wir haben ja in den Stativthreads schon lange und emotional genug über Beinverschlüsse diskutiert und ich bin grundsätzlich auch nicht jemand, der daraus ein sinnloses Wettrennen macht (das Thema hatten wir ja so ähnlich bereits auch, wenn es um die Demontage ganzer Stativbeine ging).
Sofern der Konstrukteur daran gedacht hat, dass man alle Verschlüsse mit einem Handgriff auf einmal umfassen und öffnen kann, ist der Aufbau nicht viel langsamer, beim Abbau hat man jedoch in jedem Fall 3 Segmente mehr, die man einzeln lösen muss.
Man sollte eben den Unterschied kennen - am schnellsten ist eigentlich mein altes Stativ aus der Cullmann Titan-Serie (2-Segmenter), nur ein Klappverschluß pro Bein (der deutlich schneller als ein Drehverschluß ist), dafür aber ein unangenehmes Packmaß.
Aber je mehr Beinverschlüsse, umso mehr muss man immer im Blick haben, dass sie auch wirklich alle festgedreht sind und für die Stabilität ist es auch nicht unwichtig, denn die Verschlüsse sind der Schwachpunkt bei Stativbeinen und es bieten sich auch mehr Möglichkeiten, dass Dreck eindringt ins Bein (2-Segmenter = 3 Verschlüsse ... 5-Segmenter = 12 und sogar 6-Segmenter gab es mal).
Aber wenn wir hier über Reisestative sprechen, dann hat man im Endeffekt nur 3 Möglichkeiten, um das Packmaß zu reduzieren: eine Mittelsäule möglichst max. in Packmaßlänge, auf Arbeitshöhe verzichten (und sich evt. hinknien müssen) oder eben mehr Segmente.
Mehr Segmente hat aber in der Praxis noch eine andere Besonderheit, z.B. wenn man auf Reisen auch Makros machen möchte. Es macht nämlich schon einen Unterschied, wie man eine schnelle Höhenänderung bewerkstelligen will (wenn Beinwinkeländerung zu grob ist und man keine Mittelsäule nutzen will oder kann): je mehr Segmente, desto kürzer sind diese und man muss evt. 3 oder 6 Verschlüsse lösen und wieder festziehen, um sein gewünschtes Motiv im Sucher zu haben ...
Ich habe mich bei dem Thema daher für mich entschieden, lieber auf maximale Arbeitshöhe zu verzichten (125 statt 155er Beinlänge). Geht auch und ich habe damit auch ein verträgliches Packmaß.
M. Lindner