Weil das hier gleich nach meinem Post steht und keinen Zusammenhang mit der Frage des TO hat, interpretiere ich das mal als tiefenpsychologische Deutung meiner Signatur.
Oh, ein wenig zu viel nennen wir es einmal Selbstbezogenheit, lieber Mitforent. Zudem liegt es mir völlig fern, die Expertise deiner Auftraggeber in Frage zu stellen.
Wie auch immer...
Wir erinnern uns; der TO eröffnet den Vortrag mit dem Hinweis auf sein Equipment und auf allerlei Unzulänglichkeiten die er im Umgang damit empfindet
Zur Zeit mit einer Nikon D7500 und 4 Objektiven und einem Stativ... . Bei schwierigen Lichtverhältnissen die sinnvollste Einstellung schnell und sicher zu wählen. Mit dem 200-500er Objektiv halbwegs „treffsicher“ zu hantieren (Augen scharf)...
Sein eigentliches Ansinnen ist klar und deutlich formuliert:
Ich würde gerne besser Fotografieren lernen.
"Ich würde gerne" lässt Hoffnung aufkeimen, "besser" ist immer etwas schwierig zu fassen und "Fotografieren lernen" verweist darauf, dass es tatsächlich um den Vorgang des Fotografieren geht. Dort steht weder, "ich will bessere Bilder machen", lediglich brauchbare, noch, "ich will unbedingt jede Feinheit des Für und Wider verschiedenster Objektive kennen lernen".
Jeder Lernprozess beginnt in der unbewussten Inkompetenz, ich weiß nicht, was ich nicht weiß, und der Schritt von der unbewussten Inkompetenz zur bewussten Inkompetenz ist der schwierigste Schritt im Lernprozess. Er erfordert die Selbstreflexion dessen, was ich zu wissen meine und die Bereitschaft dieses Meinen in Frage zu stellen. Ein Leichtes hingegen der Schritt zur bewussten Kompetenz, erfordert nur wollen und lernen, und schließlich von der bewussten Kompetenz zur unbewussten Kompetenz, ich muss gar nicht mehr nachdenken, wie ich es tue, was wieder nur Übung erfordert.
Das sind die vier Schritte eines, zugegeben einfachen, Lernmodells und es geht dem TO ja ums "Lernen".
Nun regt sich bei mir aufgrund meiner Erfahrung bei der Aufzählung des Equipments immer der Verdacht, ich erwähnte es bereits, dass es hier um die falsche Vorstellung geht, dass das Werkzeug die Aufgabe wäre.
Letztlich ist es herzlich egal, mit welchem Equipment der TO besser fotografieren lernen möchte.
Der Umgang mit Equipment ist beliebig und erfordert lediglich Übung.
Es geht dem TO nach eigener Aussage auch gar nicht so sehr um Bildkomposition und natürlich kann man alles was zu diesem Thema hier geschrieben worden ist unterstreichen und vielleicht noch um den Ansatz ergänzen, dass es für die Bildkomposition nicht unerheblich ist über die Fähigkeit zu verfügen, Bildkompositionen analysieren zu können.
Es geht ihm darum "Bei schwierigen Lichtverhältnissen die sinnvollste Einstellung schnell und sicher zu wählen" und z.B. "...mit dem 200-500er Objektiv halbwegs „treffsicher“ zu hantieren".
Ok, mit 2 Kilo am Gerät sicher nicht immer einfach, letztlich aber eine Frage von Körperhaltung, Spannung, Atemtechnik, etc. Wenn es am Stativ verwackelt, geht es dann tatsächlich mal um Einstellungen und Zubehör...
Nun aber ohne weitere Umschweife zum springenden Punkt...
Wenn es einem Fotografen schwer fällt, bei "schwierigen Lichtverhältnissen die sinnvollste Einstellung schnell und sicher zu wählen", liegt es vielleicht gar nicht so sehr wortwörtlich an der Einstellung, also dem Drehen an Rädchen, Werkzeug als Aufgabe, usw., vielmehr daran, dass er den
Lichtverhältnissen nicht genug Aufmerksamkeit zukommen hat lassen? Zuerst geht es ja darum, die Lichtverhältnisse auch zu sehen, was einfach klingt und doch so schwierig ist, bevor man an den Rädchen dreht.
Hierfür gibt es nun die verschiedensten Kreativtechniken, von einfach bis herausfordernd, und die Einfachen übt man am besten
ganz ohne Kamera vorm oder besser
im Auge.
Es ist hilfreich hierzu einen erfahrenen Begleiter an seiner Seite zu haben oder sich in einer Gruppe auf einer Fotoreise damit auseinander zu setzen. Die Crux dabei ist halt nur, dass es in klassischen Fotokursen eben genau darum nicht geht.
Womit wir wieder am Anfang und der unbewussten Inkompetenz, sowie dem Werkzeug als Aufgabe wären.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit...