild ist so entstanden, jetzt nicht Makro, aber schon mal bodennah

[url=https://flic.kr/p/XmerTJ]Domburg, Niederlande by hen. ry, auf Flickr[/URL]

Ich hab mich jetzt für den Velbon Ultra Stick Super 8 entschieden.

Extrem kompakte Abmessungen (bodennahes Arbeiten, leichtes Verstauen) waren mir im Endeffekt am Wichtigsten. Gerade bei Makros werde ich das Einbein nur selten auf die komplette Länge ausziehen - und für geplante "Sonderfälle" hab ich ja auch noch das Feisol 3-Bein. Die Fixierung der Velbons scheint mir auch sehr praktisch (nur am untersten Segment drehen). Ich hoffe nur, daß ein stabiles Fixieren auch bei Zwischenstellungen möglich ist - in den meisten Videos werden die Dinger nur komplett ausgezogen.

Ob das dann alles auch so funktioniert wie geplant werde ich sehen sobald das Teil da ist.

Schade, daß der angebliche Nachfolger Super 8DX in Europa nicht verfügbar ist. Der hätte lt. Bildern eine kleine bewegliche Standplatte gehabt. Meine Anfrage dazu auf Velbon.de wurde nicht beantwortet.

openyoureyes schrieb:

.....Schade, daß der angebliche Nachfolger Super 8DX in Europa nicht verfügbar ist...

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Könntest du das Teil denn nicht im Ausland bestellen?

openyoureyes schrieb:

Ich hoffe nur, daß ein stabiles Fixieren auch bei Zwischenstellungen möglich ist - in den meisten Videos werden die Dinger nur komplett ausgezogen.

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Bei meinem Velbon funktioniert das. Du drehst am Fuß die Verriegelung auf, ziehst das Stativ soweit aus, wie dur es brauchst und verriegelst es wieder. Dann hast du noch das oberste Segment zur Feinjustierung. Das bedienst du mit dem zweiten, oberen Ring.

Stabilix

plusquamimperfekt schrieb:

Könntest du das Teil denn nicht im Ausland bestellen?

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Das Stativ wird nur auf der chinesischen Seite von Velbon gelistet. Auf der Hauptseite in Japan findet man es nicht. Möglicherweise ist das auch nur ein lokales Angebot in China und garkein "echter" Nachfolger. Über Aliexpress würds 115 $ kosten. Da kommt dann mind. noch EUSt. und wahrscheinlich Zoll dazu. Das wäre viel zu teuer. Abgesehen davon ist das Teil auch fast doppelt so schwer (347/658g) und etwas länger im zusammengeschobenen Zustand.

Stabilix schrieb:

Bei meinem Velbon funktioniert das. Du drehst am Fuß die Verriegelung auf, ziehst das Stativ soweit aus, wie dur es brauchst und verriegelst es wieder. Dann hast du noch das oberste Segment zur Feinjustierung. Das bedienst du mit dem zweiten, oberen Ring.

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Danke für die Info.