F Portrait: Nikkor AF-S Micro 105mm/2,8 G IF-ED VR oder 85 mm / 1,8 G

Hallo zusammen,

Nachdem ich jahrelang nur mit meinem D5100 /18-105 mm Kit unterwegs war, habe ich jetzt mit dem Umstieg auf die D7500 begonnen, mir verschiedene Objektive für die unterschiedlichen Einsatzzwecke zuzulegen (s.Signatur).

Jetzt bin ich am Überlegen, ob es Sinn machen würde mir noch eine Linse für Portraits zuzulegen und schwanke aktuell zwischen den Nikkors AF-S Micro 105mm/2,8 G IF-ED VR
und 85 mm / 1,8 G.

Preislich liegen sie gebraucht ca 100 Euro auseinander, das wäre jetzt für mich nicht ausschlaggebend. Das 105er Objektiv hat halt die Möglichkeit, auch Macros zu schiessen ohne zu nahe ans Objekt ranzugehen, hat VR und ist halt deutlich schwerer (wobei ich das ja eher mehr für "stationäre" Shootings einsetzen würde, wo das Gewicht dann nicht so ausschlaggebend ist).

Das 85er ist ja wohl die Portraitlinse schlechthin. Geben sich die beiden in Punkto Bokeh viel und macht es überhaupt Sinn sich deswegen noch eine Extralinse zuzulegen, oder reichen da meine Zooms auch schon aus (wieder in Punkto Bokeh)?

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Nikon D7500. Nikkor AF-P DX 10-20mm f/4.5-5.6G VR, Nikkor AF-S DX 40mm Micro 2.8G, Nikkor AF-S DX 18-140mm 3.5-5.6 G ED VR, Nikkor AF-P DX 70-300mm 1:4,5-5,6E ED VR

Evtl. wäre am Crop eine Kombi aus dem saugünstigen 50/1,8 und 105er Macro eine gute, bezahlbare Lösung. Beides nutze ich gerne für Portraits. Allerdings habe ich auch das 85er und würde selbst ungern auf eins davon verzichten.

In Punkto Tiefenunschärfe werden dich beide Linsen gegenüber deinen bisherigen weiterbringen. Kann man hier https://dofsimulator.net/en/ simulieren. Die Art des Bokehs (Stichwort "unruhig") ist normalerweise von Linse zu Linse verschieden und hängt vor allem von der Form und Anzahl der Blendenlamellen ab. Am besten mal auf Flickr oder so nach Bildern suchen, die mit diesen Linsen gemacht wurden.

Gruss,
Dirk

Ich hatte vor Jahren das alte Sigma 105mm/2.8 ohne Stabi zu diesem Zweck gekauft. Hatte mich nicht glücklich gemacht, weil es offen nicht 100% scharf war und bei Portrait-Abstand schon auf Blende 3,x fiel. Etwas abblenden sorgte für Schärfe, aber das Bokeh verschwand. Mit dem AF-D und später mit dem Af-S 85mm/1.8 wurde ich dann glücklich.
Natürlich ist das Nikkor Mikro besser, als das olle Sigma. Mittlerweile an Vollformat kann ich mir zusätzlich ein 105mm/2.8 mit VR vorstellen, denn manchmal benötigt man einen Stabi und an Vollformat geht das mit dem schönen Bokeh leichter

Das 85 ist bekannt für seine heftigen CAs. Der AF ist auch ziemlich lahm. Das 105 ist dbzgl. um einiges besser. Offenblendig ist es auch schon richtig scharf. Die 105mm erfordern am Crop speziell für Portraits schon ordentlich Abstand, musst du dir nur bewusst machen.

Beim letzten Portraitshooting hat mich der ständige Objektivwechsel doch etwas genervt und so überlege ich persönlich derzeit, mir noch das Sigma 50-100/1,8 dazu zu holen. Dieses scheint ja am Crop beinahe die ultimative Portraitlinse zu sein. Zusätzlich deshalb, weil ich eine leichte Festbrennweite dann doch ab und an ganz charmant finde und das Sigma mit 1500g recht schwer ist.

Wenn es wirklich ein Makro für Porträts sein soll dann würde ich das Tamron 90/2,8 VC nehmen. Das hat ein sehr schönes Bokeh und ist bei Porträts etwas weniger aufdringlich in der Kantenschärfe. Falls es doch 105mm sein sollen dann das Sigma 105/2,8 OS. Das Nikon 105 VR ist da selbst gebraucht noch teurer und nicht mehr am Qualitätsstand der anderen also kein so sinnvolle Investition.

Ich würde aber trotzdem das 85/1,8 vorziehen weil man schöner freistellen kann.

StevePJ schrieb:

Das 85er ist ja wohl die Portraitlinse schlechthin.

Zum Vergrößern anklicken....

Ja, an FX...

Ich hab das 85er schon seit einiger Zeit; zuerst kam es nur an der D7100 zum Einsatz und da hat es mich als "Porträtlinse" nicht überzeugt, irgendwie passte das nicht und wurde meist durch ein 50er substituiert. Ich war schon nah dran es zu verkaufen, aber seit ich die D750 habe "passt" es und bleibt.

Ich hatte an meiner DX mit dem 50er 1.8g angefangen, danach ein Tamron 60mm 2.0 Macro gekauft. Merke jetzt, dass das 50er immer weniger in Gebrauch ist, Bokeh gefällt mir am Tamron besser und Brennweite passt auch gut für Portrait. An meiner D7500 ist es ein schönes Macro mit Portraitpotenzial.

Als Portraitlinse an DX hab ich das Tamron 60/2.0. Mit dem bin ich sehr zufrieden. 105 wäre mir persönlich zu lang.

Sehe ich auch so, mit 105 wäre mir der Abstand zu groß, ich brauche bisschen Verbindung zur porträtierten Person. Naja und in Sachen Macro und mehr Abstand und Insekten, wurde ja auch schon zur genüge hier diskutiert. Ich bin Fraktion Fluchtabstand gibt es nicht. Mir sind meine etwas weniger verwackelten Bilder mit 60mm lieber. Fotografiere aber auch nur Freihand, für Stativ bin ich bisschen faul.

Das Bokeh ist gerade beim Nikon 105 sehr angenehm weich. Das 85 musst du schon auf min. 2,8 abblenden, um auf das Niveau des 105er zu kommen. Ansonsten kann du bei 3rd Party nie ganz ausschliessen, dass irgendwas nach einem FW Update nicht mehr funktioniert, d.h. die Console kannst du eigentlich gleich mitkaufen.

Ich würde eine Konsole erst kaufen wenn sie irgendwann tatsächlich gebraucht werden sollte. Und selbst wenn man sie gleich kaufen würde, wäre sie gemeinsam mit einem funkelnagelneuen und besserem Objektiv inkl. 5 Jahresgarantie noch immer noch deutlich günstiger als ein altes gebrauchtes Nikon VR105.

Wenn Porträts der eigentliche Einsatzzweck sind und Makros nur Nebensache, würde ich mir kein Makro-Objektiv kaufen. Ich habe da (allerdings mit anderen Objektiven) nicht so gute Erfahrungen.

Es sind nicht nur die 1 1/3 Blendenstufen, die du beim Porträtobjektiv gewinnst und die durchaus hilfreich sein können, sondern Makro-Objektive sind auf möglichst hohe Schärfe im Nahbereich getrimmt, während Porträt-Objektive auf Porträt-Entfernungen gefälligere Ergebnisse liefern.

Es gibt ein paar Ausnahmen von dieser Regel, das Tamron 60/2 wohl, wo Porträts von Anfang an ein Thema waren, und die Zeiss Makro Planare scheinbar auch.

Erstmal Danke für die bisherigen Antworten.

Unter Porträts verstehe ich für mich in erster Linie Aufnahmen des Kopfes + Schulter. Hab das mal heute mit meinem alten 18-105 in Punkto Entfernung getestet - da passt die Distanz bei 105 mm für mich ganz gut. Für Ganzkörper ist es allerdings tatsächlich etwas arg lang für Innenräume ;-)

Rein für Portraits will ich es nicht einsetzen, sondern schon auch für Makros - da ist die längere Brennweite gegenüber meinem 40er Makro nicht unbedingt nur wegen der Fluchtdistanz, sondern auch wegen weniger Abschattung interessant.

Da du ja noch das 40mm hast, wäre mir der Abstand zum 85mm sowieso zu gering. Ein 105mm ist demnach schon die richtige Wahl für dich. Mit dem Nikkor kannst du bedenkenlos sowohl Makros als auch Portraits ausnehmen, der VR ist dafür sehr gut nutzbar.

StevePJ schrieb:

Für Ganzkörper ist es allerdings tatsächlich etwas arg lang für Innenräume ;-)

Zum Vergrößern anklicken....

Deswegen wäre ja auch die 90mm vom Tamron mit Stabi die bessere Wahl als 105mm. Das entspricht an DX einem Bildwinkel von 135mm an KB. Das war lange die klassische kürzere Telebrennweite für Porträts. Und das ist auch noch neu mit Garantie zu haben.

Das 105er Makro ergibt fast 160 mm Kleinbildäquivalent.
Die Klassische Portraitbrennweite bei Kleinbild ist 85mm.

Ich persönlich würde deshalb dringend das Nikon 60/2,8 empfehlen. Du hast die von Dir gewünschte Makromöglichkeit und eine kleinbildäquivalente Brennweite von 90mm!

Also ideal für DX.

Mit dem 60er hat man dann aber 90/4,2 , was nicht jedem bzgl. der Freisrellung reichen dürfte. Ansonsten ein super Objektiv für DX, welches ich auch gerne für Portraits nutze.