Die Betrachter Deiner Bilder scheinen emotionale Menschen ohne Vorstellungskraft zu sein. Zumindest scheinst Du sie so einzuschätzen.
Wie komme ich dazu, die Betrachter meiner Bilder einzuschätzen?
Die allermeisten davon kenne ich nicht, von denen die ich kenne, äußert sich nur ein kleiner Teil, jeder mit einem anderen Hintergrund und auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Genau genommen bin ich der einzige Betrachter meiner Bilder, den ich zumindest halbwegs kenne, auch wenn ich doch des Öfteren von mir überrascht werde.
Mal davon ab braucht es doch wohl auch Vorstellungskraft um empathisch zu sein, oder nicht?
Die Zeitachse entsteht dann in den Köpfen der Betrachter und plötzlich hat das eigentlich statische Bild eine ganze Geschichte erzählt
Ja und in einem Film, einem Text und einer Sequenz entsteht die Geschichte durch das Medium und seiner Möglichkeit eine Zeitachse abzubilden. Mehr noch, diese Medien können komplexe Zeitachsen abbilden, mit Vor- und Rückblenden, Vorgängen in Echtzeit, Zeitsprüngen, Auslassungen, Beschleunigung, Verlangsamung, etc. Das alles ist keine Selbstverständlichkeit und musste, wie das Beispiel Film zeigt, erst entdeckt und entwickelt werden.
Ich weiß aber auch nicht, was daran augenscheinlich "schlimm" sein soll, weil das ist ja gerade die Stärke der Fotografie. Ich beschwere mich doch auch nicht, dass die Fotografie als zweidimensionales Medium nur Punkte, Linien und Flächen darstellen kann und nicht wie eine Plastik auch Körper.